Pro:
sehr gute Verarbeitung, robustes Gehäuse, 18x Zoom, preiswert, Zusatzspeicher bis 1GB verwendbar, reichhaltiges Angebot von optionalem Zubehör
Kontra:
hoher Stromverbrauch, etwas fummlige Handhabung des SD Cardslotes
Empfehlung:
Ja
Ich gehöre zu den glücklichen die eine HP Photosmart M407 für nur 77 Euro beim Mediamarkt erstehen konnten. Wie nicht anders zu erwarten waren sie nach wenigen Tagen ausverkauft. Wie sich nun rausstellte sicher ein gutes Schnäppchen da der Normalpreis bei derzeit ca. 100-120 Euro liegt. Selbst bei Ebay zahlt man für kurz gebrauchte Geräte fast mehr und für neue sowieso. Ob die Qualität dennoch überzeugend ist werde ich in meinem heutigem Bericht abhandeln.
Allgemeines
Die Digitalkamera ist mit einem 4,1 MP CCD Sensor ausgestattet. Die Aufnahmen kann man bequem auf dem 1,8" LCD Monitor betrachten. Der 3 fache optische Zoom ergibt mit dem 6 fachen digitalen Zoom einen Gesammtzoomfaktor von 18x. Zahlreiche Einstellmöglichkeiten in der übersichtlichen Menüführung lassen für Normalanwender kaum Wünsche offen. Ob Belichtungsprogramme, Serienbilfunktion, Selbstauslöser oder das Ausdrucken der Bilder direkt auf einen geeigneten Drucker ohne Computer runden die gute Ausstattung ab. Der interne 16MB Speicher ist heutzutage nicht wirklich üppig, aber bei Vergleichsmodellen meist auch nicht größer. Mit dem SD / MMC Cardslot lässt sich da aber leicht Abhilfe schaffen. Speicherkarten bis zu 1 GB werden unterstützt. Die Stromversorgung erfolgt über 2 AA Mignon Batterien oder Akkus oder optional über ein entsprechendes Netzteil. Größe und Gewicht entsprechen in etwa dem Durchschnitt heutiger Digitalkameras.
Bildqualität
In der höchsten Auflösung mit 4 Megapixeln und geringer Kompressionsrate im jpg Format kann man locker die Bilder auf A4 Ausdrucken ohne einzelne Pixel erkennen zu können. Die Bildgröße im Speicher liegt dann bei ca. 2 MB je Bild. Für den Ottonormalurlaubsfotografen würden sogar nur 2 MP reichen. Hier beträgt die Speichermenge ca. 600kb. Für Ausdrucke bis 10x15 cm ist das ausreichend. Fotos für E-Mails, Ebay oder kleine Bilder auf Internetseiten kann man in sogar nur 0,7 MP aufnehmen.
Bei schlechter Ausleuchtung des Motivs kommt es natürlich Systembedingt auch hier zum Bildrauschen, welches sich mit dem Blitz deutlich reduzieren lässt. Die Bildqualität solcher Aufnahmen entspricht in etwa der einer herkömmlichen Kleinbildkamera im mittleren Preissegment. Die automatische ISO Einstellung und Belichtungs- bzw. Blendenfunktion holt meist das optimale aus der Technik. Für wen das noch nicht gut genug ist kann diese Einstellungen auch manuell vornehmen und die Automatik ausschalten.
Batterieverbrauch
Bei Digitalkameras ist der Stromverbrauch gegenüber einer herkömmlichen Kleinbildkamera um ein vielfaches größer. Da macht auch die M 407 leider keine Ausnahme. Die mitgelieferten Lithium Batterien sind schon nach ca. 1h ausprobieren und 20-30 Fotos leer. Empfohlen werden daher NiHM Akkus mit mindestens 1500 mAh Kapazität. Damit kann man ca. 20-40 Minuten sich durch Menüs klicken oder 10-20 Fotos machen. Mittlerweile sind auch Akkus bis ca. 3000 mAh Kapazität zu haben, bei denen erhöht sich entsprechend die Lebensdauer. Optional gibt es auch von HP einen LiIon Akku, der aber nur zusammen mit einer Dockingstation in der Kamera geladen werden kann.
Zusatzspeicher
Wie bereits erwähnt kann der interne 16MB Speicher mit SD bzw. MMC Speicherkarten mit bis zu 1 GB aufgerüstet werden. Jedoch wird zu SD Karten geraten da diese deutlich schneller sind. Solange nämlich die Bilddaten noch nicht auf die Karte geschrieben sind, kann kein weiteres Foto gemacht werden. Vor allem bei 4MP und der Serienbildfunktion würde das zu längeren Wartezeiten führen. Ich habe nur eine 128MB SD Karte drin, auf der über 100 Bilder mit 4 MP in normaler Kompression passen. Bei nur 2MP passen da sogar ca. 230 Bilder hinein. Für die Videofunktion würde man bei 128MB einen ca. 10 min. langen Clip mit Ton aufnehmen können. Für größere Speicherkarten erhöhen sich natürlich die Werte entsprechend.
Datenübertragung
Die Kamera ist mit dem sog. PictBridge System ausgestattet. Das ermöglicht das direkte Drucken der Bilder auf deinen Drucker der dies unterstützt. Natürlich kann die Kamera auch direkt über das mitgelieferte USB Kabel an jeden Computer angeschlossen werden. Software für Win9x und Mac liegt bei. Ab Win2000 ist eigentlich keine Software notwendig. Aber die Bildverwaltungs- und Bearbeitungssoftware kann man sich ruhig auf die Platte ziehen. Anspruchsvolle User werden eh ihre eigene Bearbeitungssoftware verwenden, diese können die mitgelieferten CD´s also in der Verpackung lassen. Man kann die Kamera entweder auch als solche am Computer anschließen und von entsprechenden Anwendung darauf zugreifen oder die Kamera als externes Laufwerk anschließen. Hier kann man dann bequem im Windowsexplorer oder auf dem Desktop per Drag & Drop die Daten runterziehen, verschieben oder löschen. Natürlich kann man auch die Speicherkarte rausfummeln und direkt in den Kartenleser am Computer, Drucker oder DVD Player stecken.
Handhabung
Die Kamera liegt gut in der Hand und die meisten Bedientasten lassen sich recht leicht bedienen. Die Menüführung ist recht übersichtlich gestaltet und auch ohne Vorkenntnisse schnell durchschaut. Die Bedinungsanleitung braucht man eigentlich gar nicht, da man sehr umfangreiche Hilfetexte im Menü abrufen kann. Diese sind sehr übersichtlich geordnet und im Gegensatz zur gedruckten Anleitung immer griffbereit. Die gesamte Menüführung ist in vielen versch. Sprachen möglich, darunter natürlich auch deutsch.
Die Tasten sind aufgrund der geringen Größe natürlich auch recht klein, aber nicht zu klein. Auch für Leute mit etwas großen Fingern dürfte die Handhabung kein Problem sein. Lediglich das Einsetzen der Speicherkarte und natürlich das Entfernen ist etwas blöd gelöst. Dazu muss man immer die Akkus entfernen, da sich der Cardslot direkt daneben befindet und man sonst nicht herankommt. Selbst bei entfernten Akkus ist etwas Fummelarbeit notwendig. Aber so oft muss man ja die Speicherkarte zum Glück nicht wechseln, wenn man das USB.Kabel verwendet.
Sonstige Erfahrungen
Die Kamera macht optisch einen recht robusten Eindruck. Auch beim genaueren Hinsehen fallen keine Qualitätsmängel in der Verarbeitung auf. Die Bildqualität ist wie bereits oben beschrieben durch die 4,1 MP begrenzt jedoch für die meisten Hobbyfotografen mehr als ausreichend. Jedoch sollte man den digitalen Zoom nur sehr vorsichtig verwenden, da dadurch die effektive Pixelzahl deutlich abnimmt.
Bisher kann ich nicht im geringsten einen auch nur sehr kleinen Mangel feststellen. Alle Funktionen funktionieren nach wie vor einwandfrei. Die Bedientasten machen auch einen sehr robusten Eindruck und haben kaum Spiel wie es oft in Billiggeräten der Fall ist. Besonders gefällt mir die Batteriefachabdeckung und deren Bedienung. Hier ist am deutlichsten die hohe Konstruktions- und Verarbeitungsqualität zu sehen.
Fazit
Ich denke diese Kamera ist den Normalpreis von etwas über 100 Euro wert. Vor kurzem waren solche Produkte für kaum unter 200 Euro zu bekommen. Da erstaunlicherweise Kameras von der Billigkonkurenz kaum preiswerter sind, möchte ich für die HP Photosmart M407 eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.
Viel Spaß beim Knipsen wünscht Jan weiterlesen schließen
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