Pro:
Preis, nette Geschenkidee für alle, die sie nicht kennen
Kontra:
Enttäuschung für alte Halloren-Fans, nur supersüß
Empfehlung:
Ja
Hallo.
auch kranke Menschen haben manchmal solch komische Gelüste nach etwas Süßem und mir fiel ein, dass ich von unserem Urlaub an der Müritz ja noch eine Packung Halloren-Kugeln hatte. Nur mal eben so zur Erinnerung, unser Urlaub war Ende Mai und bis heute hat die Packung mit den kleinen zweifarbigen Kugeln überlebt. ICH BIN EIN HELD!!!!
Ja, mit Halloren-Kugeln sind wir schon zu DDR-Zeiten groß geworden und wenn ich ehrlich bin, beim Kauf in der heutigen Zeit schwingt schon ein bisschen verklärte (N)ostalgie mit. Für mich war natürlich nicht nur das Nachgeben meiner Naschlust Ausschlag gebend, nein ich wollte auch feststellen, ob die noch genauso gut schmecken, wie ich sie in Erinnerung hatte. Wen es auch interessiert, kann ja jetzt gezielt weiterlesen, dem Rest wünsche ich viel Spaß beim Scrollen.
Also los, hier ist mein Bericht über die
ORIGINAL
HALLOREN – KUGELN
mit SAHNE-CACAO-CREME IN ZARTER SCHOKOLADE.
Original sicherlich deswegen, weil es früher wirklich nur diese Sorte zu kaufen gab und all die anderen leckeren Sorten erst nach der Wende bzw. in den letzten Jahren vom Hersteller „erfunden“ wurden.
1. WO HAB ICH SIE HER; ZU WELCHEM PREIS UND WER HAT`S ERFUNDEN?
Gekauft hatte ich sie im Mai beim Sky-Markt bei Waren an der Müritz, aber inzwischen habe ich sie sogar hier mitten in Wiesbaden schon bei irgendeinem Supermarkt als „Attraktion“ im Sonderangebot erblicken können.
Bezahlt habe ich für die Packung mit 125 g bzw. 12 Halloren-Kugeln 99 Cent. Der Preis kann eventuell je nach Geschäft variieren, aber ich denke mal, der ist eindeutig nicht zu hoch.
„Erfunden“ hat es die
Halloren Schokoladenfabrik GmbH
06007 Halle/Saale
Im Internet kann man sie unter www.halloren.de besuchen – und zwischen deutsch, englisch und französisch wählen - oder wer Fragen und eine Mailadresse hat, der kann ein Mail an info@halloren.de schicken, denn da werden Sie geholfen.
Inzwischen kann man die Produkte von der Schokoladenfabrik in den meisten Regionen anstandslos mehr oder weniger gut in den Geschäften kaufen, aber wer etwas Besonderes zum Verschenken findet auf der Homepage im Geschenkeshop ganz sicher auch das Richtige.
Aber auch sonst bietet die Homepage, die sehr ansprechend gestaltet wurde, noch so mancherlei. Neben Informationen über das Unternehmen, das gesamte Sortiment und eben den Geschenkeshop kann man sich auch über Unternehmensanleihen, die mit 7% im Jahr verzinst werden, informieren. Reinschauen lohnt sich sicherlich. Und was die Unternehmensanleihen betrifft, man würde hier ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung und Tradition – es ist mit über 200 Jahren die älteste deutsche Schokoladenfabrik - in sein Herz schließen...
2. WIE KANN MAN SIE ERKENNEN; DIE KLEINEN KUGELN?
Halloren-Kugeln sind „schlau“, denn sie kommen nicht einfach so klein, einzeln und nackig daher, sondern verstecken sich – fein säuberlich in Reih und Glied – in einer ca. 14 langen x ca. 9,5 cm breiten x 2 cm triefen Pappschachtel. Die Schachtel, die durch die leuchtend rote Farbe zunächst sofort ins Auge springt ist sehr ansprechend gestaltet. Einzelheiten erspare ich mir, denn oben ist ein Bild von der Verpackung beigefügt.
Um an den Inhalt zu kommen haben sich die Halloren etwas einfallen lassen, denn man kann die Schachtel öffnen, in dem man an der schmalen Seite an einer Art Papplasche zieht und dann vorsichtig so aufzieht, dass man das Oberteil der Packung wie einen Deckel aufklappen kann. Auch für eine gute Wiederverschließbarkeit hat man sich was einfallen lassen, denn in der Papplasche befindet sich eine Einkerbung, die man in die kleine Öffnung am Pappunterkarton schieben kann – so muss man nicht alle Kugeln auf einmal essen.
Hat man die Verpackung auf, kommt eine Art luftiger Papierdeckel – weiß mit goldenem Qualitätssiegel und goldener Schrift -, der für die Frischhaltung der Halloren-Kugel sicherlich wertvolle Dienste leistet und sich über einer typischen Kunststoffeinlage mit 3 x 4 Vertiefungen, die Platz für die 12 Halloren-Kugeln bieten. Die Halloren-Kugeln liegen in den kleinen Vertiefungen so locker drin, dass sie sich leicht entnehmen lassen.
3. DIE HALLOREN-KUGEL ALS SOLCHENS - WAS ISSES?
Die Lösung ist ebenso einfach wie simpel: Die gemeine Halloren-Kugel ist ein Schokohügelchen (sehen in der Form aus wie Minimini-Dickmanns) mit zweifarbigen – in diesem Fall braun und weiß – Inhalt, das mit einer stabilen Schokoladenschicht umhüllt wurde.
Auch als Überraschungsei mit abgeflachem Boden kann man die gemeine Halloren-Kugel gut beschreiben, denn wenn man den Trick beim Reinbeißen nicht kennt, ist es schwierig es zu hinzubekommen, dass man beide Farben der Füllung – die sahneweiße und die kakaobraune – sehen kann. Wenn man „Pech“ hat, zerteilt der einfache Biss die Kugel so, dass man entweder die braune oder die weiße Hälfte erwischt. Dem Genuss macht das allerdings nicht viel aus, denn egal wie man reinbeißt, der Geschmack ist der selbe.
Konkreter wird es, wenn man sich die Inhaltsstoffe mal genauer betrachtet:
Zucker, Schokolade 20 % (Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Emulgator: Lecithin), Vollmilchpulver 9,3 %, Glukosesirup, Wasser, Butter 4,3 %, Invertzuckersirup, Invertin, Säuerungsmittel Zitronensäure, Aroma, Schokoladenüberzug Kakaobestandteile mindestens 60 %.
Am Ende ist es immer noch ein Schokohügelchen mit zweifarbigem Inhalt, aber nun weiß man wenigstens, was drin ist. Was kalorientechnisch in Gewicht fällt, weiß man dann allerdings nicht so genau – man kann es nur erahnen – und es wird auch ewig ein Geheimnis bleiben, denn die Nährwertangaben bleiben das Geheimnis der Halloren, sie stehen einfach nicht drauf.
Halloren-Kugeln verlangen geradezu nach einer kühlen und trockenen Lagerung und wenn man das hinbekommt, die trocken und kühl an einem Ort zu lagern, den man dann vorübergehend vergisst, dann hätte meine Packung gute Chancen bis zum 12.05.2006 zu überleben, denn das ist das MHD. Da im Mai gekauft, kann man sagen, ein reichliches Jahr machen die es schon mit ohne Grünspann anzusetzen – wenn man sie lässt :o)
Kommen wir nun aber mal zum wichtigsten im Leben einer Halloren-Kugel, dem Geschmack:
Ich habe mir den Spaß gemacht und mir so eine Halloren-Kugel im Ganzen in den Mund geschoben und lasse sie nun ganz langsam auf der Zunge zergehen, den Biss-Test mache ich bei der nächsten Halloren-Kugel.
Zunächst schmecke ich natürlich die Vollmilchschokolade des Schokoüberzugs. Sehr angenehm empfinde ich, dass dieser nicht so süß ist, ich bin fasst schon geneigt, es für Zartbitterschokolade zu halten. Aber davon steht ja auf der Verpackung nichts. Der Schokomantel ist fest und zergeht ganz langsam auf der Zunge. Dann kommt man langsam an das „Innenleben“ der Halloren-Kugel heran. Allerdings muss ich gleich feststellen, dass sich das Innenleben zu einer weichen Masse in meinem Mund verbindet, deren verschiedenen Geschmacksrichtungen sich zu einer undefinierbaren, aber süßen vereinen. Die Art des Naschens ist nicht so ergiebig.
Also kommen wir dann mal lieber zum Biss-Test: Um die Kugel so zu durchbeißen, dass man zwei zweifarbige Hälften hat, wende ich einen kleinen Trick an: Ich beiße vorsichtig den Schokoboden ab und so bekomme ich den Blick frei auf den zweifarbigen Inhalt.
Zunächst bemerke ich beim Abbeißen des Bodens und später auch beim Durchbeißen der kleinen Halloren-Kugel, dass der Schokoladenmantel aus knackiger Schokolade besteht – Kunststück, kommt ja auch aus dem Kühlschrank. Die Schokolade knackt angenehm und der Geschmack des Schokomantels ist immer noch lecker, aber nicht zu süß. Der Schokoüberzug würde sich sogar leicht vom Halloren-Kugelkern lösen lassen, wenn man das will.
Nun ist die Konsistenz des zweifarbigen Innenlebens noch immer weich und etwas fest (wie Kartoffelpürree, nur grobkörniger), aber man kann nun zunächst die Sahnecreme testen und danach separat die Kakaocreme.
Die Sahnecreme ist – für meinen Geschmack – etwas zu süß. Ein wenig erinnert mich dieser Geschmack an italienisches – weil sehr süß – Sahneeis, dass allerdings sehr fest ist. Nun weiß ich auch, dass die Süße der hellen Creme bei meinem ersten Versuch dominierend war und den Geschmack der Kakaohälfte verdrängt bzw. völlig überdeckt hatte.
Die Kakaocreme ist schon etwas herber im Geschmack, nur eine dezente Süße, die es zulässt, dass man den Kakao herausschmecken kann. Die beiden verschiedenen Cremes im Inneren der Halloren-Kugel wirken auf mich schon sehr gegensätzlich. Die Konsistenz der dunklen Kakaocremfüllung ist etwas fester als die der hellen.
Bei den Inhaltstoffen habe ich gelesen, dass auch Zitronenaroma verwendet wurde, davon kann ich allerdings nicht feststellen. Eher hatte ich den Verdacht, dass die weiße Creme ein wenig Vanillegeschmack hätte – davon ist aber überhaupt nichts in der Zutatenliste erwähnt. Auch hätte ich vermutet, dass man den Sahnegeschmack mehr hervorschmecken würde. Komisch.
Der Fairness halber muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich vom Geschmack der heutigen Original-Halloren-Kugel etwas enttäuscht bin, denn ich hatte den Geschmack etwas weniger süß und abgerundeter in Erinnerung. Ich habe bei der „Neuen“ den Eindruck, dass hier einfach zu viel Zucker und Sirups für den Geschmack verwendet werden. Schade. Auch hatte ich den Inhalt der Halloren-Kugel noch cremiger in Erinnerung.
4. MEINE MEINUNG
Wieder einmal ist es mir passiert, dass das jetzige Produkt mit dem aus meiner Kindheit nicht mehr allzu viel gemeinsam hat. Sie sehen zwar noch immer aus wie die Halloren-Kugeln von einst, aber der Geschmack ist nicht mehr so wahnsinnig berauschend wie der von früher.Liegt es an den heutigen Zutaten, dass diese Original-Halloren-Kugeln heute einfach nur sehr, sehr süß sind, so süß, dass nicht einmal die herbe Kakaocreme im Inneren und der Schokomantel die extreme Süße entschärfen können? Ich weiß es nicht.
Ich für meinen Teil bin von den Original-Halloren-Kugeln mit Sahne-Cacao-Creme jedenfalls schon etwas enttäuscht, werde sie aber dennoch nach einigem Überlegen an alle absoluten Süßguschen weiterempfehlen. Für Naschkatzen, die sie noch nicht kennen und die sehr süße Sachen lieben, ist es allemal eine Empfehlung. Für alte Halloren-Fans sind sie leider eine kleine Enttäuschung. Aber auch das ist letztendlich Ansichtssache...
Der Preis ist in Ordnung und die Aufmachung so gelungen, dass sie durchaus als kleines Mitbringsel auch ohne extra verpackt zu werden geeignet sind. Sie sind halt mal was anderes und heben sich von den sonstigen kleinen Pralinen-Packungen in angenehmer weise ab.
Insgesamt bekommen die Original-Halloren-Kugeln von mir einen guten Mittelplatz mit 3 Sternen der möglichen 5 Sterne.
Euer Modschegibbchen weiterlesen schließen
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