Drachenläufer (Taschenbuch) / Khaled Hosseini Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2004
- Handlung: sehr spannend
- Niveau: sehr anspruchsvoll
- Unterhaltungswert: durchschnittlich
- Spannung: hoch
- Humor: wenig humorvoll
- Stil: sehr ausschmückend
Pro & Kontra
Vorteile
- egreifende Geschichte über Afghanistan und die Menschen dort
- absolut tolles Buch
Nachteile / Kritik
- nichts
- nichts
Tests und Erfahrungsberichte
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Freundschaft zweier Jungen oder doch keine?
27.12.2013, 10:32 Uhr von
minasteini
Ich bemühe mich sehr, inhaltlich gute Berichte zu schreiben und sie euch zu präsentieren. Dafür o...5- Handlung: sehr spannend
- Niveau: sehr anspruchsvoll
- Unterhaltungswert: sehr hoch
- Spannung: sehr hoch
- Humor: kein Humor
- Stil: ausschmückend
- Zielgruppe: Erwachsene
Pro:
absolut tolles Buch
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leser!
Heute möchte ich euch nach längerer Zeit mal wieder ein Buch vorstellen. In letzter Zeit war ich mit den Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt und kam nicht so richtig zum Lesen. Nun habe ich es ausgelesen. Ob mir das Buch gefallen hat? Lest selbst in meiner Buchvorstellung über das Buch:
»Khaled Hosseini: Drachenläufer«
Autor:
2001 schreibt Khaled Hosseini seinen ersten Roman "Drachenläufer", der gleich zu einem internationalen Bestseller wird. Sein Roman Drachenläufer erschien in 40 Sprachen mit einer Weltauflage von 12 Millionen Exemplaren und wurde 2007 mit großem Erfolg von Marc Forster verfilmt.
Er verarbeitet darin - ganz in der Erzähltradition seiner Heimat - Erlebnisse seiner Kindheit. Geboren 1965, wächst er mit vier Geschwistern als Sohn eines Diplomaten und einer Lehrerin in Kabul auf. So kennt Khaled das Afghanistan vor dem Krieg mit der Sowjetunion und der Taliban-Herrschaft. 1976 geht die Familie im diplomatischen Dienst nach Paris. Bereits 1980 ist eine Rückkehr nicht mehr möglich. Es folgt das politische Asyl in den USA. Khaled studiert Medizin und arbeitet später als Arzt in Nordkalifornien. Als Autor hat der Familienvater nicht nur mit seinem Erstling, sondern auch mit Werken wie "Tausend strahlende Sonnen" internationalen Erfolg. Bis Ende 2005 hat Hosseini seine Tätigkeit als Arzt unterbrochen, um an seinem zweiten Buch schreiben zu können. Die Handlung spielt, wie im "Drachenläufer", in Afghanistan. Khaled Hosseini ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Eckdaten:
- Berliner Taschenbuch Verlag
- Erscheinungsjahr: Auflage: N.-A. (2008)
- 385 Seiten
- Taschenbuch
- Abmessung: 190mm x 118mm x 31mm
- Gewicht: 308g
- ISBN-13: 9783833301490
Cover:
Das Cover dieses Taschenbuches ist völlig in Brauntönen gestaltet. Zu sehen ein kleiner Junge in kurzen Hosen und T-Shirt, der an einer Häuserwand steht und vorsichtig um die Ecke schaut. Darunter findet man den Buchtitel und den Namen des Schriftstellers.
Auf der Dunkelbraunen Rückseite des Buches findet man den Klappentext.
Klappentext:
„Afghanistan 1975: In Kabul wächst der zwölfjährige Amir auf, der mit Hilfe seines Freundes Hassan unbedingt einen Wettbewerb im Drachensteigen gewinnen will. Hassans Vater ist der Diener von Amirs Vater, doch trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verbindet die beiden Jungen eine innige Freundschaft. Am Ende des erfolgreichen Wettkampfs wird die Freundschaft von Amir auf schreckliche Weise verraten. Diese Tat verändert das Leben beider dramatisch, ihre Wege trennen sich. Viele Jahre später kehrt der erwachsene Amir aus dem Ausland in seine Heimatstadt Kabul zurück, um seine Schuld zu tilgen.
Der Leser wird Zeuge der dramatischen Schicksale der beiden Jungen, ihrer Väter und Freunde, und erlebt ihre Liebe und ihre Lügen, ihre Trennung und Wiedergutmachung…“
Leseprobe:
„Der frisch gefallene Schnee glitzerte auf den Straßen, und der Himmel war makellos blau. Der Schnee bedeckte jedes Dach und lastete auf den Zweigen der verkümmerten Maulbeerbäume, die unsere Straße säumten. Über Nacht war der Schnee in alle Ritzen und Spalten gedrungen. Ich schaute blinzelnd in das blendende Weiß, als Hassan und ich durch das schmiedeeiserne Tor traten. Ali schloss das Tor hinter uns. Ich hörte, wie er leise ein Gebet sprach - das tat er immer, wenn sein Sohn das Haus verließ.
Ich hatte noch nie so viele Menschen in unserer Straße gesehen. Kinder warfen Schneebälle, zankten sich, jagten hintereinander her, kicherten. Drachenkämpfer und ihre Helfer steckten die Köpfe zusammen, trafen letzte Vorbereitungen. Aus angrenzenden Straßen vernahm ich Lachen und Geplapper. Die Dächer waren schon voller Zuschauer, die es sich auf Gartenstühlen bequem gemacht hatten. Heißer Tee dampfte aus Thermoskannen, und die Musik von Ahmad Zahir plärrte aus den Kassettenrecordern. Der unglaublich populäre Ahmad Zahir hatte die afghanische Musik revolutioniert und die Puristen empört, weil er den traditionellen Musikinstrumenten tabla und Harmonium elektrische Gitarren, Schlagzeug und Bläser hinzugefügt hatte; auf der Bühne oder auf Partys setzte er sich über die vorgeschriebene strenge, ja abweisende Haltung der älteren Sänger hinweg und lächelte doch tatsächlich beim Singen - lächelte manchmal sogar Frauen zu. Ich wandte meinen Blick zu unserem Dach und entdeckte dort oben Baba und Rahim Khan, die in dicke Wollpullover gekleidet auf einer Bank saßen und Tee tranken. Baba winkte. Ich konnte nicht erkennen, ob es mir oder Hassan galt. "Wir sollten uns bereitmachen", sagte Hassan. Er trug schwarze Schneestiefel aus Gummi, einen leuchtend grünen chapan-Umhang über einem dicken Pullover und abgewetzte Cordhosen. Sonnenlicht ergoss sich über sein Gesicht, und ich sah, wie gut die rosafarbene Narbe über seiner Lippe verheilt war.
Plötzlich wäre ich am liebsten gar nicht erst angetreten. Hätte am liebsten alles wieder eingepackt, um nach Hause zurückzukehren. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht? Warum tat ich mir das an, wo ich doch bereits wusste, wie es ausgehen würde? Baba saß auf dem Dach, beobachtete mich. Ich fühlte, wie mich sein sengend heißer Blick traf. Das hier würde selbst für meine Verhältnisse ein Versagen auf der ganzen Linie bedeuten. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich heute Drachen steigen lassen möchte", erklärte ich. "Aber es ist doch ein wunderschöner Tag", entgegnete Hassan.
Ich trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Versuchte, meinen Blick von unserem Dach abzuwenden. "Ich weiß nicht so recht. Vielleicht sollten wir besser wieder nach Hause gehen.
Er trat auf mich zu und sagte mit leiser Stimme etwas, das mir ein wenig Angst einjagte: "Vergiss nicht, Amir Aga. Es gibt kein Ungeheuer, bloß einen wunderschönen Tag. "Wie konnte ich nur solch ein offenes Buch für ihn sein, wenn ich selbst die meiste Zeit keine Ahnung hatte, was in seinem Kopf vor sich ging? Ich war doch derjenige, der die Schule besuchte, der lesen und schreiben konnte. Ich war der Kluge. Hassan konnte nicht einmal mit einem Lesebuch der ersten Klasse etwas anfangen, aber mich hatte er durchschaut.“
Persönliche kurze Inhaltsangabe:
Das Buch spielt am Anfang in Kabul in Afghanistan Mitte der siebziger Jahre und beschreibt das Leben zweier Jungen, Hassan und Amir, die zusammen aufwachsen und verschiedener nicht sein können. Der Junge Amir ist ein Sohn eines reichen Kaufmanns, dessen Mutter bei der Geburt starb und Hassan, ein Jahr jünger, ist der Sohn eines Mannes, der der Diener der Familie ist. Auch dieser verlor in jungen Jahren seine Mutter. Diese verließ ihren Mann und ihren kleinen Sohn Hassan. Hassan leidet seit Geburt unter einer Hasenscharte. Die Beziehung dieser beiden Jungen steht Im Mittelpunkt dieser Buchgeschichte. Ich sage hier Beziehung, nicht Freundschaft, denn sie kommen aus zwei unterschiedlichen Klassen, Herrscher und Bediensteter. Hassan gehört als Diener einer ethnischen Minderheit an, steht aber immer pflichtbewusst hinter Amir, wie ein wahrer Freund, obwohl dieser ihn ständig demütigt. Für Armin ist Hassan ein Spielkamerad und ein Diener, aber nichts weiter. Daher ist er immer wieder überrascht, dass sein eigener Vater Hassan wie einen Sohn behandelt. Durch eine List schafft es Amir, dass Hassan mit seinem Vater das Haus verlässt. Der Krieg bricht aus und Amir muss mit seinem Vater das Land verlassen und beide gelangen auf abenteuerliche Weise nach Amerika. Hier stirbt nach einigen Jahren der Vater und Amir bekommt einen Anruf aus Kabul. Er soll in sein Geburtsland kommen, weil der beste Freund seines Vaters erkrankt ist, dieser sterben wird und er möchte ihn noch einmal sehen. Hier erfährt er nun endlich das große Geheimnis um Hassan, seinem Spielfreund und seinem Vater. Völlig geschockt darüber, wird sein ganzes Leben durcheinandergebracht. Er erfährt, was in der Zeit, als er mit seinem Vater Kabul verlassen musste, alles passiert ist. Auch der Leser wird nun ein wenig durcheinander gebracht und das Geschehen ändert sich schlagartig. Mehr werde ich nicht verraten, um die Spannung nicht vorwegzunehmen.
Meine Leseerfahrung:
Am Anfang empfand ich das Buch ein wenig schleppend und langatmig. Da dachte ich schon, oh weh, kein Buch für mich. Aber ich las weiter, denn die Beziehung zwischen den Jungs fing an, mich zu interessieren. Es war zwar alles ein wenig verworren, aber so langsam las ich mich ein. Die Spannung im Buch stieg dann aber immer weiter an und mich fing das Buch an zu fesseln. Meisterhaft versteht es der Autor, eine Vielzahl von Themen miteinander zu verbinden, ohne dass für den Leser der Erzählfluss ins Stocken gerät.
Was für eine Dramatik dem Leser dann geboten wurde, hätte ich am Anfang nicht gedacht. Die Geschichte steigert sich während des Lesens. Der Schreibstil ist sehr angenehm und wird flüssig dargeboten. Viel erfährt der Leser über die Geschichte Afghanistans, über Politik und Taliban. Das Buch endet ein halbes Jahr nach dem 11. September 2001. Das Buch ein Zeugnis über Schuld und Sühne, aber auch über die Kunst des Verzeihens. Als ich dem Ende entgegen las, war ich fasziniert vom Buch, von der Schreibweise, vom Geschehen wie auch von den Menschen im Buch. Gibt es ein Happy End? Kann man sehen wie man will, aber nicht so, wie der Leser es sich erhoffen würde. Auf alle Fälle hinterließ das Buch bei mir Eindrücke, die ich erst verarbeiten musste. Es wurden auch grausame Szenen unter der Herrschaft der Taliban beschrieben. Hosseini, ein großartiger Erzähler, eine großartige Geschichte mit bleibenden Eindrücken und es behandelt nicht nur ausgezeichnet die Themen wie Schuld und Sühne, Freundschaft und Verrat, Loyalität über den Tod hinaus, aber auch Verzeihen und Wiedergutmachung.
Fazit:
Abschließend kann ich dieses Meisterwerk von Khaled Hosseini nur noch einmal lobend erwähnen. Ich habe es nicht bereut, es zu Ende gelesen zu haben. Im Gegenteil, ich habe mir die 2 nachfolgenden Bücher vom Autor auch noch gekauft. Diese werde ich auch bald vorstellen, wenn ich sie fertig gelesen habe.
Aufgrund meiner Leseerfahrungen vergebe ich dem Buch eine klare Weiterempfehlung.
Ich vergebe dem Buch „Drachenläufer" alle 5 Sterne. Ich hoffe, ich konnte mit meiner Buchvorstellung weiterhelfen.
Ich bedanke mich für das Interesse, für die Lesungen und Bewertungen.
Diesen Bericht schrieb für euch minasteini. Bis zum nächsten Mal, liebe Grüße aus Potsdam. weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Vorderseite Cover von minasteini
am 27.12.2013Rückseite von minasteini
am 27.12.2013Kommentare & Bewertungen
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anonym, 01.01.2014, 06:24 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
BW und LG
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Berührendes Afghanistan
5- Niveau: anspruchsvoll
- Unterhaltungswert: hoch
- Spannung: hoch
- Humor: wenig humorvoll
- Stil: ausschmückend
- Zielgruppe: Männer
Pro:
egreifende Geschichte über Afghanistan und die Menschen dort
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Ein Bericht über das Buch "Drachenläufer" von Khaled Hosseini
Der Kauf
Ich lese sehr gerne und vor allem auch unterschiedliche Genre, Themen und Autoren. Ich bin bei Büchern für so ziemlich alles offen. So kam ich auf einem Flomarkt mal auf die 2 Bücher von Khaled Hosseini, dass eine Buch heißt "Drachenläufer" und das andere "Tausend strahlende Sonnen". Nachdem ich sah das es um Menschen und ihre Geschichten in Afghanistan geht war ich erst skeptisch denn seit Jahren hört man von dem Land leider viel schlimmes. Andererseits interessierte mich ob in diesen Büchern etwas über die Menschen und ihr Leben dort erfahren würde. So kaufte ich sie mir und ich kann gleich sagen, beide Bücher fand ich sehr gelungen, in dem Bericht geht es aber um das Buch "Drachenläufer".
Im Internet z.B. bei Amazon bezahlt man für "Drachenläufer" um die 10€ und der Preis hinten auf dem Buchrücken ist in Deutschland auch mit 10,50€ angegeben.
Der Autor
Das Buch wurde von Khaled Hosseini geschrieben der 1965 in Kabul, Afghanistan, als Sohn eines Diplomaten geboren wurde. Die Familie verließ Afghanistan 1976, als Khaleds Vater eine Stelle an der Afghanischen Botschaft in Paris bekam. 1980 emigrierte die Familie in die USA. Hosseini studierte Medizin in San Diego und arbeitete anschließend als Internist. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen 2 Kindern in Kalifornien.
Drachenläufer ist sein erster Roman, er ist inzwischen in über 40 Ländern erschienen, war in den USA monatelang Bestseller Nr.1 und hat sich weltweit bereits über 9 Millionen Mal verkauft.
Quelle: Taschenbuch: Drachenläufer, S.4
Die Buchdaten
Verlag: BvT Berliner Taschenbuch Verlags GmbH, Berlin (2003)
Taschenbuch Ausgabe: 386 Seiten (inkl. Karte von Afghanistan, Interview mit dem Autor, Material für Lesekreise)
Sprache:Deutsch (Schreibweise der Namen und kursiv gesetzten Begriffe aus dem Arabischen,Dari (Afghanischen), Fersi (Persischen) und dem Patscho folgt den Regeln der englischen Umschrift.)
ISBN:978-3-8333-0149-0
Printed: in Germany
Größe: ca.12cmX19cm
Preis: 10,50€
Das Buch
Äußeres
Auf dem Buchcover kann man einen kleinen Jungen von hinten sehen, der in eine dunkle Gasse guckt. Das Buchcover ist in Sepiatönen gehalten und der Titel sowie das Zeichen des Verlags sind in einem roten glänzenden Ton. Die Schrift des Titels wirkt wie spontan auf das Buch raufgeschrieben. Unter dem Titel steht in schwarz der Autor und in weiß steht in der Gasse klein "Roman".
Der Buchrücken und die Seite sind in braun gehalten. Auf der Rückseite steht eine kurze Inhaltsangabe, der Titel, der Autor, der Verlag, die Preisangaben sowie ein Zitat von "Die Tageszeitung":
"Ein kleines literarisches Wunder...Das wohl spannendste Buch über die Menschen in Aghanistan."Kurze Inhaltsangabe
1975 in Afghanistan wächst ein Junge Namens Amir auf. Er und sein Freund Hassan kommen aus zwei verschiedenen sozialen Schichten, Hassans Vater ein Hazara ist der Diener von Amirs Vater doch trotzdem verbindet beide eine innige Freundschaft. Amirs Vater ist ein wohlhabender Paschtune, den Amir sehr verehrt. Hassans Mutter ist von alleine mit Tänzern und Sängern weggegangen und Amirs Mutter ist bei seiner Geburt gestorben. Hassan war immer loyal und verteidigte seinen Freund sogar vor anderen, Amir jedoch war feige und neige zu Scherzen. Amir verteidigt seinen Freund Hassan nicht und somit geschieht etwas tragisches. Somit trennen sich die Wege der beiden Jungen auf dramatische Weise, nachdem Amir seinen Freund Hassan verrät.
Das Buch beginnt in einer Zeit in der in Afghanistan noch kein Krieg herrschte, Menschen begannen ins Kino zu gehen und die westliche Lebenskultur langsam für sich zu entdecken.
Doch dann beginnt der Krieg mit Russland und die Herrschaft der Taliban-Rebellen. Diese stellen in Afghanistan Verbote auf die überhaupt nicht mehr Menschenwürdig sind und unterdrücken und misshandeln die Menschen vor allem die Frauen. Unter den Verboten ist auch das Verbot Drachen steigen zu lassen.
Amir und sein Vater fliehen vor der sowjetischen Besetzung von Afghanistand in die USA. Dort studiert und heiratet Amir. Jahre später, bekommt Amir einen Anruf von einem alten Freund der Familie, der ihn bittet nach Afghanistan zu kommen. Amir fährt nach Afghanistan und möchte das was er getan hat wieder gut machen.
Warum der Titel "Drachenläufer"? Eine der wichtigsten Handlungen in diesem Buch ist das alljährliche Drachensteigen in Kabul bei der sich viele treffen und es um Drachen fangen geht. Auch Amir und Hassan nehmen daran Teil und vor allem Amir will es seinem Vater beweisen. Nach diesem Drachenlaufenwettbewerb geschieht etwas tragisches.
Der Aufbau
Das Buch beginnt im ersten Kapitel mit einer Art Vorspann im Dezember 2001, in dem man erfährt das Amir etwas schlimmes getan hat :
"An einem eiskalten, bedeckten Wintertag des Jahres 1975 wurde ich - im Alter von zwölf Jahren - zu dem, der ich heute bin. Ich erinnere mich noch genau an den Moment: Ich hockte hinter einer bröckelnden Lehmmauer und spähte in die Gasse in der Nähe des zugefrorenen Bachs. Viel Zeit ist inzwischen vergangen, aber das, was man über die Vergangenheit sagt, dass man sie begraben kann, stimmt nicht. So viel weiß ich nun. Die Vergangenheit wühlt sich mit ihren Krallen immer wieder hervor. Wenn ich heute zurückblicke, wird mir bewusst, dass ich die letzten sechsundzwanzig Jahre immerzu in diese einsame Gasse gespäht habe."
Im zweiten Kapitel beginnt dann die Geschichte in der Kindheit von Amir und Hassan. Wie sie als Kinder lebten, ihre Umgebung usw.
Danach folgen noch Kapitel 3- 25 die das Buch in verschiedene Abschnitte der Handlung teilt und dem Buch somit eine gute Struktur gibt.
Eigene Meinung/Erfahrung
Ich finde der Schreibstil ist relativ ausführend, denn der Autor hat viele Adjektive und Erklärungen verwendet. Trotzdem ist das Buch nicht schwer zu lesen oder langatmig. Sprachlich werden die Handlungen sehr eindrucksvoll und lebendig erzählt. Dadurch kann man sich die verschiedenen Charaktere, Landschaft, Situationen und Stimmungen sehr gut vorstellen, sie nachvollziehen und auch an sich ran lassen. Ab und zu sind Wörter in Fersi, das fand ich zwar interessant, manchmal aber auch störend.
Das Buch ist sehr einfühlsam und berührend geschrieben. Schon nach den ersten Sätzen musste ich weiter lesen, viele Textpassagen sind sehr spannend. Nicht so wie in Thrillern sondern eher aufgrund der verschiedenen Gefühle die die Passagen in einem auslösen.
Es gibt aber auch Passagen in denen vor allem wenn man etwas zart beseitet ist auch Tränen in die Augen bekommt weil einfach so gefühlvoll und überzeugend geschrieben wurde. Ein Teil des Buches ist auf eine wahre Begebenheit zurückzuführen, das macht das Buch finde ich noch ergreifender. Während des Lesens habe ich oft mit den Figuren mitgefühlt aber auch über die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft Afghanistans nachgedacht. Das hat ein Gefühl der Unwissen- und Unsicherheit in mir hervorgerufen.
Toll finde ich auch die Mischung in dem Buch das man einerseits eine ergreifende, spannende Handlung hat und andererseits auch so einiges über Afghanistan erfährt. Beide Aspekte wurden sehr gut in dem Buch miteinander verbunden.
Leider habe ich den Film bisher noch nicht gesehen, ich habe irgendwie erst lange nach dem Lesen des Buches erfahren das es verfilmt wurde. Zur damaligen Zeit ist es wohl an mir vorbei gegangen. Aber ich werde den Film noch gucken denn viele sagen das er fast so gut wie das Buch ist.
Fazit
Ich kann das Buch nur empfehlen, denn die Handlung ist sehr spannend und ergreifend und man bekommt einen kleinen Einblick in das Leben der Menschen in Afghanistan. Verschiedene Aspekte wurden gekonnt kombiniert, das Buch ist sehr lesenswert. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Juri1877, 08.07.2012, 22:08 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Eindeutig besonders wertvoll. Ist meines Wissens auch verfilmt worden.:-)
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der drachenläufer
20.07.2009, 12:41 Uhr von
margy
Ich lese sehr viel. In anderen Foren schreibe ich unter dem Namen Trolles.5- Niveau: sehr anspruchsvoll
- Unterhaltungswert: sehr gering
- Spannung: sehr gering
- Humor: kein Humor
- Stil: sehr ausschmückend
- Zielgruppe: Männer
Pro:
alles
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Khaled Hosseini wurde 1965 in Kabul, Afghanistan, geboren. Sein Vater war Diplomat, seine Mutter unterrichtete Persisch und Geschichte. 1976 emigrierte die Familie in die USA. Hosseini studierte Medizin in San Diego und arbeitete anschließend als Internist. Heute lebt er mit seiner Familie und seinen 2 Kindern in Kalifornien. Drachenläufer ist sein erster Roman.
Das Buch erschien 2001, die 17. Auflage unter dem Titel "The Kite Runner" bei Riverhead, New York. Im Anhang ist eine Karte und ein kurzer Abriss der afghanischen Geschichte. Verantwortlich für die Übersetzung der englischsprachigen Gesetze im Anhang ist Nina Wöstmann, Berlin.
ISBN: 978-3-8333-0149-0
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Angelika Naujokat und Michael Windgassen.
10,50 €
376 Seiten und Anhang
Buchdeckel:
Lediglich in 2 Schattierungen steht ein dunkelhäutiger Junge vor einer Hausmauer mit geöffnetem Eingang. Mit dem Rücken zum Leser berührt er mit offener linker Hand die Hausmauer und späht in den Eingang. Er trägt eine dunkle kurze Hose und ein geringeltes Shirt.
Textausschnitt:
Kaum hatten wir die Grenze passiert, zeigten sich allenthalben Bilder der Armut. Die kleinen Ortschaften entlang der Straße waren in erbärmlichen Zustand, Lehmhäuser verfielen, und manche Hütten bestanden lediglich aus 4 Holzpfosten und zerfetzten Tüchern, die als Dach herhalten mussten. Vor den Hütten jagten Kinder, in Lumpen gekleidet, einem Fußball hinterher. Ein paar Kilometer weiter sah ich eine Hand voll Männer auf der Ruine eines alten sowjetischen Panzers hocken, mit Umhängen, deren Saum im Wind flatterte. Hinter ihnen trug eine Frau in brauner Burkha einen schweren Tonkrug auf der Schulter und ging auf holprigem Pfad eine Reihe erbärmlicher Lehmhütten entgegen.
Inhalt:
Zwei Jungs im Alter von 12 Jahren, wachsen in Afghanistan auf, spielen viel miteinander, lassen gemeinsam zu einem Wettbewerb Drachen steigen. Der eine, Hassan, wächst mit Gewalt auf, wird oft vom Vater geschlagen und gedemütigt, der andere wächst in liebevollen Verhältnissen auf. Durch Intrigen trennten sich ihre Wege, bis sie sich eines Tages wiedersehen.
Schreibstil:
Khaled Hosseini lässt Amir, einen der beiden Jungen, in der Ich-Form erzählen. Aus seiner Sicht erzählt er von den verschiedenen Personen, lässt Afghanistaaaaan vor unseren Augen erstehen und schildert lebendig und mitreißend von Gewalt, der Lebensumstände, den Verwüstungen der Taliban eindringlich, spannend, atemberaubend, dramatisch, brutal, Gänsehaut erzeugend und es fällt leicht, mit den Figuren, vor allem mit Amir, zu fiebern und seinen Weg zu verfolgen.
Meinung:
Mit Absicht habe ich den Buchausschnitt genommen, um zu demonstrieren, wie genau der Autor schreibt und wie er sein Heimatland sieht. Nach eigenen Angaben im Anhang des Buches beschreibt er seinen eigenen Wohnort aus der Kindheit und gibt Menschen, die er von Afghanistan kannte, andere Namen für diesen Roman.
Die Landschaft seiner Heimat, die Rivalitäten, Feindschaften und Kriege, unterschiedliche Persönlichkeiten und ihre Schichten werden hochdramatisch, realistisch, zuweilen sehr brutal dargestellt. Der Rahmen dafür bildet die Geschichte der beiden Knaben und deren Väter und Bekannte. Die Gewalt, die an Kindern durch Kinder und Erwachsene, aber auch an Frauen ausgeübt wird, lässt sich besser nicht beschreiben. Wie ein Horrorszenarium spielt sich ein Film vor den Augen des Lesers ab, der mitten dabei steht. Ich drückte Amir die Daumen auf seinem Irrweg durchs Leben über 26 Jahre, von 1975 - 2001.
Nachdem er Hassan wie eine heiße Kartoffel fallen ließ, wollte er Jahre später das wieder gut machen, was er durch Intrigen und Ränkespiele bei seinem Freund aus Kindheitstagen versäumte. Die Erinnerung an Hassan begleitet sein Leben.
Wodurch Feindschaften entstehen und wie Rivalitäten ausarten, ist eindringlich, glaubwürdig, grausam beschrieben, erzählt aber das wahre Leben im afghanischen Alltag. Es gibt Inszenierungen, in denen es mich gruselte, mir Gänsehaut entstand und mir Schauer durch den Kopf und über den Rücken iefen, mir schummrig wurde.
Khaled Hosseini schreibt: Dieses Buch widme ich Farah und Haris, meinen beiden Augensternen und den Kindern von Afghanistan. Der Autor beschreibt Schicksale von Kindern, die hervorgerufen werden durch Gewalt und Hinterlist, Rufmord, Gemunkel oder Angriffen von Personen auf offener Straße, Fahrlässigkeit und Gedankenlosigkeit erwachsener Menschen.
Amir hat sehr zu büßen für das, was er Hassan in seiner Kindheit antat, nämlich, ihn im Stich zu lassen. Der Roman ist eine Mahnung und Ermahnung an Menschen, sich gerade intensiver um die Außenseiter der Gesellschaft zu kümmern. Jeder einzelne Mensch dieser Welt ist dafür verantwortlich, sich um die Würde des Menschen zu kümmern und ihm damit das Leben leichter und angenehmer zu machen. Wie es ist, ausgestoßen zu sein, beschreibt dieses Buch in allen Facetten. Die Szenen finde ich atemberaubend, entsetzlich, erschütternd, schockierend.
Khaled Hosseini kämpft mit seinen Worten für mehr Menschlichkeit in dieser Welt und dass wir mehr auf das Wohlergehen unserer Kinder achten. Was mich persönlich fasziniert, ist, dass der Schriftsteller, selbst gebürtiger Afghane, sein Land so drastisch darstellt. Er sieht es heute aus der Entfernung, vergleicht es mit dem Leben in den USA, holt seine Erinnerung aus der Kindheit wieder hervor, sieht es bei seinen Reisen nach Afghanistan, zurück in sein Heimatland, mit dem er sich trotz aller Widrigkeiten verbunden fühlt und in dem er 11 Jahre aufwuchs.
Hosseinis Land ist in allen Details lupenrein, klar und distanziert beschrieben. Drumherum eine erfundene Geschichte, die es in sich hat, der beiden Kinder, deren Leben unterschiedlich in einer grausamen Zone dieser Welt und Erde, auf der wir alle leben, verlief.
Ständig gibt es Drahtzieher, die Menschen beeinflussen. Niemand in Afghanistan kann sein Leben frei nach eigenem Denken und Willen gestalten außer den Mächtigen. Die restliche Bevölkerung funktioniert wie Marionetten, Menschen, die an Fäden gezogen werden.
Die krassen Gegensätze aus der Zeit der Freundschaft, des Miteinanderspielens, der Zusammengehörigkeit, des gemeinsam gestalteten Alltags und der Ausgelassenheit früherer Tage und die Zeit des Bruchs, des Auseinandergerissenwerdens, an dem die Welt für Hassan zusammenbrach wie ein Kartenhaus, sind dutlich spürbar. Die Makel Hassans durch seine Geburt, die Außenwelt, seiner Erziehung, den Verlust der Mutter und durch Gewalt bedingt, stellt Hosseini als Warnung und oberstes Gebot heraus. Hier haben Menschen, die problembeladen sind und sich nicht abgrenzen können, die Möglichkeit, in der Psychiatrie Hilfe anzunehmen. Viele schämen sich dafür, weil die Außenwelt sie für verrückt erklärt. Die Denkweisen der Außenstehenden muss sich grundlegend ändern.
Hassan war ein 12jähriger Junge, der glücklich war, einen Freund zu haben, der mit ihm spielte. Er fand in den Stunden Freude am Leben, konnte Blödsinn machen, er selbst sein. Durch die fanatische und unterdrückende Art seines Vaters Ali wurde Hassan geprägt. Er war nicht in der age, etwas abzulehnen, seine eigene Meinung zu äußern, Strafen von sich abzuwenden, was ihm zum Verhängnis wurde. Wünsche und Bedürfnisse wurden mit Prügeln beglichen. Gepeinigt von der Außenwelt lebte der Junge in ständiger Angst und Verzweiflung, er litt seelische Qualen.
Von keiner Seite erhielt er ehrliche Unterstützung. Keine Hand streckte sich ihm entgegen. Einige Details der Schicksale decken sich auf dramatische Weise, was auch deren Leben beeinflusst. Auch Ali, Hassans Vater, wurde auf offener Straße verspottet. Sein Gesicht sowie seine Angst ließen auf sein Leben schließen. Viele hatten Angst vor ihm. Lächen konnte er nicht. Die Gefühlswelt der Figuren wird dem Leser zugänglich gemacht, Handlungs- und Denkweisen vermittelt.
Die Beziehung der Jungen zu ihren Vätern ist klar und einleuchtend. Amir ist stolz, achtet Baba und liebt ihn. Hassan hat Angst, er und sein Vater sind "Versager" für die Augen der Gesellschaft. Beide hätten sie Hilfe gebraucht. Die Not, Angst und Verzweiflung beider spürte niemand. Darüber sprechen konnten sie nicht, vieleicht auch wegen Spott und Hohn, das Nicht-Angenommen-Sein und das Nicht-Ernst-Genommen-WErden.
Hosseini versteht sein Handwerk des Schreibens, seine Geschichte und sein Land in Szene zu setzen. Er appelliert an unser Mitgefühl für solche Menschen, die auch Teil der Gesellschaft sein wollen. Wir müssen auf sie zugehen und ihnen die Hand reichen. Ansonsten sind wir die wirklichen Versager. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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EddieSpaghetti, 21.07.2009, 01:21 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Top Bericht! Gegenlesung sind immer willkommen.LG EddieSpaghetti
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werder, 20.07.2009, 19:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
SH & LG aus Hannover! Freu mich immer über Gegenlesung!
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auch so war es mal in Afghanistan ~~~ wer will es wissen ?
22.05.2009, 20:27 Uhr von
giselamaria
<b>bitte nur Berichte bewerten, die auch zählen!!! andere kann ich nicht mehr gegenbewerten</b>5- Niveau: anspruchsvoll
- Unterhaltungswert: sehr gering
- Spannung: hoch
- Humor: wenig humorvoll
- Stil: ausschmückend
- Zielgruppe: Männer
Pro:
sehr informativ, sehr spannend
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Daten zum Buch:
* Verlag: Berlin Verlag
* 2008
* Sonderausgabe.
* Ausstattung/Bilder: 2008. 375 S.
* Seitenzahl: 384
* Deutsch
* ISBN-13: 9783827008558
* ISBN-10: 3827008557
Der Autor
"Khaled Hosseini wurde 1965 in Kabul, Afghanistan, geboren. Er ist das älteste von fünf Kindern eines Diplomaten und einer Lehrerin.
1976 zog seine Familie nach Paris, wo sein Vater eine Stelle in der Botschaft Afghanistans übernahm.
1980 sollte ihn der diplomatische Dienst wieder nach Afghanistan zurückführen. Doch zu diesem Zeitpunkt befand sich das Land, nach einem blutigen kommunistischen Staatsstreich, im Krieg mit den sowjetischen Invasoren.
Khaled Hosseini und seine Familie erhielten 1980 politisches Asyl in den Vereinigten Staaten und zogen nach San Jose in Kalifornien.
Nach Abschluss der San Diego Universität lebt Kahled Hosseini heute als Arzt in Nordkalifornien.
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Drachenläufer ist sein erster Roman, er erschien gleichzeitig in zwölf Ländern."
(dem Klappentext entnommen)
Meine Zusammenfassung:
Das Buch gliedert sich in drei Teile auf. Ich-Erzähler: Im ersten Teil ist er ein kleiner Junge in Afghanistan.
Im zweiten Teil beschreibt er dann, wie er nach der Flucht über Pakistan mit seinem Vater in USA lebt. Im dritten Teil fährt er als Erwachsener zunächst nach Pakistan, wo ihn ein Freund aus alten Tagen hin gebeten hatte. Dann wird seine Ankunft im Afghanistan nach dem Krieg, nach der Machtergreifung, bzw. Terror der Taliban geschildert.
Der erste Teil ist ganz besonders interessant, er erzählt von seiner Kindheit vor dem Krieg, vor dem Einfall der Russen, vor dem Einfall der Taliban, als noch ein König regierte und alle - zumindest die Wohlhabenden - ein sehr gutes Leben führten. Auch damals war die unterste Schicht die Hazara. Sie waren meistens Bedienstete der Reicheren, konnten aber normal leben, wenn auch nicht so glanzvoll - und: eine Vermischung mit höheren Schichten war auch nicht denkbar.
Amir, Ich-Erzähler durch das ganze Buch, erzählt von seinem ‚Baba' seinem Vater, und von seinem Freund Hassan, und dessen Vater Ali. Ali versorgt mit seinem Sohn Hassan den Haushalt, kocht, lebt in einer Hütte auf dem Grundstück. Ali schon war ein Freund von Baba, und Hassan ist fast gleichaltrig mit Amir, und beide hatten die gleiche Amme. - Und ein Sprichwort sagt, dass Kinder, die von der gleichen Brust genährt wurden, für ewig miteinander verbunden sein würden.
Über den Charakter seines Vaters schreibt er viel, u.a. auch seine Ansichten zum Glauben (Islam), als sie sich über den Koran-Unterricht unterhalten.
Hier ein Zitat, das einiges aussagt:
"Dann will ichs dir sagen: …….Du wirst von diesen bärtigen Idioten niemals irgendwas von Wert lernen……. ich meine damit alle. Man sollte auf die Bärte dieser ganzen selbstgerechten Affen pinkeln…… - Sie tun nichts anderes, als ihre Gebetsperlen zu befingern und aus einem Buch aufzusagen, das in einer Sprache geschrieben ist, die sie nicht einmal verstehen. - - - Gott stehe uns bei, sollte Afghanistan jemals in ihre Hände fallen. - - - "Gut" sagte Baba, "also egal was der Mullah auch lehren mag, es gibt nur eine Sünde, eine einzige Sünde. Und das ist der Diebstahl. Jede andere Sünde ist nur eine Variante davon. Verstehst du das?" - - - - "nein, Baba jan… - - - -"Wenn du einen Mann umbringst, stiehlst du ihm sein Leben, du stiehlst seiner Frau das Recht auf einen Ehemann, raubst seinen Kindern den Vater. Wenn du eine Lüge erzählst, stiehlst du einem anderen das Recht auf Gerechtigkeit. Begreifst du jetzt?" - - -
Amir verehrt seinen Vater, und eifersüchtig passt er auf, wenn der Vater Hassan lobt; denn der Vater hat auch zu Hassan ein ganz besonderes Verhältnis. Da Hassan mit einer Hasenscharte geboren wurde, ließ der Vater ihn operieren, und dann war dieser Makel fast nicht mehr sichtbar. Nur lesen und schreiben konnte Hassan nicht, und Amir las ihm oft vor, aber oft auch falsch, und ihn zu verulken, also auch falsche Sachen, er machte sich einen Jux da draus.
Als eines Tages auch der alljährliche Wettbewerb im Drachensteigen ansteht, nehmen beide teil, Hassan ist berühmt dafür, dass er die herab gefallenen Drachen, die als Beute gelten, fast blind findet. Am Ende sind auch beide die Sieger, d.h. Hassan und Ali haben ihren Drachen siegreich bis zum Ende oben gehalten, und den besiegten Drachen hat Hassan *erlaufen*, als Drachenläufer, als der er ja der Beste war. -
Als Amir dann unterwegs ist und Hassan und seinen Drachen sucht, begegnet er einer Gruppe von Jungen, die ihn und Hassan schon oft bedroht hatten. Und er kommt dazu, wie der Anführer dieser Bande seinen Freund Hassan vergewaltigt. - Er steht da, guckt, guckt wieder weg und verschwindet, ohne Hassan zu helfen.
Dieser Vorfall belastet Amir ungemein, aber es wird kein Wort darüber gesprochen. Und weil er den Anblick seiner Schande, also Hassan nicht mehr sehen will täglich, sorgt er dafür, dass Ali und sein Sohn Hassan aus dem Haus verschwinden. - Das gelingt nicht so einfach; der Vater weiß nicht worum es geht, als Amir ihn darum bittet. Schließlich inszeniert Amir einen Diebstahl, den Hassan begangen haben soll. Sein Vater glaubt ihm aber nicht. Hassan und sein Vater sind derart bestürzt und gehen freiwillig; nur erzählen sie niemanden, dass Amir das selbst war.
So verlassen Ali und Hassan eines Tages das Anwesen von Hassan und seinem Vater, und wohnen künftig in einem Dorf, wo die Hazara leben.
Das war die Kerngeschichte des ersten Teils. Es folgt dann nach einigen Jahren der Sturz des Königs, dann der Einmarsch der Russen, und Amir und sein Vater, wie auch alle wohlhabenden Familien versuchen das Land zu verlassen, flüchten zunächst nach Pakistan, um dann nach USA einzureisen, wenn Visum und alles geklärt ist. Diese Reise beschreibt Amir, z.B. als sie in einem Tankwagen über die Grenze geschmuggelt wurden, also innen in einem Tank, dunkel, heiß, voller Angst.
Zweiter Teil:
Sie gelangen schließlich in die USA. Und leben dort zunächst sehr einfach, treffen auch andere geflohenen Afghanen dort; der Vater beginnt dann, auf dem Flohmarkt Waren anzubieten, die er vorher bei Haushaltsauflösungen aufgekauft hat. Er hatte sich einen alten VW-Bus zugelegt. - Und so verbringen sie jeden Samstag auf dem Flohmarkt, wo auch andere Zuwanderer ihre Waren anbieten.
Dort ist auch eine Familie, die eine wunderschöne Tochter hat, Soraya. Auf dem Markt sind einige tätig, auch Männer, die Ärzte, Professoren usw. in Afghanistan gewesen waren, sie arbeiten an Tankstellen, oder eben als Händler auf Flohmärkten. Aber ihr Sitten und Gebräuche hüten sie akribisch.
So bewundert Amir wochenlang zunächst Soraya. Anschauen dürfen sie sich nicht. Sprechen miteinander schon gar nicht. Aber irgendwann ist ihre Mutter dabei, und er wagt sie mal anzusprechen. Nach vielen Tagen und Wochen, und dadurch, dass die Mutter des Mädchens eine Verbindung zu Amir gern sehen würde, sprechen sie miteinander. -
Amir erzählt das seinem Vater, der zwischenzeitlich an Krebs erkrankt ist, eine Therapie ablehnt und dem Tod entgegensieht. - Der Vater muss zum Vater von Soraya gehen und um die Hand bitten. - Das geschieht auch, und der Vater von Soraya, ein sehr geehrter Richter, gibt seine Zustimmung.
Bevor der Vater stirbt, findet die Hochzeit statt. - Die Geschichte von Soraya, die eigentlich nicht mehr zu verheiraten war, weil sie vorher mit einem Mann durchgebrannt war, erfährt Amir, aber seine Liebe ist unabänderlich. - Kinder bekommen sie leider keine. Sie leben dann auch in einer schönen großen Wohnung, die der Vater vorher schon mit bewohnt hatte, und sie haben sich gut integriert. - Alle Einzelheiten erspare ich mir mal jetzt; ist wie bei vielen anderen Einwanderern auch.
Im dritten Teil kommt dann die Geschichte, als Amir einen Brief von einem alten Freund aus Afghanistan bekommt, der in Pakistan lebt. Und dieser ein auffordert, ihn dort zu besuchen, mit einem kurzen Hinweis, Amir könnte so evtl. seine *Schuld* wiedergutmachen. Damit war gemeint, dass der Freund von den Geschehnissen von Ali und Hassan wusste, und über diese Sache mit Amir reden wollte, ihm Gelegenheit geben wollte, das zu bereinigen. Es war ja nicht nur, dass er nichts getan hatte, als er sah, dass Hassan vergewaltigt wurde, sondern auch noch, dass er ihn dann auch noch des Diebstahls beschuldigt hatte. -
Aber beide, Ali und Hassan haben niemals verraten, dass das alles von Amir inszeniert wurde, und er der Schuldige war.
Was jetzt geschildert wird, also zunächst mal die Reise und Aufenthalt in Pakistan, dann Weiterreise nach Afghanistan, Rückkehr an die Stätten seiner Kindheit, - es ist für Amir grauenhaft, das ganze Land verwüstet zu sehen, überall laufen Taliban herum, die auf jeden sofort schießen, wenn er etwas tut, das ihnen nicht gefällt. -
Das kann z.b. auch sein, wenn ein Fußballspiel ist, und man sich freut, dann einen Gewehrkolben zu spüren bekommt, günstigstenfalls, wenn nicht Schlimmeres. Er erzählt dann auch, als er in einem Stadion ist, in der Halbzeit die Taliban mit einigen *Schuldigen* aufmarschieren, und vor dem Tor Leute exekutieren. Nicht nur exekutieren, sondern es sind grauenvolle Geschehnisse. - Und dann geht das Spiel weiter -.
Amir sieht auch sein Elternhaus, jetzt bewohnt von Taliban, heruntergekommen, verwahrlost. Kabul, die Stadt seiner Kindheit, verwüstet, Ruinen, keine Bäume mehr, kein Leben mehr. Das alles erlebt er, als er nach dem Jungen sucht, dem Sohn von Hassan, Suhrab. -
Er hatte vorher erfahren, dass Hassan und seine Frau, wie auch Ali von den Taliban ermordet worden waren, und Suhrab überlebt hatte.
Es folgt jetzt in allen Einzelheiten was Amir passiert. Er hatte Suhrab gefunden, wollte ihn eigentlich zu Pflegeeltern nach Pakistan mitnehmen, wo er es gut hätte. Er hatte erfahren in dem Waisenhaus, dass Suhrab abgeholt worden war von einem Taliban. - Suhrab diente als ‚Vergnügungsjunge' - in einem reichen Taliban-Haushalt.
Dort fand Amir dann Suhrab, wie er, an den Füssen mit Glöckchen, vor Gästen tanzte. - Es war eindeutig, er wurde als Lustknabe missbraucht. Als Amir dann in Lebensgefahr gerät, bei diesem Besuch, rettet ihm Suhrab das Leben. Amir überlebt, wenn auch mit zig Blessuren; alles an ihm ist kaputt, ob der Kiefer, sein Gesicht, seine Zähne, seine Rippen - es ist kein heiler Knochen mehr an ihm; nach vielen Operationen usw. kann er Suhrab wieder finden, und mit ihm nach vielen Irrwegen ausreisen.
Vorher hatte Amir allerdings Suhrab gesagt, dass er ihn zwischenzeitlich in ein Heim bringen müsse, bis Ausreiseformalitäten erledigt seien. - daraufhin, im Hotel im Badezimmer, versucht Suhrab, sich umzubringen. - Er wird gerettet, aber er spricht nicht mehr. Der eigentlich vierte Teil ist dann der kürzeste, er schildert wie Amir in USA ankommt, mit Suhrab, und Soraya beide erfreut begrüßt. Wie schwer es ist, mit Suhrab überhaupt warm zu werden, der monatelang kein Wort spricht.
Durch einen Drachen kommen sich beide endlich näher, und Suhrab lächelt zumindest. - Amir ist voller Hoffnung, und so endet auch die Geschichte.
Meine abschließende Meinung
Das ganze Buch ist wunderbar zu lesen gewesen; spannend, hochinteressant, fesselnd, ergreifend.
Wie es in Afghanistan vor dem Russland-Einfall war ist uns hier ja total unbekannt. Wer weiß davon schon was.
Uns ist Afghanistan nur bekannt als Land des Krieges, Land der Taliban.
Der Autor hat in diesem Roman sicher viel Eigenes mit verarbeitet. Und eine sehr tiefgründige Geschichte geschrieben, von einer Familie, einem Vater, einem Sohn und deren Werdegang, aber auch von Hazara, wie sie handelten und wie sie zu 1000 Prozent zu ihren *Herren* standen. - Es ist nicht nur eine Untertänigkeit, sondern eine große Liebe von beiden Seiten, zumindest in diesem Buch, zwischen Amir, seinem Vater und Ali, und dessen Sohn Hassan.
Zwischen diesen Geschichten war dann auch die spezielle Geschichte zwischen Ali, Hassan und Amir und dessen Vater zu lesen. Und die erzählte ich nicht, aber sie hat sehr viel damit zu tun, wie die ganze Geschichte letztendlich verlaufen ist. Wenn auch nicht primär, aber für den Leser nicht so ganz überraschend. - Aber bevor ich jetzt Rätsel über Rätsel aufgebe, überlasse ich das dem Leser, darüber mehr zu erfahren. - wenn er dieses Buch liest ;-)
ich bedanke mich fürs Lesen und Bewerten dieses Berichts.
(Auch wenn es nur 0,5 Cents gibt, das ist kein Kriterium, wenn ich ein Buch vorstellen möchte) :-))
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mehr von mir in meiner Homepage:
http://giselasletterbox.rosslauer.de/
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Khaled Hosseini von giselamaria
am 22.05.2009Kommentare & Bewertungen
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DIETERBAER4711, 09.10.2010, 14:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Den Menschen gehts wirklich sche...! GLG
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sonnendrachen56, 02.08.2009, 22:01 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
ganz liebe Grüße aus Berlin - Renate
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christianpirker, 27.07.2009, 13:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr guter Bericht! Liebe Grüße, Christian
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Freundschaft?!
Pro:
siehe Bericht
Kontra:
siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
Mein jetziger Bericht gilt einem Buch, dass ich zu Weihnachten geschenkt bekommen hab, und das ich erstmal beiseite gelegt habe, da ich für solche Bücher immer Zeit brauche.
Doch nach 3 Monaten dachte ich mir, wenn du es jetzt nicht liest, wirst du es vielleicht nie tun.
Also habe ich es gelesen, und wie es mir gefallen hat, könnt ihr ja nachlesen.
Woher?
Das Buch gab es um Weihnachten in jeder Buchhandlung zu kaufen. Es war auch wochenlang in der Top 20 der Romane von verschiedenen Buchhandlungen. Auch jetzt haben es alle mir bekannten Buchhandlungen immer noch vorrätig.
Da ich selbst bald in einer Buchhandlung arbeite, kaufe ich auch nur dort ein, und unterstütze kein Internet Kauf.
Preis
Da es ja hier um die Taschenbuchausgabe geht, zahlt man natürlich weniger als bei der gebundenen Ausgabe.
Ich kaufe mir die meisten Bücher in der Taschenbuchausgabe.
Also, es war zwar ein Geschenk, aber den Preis kann ich trotzdem lesen. Es hat 10,50€ gekostet. Ich finde ja eh, dass Bücher was tolles sind, und da ist es mir egal wie teuer sie sind. und 10€ für ein Taschenbuch ist ganz normal.
Zum Autor
Khaled Hosseini, geboren 1965, stammt selber aus Kabul. Er kennt also das Leben in Afghanistan. Er ist ungefähr zur selben Zeit aufgewachsen wie seine Romanfigur Amir.
Hosseini ist ebenso wie Amir in die USA ausgewandert und hat dort Medizin studiert. Er lebt mittlerweile in Kalifornien mit seiner Frau und seinen zwei Kindern.
Drachenläufer ist sein erster Roman.
Letztes Jahr, 2007, ist sein zweiter Roman "Tausend strahlende Sonnen" erschienen.
Zum Inhalt
Die beiden 12-Jährigen Jungen Amir und Hassan wachsen in den 60ern und 70ern zusammen in Kabul Haus an Haus auf.
Hassan's Vater ist der Diener von Amir und seinem Vater. Trotz, dass sie eine so unterschiedliche Herkunft haben, sind sie beste Freunde. Hassan ist wie ein treuer Diener für Amir, während Amir die Schule besucht, macht Hassan den Haushalt. Nachmittags und in der sonstigen schulfreien Zeit verbringen sie jede Minute miteinander.
Amir und Hassan's liebstes Hobby ist das Drachensteigen. Jedes Jahr im Winter finden Wettbewerbe statt. In dem beschriebenen Winter nehmen auch die beiden Teil. Amir möchte unbedingt gewinnen, da er Anerkennung von seinem Vater haben will. Wie der Leser es erwartet gewinnen die beiden, doch als Hassan, der Drachenläufer, den letzten besiegten Drachen holen will, passiert etwas schreckliches, was die Freundschaft zwischen beiden so sehr verändert.
Hassan und sein Vater ziehen letztendlich weg. Amir und sein Vater fliehen ebenso aus Afghanistan, als die Taliban dort an die Macht kommen.
Sie gelangen von Pakistan in die USA. Nach vielen Jahren in den USA besucht Amir schließlich wieder das völlig veränderte und arme Afghanistan, da er seine Schuld begleichen will. Wie das gelingt und was alles in Afghanistan passiert, möchte ich hier nicht verraten.
Meinung
Eins von wenigen Büchern, bei denen ich weinen musste. Obwohl das Buch nur knapp 380 Seiten hat, hab ich fast eine Woche dafür gebraucht, da ich es nach der Hälfte immer wieder beiseite legen musste, da ich kaum begreifen konnte, wie schrecklich die Menschen sein können. Doch trotz dieser Traurigkeit und Fassungslosigkeit ist das Buch bis auf die letzte Seite, bis auf das letzte Wort sehr spannend und bewegend.
Am Anfang des Buches, als die beiden noch Freunde sind, leben sie im friedlichen Kabul. Es gibt viele Freunde, viele Feiern und eine unbeschwerte Kindheit von beiden.
Nach dem Drachenlauf wird die Freundschaft verraten. Es gibt keine unbeschwerte Zeit mehr, denn die Taliban besetzen Kabul.
Nach einigen, freien Jahren in den USA, geht es wieder zurück in Kabul um die Schuld zu begleichen. Kabul ist besetzt, das Leben dort ist alles andere als friedlich. Es gibt weder Fröhlichkeit noch Freunde.
Anfangs lässt sich das Buch noch wie ein normaler Roman lesen, doch nach dem Drachenlauf verändert sich alles.
Durch die Erzählweise kann man richtig mitfiebern, hoffen und bangen.
Erst freut man sich über die tolle Freundschaft und über die Treue Hassan gegenüber Amir. Hassan hält sehr viel von Amir und wird durch den Verrat deshalb noch mehr verletzt.
Amir verzeiht sich seine Tat sein ganzes Leben lang nicht. Er schweigt darüber und ergreift ja letztendlich die Chance es wieder gut zumachen, so weit es geht natürlich. Dies hat mich sehr bewegt, denn obwohl Amir Hassan teils sehr grob behandelt hat, fühlte er sich sehr schuldig.
Auch die ganzen Familienverhältnisse, die nach und nach rauskommen, machen das Buch sehr überraschend.
Obwohl ich das Verhältnis von Hassan und Amir irgendwie schon geahnt hab.
Das Ende find ich sehr gut. Es ist kein richtiges Happy End, doch gerade deshalb gefällt es mir sehr.
Es zeigt halt, dass ein Verrat lange braucht, bis er verziehen ist und es bis dahin ein weiter Weg ist, der auch manchmal zu Rückschlägen führt.
Fazit
Dieses Buch ist nicht nur für Leser geeignet, die gerne Kriegsliteraur lesen. Es ist auch nicht mein erstes Buch über Afghanistan. Das Leben in Afghanistan wird zwar immer nebenher beschrieben, doch hauptsächlich geht es um Freundschaft, und was man dafür alles macht.
Das Buch ist sehr gelungen, und ich werde mir auch das neue Buch von Hosseini kaufen, da ich von seinem Schreibstil sehr begeistert bin.
Und als Abschluss zitiere ich den Buchrücken, ein Zitat einer Zeitung "Ein kleines literarisches Wunder...Das wohl spannendste Buch über die Menschen in Afghanistan." weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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cobinho, 23.11.2008, 20:28 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
hab das Buch auch gelesen, finds auch auch sehr gut, lg patrick
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Afghanistan im Wandel
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
„Drachenläufer“ ist ein Roman von Khaled Hosseini. Die Originalausgabe erschien im Jahr 2003 unter dem Titel „The Kite Runner“. Die Übersetzung aus dem Amerikanischen stammt von Angelika Naujokat und Michael Windgassen.
Inhalt
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Der junge Amir lebt in Kabul. Vor der Invasion der Sowjets und der Machtübernahme der Taliban führt er dort ein glückliches Leben. Sein Vater, ein allseits geachteter Mann, gehört zu den wohlhabendsten Männern der Stadt.
Nahezu seine gesamte Jugend verbringt Amir damit, um die Liebe seines Vaters zu kämpfen. Sein „Freund“ ist Hassan, der Sohn ihres Dieners Ali. Er stammt aus dem Volk der Hazara, das von vielen der herrschenden Paschtunen nicht als gleichwertig angesehen wird. So ist auch Hassan des Öfteren Anfeindungen ausgesetzt. Besonders negativ tut sich hier ein Halbstarker namens Assef hervor, der in der Gegend den starken Mann heraushängen lässt.
Hassan hängt sehr an Amir und nicht nur einmal hilft er ihm aus der Klemme. Ihr großer Traum ist es, gemeinsam eines der großen Drachenturniere zu gewinnen. Dabei versuchen alle Kinder und Jugendlichen, die Schnur der gegnerischen Drachen mit dem eigenen Drachen zu durchtrennen. Derjenige, dessen Drachen als letztes noch am Himmel steht, ist der Sieger.
Nahezu ebensoviel Ehre gebührt jedoch denjenigen, die die Drachen – insbesondere den zuletzt durchtrennten – erlaufen.
Und tatsächlich gelingt es Hassan und Amir schließlich, in dem Turnier die Oberhand zu behalten. Doch als Hassan den letzten besiegten Drachen für Amir erlaufen will, geschieht etwas Schreckliches – und Amir verschließt die Augen, als er zum Ort des Geschehens kommt. Nach diesem Tag ist zwischen den beiden nichts mehr so, wie es vorher war.
Von Schuldgefühlen geplagt redet Amir kaum ein Wort mehr mit Hassan. Doch eines hat Amir zu seiner großen Freude durch den Sieg beim Drachenwettkampf zumindest für kurze Zeit errungen, nämlich die Aufmerksamkeit seines Vaters. Schließlich kann Amir die Anwesenheit Hassans kaum noch ertragen, was letztendlich dazu führt, dass Hassan und sein Vater Ali – sehr zur Trauer von Amirs Vater – die Familie verlassen.
Jahre vergehen und Amir und sein Vater fliehen vor der Invasion der Sowjets nach Amerika, wo sie versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen.
Und eines Tages – viele Jahre, nachdem sie Afghanistan verlassen haben, bekommt Amir einen Anruf von einem alten Freund. Nun bietet sich ihm die Gelegenheit, das damals an Hassan begangene Unrecht vielleicht wieder gut zu machen.
Meine Meinung
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„Drachenläufer“ ist ein bewegendes, hoffnungsvolles aber auch sehr trauriges Buch, das mir sehr gut gefallen hat und das ich gerne weiterempfehle.
Eingehend beschreibt der Autor die Kindheit des jungen Amir in einem Land und in einer Stadt, in denen (fast) alles in bester Ordnung zu sein scheint. Eine ganz normale Stadt eben, in der zwar nicht alles zum besten steht, in der man aber doch eine überwiegend glückliche Kindheit verbringen kann. Ganz anders stellt sie sich allerdings einige Jahre später dar, nach dem Einmarsch der Sowjets und schließlich nach ihrer Vertreibung und der Machtergreifung der Taliban. Kaum Fröhlichkeit geht mehr von dem von Krieg gezeichneten Kabul aus. Es herrschen Zerstörung, Angst und Hass. Ein erschreckender Gegensatz, der wieder einmal verdeutlicht, zu welch schrecklichen Dingen der Mensch fähig ist.
Dies wird in der Geschichte jedoch nicht nur an Gebäuden oder Pflanzen deutlich, sondern vor allem an den Menschen. Die Veränderung wird auch Amir klar, als er einen Bettler auf der Straße trifft – wie sich herausstellt ein ehemaliger Professor der Universität und ehemaliger Kollege seiner Mutter.
Doch auch wenn der Autor, der selbst aus Kabul stammt, dem Leser die traurige (jüngere) Geschichte Afghanistans auf diese Weise geschickt näher bringt, so ist „Drachenläufer“ vor allem die Geschichte Amirs.
Als Leser kann man sich nicht wirklich entscheiden, ob man ihn sympathisch finden soll oder nicht. Zum Ende hin vielleicht eher als zu Beginn.
Ebenso zwiespältig ist auch Amirs Verhalten gegenüber Hassan. Hassan liebt Amir von ganzem Herzen. Amirs Gefühle sind nicht ganz so rein. So ist er gerne mit Hassan zusammen und liest ihm Geschichten vor, doch wenn er mit anderen (Paschtunen-)Kindern spielt, bleibt Hassan außen vor. Wenn Amir befürchtet, Hassan könnte zu viel von der Aufmerksamkeit seines Vaters vereinnahmen, versucht er dies zu verhindern. Nach dem furchtbaren Verrat an Hassan am Tag seines siegreichen Drachenwettkampfes lässt er Hassan weiterhin im Stich, indem er ihn ignoriert und in seinem Schmerz alleine lässt. Ein Verhalten, dass einen beim Lesen zutiefst empört. Aber man muss natürlich auch darüber nachdenken, ob man als Kind in seiner solchen Situation wirklich anders gehandelt hätte. Zumindest in manchen Punkten kann man sich da wohl nicht allzu sicher sein.
Doch die Geschichte zeigt auch, dass man manchmal die Gelegenheit bekommt, vergangene Fehler zumindest ansatzweise wieder gutzumachen, wenn man sich nicht in seinem eigenen Schneckenhaus verkriecht und die Gelegenheit verstreichen lässt. Und das ist etwas, das auch Hoffnung machen kann…
Daten
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Drachenläufer / Hosseini, Khaled
Berliner Taschenbuch Verlag, 2006 (9. Auflage)
Taschenbuch, 379 Seiten
ISBN: 3-8333-0149-X
Preis: 10,50 Euro weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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cobinho, 23.11.2008, 20:28 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
richtig gutes Buch, habs auch gelesen, lg patrick
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krullinchen, 21.01.2007, 15:31 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
(¯`•.¸sehr hilfreich & liebe Grüße¸.•´¯)
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