Pro:
Sportlichkeit, Qualität und Luxus
Kontra:
nichts, was wirklich ins Gewicht fällt
Empfehlung:
Ja
Im Oktober letzten Jahres war es so weit. Ich konnte der Verlockung nicht länger widerstehen und jetzt steht er unter unserem Carport – ein IS 200, Silbermetallic mit Automatikgetriebe. Gekauft habe ich ihn als Vorführwagen mit ca. 6000 km auf dem Zähler (Erstzulassung Februar 2003)
Zur Kaufentscheidung
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Obwohl ich leidenschaftlicher Windsurfer bin und somit recht viel zu transportieren habe (große Teile kommen auf das Dach), reicht mir diese 4,4 m lange Limousine mit 400 l Kofferraumvolumen, lediglich durch einen Skisack „vergrößerbar“, völlig aus.
Wir nutzen das Fahrzeug überwiegend mit 2 Personen.
Beim Kauf eines solchen Wagens spielen Emotionen die größte Rolle – da bleibt vielleicht auch mal ein bisschen der gesunde Menschenverstand auf der Strecke – und in unserem Fall auch das Automatikgetriebe (die Frau hat in ihrem Smart das Schalten verlernt).
Einen Tag Probefahrt und dann gab es kein Halten mehr.
Tolle Konditionen beim Kauf und die super Inzahlungnahme des 3 Jahre alten Avensis 2.0 trugen wesentlich zur Entscheidung bei.
Ein Tip für potentielle Lexusfahrer gleich an dieser Stelle:
Gleich beim Kauf im Autohaus nach der passenden Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung fragen, die habe ich dort zu Konditionen abgeschlossen, die ich nur mit konkurrenzlos bezeichnen kann.
Karosserie / Äußeres
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Sportliches Styling bis ins Detail.
Aufgrund relativ geringer Verkaufszahlen ein Auto, dem man hinterherschaut (wer dreht sich schon noch nach einem „stinknormalen“ 3er BMW oder Audi A4 um).
Insbesondere vermittelt die nach hinten ansteigende Linienführung in Verbindung mit den 17‘‘ Alus und den ausgestellten vorderen Kotflügeln eine gewisse Aggressivität.
Das Heck mit den runden Leuchten ist markant und hat großen Wiedererkennungswert. Die Rückleuchten mit der Klarglasabdeckung haben seinerzeit eine neue sportliche Gestaltungsvariante begründet und werden heute von einigen anderen Autoherstellern kopiert (z.B. Mazda 6, BMW 3er Kompakt) und von zahlreichen Zubehörherstellern und Händlern zur Nachrüstung für fast alle PKW angeboten. Das nennt sich dann oft "Rückleuchten im Lexusstyle", z.B.bei Ebay.
Innenraum / Bedienelemente / Ausstattung
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Eigenständige, auf den Geschmack europäischer Automobilisten zugeschnittene Innenraumgestaltung. Das Armaturenbrett mit den im Chronographendesign gestalteten Rundinstrumenten hebt sich positiv von dem allzu häufig angebotenen Einheitsbrei ab. Die machmal kritisierte Überladung mit Instrumenten und Schaltern kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Einsteigen, 1 – 2 Minuten umschauen und dann sollte selbst ein wenig erfahrener „Pilot“ alles kapiert und voll im Griff haben.
An der Ergonomie der Bedienelemente gibt es überhaupt nichts zu meckern. Meine anfänglichen Bedenken, mir würde der Bediensatellit am Lenkrad für die Audioanlage, wie er in meinem Avensis vorhanden war, fehlen, sind schnell verflogen. Die Schalter und Regler sitzen so hervorragend, dass eine nahezu „blinde“ Bedienung ohne jede Verrenkung möglich ist. Die Laufruhe des Autos erfordert ohnehin nur selten eine Nachregelung der Lautstärke.
Sound macht das Teil (übrigens mit einem im Armaturenbrett integrierten 6 fach CD Wechsler) wie im Konzertsaal und das alles ab Werk ohne Aufpreis und ohne kostspielige Aufrüstung.
Alle verwendeten Materialien sind hochwertig und super verarbeitet, nichts klappert, alles passgenau.
kleine Kritikpunkte: Kilometerzähler und Tageskilometerzähler A und B sind alle in einer An-zeige und jeweils durch Tastendruck abrufbar. Eine parallele Anzeige von Kilometerzähler und Tageskilometerzähler wäre wünschenswert. Ich mag auch die Momentanverbrauchsanzeige (analoges Rundinstrument innerhalb des Tachos) nicht, weil mir der Sinn einer solchen Anzeige nicht einleuchtet. Dass mehr Sprit verbraucht wird wenn ich das Gaspedal tiefer durchtrete, weiß ich auch ohne das Gerät und vom Momentanverbrauch auf den Durchschnittsverbrauch zu schließen ist schier unmöglich.
Die Sitze mit hochwertigem Bezugsstoff (Ledersitze mit Heizung gegen Aufpreis lieferbar) sind sportlich straff gepolstert, mit gutem Seitenhalt und gewährleisten selbst auf langen Strecken ein ermüdungsfreies Sitzen. Die Sitzfläche ist in Höhe und Neigung verstellbar (beide Vordersitze).
Wurzelholz und ähnlicher Zierrat wurde so eingesetzt, dass es nicht überladen wirkt, halt sportlich elegant.
Einige Ausstattungsdetails: 4 elektrische Fensterheber, 6 Airbags, klappbare Mittelarmlehnen vorne und hinten, Radio mit Kassettenteil und 6 fach CD Wechsler, sonnenstandsabhängige Klimaautomatik, 3 Speichen Lederlenkrad, 2 Kartenleselampen im Dachhimmel, beleuchtete Schminkspiegel in den Sonnenblenden, automatisch stufenlos abblendende Innen- und Rückspiegel, Rückspiegel elektrisch beheizbar und elektrisch anklappbar (praktisch wenn es mal eng wird), automatisch einschaltendes Fahrlicht (über Sensor im Armaturenbrett), getönte Scheiben, die hinteren 3 zusätzlich dunkler getönt, Nebelscheinwerfer, Xenonlicht mit Scheinwerferwaschanlage, ausreichend Ablagen, totschicke 17‘‘ Leichtmetallfelgen und vieles mehr
Meine Sonderausstattung: Blaupunkt Travelpilot (Navi) vom Feinsten und sehr präzise, ein Satz Winterräder
Aufgrund eines Kommentares möchte ich folgendes ergänzen: Die eingebaute Digitaluhr hat mich auch sehr enttäuscht. Ich konnte auch nicht begreifen, dass eine Umschaltung von 12 auf 24 Stunden nicht möglich ist. Bei einem Auto dieser Preisklasse kann man sicher mehr erwarten. Es ist ein "Schönheitsfehler", der jedoch den positiven Gesamteindruck auch nicht so stark beeinflußt. Mir ist dies jedoch ein, na sagen wir mal, Meckerschreiben an Toyota/Lexus Deutschland wert.
Motor und Getriebe
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1988 cm³ Sechszylinder Reihenmotor mit variabler Ventilsteuerung, 114 kW / 155 PS, 4 Stufen Automatikgetriebe mit Power- und Snowmodus und Cruisecontrol (Tempomat)
Das soll an technischen Daten genügen. Wer es genauer braucht, unter www.lexus.de stehen alle Details.
Fahrleistungen und Komfort
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100 km/h aus dem Stand in ca. 11 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit irgendwas bei 210 km/h, also völlig ausreichend.
An die sehr sanft schaltende Automatk gewöhnt man sich schnell. Den Powermodus (Getriebe fährt die Gänge länger aus, schaltet also später hoch für sportliche Fahrweise) bemühe ich nur sehr selten. Der Sowmodus ist im Winter dagegen oft im Einsatz und dann macht der bärenstarke Motor „ganz vorsichtig“ – funktioniert tadellod.
Der Wagen hängt gut am Gas und dann, wenn man die Kraft braucht, nämlich beim Überholen auf Bundes- und Landesstraßen, schaltet das Getriebe beim Druck aufs Gas sehr schnell herunter (tritt man noch mehr durch, löst man u. U. den Kickdown – Schalter aus, so dass das Getriebe, wenn möglich, noch einmal herunterschaltet) und dann geht die Post richtig ab. Es steht eigentlich immer genügend Leistung zur Verfügung. Die häufig geäußerte Meinung, dass das manuelle 6 Gang Getriebe besser zu diesem Motor passt, ist wohl sicher richtig, aber das heißt wohl nicht, dass die Automatik schlecht ist. Ich jedenfalls bin beides gefahren und kann die Automatik sehr empfehlen. Das ist dann wohl vor allem Geschmacks-sache. Der Verbrauch liegt bei durchschnittlich 10 l (da ist aber dann wenigstens 40% Stadtfahrt dabei). Bei Überlandfahrten liegt der Verbrauch etwa bei 8 bis 9 l und das ist für so ein Fahrzeug nicht schlecht.
Ein moderner Hecktriebler wie der Lexus (auch BMW, Mercedes) bringen Fahrspaß pur. Die schlechten Eigenschaften älterer Heckschleudern sind durch modernste Elektronik und Fahrwerkstechnik praktisch kein Thema mehr. Durch den Heckantrieb ist die Lenkung frei von Antriebseinflüssen und die Aufteilung vorne lenken, hinten antreiben ist mit einem Mal wieder erste Wahl und nicht nur für reinrassige Sportwagen. Ein sich aus dem Konzept er-gebender Vorteil ist auch die Möglichkeit, eine bessere (Platz beanspruchende) Vorderachskonstruktion verwirklichen zu können. Das Gesamtpaket beim IS ergibt ein Fahrzeug, dass wie ein Brett auf der Straße liegt und eigentlich (zumindest im normalen Fahrbetrieb) nicht aus der Ruhe zu bringen ist.
Ruhe ist auch gleich das nächste Stichwort. Die Laufkultur und Laufruhe des 6 Zylinders sind souverän. Man hört die Maschine beim beschleunigen, aber das ist Musik. Hier haben die Sounddesigner wirklich ganze Arbeit geleistet (jeder Alfisti dürfte bei dem Sound neidisch werden). Leiser sollte er wirklich nicht laufen, dann würde mir wohl etwas fehlen.
Noch ein Satz zum Fahrer des Sebring: Verglichen mit unserem Zweitwagen Smart Cabrio (ein tolles Fahrzeug) ist das Raumangebot im IS 200 überragend, aber wer würde schon solche Vergleiche anstellen. Treib mal den Sebring durchs Gebirge und danach den IS 200 und dann.......Das vergleicht man halt auch nicht.
Über Garantie, Qualität, Reparaturunanfälligkeit, Langlebigkeit, Kundenzufriedenheit usw. braucht man wohl bei Toyota und Lexus nicht viel Worte verlieren.
Hierzu kommt, dass man bei Lexus deutlich spürt, dass man ein Fahrzeug der Premiumklasse erworben hat. Es stimmt, solche Fahrzeuge kosten (leider) ein paar Euro mehr. Aber es stimmt rund herum alles und das erwartet ich dann bei so viel Geld auch.
Auch wer sich keinen Lexus leisten möchte oder leisten kann, eine Probefahrt ist auch ein schönes Erlebnis. weiterlesen schließen
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