Pro:
Das Outback ist überwältigend
Kontra:
Die Wege sind weit
Empfehlung:
Ja
Teil 2) Von Sydney über Highways zum Redcenter
Noch tief beeindruckt von Sydney, fuhr uns der Courtesy Bus des Hotels an unserem zweiten Morgen in Australien, gegen 8:00 Uhr zum Terminal 2 vom "Kingsford Smith Airport".
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☻ Check in:
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Wir hatten "Virgin Blue" gebucht, die für uns beide knapp 400 AUD wollten, für den einfachen Flug nach Alice.
Nach Vorlage unserer Pässe wurde eingecheckt. Etwas Gemecker, weil der eine Koffer 28kg und der andere nur 19kg hatte. Die haben dann einen Sticker aufgeklebt ("heavy luggage"), der dann die ganze Tour dran blieb.
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☻ Der Flug:
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Es verlief alles programmgemäß, um etwa 9:00 hob die Maschine mit etwa 200 Personen ab und drehte ihre Kurve über dem Meer. Unten konnte meine Tochter, die den gewünschten Fensterplatz ergattert hatte, Sydney verschwinden sehen, als wir über die "Blue Mountains" ins Landesinnere flogen, bis wir in die Wolken eintauchten.
Ab und zu durfte ich auch einen Blick aus dem Fenster werfen. Aber von oben war es nicht sehr abwechslungsreich, als wir hinter der Gebirgskette die Wolken verlassen hatten. Braunrote Erde, mit Flussläufen, Anfangs noch von dunklem Grün umsäumt, ging die Landschaft in wüstenhaften Charakter über. Die Wasserflächen wurden weiß, Salz, so dachte ich und lehnte mich zurück, um das zweite Frühstück, ein Stück Kuchen und einen Apfel zu essen. Zum trinken gab es kostenloses Wasser (mit und ohne Gas) andere Getränke konnte man preiswert für wenige Dollars kaufen.
Der Flug dauerte 4 1/2 Stunden und da das "Northern Territory" (NT) in der Mitte Australiens 1 1/2 Stunden Zeitunterschied hat zum Osten (und auch zum Westen Australiens - Es gibt 3 Zonen in Australien) kamen wir pünktlich "High Noon" in Alice Springs an.
Den Flugplatz, vor den "MacDonnell Ranges", konnte ich aus der Luft fotografieren.
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☻ Ankunft in Alice Springs:
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Wie im letzten Jahrhundert (wie das klingt!), in unserem "niedlichen" Nürnberger Airport üblich oder das heute noch in Skandinavien oft abläuft, wurden die Treppen hergerollt und wir durften von der Maschine zum Flughafengebäude laufen.
Es war bei trockener Luft bestimmt über 30°C heiß. Irgendwie angenehm, nach dem Sydneywinter und der Klimaanlage im Flugzeug!
Vor dem Gebäude hatte man große Abfallbehälter (Alte Ölfässer ohne Deckel)platziert. Flughafen Personal überwachte dort, dass jegliches Obst darin entsorgt wurde. Wir hatten unsere Äpfel gegessen. Aber ich erlebte einige Leute die dort erbost versuchten Ihre Vorräte auf zu essen.
Man ist dort sehr strikt. Wegen der Fruchtfliege darf kein Obst und Gemüse eingeführt werden. Es soll sogar Polizeistreifen auf den Highways geben, die danach kontrollieren, das Einsammeln und Strafen ausstellen!
Das Gepäck kam flott und wenig später war ein Taxi zur "Britz" Autovermietung sofort verfügbar.
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☻ Wie der Blitz zu "Britz":
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Der Transfer mit dem Yellow Cab dauerte etwa 20 Minuten. Der Fahrer fuhr relativ flott, teilweise 80...90 km/h(Es gibt in Australischen Autos keine Meilen - weder für die gefahrenen km noch für die Geschwindigkeit) wobei er sehr einsilbig war. Vielleicht hat er mich auch nicht gut verstanden!
Zunächst auf einer Art Umgehungsstraße, über die Bahnline hinweg, um den Ortsbereich von Alice Springs herum, auf der linken Straßenseite zum "Stuart Highway" und dann hinein nach Alice, nordwärts, wo an einer Querstraße das Office von "Britz" liegt. Ich bezahlte die 30 AUD und betrat das Büro.
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☻ Übernahme des Camper-Van:
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Ein netter älterer Herr begrüßte mich mit freundlichem "Good day" und nach vorweisen meiner Internetbuchung kramte er seine Unterlagen zusammen und legte mir, alles erklärend zur Unterschrift vor. Die Versicherungen, die ich noch angefragt hatte waren vorbereitet und das Satelliten-Telefon erhielt ich erklärt und ausgehändigt. Er beäugte meinen Checkkarten Führerschein und machte eine Bemerkung, wie "niedliches Ding. Zu Bezahlung nahm er meine Kreditkarte und stecke sie in eine altertümliche Ritsch-Ratsch Maschine.
Dem entsprechend kam die Belastung auf die Karte auch relativ spät!
Als ich den Beleg abgezeichnet hatte, gab er mir die Unterlagen und ging voraus zu einem der geparkten Vans.
Es war unserer für die nächsten knapp zwei Wochen. Wir erhielten eine detaillierte Fahrzeugeinweisung. Die Funktionalität der Einrichtung war einfach begeisternd. Genug Platz für zwei Personen. Autoatlas, Erste-Hilfe-Kitt, Decken, Schlafsack, Handtücher, Campingstühle und Tisch alles da und gut verstaut.
Dann drückte er mir noch eine Visitenkarte mit Telefonnummern in die Hand, im Falle wir Problem hätte und ein Prospekt, wo verschiedene Shops und Attraktionen (Gutscheine) in ganz Australien aufgeführt waren, wo es bis zu 30% Discount für Britz Kunden gäbe.
Gut war der Hinweis auf ein Lebensmittelgeschäft, gleich um die Ecke!
Dann "eine sichere Reise" und los ging's!
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☻ Auf dem Stuart Highway nach Süden:
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Als wir das wichtigste eingekauft hatten (Wasser, Eier, Gewürze, Obst, Gemüse, Grillfleisch, Milch, Cola und Saft für meine Tochter und ein paar Flaschen guten australischen Weins usw.) und alles sicher im Auto verwahrt war, ging es den "Stuart Highway" nach Süden. Innerhalb von 10 Minuten hatten wir Alice verlassen, die Bahnlinie nach Adelaide war nach links verschwunden und es ging schon ganz gut auf der rechten Seite zu sitzen und links zu fahren.
Das Schalten der Gänge mit links war noch etwas hakelig. Oft war statt dem dritten der erste gang drin. Am schlimmsten war Blinker und Scheibenwischer!
Wie oft musste ich das Lachen meiner Tochter noch hören, wenn wieder der Scheibenwischer seine Kreise zog auf der trockenen Scheibe und ich nur hatte den Blinker setzen wollen.
Das Fahren auf dem Highway, der eine der Hauptverbindungen im Red Center nach Süden bis Adelaide verläuft, war angenehm. Da in NT kein Speedlimit besteht ging es schnell vorwärts.
Für Unterhaltung war gesorgt (nur hatte meine Tochter die Gewalt über die MP3s), sodass wir schnell in Erldunda ankamen, wo eine Tankstelle ist, die gut unsere Abzweigung nach Westen in den "Lasseter Highway" markierte. Der erste Tankstopp war in zweierlei Hinsicht überraschend:
- Bei der Geschwindigkeit (teilweise über 140km/h) hatte das Fahrzeug etwa 15l/100km geschluckt!
- Der Sprit kostete, angenehme 1,20 AUD (also etwa 0,70€)
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☻ Auf dem "Lasseter Highway" nach Westen:
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Wir hatten noch etwa 150 km zu unserem ersten Nachquartier in "Curtin Springs". Dieser Highway ist auch gut ausgebaut, etwas schmäler als der "Stuart", teilweise musste man auf das gut auf geschotterte Bankett ausweichen, was in Australien üblich ist und vor allem ratsam, wenn einer der "Road Trains" (Lastzüge mit bis 55m Länge - Zugmaschine mit 2 Hängern)mit hoher Geschwindigkeit entgegen kommt.
Um etwa 17:00 hatten wir einen Parkplatz angefahren, um etwas zu essen und den ersten Sonnenuntergang im Outback zu erleben. Das erste Mal konnten wir unsere Camping Stühle und den Tisch nutzen.
Punkt 6 Uhr ging die Sonne unter den Horizont und der ganze Westen ist für wenige Minuten in goldenes Licht gehüllt. Der Himmel im Osten ist in lasierendes blau getaucht, das am Horizont in tiefes rot übergeht!
Das ganze Schauspiel ist ein paar Minuten später vorbei und es ist ---
--- dunkle Nacht!
Also Aufbruch und vorsichtig weiter. Wir hatten zwar noch keine größeren Wildtiere gesehen, waren aber gewarnt, dass das Nachts gefährlich sein könnte.
Zuvor hatten wir hie und da die Kadaver von Rindern gesehen, die am Straßenrand lagen. Teilweise von der Hitze riesig aufgeblasen und auch völlig skelettiert, wo nur noch Knochen, Hörner und Haut vorhanden war.
Da, plötzlich stand im Scheinwerfer Kegel das erste Kängaruh mitten auf dem Highway!
Glücklicherweise war ich nicht zu schell und "Tritt in die Eisen" rettete das Tier und mich. Meine Tochter hätte mir das nie verziehen. Deutlich erregt aber noch langsamer und vorsichtiger steuerten wir das Roadhouse "Curtin Springs" an.
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☻ In "Curtin Springs":
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Dieses Roadhouse hatte ich gewählt, da es in sinnvoller Entfernung zu Ayersrock, Olgas und dem Kings Canyon liegt.
Dort angekommen gingen wir zunächst in die Bar, die gleichzeitig die Rezeption war. Eine freundliche Australierin hieß uns herzlich willkommen. Sie überreichte uns den Zimmerschlüssel und beschrieb uns den Weg zum Apartment.
Ich hatte mich auf alle die Köstlichkeiten, die im Internet angeboten wurden gefreut! Ein gutes Kamelsteak wollte ich essen. Kängaru Leider wurde uns mitgeteilt, dass nach 8 Uhr keine warme Küche mehr möglich wäre.
Wir fuhren mit unserem Camper zum "Apartment". Es war ein sparsam eingerichteter, aber sauberer, Container, mit bequemen warmen Betten, Kühlschrank, Dusche und Toilette. Das ganze für 80AUD pro Nacht!
Als das Zimmer bezogen war und die Koffer verstaut, ging es zurück zur Bar, auf einen kühlen Strongbow Cider (Apfelwein)vom Fass.
Etwa um 10 Uhr lagen wir dann in süßen Träumen.
Mitten in der Nacht weckte mich meine Tochter. Ihr war kalt, ich stellte die Heizung an und holte noch den Heizlüfter aus dem Bus.
Es wurde "schweinekalt", wie wir noch später erfahren sollten.
Am Morgen des dritten Tages standen wir früh auf. Wir hatten uns viel vorgenommen. Doch zunächst ging es zum Frühstück.
Im Freien waren die Tische gedeckt. Mit Jacken bekleidet setzten wir uns dort hin. Ich ging in die Roadhouse Küche um bei den dort werkelnden herben australischen Schönheiten unser Frühstück zu ordern.
Es gab ein paar Scheiben Bacon, für jeden von uns zwei Spiegeleier und Weißbrot. Einen Pott mit Kaffee für mich und Schokolade für meine Tochter. Schmeckte ganz gut, bis wir die Rechnung erhielten!
Dafür 32 AUD!! Das Management hat eindeutig ein eigenartiges Verhältnis dazu, welche Preise Touristen zahlen wollen. In Sydney hatte unser Frühstück, das reichhaltiger war, nur 22 gekostet. Vor allem hatten die da Hühner rumlaufen und die Eier waren sicher aus eigener Produktion.
Ich kann sagen, dass mir so was später auf dem weiteren Trip nicht wieder vorgekommen ist.
So gestärkt und erleichtert zu gleich, füllten wir wieder unseren Tank. Wir waren langsamer gefahren (etwas weniger als 10l/100km) konnten wir uns auf den Weg nach Westen machen, wo das Wahrzeichen Australiens auf uns wartete!
Doch davon berichte ich im nächsten Bericht!
Bilder bei: Ciao User: farnbauk weiterlesen schließen
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