Mehr zu AutorInnen mit R Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- herrlich abgedreht
- Oh es geht immerhin um die weibliche Brust
- Das Buch ist streckenweise spannend
- Roths Stil
- spannend, interessant, lehrreich, bewegend - einfach genial
Nachteile / Kritik
- eigentlich nichts
- Die längsten 89 Seiten meines Lebens
- keine gute Autorin
- die Story ist nicht die allerbeste
- nichts
Tests und Erfahrungsberichte
-
>>> Lasst Knochen sprechen
17.10.2002, 17:01 Uhr von
Macchiaveli
Hurra ich habe es endlich mal geschafft, ein halbwegs vernünftiges Foto von mir ...5Pro:
Unheimlich spannend geschrieben,für 8,90 € erhält man da eine ganze Menge intelligenter Unterhaltung.
Kontra:
bass,mehr fällt mir dazu nicht ein.
Empfehlung:
Nein
Auf der Such nach neuem spannenden Lesestoff,stiess ich auf Kathy Reichs"Lasst Knochen sprechen".Nachdem sie ja bereits mit ihren ersten beiden Romanen,"Tote lügen nicht"und"Knochenarbeit",grosse internationale Erfolge verbuchen konnte,folgt nun ein nicht minder spannendes Buch über die eigenwillige forensische Anthropologin Tempe Brennan.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°Kleine Zusammenfassung des Inhalts°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Ein neuer Fall: Eine grausame Tat erschüttert die Bevölkerung von Montreal!!!Auf dem Weg zum Ballettunterricht wird ein neunjähriges Mädchen mitten auf der Strasse von zwei Kugeln getroffen.Die Behörden lassen verlauten,daß sie,die kleine Emily,nur ein Zufallsopfer im Bandenkrieg zwischen zwei rivalisierenden Motoradgangs sei.Tempe(hochintelligent,engagiert und trotz des harten Jobs eine Seele von Mensch)setzt alles daran,den Mörder der kleinen Emily zu fassen und begibt sich dabei selbst in höchste Gefahr!Als dann auch noch ihr Neffe Kit auftaucht der als begeisterter Motoradfreak mit den Heavens(einer der Gangs)symphatisiert,gerät nicht nur Tempe in tödliche Gefahr.Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten,sonst liest das Buch ja keiner mehr.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°Wer ist Kathy Reichs?°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Kathy Reichs wurde 1950 in Chicago geboren.Sie arbeitet als forensische Anthropologin an verschiedenen gerichtsmedizinischen Instituten und ist so gesehen ein weiblicher Quincy.Als Gutachterin für die Vereinten Nationen und das US-Verteidigungsministerium,wird sie jeden Tag aufs Neue mit der Schattenseite des Lebens konfrontiert.Ihr erster Roman"Tote lügen nicht"wurde mittlerweile in 15 Sprachen übersetzt und stiess auf sehr grosses Interesse.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°Meinung zum Buch°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Dieser Roman fesselte mich eigentlich schon von der ersten Minute an.Man merkt ganz deutlich,daß die Autorin weiss,von was sie schreibt.Durch ihren lebhaften,sehr spannenden Erzählstil fällt es wirklich nicht schwer,dieses Buch in kürzester Zeit nahezu zu"verschlingen".Sie beschreibt sehr anschaulich(manchmal schon fast unappetitlich)wie das Leben einer Gerichtsmedizinerin ist.Dabei legt sie sehr großen Wert darauf,dem Leser auch die psychischen Aspekte dieses Jobs nahezubringen."Lasst Knochen sprechen"ist ein Buch,daß hochgradig spannend,intelligent und schlüssig geschrieben worden ist und das sicherlich weiterhin eine grosse Leserschar begeistern wird.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Falls Du an diesem Roman Gefallen gefunden hast,er ist im Blanvalet-Verlag für 8,90 € erhältlich. weiterlesen schließen -
-
Harry Potter - genial
15.02.2002, 20:49 Uhr von
Xeniah
über mich gibts nicht viel zu erzählen. Ich bin 18 Jahre alt, mache gerade mein Abi und hab vor...Pro:
s.o.
Kontra:
s.o.
Empfehlung:
Nein
Tja, bis vor zwei Tgen hatte ich schon eine ganze Menge über Harry potter gehört, aber noch keins der Bücher gelesen. Teilweise fand ich den ganzen Rummel um diesen Kerl auch übertrieben...na ja, zu Weihnachten hab ich dann die ersten beiden Bände bekommen - und dass ich den ersten bereits gestern abend gelesen hatte spricht, meiner Meinung nach, für sich.
Es geht, ihr könnts euch denken, um Harry Potter. Seine Eltern starben als er erst ein Jahr alt war und so wächst er bei seiner Tante Petunia dursley, deren Mann und deren Sohn dudley auf. Bis zu seinem 11. Geburtstag lassen sie Harry in dem Glauben, seine eltern wären bei einem Autounfall ums Leben gekommen....doch dann erfährt Harry wer er wirklich ist: Ein zauberer.
Gegen den Willen der Dursleys besucht Harry von da an die Zauberschule Hogwarts. Gemeinsam mit anderen Zaubererkindern lernt er dort ein guter Zauberer zu sein. Von da an verändert sich Harrys Leben total..während er bei den Dursley wie der letzte Abschaum behandelt worden war, ist er bereits vor seiner Ankunft in der zauberschule eine berühmtheit!
Na ja, und dann erlebt er natürlich eine Menge haarsträubender Abenteuer, gemeinsam mit seinen neuen Freunden...die am Schluss wirklich gefährlich werden....
Echt ein tolles Buch. Sehr leicht zu lesen, man merkt gar nicht wie die Seiten vergehen und die Geschichte ist wirklich spannend. Auch wenns ein Kinderbuch sein soll...ich werd die nächsten Bände auf jeden Fall noch lesen.
Die altersangabe geht meiner Meinung nach von 12 an aufwärts...das buch ist auch noch für 60jährige empfehlenswert, jeenfalls wenn sie über ein bisschen phantasie verfügen ;o)
Geschrieben am 26.12.00 weiterlesen schließen -
Robson, Lucia St. Clair: Die mit dem Wind reitet
Pro:
s. o.
Kontra:
---
Empfehlung:
Nein
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes! Endlich einmal wird die Wahrheit über Amerikas Ur-Einwohner, nämlich die Indianer, geschrieben. Wie sie wirklich waren, wie sie gelebt haben, daß sie nicht alleine grausam und blutrünstig waren, sondern das die Weißen ihnen in nichts nachstanden, im Gegenteil!!
Erzählt wird die Geschichte der kleinen Cynthia Ann Parker, die nach einem brutalen Überfall auf das Haus ihrer Eltern von Comanchen verschleppt wird. Das blonde, blauäugige Mädchen wächst bei ihnen wie eine Indianerin auf und erhält den Namen Naduah, was soviel wie "Die-sich-wohl-bei-uns-fühlt" bedeutet.
Neben Cynthias ergreifendem Schicksal schildert das Buch den zum Scheitern verurteilten Freiheitskampf der Comanchen.
Diesem Roman liegt eine wahre Begebenheit zu Grunde, eine der Hauptfiguren gibt es wirklich.
Meine Meinung zum obigen Buch:
================================
Ich habe das Buch schon mehrmals gelesen und war beeindruckt von der offenen Erzählweise der Autorin. Offen werden die Karten auf den Tisch gelegt, es wird kein Blatt vor den Mund genommen, sondern in aller Härte und Realität geschildert, daß die Weißen die "blutrünstigen" Monster sind, die ein ganzes Volk bis auf wenige Überlebende vernichtet haben. Es wird geschildert, wie sie absichtlich Krankheiten in das Land der Comanchen gebracht haben, um diese auszurotten. Eine wirksame Waffe, um den Gegner zu besiegen! Die Indianer werden als das dargestellt, was sie sind - freie Individuen, die um ihr Land und ihr Leben kämpfen. Der Haß auf die Weißen kommt nur daher, weil sie ihrer Freiheit beraubt wurden, in Reservate auf kleinsten Raum zusammengefercht und wie Vieh und noch schlimmer behandelt wurden. Ein stolzes Volk deren schreckliches Schicksal es war, zu sterben!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-21 23:02:53 mit dem Titel Dunkle Herzen von Nora Roberts
Zum Inhalt:
Clare Kimball wird seit ihrer Kindheit immer wieder von Albträumen heimgesucht. Die dunklen Visionen von einer schwarzen Messe im Wald gehen ihr nicht aus dem Kopf. Auch heute nicht, da Clare sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere als Bildhauerin in der New Yorker Kunstszene befindet und für ihre Werke von der Kritik gefeiert wird. Clare weiß, dass sie in ihren düsteren Kunstwerken ihre bösen Träume verarbeitet. Irgendwie haben diese nächtlichen Erinnerungen und all das Blut etwas mit ihrer Heimatstadt Emmitsboro in Maryland zu tun. Clare glaubt, dass die Waldlichtung, die sie immer wieder sieht, dort zu finden ist.
Obwohl ihre Freunde ihr davon abraten, zieht sie zurück in die Stadt ihrer Kindheit. Dort hat sich seit ihrem Weggang nichts verändert, die gleichen Gesichter, die gleichen Häuser - kurz eine typische amerikanische Kleinstadt, in der Clare sofort Stadtgespräch wird.
Nach ihrer Ankunft dort kommen auch die Gerüchte um den grauenvollen Tod ihres Vaters wieder auf. In Cameron Rafferty trifft Clare einen alten Freund wieder, doch Cameron ist inzwischen Sheriff von Emmitsboro. Er erzählt Clare von dem 100 Jahre alten Kindergrab, dessen Erde kürzlich gestohlen wurde und dass eine Anhalterin, die in der Nähe gesehen wurde, vermisst wird. Schritt für Schritt wird deutlich, dass Emmitsboro alles andere als die verschlafene Kleinstadt ist, nach der es aussieht.
Was geht hinter der biederen Fassade vor, wer sind die Mitglieder der satanischen Sekte, die auf der Waldlichtung ihre schwarzen Messen zelebrieren? Clare ahnt nicht, dass sie durch ihre Nachforschungen ihr Leben in Gefahr bringt.
Meine Meinung zu dem Buch:
Was mich zum Kauf des Buches inspiriert hat, war schon alleine der Titel: DUNKLE HERZEN und die spannende Inhaltsbeschreibung!
Gut gefallen hat mir Clare Kimball, eine der Hauptpersonen der Geschichte, die mit ihrer naiven, dickköpfigen Art u. Weise, ihren Freund Sheriff Cameron Rafferty schier zur Verzweiflung bringt!
Sehr spannend dargestellt war der Teil der Geschichte, als Clare auf der Suche nach der wahren Identität ihres Vaters erkennen muß, daß er seiner Familie Jahre lang was vorgespielt hat und selber ein Mitglied dieser satanischen Sekte ist, die in den Wäldern schwarze Messen abhält.
Richtig eklig und blutrünstig sind die in allen Einzelheiten beschriebenen schwarzen Messen, während denen auch Menschen geopfert werden.
Überraschend ist auch der Schluß, wo der Leser erfährt, daß man sich in vielen Menschen täuschen kann, die man sein Leben lang zu kennen glaubt. Interessant gemacht!
Preis: 12,50 EUR
Seiten: 604
Leserschaft: Erwachsene weiterlesen schließen -
Die Hexe von Paris von Judith Merkle Riley
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Die Hexe von Paris von Judith Merkle Riley
Inhalt:
wie immer kurz und knapp, ihr sollt es ja lesen und zwar nicht an dieser Stelle
Es spielt in der Zeit von Ludwig dem XVI: Genevieve Pasquier ist ein junges Mädchen, das zu Hause rausfliegt. Sie ist nicht schön, dafür aber auch nicht dumm und gerät an die Hexe Catherine Montvoisin. Diese stellt im Roman die Schattenkönigin dar. Sie protegiert die kleine Genevieve, da diese die Gabe hat in Wassergläsern die Zukunft zu erkennen. Genevieve wird zu der 150 jährigen Marquise de Morville und gerät in die Intrigen des Hofes. ...
eigener Eindruck:
Im Buch wir die Kluft zwischen der naturwissenschaftlichen Vernunft im Gegensatz zum Aberglauben dargestellt. Judith Merkle Riley schildert dabei in farbenprächtigen Bildern den Prunk am Hofe und die damaligen Verhältnisse.
Ein Buch von dem ich behaupte das es eher für Frauen geschrieben wurde und für kalte Winterabende voll auf geeignet ist. Es ist ein wenig schnulzig. Halt das übliche Arme kleine Ding das dann zur Heldin wird und der übliche Herzschmerz vermischt mit einer gewissen Erotik. Mir gefällt so was ja gut.
Preis und Lesedauer
Ich besitze eine gebundene Ausgabe und ich habe leider hab ich keine Ahnung was dieses Buch kostet. Meins kommt vom Flohmarkt. Man leist wenn man wie ich jeden Abend zum einschlafen liest schon so 2-3 Wochen dran. Meine Freundin hat es allerdings an einem Wochenende gelesen. Der Still ist gut leserlich. Sehr entspannend. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Gremlin, 05.03.2002, 23:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Mal wieder ein Bericht der zeigt, dass man auch in kurzer Form alles wichtige sagen kann. Aber... welche Farbe hat eigentlich die Ecke links oben und wie ist das Papier zusammengesetzt... ;-)
-
Marc-Gonzo, 05.03.2002, 19:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Guter Bericht und vorallem sehr interessant! P.S. Kannste bitte nocheinmal meinen Bericht zum "Bewerten" bewerten. YOPI hat wieder SCHIESSE gemacht und damals nur den halben Bericht abgebildet! Es kotzt mich mittlerweile an hier, ständig
-
-
Ich möchte auch einen Shy Boy...
17.10.2002, 13:27 Uhr von
clauds22
Hi ihr Yopi Leutchen, eigentlich bin ich hauptsächlich bei der Konkurrenzplattform Ciao tätig, ha...Pro:
wunderschöne Geschichte, anschaulich beschrieben, herrlich bebildert, nicht nur für Pferdefreunde empfehlenswert
Kontra:
absolut nichts
Empfehlung:
Nein
Hi ihr Lieben,
heute mal ganz abseits von meinen sonstigen Genuss- oder Kosmetikthemen möchte ich euch mal wieder ein Buch vorstellen. Dass ich ein Pferdefreund bin, wissen ja bereits viele von euch, und so bin ich auch immer an neuen Methoden im Umgang mit Pferden interessiert. So stieß ich eines Tages natürlich auch auf Monty Roberts, der mit seiner sensationellen Methode, Pferde zu verstehen und dies weiterzugeben, weltweit bekannt wurde und mindestens jedem Pferdekenner, wenn nicht auch sonst diversen anderen Menschen, ein Begriff ist. Das Buch, über das ich euch heute erzählen möchte, heißt ‚Shy Boy – Gespräche mit einem Mustang’ und ist das Nachfolgewerk von dem Buch ‚Der mit den Pferden spricht’, welches ich zuerst gelesen und hier auch bereits vorgestellt habe.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Zuerst möchte ich ein wenig über Monty Roberts erzählen. Er ist schon sehr früh, eigentlich als Baby, im Sattel gesessen, da seine Eltern in Kalifornien die Leitung einer großen Ranch übernommen hatten. Bereits mit 4 Jahren gewann er sein erstes Turnier und widmete im Prinzip seine ganze Kindheit den Pferden. Die Methode, Pferde an den Menschen zu gewöhnen, war damals (und ist angeblich und erschreckenderweise teilweise sogar heute noch) sehr hart und nannte sich ‚breaking’, also zu deutsch ‚brechen’. Das heißt, man bindet ein Pferd an einem Pfosten fest, bindet ihm die Hinterbeine hoch und verängstigt sie, indem man einen beschwerten Sack auf sie wirft. Dadurch wurden die Pferde natürlich verängstigt und wollten flüchten und sich wehren, wurden daraufhin aber nur noch grober behandelt. Schließlich sollte man sich ‚laut der Ausbilder’ auf sie setzen können, während sie am Boden liegen, ohne dass sie irgendein Zeichen der Wehr zeigen, dann wären sie ‚gebrochen’. Ich finde diese Methode einfach nur erschreckend und bin schockiert darüber, dass es das heutzutage auch noch geben soll.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Nun, Monty fand diese Methoden ebenso widerwärtig, da er der Meinung war, das Pferd würde so eigentlich nur aus Angst vor Bestrafung für den Menschen arbeiten, nicht aber aus eigenem Willen und vor allem mit Vertrauen. Als er im Alter von etwa 14 Jahren mal einige Wildpferde für ein Rodeo zusammentreiben sollte, gelang es ihm, diese Pferd in ihrem natürlichen Herdenverhalten zu beobachten. Dies wiederholte er noch einige male und bemerkte viele kleine Dinge, die ihn später dazu bewegten, die Pferdesprache, die er ‚Equus’ nannte, auf die Zusammenarbeit von Mensch und Pferd zu übertragen. So wollte er zum Beispiel die Rolle der Leitstute einnehmen, die ein Fohlen, sobald es frech wird, aus der Herde treibt und so lange wartet, bis es sich entsinnt, wieder anständig zu sein und sich unterzuordnen, bevor sie es wieder in den Herdenverband aufnimmt. Dies übte er dann zuhause in einem Longierring und kam zu fantastischen Ergebnissen, einfach dadurch, dass er selber versuchte, die Sprache der Pferde zu sprechen und ihnen so mehr Freund als Feind zu sein und sie zu ‚überreden’, ihm zu vertrauen. Diese Methode, die er das ‚join-up’ nennt und die daraus besteht, ein Wildpferd innerhalb von 30 Minuten an den Menschen und selbst an Zaumzeug, Sattel und Reiter zu gewöhnen, ist inzwischen weltweit bekannt und Monty tourte bereits durch sämtliche Länder der Welt, um sie den Leuten hautnah vorzustellen.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Da Monty in England bereits mehrere Touren hinter sich hatte und auch schon diverse male im königlichen Reitstall Vorführungen hatte und Pferde der Queen eingeritten hat, bekam er ca. 1999 das Angebot, nach einer schon erfolgreichen Dokumentation über das ‚Join-Up’ weitere Sendungen für’s Fernsehen zu machen. Entschieden hat man sich dann für etwas ganz Spektakuläres, um das sich nämlich auch das Buch ‚Shy Boy’ dreht. Monty sollte in der Wildnis von Nevada mit einem freilebenden, wilden Mustang innerhalb von ca. 3 Tagen ein Join-Up ausprobieren und versuchen, dieses Pferd zu zähmen. Für Monty war das eine große Herausforderung, und das nicht nur, weil er nun schon über 60 Jahre alt war, sondern vor allem deswegen, weil er eben dieses Phänomen früher schon einmal zustande gebracht hat und ihm damals keiner geglaubt hat. Somit hatte er also nun die Möglichkeit, der Welt zu beweisen, was er mit seiner einzigartigen Methode bewerkstelligen konnte.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Eines Tages war es dann also soweit und Monty machte sich mit seinen ‚Helfern’ auf den Weg. Erstes Ziel war, den Mustang, und hier wurde einer hübscher junger Hengst ausgesucht, dem man den Namen ‚Shy Boy’ gab, von seiner Herde zu trennen und ihn eben von dieser fortzutreiben. Monty konnte ständig zwischen 3 Pferden wechseln, denn für eines wären diese 3 Tage sicherlich zu anstrengend gewesen. Am Anfang zum Beispiel, nachdem Shy Boy von seiner Herde getrennt wurde, floh er natürlich und lief in vollem Galopp ein einhalb Stunden vor seinen Verfolgern davon. Pferdekenner dürften also wissen, was Pferd und Reiter dafür für eine Kondition benötigen. Hier ist definitiv von einer großen Anstrengung die Rede. Das Buch beschreibt sehr anschaulich, wie Monty es langsam schafft, sich dem Mustang zu nähern und wie dieser immer aufmerksamer auf ihn wird, nur um dann doch wieder seinem Instinkt nach schnellstmöglich zu fliehen.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Schließlich schaffte er es aber doch, sich dem Mustang auf wenige Meter zu nähern und ihm einen Strick umzulegen, sodass er ihn einfach neben sich herlaufen lassen konnte. Man muss hierbei auch bedenken, wie anstrengend es sein muss, 3 Tage lang Tag und Nacht im Sattel zu sein und ständig ein wachsames Auge haben zu müssen – mal ganz davon abgesehen, dass man das Gelände nicht kennt und an jeder Ecke Schlangen warten könnten, was das Aus für die gesamte Dokumentation und ebenfalls Mensch oder Tier bedeuten könnte. Aber zurück zum Thema... Monty schaffte es schließlich, Shy Boy berühren zu dürfen und der Hengst zeigte kaum Scheu, sondern schien einverstanden zu sein, dass dieses ihm fremde Wesen sich ihm nähert und er verstand offensichtlich, dass man ihm nichts Böses wollte. Das Join-Up war also gelungen und wenig später kamen auch die ersten Versuche mit Zaumzeug und Sattel, die zwar anfangs noch mit großem Widerwillen von Shy Boy betrachtet wurden, aber schließlich doch ohne große Gegenwehr angenommen wurden. Das Ziel war erreicht und einer von Montys Begleitern ritt Shy Boy zurück zur nächstgelegenen Ranch, als hätte er vorher noch nie etwas anderes getan.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Vielleicht klingt das für euch jetzt nicht sonderlich faszinierend, aber ich finde schon allein die Vorstellung gigantisch. Wenn ich mir vorstelle, dass da ein absolut wilder Hengst ist, der wahrscheinlich vorher noch nie in seinem Leben einem Menschen begegnet ist, und dieser bekommt in ein paar wenigen Tagen so viel Vertrauen zu dem menschlichen Wesen, dass er sich reiten lässt und keine Scheu mehr zeigt... da fehlen mir die Worte! Dieses Buch ist mit so viel Einfühlungsvermögen geschrieben, dass man das Join-Up gedanklich richtig nachvollziehen und miterleben kann. Noch dazu sind eine Menge Farbbilder dabei, für die ich dem Buch glatt noch 2 Extra- Sterne verleihen würde, weil sie einfach wunderschön sind und man sich so ganz genau vorstellen kann, wie es war und von jeder Situation den richtigen Eindruck vermittelt bekommt. Ich würde fast sagen, die Bilder machen beinahe die Hälfte des Buches aus und sind aber passend zum Text einfach eine ganz tolle Ergänzung, die man nicht hätte weglassen dürfen, weil sonst etwas ganz Besonderes gefehlt hätte.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Interessant finde ich auch, dass Monty Roberts bei seinen Aufführungen oft, nachdem die Dokumentation bereits ausgestrahlt wurde, gefragt wurde, ob er denn meint, dass Shy Boy lieber bei seiner Herde geblieben wäre, oder ob er das Leben als Arbeitstier und Freund des Menschen bevorzugt. Natürlich lässt sich diese Frage nicht so einfach beantworten, aber auch hier ergab sich eine Lösung, da Monty genau dies ausprobieren wollte, um für das Buch ‚Shy Boy’ einen passenden Abschluss zu finden. So war er also mit einigen anderen und auch Shy Boy unterwegs, eine Viehherde auf ein Feld zu treiben, ganz in der Nähe der Stelle, an der er Shy Boys Herde vermutete. Irgendwann im Laufe des Tages tauchte die Herde dann tatsächlich am Horizont auf und das einzige Pferd, dem dies auffällt und das sich nach den Artgenossen umdreht, ist Shy Boy (übrigens ganz arg schön auf einem Foto festgehalten). Er stand ganz starr und aufmerksam da, bis ihm das Halfter abgenommen wurde und er sich in wildem Galopp seiner Herde näherte, von der er seltsamerweise auch gleich wieder akzeptiert wurde.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Am nächsten Morgen waren Monty und seine Gruppe bereits um 5 Uhr wach, um zu sehen, ob Shy Boy wieder zurück kommen würde, aber es tat sich bis zum Frühstück nichts. Doch plötzlich tauchte ein einzelnes Pferd auf einem Hügel ganz in der Nähe auf – es war Shy Boy. Zu diesem Punkt war noch keinem klar, was nun passieren würde, aber dennoch war es ein denkwürdiger Moment. Shy Boy wandte daraufhin seinen Kopf bedächtig in Richtung seiner Herde und senkte den Kopf. Dann setzte er sich langsam in Bewegung, fiel in Trab und rannte schließlich in vollem Galopp in Richtung seiner neuen Heimat – zu Monty und dessen Gruppe.
An dieser Stelle möchte ich mal anmerken, dass ich diesen Part einfach zum Weinen schön finde und mir sogar jetzt, wo ich das schreibe, ein paar Tränchen runterlaufen. Vielleicht bin ich einfach ‚zu nah am Wasser gebaut’, aber ich kann gar nicht in Worte fassen, wir einmalig und wunderschön ich dieses Ereignis finde. Das zeigt für mich, dass es einen guten Weg gibt, mit Pferden umzugehen und genau diesen hoffe ich, auch mal gehen zu können. Mit diesen Worten möchte ich auch meinen (sowieso viel zu lange gewordenen Bericht) nun abschließen und hoffe, euch vielleicht ein wenig neugierig gemacht zu haben.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
2 Anmerkungen möchte ich mir aber noch schnell erstatten. Erstens gibt es diese Dokumentation auch auf Video zu kaufen (beispielsweise auf Amazon) und sie ist eine wirklich schöne Ergänzung zum Buch. Und außerdem ist Monty zwischen April und Mai auf großer Deutschlandtour und präsentiert sein Join-Up in diversen Reitzentren in der Bundesrepublik. Vielleicht möchte sich ja mal jemand davon überzeugen, dass das tatsächlich möglich ist :)
Titel: Shy Boy – Gespräche mit einem Mustang
Autor: Monty Roberts
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN Nr.: 3-404-60486-5
Preis: 9,95 Euro
Liebe Grüsse, eure Claudi weiterlesen schließen -
Die Geschichte der Olya Roohizadegan
26.12.2002, 10:06 Uhr von
campino
Mein erster Gedichtband ist erschienen! "Es hat lange gedauert" ISBN 978-3-86268-370-3, Taschenbu...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Bericht von Olya Roohizadegan, erschienen bei Bastei Lübbe in der Reihe:
Erfahrungen
ISBN 3 404 61322 8
Olya’s Geschichte ist ihre eigene Geschichte, der Bericht der Iranerin Olya Roohizadegan, die wegen Ihrer Zugehörigkeit zur Bahai-Religion Ende der 70er Jahre von den Mullahs des Khomeini-Regimes im Iran in Haft genommen und misshandelt wurde.
Die Bahai glauben an Gott und akzeptieren alle früheren Religionen, weil sie die wesentlichen Wahrheiten lehren. Baha’ullah, der Gründer des Bahai-Glaubens lehrt, dass der Koran das „sicherste Zeugnis Gottes unter den Menschen“ ist. Baha’ullah ist lt. Bahai einfach der neue Bote Gottes für unsere Zeit, wie es frühere Propheten, einschließlich Mohammed vorausgesagt hatten.
Das Buch beschreibt sehr eindringlich, wie sich innerhalb von 24 Stunden ein Leben durch Hass und Intoleranz und Dummheit der Mitmenschen verändern kann.
Wie der Mob aufgestachelt und aufgewiegelt alles zerstört und niedermacht, was sich ihm in den Weg stellt.
Da Olya ihrer Religion nicht abschwören und zum Islam übertreten will, verliert sie Ihre Stellung, wird verhaftet, psychisch und physisch gefoltert und aufgrund ihres Glaubens zum Tode verurteilt.
Den Weg dieser bewundernswerten Frau schildert dieses Buch eindringlich.
Übrigens - Mir kam der Gedanke dieses Buch hier kurz vorzustellen beim Lesen von Meinungen die in die rechte Richtung tendieren.
Vielleicht sollten wir alle mehr in andere Kulturen "reinschnuppern" und nicht immer nur nachplappern.... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
Die Frau fesslelt
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Kathy Reichs ist eine von nur wenigen in Nordamerika zugelassenen forensischen Anthropologen und mittlerweile nebenbei auch eine weithin bekannte Schriftstellerin. Mit ihrem vierten Buch „Durch Mark und Bein“ hat sie meiner Meinung nach auch ihr bisher bestes geschrieben, wobei alle anderen drei Vorgängerbücher schon überdurchschnittlich waren.
Temperance Brennan, kurz Temp, arbeite wie ihre Schöpferin Kathy Reichs ebenfalls als forensischen Anthropologin. Sie gibt Vorlesungen in North Carolina, ist forensischen Anthropologin in Quebec, Kanada und Mitglied des sog. DEMORTS, einem Katastrophenteam der US-Behörden. Und in dieser Funktion wird sie an den Ort eines Flugzeugabsturz gerufen. Ein Regionalmaschine einer kleinen Fluglinie mit der Football – Mannschaft der Universität von Georgia an Bord nebst Trainer und Fans in den Great Smoky Mountains.
Temp ist die Erste vom DEMORT – Team vor Ort und auch wenn sie einiges gewohnt ist aus ihrer langen Berufslaufbahn, so ist doch der Anblick der verstümmelten Leichen des Flugzeuges auch für sie fast zuviel.
Gemeinsam mit den nach und nach eintreffenden Experten diversen Bundesbehörden beginnt man, zunächst die sterblichen Überreste der Passagiere zu bergen, zu katalogisieren und zu versuchen, die einzelnen Teile zu identifizieren und Personen zuzuordnen.
Wie immer ist auch bei dieser Katastrophe der Medienrummel enorm, vor allem auch deshalb, weil sich an Bord der Maschine auch ein kanadischer Polizist befand, der einen gesuchten Mörder nach Kanada überstellen sollte.
Schnell wird klar, dass das Flugzeug vermutlich durch eine Explosion zerstört und zum Absturz gebracht worden ist und die Detonation hat direkt unter den Sitzen des kriminellen Passagiers und des Polizisten stattgefunden. Ein gefundenes Fressen für die Spekulanten von der Presse.
Für Temp ist der Einsatz so wie jeder bei einem Großunglück, bis sie etwas abseits von der eigentlichen Aufschlagstelle ein Rudel Kojoten antrifft, die sich um einen Fuß balgen.
Ohne an die Gefahr zu denken, nimmt sie dem Rudel das Leckerlie ab, wobei sie von ihrem Fastfreund Ryan, einem kanadischen Polizisten, der wegen des Todes eines Kollegen hinzugezogen worden war, Hilfe erhält. Und gerade dieser Fuß soll gravierende Folge für Temp haben.
Schnell stellt sie fest, dass der Fuß kaum einem Passagier des Flugzeuges gehören kann. Zu alt scheint der ehemalige Träger desselben gewesen zu sein, zu fortgeschritten der Verwesungsprozess. Nochmals auf der Suche, findet sie eine verborgene Hütte im Wald, die einen ummauerten Hof besitzt.
Wie üblich, macht sie den Fund publik und damit Beginnen die Probleme.
Von höchster Stelle werden Temp plötzlich hanebüchene Vorwürfe gemacht: Dass sie den Fuß geborgen und vor den Kojoten gerettet und nicht an der Fundstelle belassen hat wurde als Behinderung der Ermittlung und Unterschlagung dargestellt, sie habe unrechtmäßig zutritt zur Absturzstelle verschafft, da sie die erste war, die vom DEMORT Team am Platz eintraf, obwohl sie auf ihre Vorgesetzten hätte warten müssen usw. usf. Selbst Freunde von ihr rücken von ihr ab und schnell wird klar, dass jemand ganz oben in der Hierarchie sich darum bemüht, Temp zu demontieren, ihren Ruf zu vernichten und sie von den Arbeiten an der Absturzstelle fernzuhalten.
Und es klappt: Temp wird aus dem DEMORT Team entlassen, von ihrer Universität suspendiert. Doch sie will diese Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen, obwohl man ihr alle Knüppel zwischen die Beinen wirft, wie nur möglich. So wird auf dunklen Kanälen auch die presse informiert.
Temp beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen zu betreiben und bittet dabei eine alte Kollegin, für sie im Leichenschauhaus nochmals wichtige Vermessungen an dem Fuß vorzunehmen, um genauer bestimmen zu können, welcher Rasse der Fuß zuzuordnen ist, denn sie möchte diese mit den Vermisstenfällen der Gegend vergleichen.
Dabei fällt ihr auf, dass überraschend viele ältere Menschen spurlos zu verschwinden scheinen.
Dramatisch spitzt sich die Situation zu, als die von ihr um Hilfe ersuchte Kollegin ermordet aufgefunden wird.
Jetzt wird klar, dass ein Geheimnis zu verbergen ist, das mehr als nur Menschenleben wert ist und für das einfach auch gemordet wird. und was Temp dann entdeckt, dass schlimmer als die Tatsache des Flugzeugabsturzes.
________________________
Kathy Reichs schreibt als eine Expertin, die beispielsweise auch bei den Arbeiten rund um den 11. September 2001 hinzugezogen worden ist, denn nicht nur ihre Hauptfigur Temp, sondern auch sie selbst ist Mitglied im DEMORT.
Selten genug, dass ein Fachmann aus einem Gebiet, das den meisten von uns die Gänsehaut auf den Rücken schickt, dem Laien auf diese Art einen profunden Einblick in die Arbeiten gibt.
Dabei sind die Personen bei weitem nicht abgehoben, sondern alltäglich, was sie auch für Serie so sympathisch macht, dass man jedem neuen Buch entgegen fiebert.
Zwar sind die Inhalte der Bücher aus einem skurrilen bereich und selten sind Menschen auch daran interessiert, aber die Art und Weise, in der Reichs ihre Bücher schreibt, macht diese zu einem fesselnden Leseerlebnis. Man erhält Einblick, bekommt Verständnis für diese Arbeit und weiß immer, dass es sich sicher um eine fiktive Geschichte handelt, hinter der aber auch grausame, weil von der Autorin selbst erlebte Situationen sich verbergen.
Insofern sind diese Bücher enorm glaubwürdig, doch dass allein lässt den Erfolg von Kathy Reichs nicht unbedingt zwangsläufig erscheinen.
Denn dazu benötigt es auch schriftstellerischen Könnens, und das beweist sie mit jedem neuen Buch.
Für jede Leseratte, der sich nach der Inhaltsangabe oben das Buch zutraut, verspreche ich eine Lektüre, die einen nicht mehr los lässt-. Selten genug gibt es Bücher, für die man auch mal auf den Nachtschlaf verzichtet. Dieses ist eines derselben, ganz oben auf der Topliste.
Michael
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-16 13:21:01 mit dem Titel Thriller der Spitzenklasse
Kathy Reichs / Lasst Knochen sprechen
Der dritte Band von Kathy Reichs Krimi Reihe ist auf dem deutschen Buchmarkt und verspricht, wie die beiden Bände zuvor auch, ein kribbelndes und packendes Lesevergnügen.
Die Heldin der Reihe, die forensische Anthropologin Tempe Brennan, wird in deinem Band tief in die Bandenauseinandersetzungen der kanadisch - amerikanische Bikerszene hineingezogen.
Der Tod eines neunjährigen Mädchens, dass bei dem Mord an dem SPIEß ( der für die Informationsbeschaffung über Polizei, rivalisierende Gangs usw. zuständig ist) einer örtliche Bikergruppe in die Schussbahn gekommen ist, markiert den Beginn einer Entwicklung, bei dem Tempe die einen und andere Leiche unter das Seziermesser kommt.
Dabei wird ihr Neffe, der gerade zu Besuch ist und in den Staaten kurz zuvor mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, tief in die Auseinandersetzungen mit hineingezogen, denn die Bikes der Gangs haben es ihm angetan und so kommt er mit den dunklen Elementen in Kontakt.
Neben dieser Entwicklung wird der Polizist Ryan, mit dem Tempe mehr als nur dasselbe Berufsfeld verbindet, in einen Drogenskandal verwickelt, so dass er (fast gänzlich) von der (beschriebenen ) Bildfläche verschwindet.
Für den gewieften Serienleser ein deutlicher Hinweis dafür, dass schon bald mit dem vierten Band zu rechnen ist!!
********************************************
Wie immer ist auch das neue Buch von Kathy Reichs, im wirklichen Leben neben dem Beruf als Schriftstellerin wie ihre Titelheldin auch eine von nur 50 zugelassenen forensischen Anthropologen in den USA und Kanada.
Ihre bisherigen und auch das vorliegende neue Buch bestechen durch ein enormes Fachwissen, dass aber den Leser nicht auf eine überfordernde Art, sondern quasi nebenher mitvermittelt wird. Gerade die Details, für den einen oder anderen Leser vielleicht abstoßend, machen das Buch zu einer wirklich spannenden Lektüre - und haben bei mir zu dem etwas absonderlichen Hobby geführt, mir zu diesem Thema auch das eine oder andere Fachbuch zuzulegen.
Tempe als Titelheldin etablierte sie als eine (mal abgesehen von dem dann doch eher ungewöhnlichen Beruf) normale und natürliche, sympathische Frau mit den für jeden Menschen eigenen Spleens.
Das einzige Manko an diesem dritten Band: Für die 44 DM erhält man ein im Vergleich zum gleichteuren zweiten Band 100 spannende Seiten weniger. Schade, Schade!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-04 18:34:53 mit dem Titel Des Mordens nächster Streich ...
Mord am Vesuv / Roberts, Maddox John
John Maddox Roberts hat sich nicht nur als ein Fantasy – Autor einen Namen gemacht, sondern schlägt mit seiner SPQR – Reihe international zu.
Der Held in der Reihe ist der junge Decius Caecilius Metellus, also ein Mitglied der alten patrizischen Familie der Meteller, die schon so manche großen Politiker und Militär für die Stadt Rom hervorgerbacht hat.
Das Buch MORD AM VESUV ist druckfrisch und erst seit 1 Woche auf dem Markt erhältlich.
Decius ist ein Römer durch und durch, lebt den römischen Lebensstil, freilich natürlich nur den der Reichen, versteht sich.
Und als Mitglied eine renommierten, alteingesessenen Gründerfamilie ( das glaubten dann die Patrizier ohnehin nur alleine von sich) ist er auch gehalten, die für eine Patrizier quasi verpflichtende Ämterlaufbahn einzuschlagen. Und das tut, teilweise mit mehr Glück als Verstand, doch immerhin erfolgreich. Denn zum einen sind die Ämter für die Amtsinhaber recht kostspielig, was die meisten Römer schon von vornherein von denselben ausschloss, zum anderen hilft ihm auch sein Name und die nicht mindergroße Klientel seiner Verwandtschaft.
Die Geschichten rund um den jungen Meteller ereignen sich in der Zeit Caesars, allerdings noch in der Phase, in der dieser noch die Gallier windelweich drischt, natürlich mit einer Ausnahme. Pompeius kommt ebenfalls noch vor, hat aber – das wissen die historisch bewanderten – nicht
__________________
MORD AM VESUV
__________________
Decius hat es mittlerweile zum Praetor gebracht und damit ist er zuständig für Gerichtsverfahren in ganz Italia, bei denen Nichtrömer angeklagt sind. Mit dem Amt verbindet sich aber auch militärische Macht, darf er doch zur Durchsetzung auch militärische Gewalt anwenden. Deshalb ist das Amt des Praetors bei den Römern auch ähnlich wichtig wie das eines Konsuls.
Durch sein Amt verschlägt es ihn in den Süden, genauer nach Baiae in der Nähe des Vesuvs. Dort bereit man ihm einen festlichen und kostspieligen Empfang, ist es doch für die Stadt eine Ehre, einen der höchsten Beamten des Staates in den eigenen Mauern weile zu sehen. Und auch das Leben dort ist ein wenig anders, als in Rom selbst. Hier geben die equites den Ton an, eine reiche Händlerschicht.
Und alles sieht auch ungemein schön und nett aus: Die Amtgeschäfte müssen schnell erledigt werden, damit man auch wirklich jeden Festschmaus mitbekommt.
Doch dann erhält das trügerisch schöne Bild einen Riss: Die junge Tochter des örtlichen Apollo – Priesters, Gorgo, wird erdrosselt aufgefunden, wobei zu erwähnen wäre, dass diese Dame nicht nur recht jung an Jahren ( nicht aber an Erfahrung) und von einem ganz und gar lieblichen Äußeren gewesen ist!
Der Verdacht fällt, zumindest für die Ansässigen, sofort auf den Sohn des dortigen Sklavenhändlers, der wiederum wegen seines Reichtums von den meisten nicht nur beneidet, sondern auch gehasst wird.
Und steckt mehr dahinter: Schon bald kommt Decius, dass weder der Vater der schönen, doch nun mausetoten Gorgo eine so weiße Weste hat, wie sein Priestergewand, und auch die anderen hohen Herren in Baiae gehörig Dreck am Stecken haben.
Und wie soll es anders sein: Diese haben natürlich etwas dagegen, das jemand ihre kriminellen Machenschaften aufdeckt ....
______________________________________________
JOHN MADDOX ROBERTS UND DIE GESCHICHTE
______________________________________________
Erstaunlich ist, dass Roberts in seiner SPQR Reihe Bücher vorgelegt hat, die nicht nur historisch ungemein zutreffend sind – alles an diesen Büchern entspricht dem, was wir heute über die Zeit der Römer wissen-, sondern auch die Zeit lebhaft und plastisch durch den jungen Decius im Kopf des Lesers entstehen lässt.
Damit fesselt er nicht nur den Leser, sondern es wird so ganz nebenbei auch ein enormes Fachwissen des Autors vermittelt, das so gar nicht in den üblichen Bildungswegen vermittelt werden könnte. Für mich als Geschichtsabsolvent ist es deshalb immer wieder toll, eines seiner Bücher zu verschlingen, weil es nicht nur Wissbegierde stillt, sondern die Bücher auch wahnsinnig gut geschrieben sind.
Mit einem gerüttelten maß an Humor agiert der junge Decius, wobei die eigentlichen Szenen, die den Leser zum Schmunzeln animieren, für den jungen Decius ganz normal sind, da er ja Römer ist und die das alle so machen.
Michael
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-04 18:36:05 mit dem Titel Krimiserie mit Suchteffekt
Im Namen Caesars - SPQR / Roberts, John Maddox
"Im Namen Cäsars" - das ist der Titel dieses Buches, doch im Verlauf der Handlung wird deutlich, dass Caesar - diesmal - nun wirklich nichts mit dem, was geschehen wird, zu tun hat.
Decius Caecilius Metellus kandidiert für das Prätorenamt - und wäre damit in der römischen Ämterhierarchie nur noch einen Schritt vom krönenden Konsulat entfernt.
Doch ein Fremder aus einer nahe Rom gelegenen Stadt klagt ihn öffentlich an, sich während seines Piratenfeldzuges auf Zypern (Bd. Die Schiffe der Kleopatra) gegen die Rechte römischer Bürger verstoßen, sich bereichert und noch einige andere delikate, dennoch kaum ungewöhnliche Vergehen begangen zu haben.
Aber sein Kontrahent wird am Tage der Verhandlung mausetot auf den Treppen des Gerichtstempels gefunden - was aufgrund der Schnitt- und Stichverletzungen a la Iden des März - kaum verwundern kann.
Die politisch Situation von Decius wird dadurch brisant - denn die Wahlen sind in einigen tagen und durch das schwebende Gerichtsverfahren kann er an der Teilnahme gehindert werden.- zudem die Anklage nun auf Mord, nicht mehr auf mindere Vergehen lautet.
John Maddox Roberts vorerst letztes Buch aus der Reihe S.P.Q.R ist sicher nicht das Beste, aber immer noch eine hervorragender Lesegenuss und gehört dennoch zur gelungensten historischen Belletristik, die ich bisher gelesen haben.
Die Reihe, das muss ich noch einmal hervorheben, sticht hervor durch die enorme Sachkenntnis John Maddox Roberts, die nur in Details hier und da diskussionswürdig ist. Z.B. wird heute weniger davon ausgegangen, dass sich die Provinzverwalter tatsächlich auf die häufig kolportierte Art und Weise bereichert hätten. Aber hier herrscht bei den Historikern keine Einigkeit, warum sollte sich da ein Schriftsteller nicht einer Richtung anschließen dürfen?
Es ist eine Sittengeschichte des alten Roms - vornehmlich der Oberschicht der Stadt Rom genauer gesagt -, die aber das Leben damals plastisch vor Augen führt.
Es gibt kaum eine bessere, schönere und unterhaltsamer Art und Weise, für die Antike generell und die römische Geschichte insbesondere zu begeistern.
Leider aber sind beim Goldmann - Verlag nicht alle Bücher der Reihe lieferbar - was auf Unverständnis meinerseits stößt. Denn eine aktuelle Reihe zu bewerben und dann doch nur einen Teil der Bände, die inhaltlich aufeinander aufbauen, im Programm zu haben, ist kaum nachvollziehbar.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-04 18:37:34 mit dem Titel Die beste Krimi-Serie derzeit
Der Frevel des Claudius - SPQR / Roberts, John Maddox
Männer in Frauenkleidern - eine vielleicht nicht üblich, heute freilich auch kaum mehr ungewohnte Vorstellung. Zur Zeit der langsam dahinsiechenden und absterbenden römischen Republik allerdings kann nichts Gutes dahinterstecken, zumal, wenn diese Herren sich in Frauengeschmeide bei einer Zeremonie einer alten Gottheit entdecken ließen, bei der auf keinen Fall ein Mann anwesend sein durfte, ja sogar jede männliche Statue im Haus abgedeckt werden musste.
Und das hinter dieser so schändlichen Tat ein dem Leser der Maddox -Krimi - Reihe nicht unbekannter Römer steckt, sollte klar sein : kein Geringer als nämlich Clodius.
Clodius scheint der idealtypische Musterrömer der ausgehenden Republik zu sein: Zu allem fähig aber zu nichts in der Lage, von vornehmer Geburt und einem niederen Charakter, dem ein üppig gefülltes Konto und die Macht über eine der mächtigsten Verbrechergruppen der Straßen Roms(fast) alle Türen öffnet. Wenn, ja wenn der arme und jähzornige Clodius neben seinem erheblichen Maß an Durchtriebenheit und Verderbtheit denn auch ein entsprechendes Maß an Cleverness und Gewitztheit mitbekommen hätte.
Dass hinter den Männern, die in Frauenkleidern einem nur Frauen vorbehaltenen Kult "erforschen" wollten, mehr stecken muss, als die reine Neugier gelangweilter römischer Aristokraten.
Und spätestens nach dem ersten Mordversuch an ihm wird ihm der Ernst der Lage bewusst....
Auch in diesem Band beweist Maddox erneut die Meisterschaft seiner Erzählkunst. Das mag sich nun geschwollen anhören, is` aber so. Und: Kristian Lutze als Übersetzer schafft es, die Ausstrahlung des Originals auch in die deutsche Fassung zu bringen - von beiden eine tolle Leistung.
Sich für die Krimis von Maddox zu begeistern setz auf keinen Fall eine übergroße Begeisterung für Geschichte an sich oder die römische Geschichte im Besonderen voraus.
Gerade die Art und Weise, wie Maddox seinen Helden Decius Caecilius Metellus darstellt und zum Leben erweckt, macht seine Bücher zeitlos und für aller lesenswert. Die Gesellschaft des alternden Roms wird in aller Schärfe, mit Ironie und Witz und einem guten Maß an Komik dargestellt, dass einen die Bücher einfach nicht mehr loslassen.
Und: Das nächste Buch der Reihe wird gerade gelesen: "Die Rache der Flussgötter" - ein Buch, dass sich nun verstärkt den Alltagsproblemen Roms als antiker Großstadt zuwendet.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-27 11:22:13 mit dem Titel Fesselnd und ergreifend
In der Ferne ein Feuer / Robson, Lucia Saint Clair
Lucia St.Clair Robson ist durch ihr Buch DIE MIT DEM WIND REITET international bekannt geworden. Ihre drei mir bekannten Bücher zeichnen sie als eine profunde Kennerin der Kultur der indianischen Ureinwohner Nordamerikas aus, und auch in dem Buch IN DER FERNE EIN FEUER stellt sie dieses wieder unter Beweis.
Erzählt wird die wechselhafte und schlussendlich für viele Indianer tödliche Entwicklung der Geschichte der Auseinandersetzung zwischen den Seminolen und den Weißen in Florida im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.
Wer sich an dem Begriff Seminolen stört, in der Tat ist es ein Sammelbegriff eine Gruppe der Creek – Indianer, die ihrerseits wiederum im Südosten der heutigen USA ein fastföderalen Indianerstaat begründet hatten mit städtischer Infrastruktur usw. Teile der Seminolen hatten sich von der CREEK –Föderation losgelöst und wurden von letzteren verfolgt. Der Verstärkte Zuzug weißer Siedler und damit auch der Bedarf an Böden für dieselben führte immer wieder zu blutigen, auch vom Staat bewusst herbeigeführten Kämpfen, bei denen die Indianer immer im Nachteil waren, moralisch allerdings im Recht.
Zudem: Die Seminolen unterteilten sich wieder in ungezählte Clans und Stämme, weshalb ich die hier nicht alle anführen möchte. Wenn es interessiert, der lese informiere sich durch den GROßER BILDATLAS INDIANER, den ich mir angeschafft habe, um mich ein weinig über die Hintergründe des Buches zu informieren und der auch schon von mir bei CIAO vorgestellt wurde.
Der Focus des Buches, an dem sich diese großpolitische Perspektive im Kleinen beschrieben wiederfindet, stellt der Indianerkrieger Osceola dar.
Osceolas Geschichte beginnt im Jahre 1819, als er noch seinen Jungennamen Cricket führte. Auf der Flucht vor den Weißen Soldaten und den mit ihnen verbündetet Creek – Indianer, hat sich eine kleine Gruppe im Norden Floridas i unzugänglichen gebieten zurückgezogen. Dennoch werden sie aufgespürt und von den Weißen vernichtend geschlagen. Für Cricket / Osceola ist das die Kindheitserinnerung, die ihn sein Leben lang beeinflussen wird. Der Tod vieler Freunde, vieler Krieger bestimmt seinen Umgang mit den Weißen.
Dabei allerdings verkommt das Ganze nicht zu einem permanent als Vorurteil sein handeln bestimmendes Moment, sondern er ist schon noch in der Lage, den Menschen bewusst wahrzunehmen.
Bei Osceola wird vor allem die ganz unterschiedliche Weltsicht zwischen den Weißen und den Indianer deutlich, aber auch die Arroganz, mit denen die angeblichen überlegenen Weißen die Indianer fortwährend behandelten.
Osceola entwickelt sich zu einem geachteten, für seine jungen Jahre sehr weitsichtigen und reifen Krieger, der die Beziehungen zu den Weißen sehr realistisch sieht. Dennoch: Als die Weißen durch einen gefälschten Vertrag zum zweiten Mal die Seminolen zwangsumsiedeln wollen, entschließen sich die Krieger und mit ihnen auch Osceola zum Kampf, der zwar hoffnungslos ist, aber den man nicht umgehen kann.
Detailreich und genau beschreibt Lucia St.Clair Robson eine Kultur, die vor allem durch (WEST-) deutschen bzw. amerikanischen Filmproduktionen hierzulande durch in der Regel unzutreffende Klischeevorstellungen vertreten ist.
Wie wenig man eigentlich vom leben, Denken der Indianer, von ihrer Art zu Leben, ihrer Kultur weiß, macht das Lesen des Buches deutlich.
Lucia St.Clair Robson erzählt in einem fesselnden Stil die Geschichte der Indianer Floridas, nimmt sicherlich auch Partei für die Indianer, aber das ist etwas, was bisher viel zu selten passiert ist, und deshalb nicht negativ.
In seiner Art ist das Buch deshalb ein Schmöker, eine nachdenklich machende Lektüre, aber auch ein Kulturführer über Indianerstämme, die uns sicherlich so nun gar nichts sagen, den zu den Stämmen, die für aus den Filme kennen, gehören diese sicherlich nicht.
Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, das von Stil und Inhalt her fesselt und informiert.
Michael
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-27 11:40:04 mit dem Titel BIEDERE HAUSMANNSKOST IN SERIE ??
Wolfsmale / Rankin, Ian
In London treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Bei den Toden handelt es sich um Frauen mittleren Alters, die alle nördlich der Themse ermordet wurden.
Die Frauen wurden von hinten angegriffen und durch einen Stich in den Hals getötet. Auffallend auch sind jeweils Bissspuren auf dem bauch der Opfer und noch andere Dinge.
Da die Londoner Polizei sich aus den Taten keinen Reim machen kann – weder die Tatorte, nach Tatzeitpunkte noch andere Dinge lassen auf eine Gesetzmäßigkeit schließen-, entschließt sich der leitenden Inspektor Georg Flight, einen weiteren Polizisten aus Edinburgh zur Unterstützung anzufordern, der in einem aufsehnerregenden Fall in Edinburgh einen Kinds-Seriemörder zur Strecke gebracht hatte.
Der betreffende Polizist ist John Rebus, ein geschiedener Polizist, der im Grunde nicht so recht weiß, weshalb man in London braucht. Er selbst hält sich nicht für den ausgebufften Bullen, der regelmäßig Serienmörder zu Strecke bringt. Dennoch tritt er seinen Dienst in London an und just in dem Moment, als er den Zug verlässt, wird er mit der Meldung konfrontiert, dass ein neues Opfer des Serienmörders aufgefunden worden sei.
Pressewirksam trägt der Serienmörder den Namen Wolfman, benannt nach der Straße, in der sein erstes Opfer aufgefunden worden ist.
John Rebus selbst erkennt rasch, dass die Kollegen in London mit genauso dicken bzw. dünnen Wasser kochen, wie er selbst. Viel kann er scheinbar nicht zu den Ermittlungen beitragen, doch ist er es, der im entscheidenden Moment die Ermittlungen wieder ins Laufen bringt.
John, Schotte, hat aber zunächst mehr damit zu tun, sich die ständigen Stänkereien der Londoner in Bezug auf das Hinterwäldlerimage der Joks (SCHOTTEN) zu erwehren, als wirklich zu ermitteln.
Unterstützung findet John bei der Psychologin Lisa Frazer, die ihm anbietet, ein Profil des Täters anzufertigen.
Schnell aber wird Lisa selbst Ziel des Wolfmanns.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Die Rebus-Reihe von Ian Rankin wird hoch gelobt und als die beste der Thrillerliteratur gefeiert, aber so ganz anschließen kann ich mich diesem Urteil nicht. Sicherlich, die Verkaufszahlen sind eine Sache, nach denen man den Erfolg eines Buches beurteilen kann. Aber die lassen sich auch deutlich lenken, beispielsweise dadurch, welche Bücher in den Schaufenstern zu sehen sind, welche im Regal oben, unten oder in der Mitte liegen, für welchen Autor man extra Ausstellungsflächen an Wegen im Geschäft anlegt, an denen die Kunden vorbei müssen.
In diesem Fall handelt es sich um einen solchen gepuschten Thriller.
Nicht, dass das buch schlecht wäre, nein. Aber Ian Rankin liefert mit WOLFSMALE auch keinen nennenswert neuartigen Thriller mit neuen und pfiffigen Ideen zur Handlung. Wie jede Reihe lebt natürlich das Buch auch mit der Hauptperson, hier John Rebus. Aber die Fälle, in diesem Fall der eines Serienmörders sind nicht sonderlich innovativ, sondern eher bieder, nehmen viele Klischees auf und bekannte Bilder aus eben diesem Genre.
Das, was das Buch, macht es nicht schlecht, eher gut, aber nicht so gut, dass es ein Spitzentitel wäre. Es handelt sich um hochwertige Koste für den Vielleser, beleibe aber nicht um das beste, was die Thrillerliteratur derzeit zu bieten hätte.
Ähnlich angelegt sind beispielsweise die MANKELL Bücher, auch hier leben diese von der Hauptperson, nur irgendwie anders, meiner Meinung nach auch besser.
Der Leser wird mit dem Buch nicht enttäuscht aber auch nicht in neue Sphären der Thrillerliteratur entführt.
Michael
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-27 16:39:15 mit dem Titel Ausgezeichnetes historisches Jugendbuch
In 300 Jahren vielleicht (ab 13) / Röhrig, Tilman
Tilman Röhrigs "In 300 Jahren vielleicht" ist ein Jugendbuch, dass selbst von wenig lesefreudigen Schülern zum Großteil sehr positiv aufgenommen wird. Ich selbst habe das Buch als Lektüre in einer schwierigen 8. Hauptschulklasse gelesen.
Das handelt von den Menschen der Gemeinde Eggebusch, die den Schrecken des 30jährigen Krieges erleben. Menschen, von denen sich die meisten Erwachsenen kaum mehr daran erinnern können, was das denn eigentlich war, was man so den "FRIEDEN" nannte. So erzählte die Großmutter dem Tobias immer, der Friede habe "einen dicken Bauch und rote Backen", was für den jungen Realität war. Dasselbe erzählt er auch der sterbenden Anna als Trost, die von Soldaten verschleppt, vergewaltigt und lebensgefährlich verletzt wurde.
Das Schicksal Eggebusch wurde besiegelt, und das war das, was die Schüler am intensivsten beschäftigt hat, durch Soldaten - und zwar "die eigenen". Nur eine Familie überlebt das Drama nebst dem invaliden Amtmann Veit. Der Rest des Dorfes bzw. der Dorfbewohner geht unter in einem Strudel der Gewalt.
Das Buch eignet sich nicht nur als Begleitung des Geschichtsunterrichtes, es steht als eigenständige Lektüre, die den Schülern ein Welt näher bringt, wie sie uns so vielleicht nicht mehr bekannt, aber irgendwo auf der Welt immer wieder tagtäglich Realität wird.
Auch historisch schwer zu vermittelnde Sachverhalte wie die Zeit und die Folgen der PEST, das Leben und Denken von LANDSKNECHTEN (indirekt), dem Erleben und Leiden der Bevölkerung werden so ergreifend und fesselnd geschildert, dass die Lektüre eine eigene Dynamik gewinnt. Selten habe ich erlebt, dass Schüler so interessiert einen Text befragen und das "Warum" wissen wollten.
Das Buch hat zurecht den Deutschen Jugendbuchpreis gewonnen. Es ist als Lektüre in der Schule, als Geschenk für Jugendliche überaus empfehlenswert. Und es hat den Vorteil, dass es nicht moralisierend, problembehaftet an den Schüler herantritt (Vorsicht, Drogen) (Achtung, Gewalt usw.).
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-22 11:41:26 mit dem Titel Lesefrust statt Leselust
Eine große Fangemeinde zu haben und international bekannt zu sein muss nicht immer Garant dafür sein, wirklich gute Bücher zu schreiben. Das Buch „Engel der Verdammten“ von Anne Rice ist meiner Meinung nach ein Buch, das gerade dem entspricht.
Anne Rice ist vor allem in den Staaten durch ihre Vampirromane bekannt.
________
Inhalt
________
Asreal, der Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Babylon zur Zeit Nabondius, ist ein cleverer, aufgeschlossener Jüngling, belesen und gebildet. Freilich trennt er sich bald von seinem jüdischen Glauben und betet den babylonischen Gott Marduk an, einen nicht gerade friedlichen Gott. Marduk spricht mit Asrael und erscheint ihm später auch immer wieder wie leibhaftig. Was zu Beginn von seinen Glaubensbrüdern als Pubertätsproblem gesehen wird, erweckt später ihren Zorn.
Juden ist es verboten, die Götter Babylons anzubeten, und dennoch: In Gegenwart von Priestern lächelt Marduk in seiner Statue Asreal sogar zu.
Das wird ihm zum Verhängnis, denn der alles erobernde Kyros will auch Babylon an sich reißen, allerdings ohne Gewalt. Und deshalb drängt er auf eine Prozession mit dem Gott Marduk, in der dieser ihn als Herrscher über die Stadt anerkennt. Dazu benötigt man einen Jüngling, den man mit Gold überzeigt und der der Statue des Gottes ähnlich sehen muss.
Das Schicksal des Jüngling ist besiegelt, denn er stirbt in der hart werdenden Totenmaske und wenn nicht schnell genug, dann helfen die Priester mit flüssigen Gold, dass in die Körperöffnungen eingeführt wird, ein wenig nach.
Asreal soll dieser Jüngling sein.
Geopfert von seinen Glaubensbrüdern, denen die Rückkehr nach Jerusalem versprochen wird, willigt Asreal ein.
Aber: Ein Priester und eine jüdische Beschwörerin vollziehen nach den Riten eine teuflische Zeremonie, die allerdings furchtbar daneben geht: Asreal wird bei lebendigen Leibe in flüssiges Gold gestoßen und verkocht. Dabei werden Beschwörungsformeln aufgesagt, die aus seiner Seele einen bösartigen Racheengel machen sollen.
Aber eben: Es klappt nicht: Asreal wird zwar ein Engel (wenn man es so nennen will), aber eben nicht gerade ein durch und durch böser.
Von Kyros zu einem Weisen nach Milet geschickt, wird der Geist Asreal dort ausgebildet.
In der Gegenwart erwacht Asrael und kommt der Verschwörung eines Sektenführers auf die Spur, der sich als neuer Alexander d. großen sieht und die Welt nicht nur unterjochen, sondern in großen Teilen auch auslöschen möchte. Um medienwirksam ins Fernsehen zu kommen, schreckt er auch nicht davor zurück, seine eigene Tochter töten zu lassen, um dies als Anschlag auf seine Sekte darstellen zu können.
Asreal beginnt, das Komplott aufzuklären und die Welt zu retten......
________
Meinung
________
Die Kurzbeschreibung auf dem Buchdeckel hat mich zum Kauf dieses Buches verleitet, ich gebe es zu.
Dennoch: Von dieser Autorin werde ich kein weiteres Buch mehr lesen, denn diese Zumutung war dann doch ein wenig viel.
Erbzählerisch hat das Buch unendlich viele und unnötige Längen, bei denen der verdacht aufkommt, dass nur Seiten gefüllt werden sollten und nicht Leseunterhaltung geboten werden. So beispielsweise die endlosen und irren Gespräche zwischen Asreal und dem Sektenführer Gregory Belkin, die samt und sonders eher zum Schlafengehen anregen, als zum Weiterlesen. Denn weder gute Ideen noch Scharfsinn oder aber Tiefgang zeichnen diese aus, sondern sie wirken nur aufgesetzt.
Und auch die Fabel der Geschichte, auch wenn Fantasy, ist so wirr und wenig überzeugend, dass das Buch zu den langweiligsten gehört, die ich bisher gelesen habe.
Auch als Leser unrealistischer Literatur ist dieses Buch harter Tobak: Die ellenlange Darstellung der Geisterwesen, wie sie Asreal sieht, die monologhaften Darstellungen von Zeitungsmeldungen unserer zeit, allesamt apokalyptischen Charakters und in seitenlanger Ausführung, eine wenig Überzeugende Verschwörungstheorie, wenig glaubhafte Charaktere und Dialoge ....puhhh.
Und auch das Ende des Buches ist so weit hergeholt, dass man eigentlich nur ungläubig mit dem Kopf schütteln muss. Wie gesagt, es geht hier nicht um Realität oder nicht. Aber es geht um im Sinne des Aufbaues des Buches realitisch oder nicht. Und da hat das Buch so viel Sprünge und Unglaubwürdigkeiten zu bieten, so viel naive Schreiberei, dass man eigentlich die Lektüre schon wieder empfehlen müsste.....
Michael
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-11 19:29:28 mit dem Titel Bestechender Krimi aus Deutschland? Gibt es!!
Drei Bücher hat er bisher geschrieben, von denen ich per Zufall erst eines Lesen konnte. Aber sollten die beiden anderen Bücher von einer nur annähernden Qualität sein, so kann ich schlichtweg behaupten, endlich einmal einen Krimiautor entdeckt zu haben, der in der Weltspitze des Genres anzusiedeln ist und der, man höre und staune, nicht aus den USA sondern aus Deutschland stammt.
x--------x
INHALT
x--------x
Kommissar Berndorf ist Leiter der Mordkommission der Kripo Ulm und wird am 26. Januar 1998 mit seiner Assistentin Tamar Wegenast in einen Steinbruch gerufen, in dem ein Toter aufgefunden wurde. Der Tote, ein arbeitsloser Ingenieur aus den neuen Bundesländern, der zu Lebzeiten Prototypen für S-Bahn-Wagen entwickelt hatte, sitzt in seinem Toyota. Alles sieht nach Selbstmord aus, doch die genaue Betrachtung der Spuren am Tatort machen Berndorf schnell klar, dass hier eindeutig eine Tötung durch Dritte vorliegt, also ein Tod durch Fremdverschulden.
Gleichzeitig bricht aus einem Gefängnis der zu lebenslanger Haft verurteilte Mörder Thalmann aus, und zwar mit Hilfe einiger Helfer im Gefängnis. Thalmann hat seine Frau und einen Mann vor 17 Jahren mit dem Rasiermesser die Kehlen durchschnitten und auch fast seine Tochter ebenfalls.
Zwei Fälle, um die sich Berndorf kümmern muss und bei dem ihm – scheinbar zu spät – offensichtlich wird, dass beide Fälle mehr miteinander gemein haben, als zunächst anzunehmen. Und das trotz der Tatsache, dass der Mord und der Ausbruch nicht auf eine gemeinsame Planung zurückgreifen.
Schnell wird auch deutlich, dass der eigentliche Modus operanti weit in der Bundesdeutschen bzw. deutschen Vergangenheit zu suchen ist. Beide Schicksale, die des Mordopfers und die des Ausbrechers, scheinen eng mit einer angesehenen Person der Gesellschaft verquickt zu sein, nämlich die des Professors Twienholt, der nach eigenen Angaben ebenfalls aus den alten ostelbischen deutschen gebieten stammen will, freilich aber dafür eine interessante Sprachbesonderheit hat.
Die Ermittlungen werden zunehmend brisanter und Berndorf scheint zu ahnen, was hinter alledem steckt, als er die Exhumierung eines Ende des Krieges gefallenen Leutnants erwirkt, der dann Licht ins Dunkel des Falles bringen könnte.
Könnte wohl gemerkt, wenn höchste politische Kreise nicht dafür Sorge getragen hätten, dass Berndorf sofort die Leitung der Ermittlungen abgeben muss.
Berndorf freilich wird nun selbst aktiv und lanciert über das Ausland hoch brisante Informationen an die Presse......
x--------------x
MEINUNG
x--------------x
Ritzels Buch ist durchaus sozialkritisch, behandelt sein Buch doch ein mit peinlich noch sehr schmeichelhaft umschriebenes Kapitel bundesdeutscher Geschichte, nämlich die Ära der Aufarbeitung von NS-Unrecht an Behinderten, Kranken, Nichtariern auch zum Zwecke der medizinischen Forschung. Kritisch auch aber durchaus zutreffend sind auch seine inhaltlichen Ausführungen darüber, wie die Politik auch teilweise heute noch die Täter von damals schützt bzw., man denke an die ARD Reportage der letzten Woche, wie hoch angesehene Persönlichkeiten am Recht vorbei der ihnen zustehenden Strafe entgehen können.
Wichtiger freilich als die gesellschaftsrelevante Einordnung ist da, das Buch ist ja kein Sachbuch, der Aufbau, der Spannungsbogen, die Glaubwürdigkeit der Charaktere.
Dennoch: Der Verlag spricht von einem Krimi, Thriller und einer Gegenwartsstudie zugleich, und damit liegt er sicherlich nicht falsch.
Das fesselnd erzählende und berichtende Buch bindet die Aufmerksamkeit des Lesers und führt ihn – quasi nebenbei – in die Problematik ein, dass nach dem Krieg die höheren Chargen des Dritten Reiches meistens unbehelligt weiterleben, teilweise sogar mit Wissen der Politik auch in höchste Ämter aufsteigen konnten. Insofern erfüllt dieses Buch – quasi wiederum nebenbei – auch ein Bildungs- und Aufklärungsziel, dass meiner Meinung nach grundlegendes Wissen jeden Wählers und Bürgers in Deutschland sein sollte.
Ritzels Buch verfügt über drei Handlungsstränge – der Mord an dem Ingenieur, dem Ausbruch Thalmanns und dem Fall Twienholt – die hervorragend eigenständig gehalten und skizziert und zum Show – Down kausal stimmig ineinander aufgehen.
Ein super Krimi/Thriller aus deutscher Feder, der zeigt, dass international auch Literatur aus Deutschland in diesem Genre sich nicht zu verstecken braucht.
Ulrich Ritzel
Der Schatten des Schwans
btb - Verlag
9,oo €
Michael
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-04 19:28:18 mit dem Titel Mord und Tod sind ihr Geschäft
Dass Kathy Reichs, ihres Zeichens forensische Anthropologien, als Romanfigur eine forensische Anthropologien zur Titelheldin macht, ist so sicher so mit das einzige scheinbar wenig Einfallslose an ihren Büchern. Alles andere war bisher in den vier Büchern zumindest so gut dargestellt, entworfen, beschrieben, dass sie mit diesen vier Büchern international für Furore gesorgt hat.
Das fünfte Buch, dass ich im Juni in den USA schon in Händen halten konnte (mit dem Lesen war es dann doch nix), hat die Vorfreude auf den nächsten Band eigentlich ins Unermessliche gesteigert.
Nun, Kathy Reichs hat mittlerweile eine feste und große Fangemeinde in Deutschland, ist derzeit auf Platz 2 der Bestsellerliste….
Tempe Brennan arbeitet als forensische Anthropologien praktisch in Montreal / Kanada und theoretisch an einer Universität in den USA. Geschieden, erfolgreich (das Komma ist wichtig), hat sie in der Vergangenheit mit wissenschaftlicher Akribie so mancher mehr oder minder vollständigen Leiche zur wahren Identität zurück verholfen, die ihre jemand durch weniger freundliche Akte genommen hatte.
Im Band Knochenlese hält sich Tempe in Guatemala auf, wo sie für eine Hilfsorganisation die Opfer des Militärs, das für den Tod von mindestens 100 000 Menschen, vor allem Mayas verantwortlich ist, bergen und identifizieren soll.
Ihr Ruf allerdings ist international und so wird sie von der örtlichen Polizei zur Hilfe herangezogen. Vier Mädchen von Oberschichten – Familien werden vermisst und in einem Faultank in einem heruntergekommenen Hotel fand man die sterblichen Überreste eines Menschen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um eines der vermissten Mädchen handelt und befürchtet die Taten eines Serientäters. Tempe soll helfen, die sterblichen Überreste zuzuordnen und den Täter zu stellen.
Freilich ist man in höheren Kreisen besorgt in zweierlei Hinsicht, was Tempe schnell bemerkt. Denn ohne die gerade geborgenen Reste des Toten / der Toten untersuchen zu können, werden diese vom Bezirksstaatsanwalt beschlagnahmt und beseitigt.
Dass hinter diesen Behinderungen Beziehungen aus der Zeit der Militärjunta stecken, kann Tempe noch nicht wissen. Und dass ehemals einflussreiche und zum Teil auch heute noch mächtige Männer ihre weiße Weste nicht befleckt sehen wollen, macht das Arbeiten für Tempe immer wichtiger.
Bleibt noch die Frage nach dem Serienmörder, die im Verlauf des Buches eine überraschende Antwort erhält……….
_/_/_/_/_/_/_/_/_
Meinung
_/_/_/_/_/_/_/_/_
Die Bücher von Kathy Reichs sind nicht jedermanns Geschmack und wer von euch dazu neigt, sich Buchinhalte vor dem inneren Auge vorzustellen, sollte über eine hohe Reizschwelle verfügen, denn bisweilen sind di Beschreibungen der Arbeit von Tempe alles andere als angenehm. Gerade dieser Punkt ist es, weshalb viele die Bücher eben nicht mehr zur Hand nehmen.
Die Hauptfigur, Tempe Brennan, lebt von ihren glaubwürdigen Widersprüchen und den alltäglichen Problemen, die diese Protagonistin auf den „Boden“ der Realität Normalsterblicher zurückholt. Im Beruf mehr als erfolgreich, läuft es privat nicht ebenso: Die latent unsicher Beziehung zu ihrem Montrealer Freund Ryan zumindest bewirkt eine absolute Frustration ihrer Libido: Verliebt in diesen Mann, vermag sie sich in keine wirklich enge Beziehung mit ihm einlassen zu können.
Der Background des Buches, die Herrschaft des Militärs in Guatemala spielt da eine zurückgesetzte Rolle. Massaker, das Verschwinden Tausender Menschen, das Fehlen der Grundrechte im täglichen Leben und die Gefahr, sich durch falsche Äußerungen bei den Oberen unbeliebt und damit in nicht allzu ferner Zukunft tot zu machen ------ das alles ist Grundlage des Buches. Nur nicht so, dass der Leser tatsächlich problematisiert werden soll oder wird. Es ist die Bühne des Buches, aber wer achtet genau auf das Bühnenbild????
Immerhin: Mit ihrem 5 Buch schlägt Kathy Reichs die Erfolge der Vorgängerbände schon jetzt deutlich. In den USA stehen ihre Bücher oft im zentralen Eingangsbereich, man kommt also an ihnen nicht vorbei. In den USA schon jetzt ein Shooting – Star, kann ihr Knochenlese in Deutschland durchaus denselben Erfolg einbringen.
Michael weiterlesen schließen -
Wenn Straßenkinder das Krippenspiel aufführen
17.10.2002, 12:26 Uhr von
mackz
Heute habe ich mich endlich wieder zurückgemeldet. Lange genug habe ich geschmollt, dass meine al...Pro:
die schönste Weihnachtsgeschichte, die ich kenne.
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
...wie in diesem hervorragenden Weihnachts-kinder-und-erwachsenen-buch, dann wecken wir endlich mal von dem gewohnten Eiapopeia der allweihnachtlichen Zeremonien auf und bekommen eine Ahnung von dem was Heilig Abend vor 2000 Jahren geschah und was es heute noch bedeuten könnte.
Es ist zwar noch längst nicht Weihnachten - auch wenn uns das die Auslagen in den Kaufhäusern weiss machen wollen - aber dennoch möchte ich diesen Buchtip:
"Hilfe die Herdmanns kommen"
von Barbara Robinson
unter Euch bringen. Denn ich bin seit Jahren von dieser Weihnachtsgeschichte begeistert. Sie fällt mitten in den ganz normalen Alltagswahnsinn, der uns eigentlich nicht nur zu Weihnachten auf die Füße zu fallen scheint.
Denn wer kennt den Hintergrund dieses Buches nicht. Da muß um der Tradition und des christlichen Ambiente wegens die Gemeindejugend ein Krippenspiel aufführen wollen. Das geschieht dann normalerweise unter der Obhut eifriger Mütter und deren sich ergebenden Kinder. Dabei ist das Stück von vornherein eigentlich schon mehr als langweilig. Die Figuren und die Handlung kennt jeder und die Rollen spielen ja auch jedes Jahr die selben, oder ist es bei euch anders?
Doch dieses Jahr nicht! (zumindest in diesem Buch)
Denn die Herdmann Geschwister, die eine Kirche nur von außen kennen und als Stadttyrannen allen verhaßt sind, kommen zum Schrecken aller Beteiligten zur ersten Krippenspielprobe in die Kirche. Und da sie die einzigen sind, die sich bei der Vergabe der Rollen freiwillig melden, bekommen sie alle Charaktäre übertragen:
Die Zigarrenrauchende Eugenia wird Maria und die Rolle des Josefs übernimmt ihr Bruder Ralf, der den Kindern wohl bekannt ist, da er vor ein paar Tagen seine abgerichtete Katze das Schulhaus verwüsten ließ.
Die anderen drei Brüder Leopold, Klaus, und Olli, die man dafür kennt, daß sie sich gegenseitig in ihrerer Garagentür einzuklemmen versuchen spielen die Heiligen drei Könige und auch für die letzte freie Hauptrolle, den Verkündigungsengel, findet sich niemand anderes als die kleinste der Herdmanns, die Fausthiebe verteilende Hedwig.
Das es mit dieser Besetzung keine gewöhnlichen Proben und auch eine ungewöhnliche (gute?) Aufführung geben wird ist jedem klar. Doch wie, daß will ich Euch nicht vorwegnehmen, bis auf diese kleine Probe:
"....Danach sangen wir zwei Verse von "zu Bethlehem im Stalle" und dann sollten wir das Lied noch ein bischen weitersummen, während Maria und Josef durch die Seitentür hereinkamen. Nur, sie kamen nicht. 'Ich wußte ja, dass so was passieren würde", flüsterte mir Alice Wendlaken zu. 'Sie kommen überhaupt nicht. Was sollen wir denn jetzt tun?'
Ich schätze, wir hätten weitergesummt bis wir schwarz geworden wären, aber es kam nicht so weit. Ralf und Eugenia traten auf, sie waren nur erst nicht durch die Tür gekommen, weil sie sich gegenseitig aus dem Weg schubsten. Eine Minute lang standen sie einfach da, als ob sie nicht sicher seien, dass sie am richtigen Ort waren. Das lag vielleicht an den Kerzen und den vielen Menschen in der Kirche. Sie sahen aus wie die Leute, die man manchmal in der Tagesschau sieht: Flüchtlinge, die irgendwo an einem fremden, kalten Ort wartend herumstehen, umgeben von Pappkartons und Säcken....."
Und wie es dann weiter geht, das Krippenspiel, das in einer feinen Kirchengesellschaft von Straßenkindern aufgeführt wird, das lest selbst.
Noch ein Tip: Legt Taschentücher bereit, denn wenn euch die Tränen nicht vom Lachen kommen, dann kommen sie euch am ende des Buches vor lauter Rührung.
Viel Freude beim Lesen und Vorfreude auf die kommende Weihnachtszeit wünscht Eurer Mackz.
"Hilfe die Herdmanns kommen"
Barbara Robinson
ISBN 3-7891-1989-X
ca. 12 Euro. weiterlesen schließen -
Von der Ordenschwester zum Sektenführer!
Pro:
spannend, interessant und eine nette Lovestory
Kontra:
nix
Empfehlung:
Nein
Nachdem ich das erste Buch der Autorin Kathy Reichs quasi verschlungen habe, konnte ich es kaum abwarten, mir das zweite Buch zu kaufen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich es mir erst in englischer Version geholt hatte, weil es in Deutschland noch nicht erschienen war. Jedoch waren in dem Werk einfach zu viele Fachbegriffe, die ich in Englisch nicht verstand, also kam ein paar Monate später doch die deutsche Version in mein Haus.
Auf den ersten Seiten des Buches begriff ich irgendwie gar nichts und ich fragte mich, ob dieses Buch vielleicht ein Fehlkauf gewesen war. Die Geschichte beginnt nämlich damit, dass die Heldin, Tempe Brennan sich den Hintern abfriert, während sie eine, seit ewiger Zeit begrabene, Ordensschwester aus ihrem Grab auszubuddeln versucht.
Nach einigen Seiten kommt die Story dann aber ziemlich in Schwung und plötzlich befindet sich der Leser in einem Wirrwarr von verschiedenen Leuten, die aber irgendwie alle zusammenpassen. Wie kann das sein? Ganz einfach.
Nachdem Tempe die Ordensschwester, die heilig gesprochen werden soll endlich aus ihrem Grab geholt und zur Identifizierung ins gerichtsmedizinische Institut in Montreal hat bringen lassen, wird Tempe von ihrem Chef zu einem Hausbrand gerufen. In dem niedergebrannten Haus findet sie mehr Leichen als sie erwartet hatte, unter ihnen sogar zwei Babies, denen aus unerklärlichen Umständen die Herzen fehlen.
Nach einige Recherchen findet Tempe Brennan heraus, dass es sich in dem Fall der Toten um Mitglieder einer Sekte handelt, in denen auch die Nichte eine der Ordensschwester, die sie bei der Exhumierung vor einigen Tagen kennengelernt hat, verstrickt ist.
Tempe findet heraus, dass die Spur über die Universität von Montreal nach North Carolina in den USA führt, ihrer Heimat. Dort stößt sie auf eine seltsame Kommune und einen Sektenfüherer, der es in sich zu haben scheint.
Während dieser Recherchen kommen sich Tempe und der Polizist Ryan, den man schon im ersten Teil von Kathy Reichs Büchern kennenlernen konnte, näher und näher. Es entwickelt sich eine interessante Lovestory zwischen den beiden.
Wie die Geschichte ausgeht und ob und wie Tempes Familie und ihr Freund in die Sache hineingeraten, dass überlasse ich Euch Lesern, denn alles will ich hier auch nicht verraten.
Kathy Reichs hat mit diesem Buch auf jeden Fall einen sehr spannenden Roman verfasst, bei dem man voll auf seine Kosten kommt. Ich empfehle dieses Buch jedem Krimi-Fan. Solltet ihr Euch allerdings schnell ekeln, wenn es um die Beschreibung von Leichenteilen geht, dann laßt besser die Finger davon, denn auf manchen Seiten klingen die Beschreibung schon sehr realistisch und ekelig.
Die Autorin Kathy Reichs ist übrigens vom Fach, denn sie ist eine der besten Gerichtsmedizinerinnen der USA. Sie arbeitet in Quantico für das FBI und wird oft für Fälle eingesetzt, in denen Leichenteile sehr schwer zu identifizieren sind. Ich habe gehört, dass sie auch nach den Anschlägen des 11. Septembers an den Identifizierungen der Opfer beteiligt war. Kathy arbeitet wie ihre Titelheldin Tempe Brennan am Chief Medical Examiner in North Carolina und am gerichtsmedizinischen Institut in Quebec. Ursprünglich kommt sie aus Chicago, wo sie auch ihren Abschluss an der Northwestern Universität gemacht hat.
In den USA ist gerade ihr fünftes Buch über Tempe und ihre Abenteuer erschienen.
Wer mehr über Kathy Reichs wissen möchte, sollte auf die englischsprachige Homepage von ihr gehen. Hier der Link: http://literati.net/Reichs/
So, ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick in das zweite Werk meiner Lieblingsautorin geben. Mal sehen, vielleicht schreibe ich gleich noch einen Bericht über ihr drittes Buch, ein weiteres Meisterwerk...
Liebe Grüße und viel Spaß beim lesen :-)
Bianca weiterlesen schließen -
Vorsicht, Hochspannung!
17.08.2002, 13:06 Uhr von
tr.o.p.
Nett, dass du mal hier vorbei schaust. Also ich bin seid wenigen Tagen bei Yopi. Nebenher, wie j...Pro:
Vom Start weg spannend und fesselnd.
Kontra:
So schnell werden sie keinen Schlaf mehr finden
Empfehlung:
Nein
Das Buch (Das Wunschspiel) habe ich mir als Taschenbuch für 9 € gekauft.
Der Autor (Patrick Redmond) war mir bis dahin unbekannt.
Es hat 447 Seiten und ich habe dafür 2 (!) Tage gebraucht.
Das Buch ist in zwei Geschichten aufgeteilt: Die Rahmengeschichte und die Geschichte-in-der-Geschichte.
Rahmengeschichte I/II:
Ein Journalist bekommt 1999 Wind von mehreren ungeklärten und somit mysteriößen Todesfällen die sich 1954 in einer Public School in England ereignet hatten.
Er hat ein Treffen mit dem Augenzeugen Nicholas Scott vereinbart.
Genau hier startet der Prolog:
Der Journalist wartet auf seine Verabredung und träumt dabei Ruhm, Ehre und Reichtum.
Als Nicholas kommt erzählt er ihm die ganze Geschichte...
Geschichte-in-der-Geschichte:
England 1954 auf einer Public-School (vergleichbar mit einem Elite-Internat).
Die 4 Freunde Jonathan Palmer, Nicholas Scott und die Brüder Perriman sind eher Außenseiter und werden von James Weathly und seiner 2-Mann gang schikaniert.
Da dies aber völlig normal scheint, ertragen sie es.
Jonathan freundet sich mit dem Einzelgänger Richard Rokeby an. Richard verachtet alle Menschen. Schuld daran sind Erlebnisse aus seiner Kindheit. Er spricht mit fast niemanden, ist aber dennoch höflich und strebsam. Es scheint alt hätte er um sich eine magische Aura, die sein blauer eiskalter Blick noch unterstreicht.
Viele Schüler dieser Klassenstufe sind eifersüchtig auf Richard und wären gerne sein Freund. Er ist selbstbewusst und mutig. Auch James Weathly hat Interesse an seiner Freundschaft. Umso mehr ist er deshalb sauer auf Jonathan, der sich ja mit Richard gut zu verstehen scheint.
So malt er eines Tages ein sexistisches Tafelbild, dass Jonathan bei einer passenden Handlung zeigt. Dieser wird von dem strengen und von vielen verhassten Lehrer Ackerly dabei erwischt, wie er versucht das Bild zu entfernen. Henry Ackerly stellt ihn vor eine Entscheidung:
Entweder er sagt ihm wer das gemalt hat oder Jonathan werden seine Halbjahresferien gestrichen.
Jonathan hat sich seid Ewigkeiten darauf gefreut seinen geschiedenen Vater in den Ferien zu besuchen und so entscheidet er sich, dass ungeschriebene Gesetz niemals einen Mitschüler zu verpetzen und James zu verraten.
James ist natürlich sauer und erteilt Jonathan eine kräftige Tracht Prügel.
Am nächsten Tag spricht Richard mit James und wie durch ein Wunder wird Jonathan bis zu den Ferien von James und seiner Gang verschont.
Zu allem Unglück bekommt Jonathan kurz vor Ferienbeginn eine Nachricht von seinem Vater, dass es Jonathan's Stiefmutter schlecht ginge und er deswegen nicht kommen könne.
Richard lädt den enttäuschten Jonathan ein die Ferien mit ihm bei seiner Tante und seinem Onkel zu verbringen.
Die beiden entdecken in einer Kiste ein Ouija-Brett, mit dessen Hilfe früher Seancen zum Rufen von überirdischen Mächten abgehalten wurden.
Natürlich spielen die beiden damit rum. Nach den Ferien veranstallten sie einige Seancen mit Nicholas und den Perrimans. Diese Seancen verleihen einem eine unbestimmte Geistesmacht.
Scheinbar kann die aber nur Richard richtig nutzen. So stellt er James ruhig, lässt dessen Gang auflösen in dem er "geschehen" lässt das George einen komplizierten Beinbruch erleidet und Stuart's Vater nach Amerika zieht.
Für Jonathan scheint das alles nur zufällig zu passieren, doch Nicholas ahnt bereits böses als James völlig verwirrt vor ein Auto läuft und dabei umkommt.
Er will seinen ehemalig besten Freund zurück gewinnen und berichtet ihm seine Vermutungen. Zuerst will Jonathan nichts davon wissen doch später hecken sie zusammen mit Michael Perriman einen Plan aus. Doch Richard bekommt davon Wind und "entführt" Jonathan in seine Studierstube. Die Situation wird immer undurchsichtiger und es geschehen schreckliche Dinge am Ende gibt es 5 Tote:Henry Ackerly ermordete seine Frau, Mr. Stewart ein Geschichtslehrer begeht Selbstmord, Micheal Perriman stürzte "wie von Geisterhand" ein Treppengeländer hinunter, Jonathan wird erwürgt und Richard stirbt ungeklärt durch Genickbruch.
Da die Polizei sich nichts erklären kann und von höheren Mächten geredet wird, beschließen sie alles zu Vertuschen.
Rahmengeschichte II/II:
Der Journalist ist geschockt, will aber weiterhin die Geschichte veröffentlichen. Nicholas warnt ihn davor und erinnert ihn daran, dass auch er selbst diese "Macht" in sich hat. Als er gegangen war, verbrannte der Journalist die aufgenommenen Kasetten im Kaminfeuer. Doch der Geruch folgte ihm...
Meinung:
Das Buch hat mich gefesselt! Von der ersten bis zur letzten Seite. Das Spiel mit dem Feuer hat auch mich fasziniert. Das Buch hat einfach alles: Ehekrisen, Freund und Feindschaften, Mordfälle und natürlich das Mysteriöße, bis zuletzt Ungeklärte.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz: Viele Passagen gibt es zwar nicht bei denen man herzhaft Lachen kann, aber die haben es in sich. Und bei einem derartigen Psychothriller sollte es ja nicht unbedingt lustig zu gehen.
Bis zum Schluss war mir unklar was mit Richard Rokeby und seiner Begabung passieren würde. Man selbst scheint das Buch zuerst aus den Augen von Jonathan zu sehen: Man ist begeistert von Richard und seinem Charakter, stolz auf die Freundschaft mit ihm. Später schlägt diese Begeisterung dann in den Hass um, den Nicholas Scott auf Richard hat.
Man sieht wie sich Charaktere verändern, wie sich Symphatien und Antiphatien entwickeln; und das Alles gleichzeitig.
Eine absolute Empfehlung die sie nicht mehr los lässt! weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben