Nepal Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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Besuch am Dach der Welt
5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nepal – wer hat nicht schon mal von diesem kleinen asiatischen Land gehört. Wahrscheinlich die meisten. Und jeder, der davon gehört hat, der bringt das kleine Land unweigerlich mit dem höchsten Gebirge der Welt in Verbindung. Und wenn man einmal in diesem Land ist, dann muß man auch den mit 8848 m ( oder nach neuesten Messungen sogar 8850 m ) Mt. Everest gesehen haben. Dies gehört einfach zum touristischen Pflichtprogramm.
Was kann man also tun? Da wäre zum einen eine Besteigung des Berges, der auch Sagarmatha (Göttin des Himmels) oder Chomolungma ( Muttergottheit des Universums ) genannt wird. Dies dürfte in den meisten Fällen neben der fehlenden Zeit und Ausrüstung auch an den 50.000 US$ scheitern, die man für eine Besteigung zahlen muß.
Bleibt noch eine zweite Möglichkeit, nämlich der Flug mit einer der Fluggesellschaften, die einen Mountainflug anbieten. Nach gründlicher Überlegung entschieden wir uns für diese Alternative und diese möchte ich Euch heute vorstellen.
Rückblende. Wir befinden uns am 11.03.2003 nachmittags im Hyatt Hotel Kathmandu. Wir, dass sind neben mir meine Frau, ihre Eltern und eine Tante nebst Mann.
Wir sind soeben in Kathmandu gelandet, wurden von unserem Reiseleiter empfangen und zum Hotel gebracht. Hier saßen wir nun und erhielten von unserem Guide eine kleine Einführung in das, was uns die nächsten Tage erwarten würde. Und dann stand sie plötzlich im Raum, die Frage: Wie schaut es aus mit einem Flug zum Mt. Everest??? Schließlich wusste ich schon im Voraus, dass so was angeboten wird (Danke nochmals an Tepu für diesen Tip – ist auch bei Ihr nachzulesen)
Als wenn unser Guide nur darauf gewartet hätte, unterbreitete er uns sofort ein Angebot für den nächsten Morgen. Dies war laut unserer Tourbeschreibung auch der einzige Tag, wo wir die Zeit für diesen Flug hätten. Das Angebot lautete: Flug mit Buddha – Air für 125 US$ pro Person. Wobei uns unser Guide auch gleich erklärte, dass es sicher billigere Möglichkeiten zum Fliegen gäbe, aber Buddha – Air die beste, komfortabelste und sicherste Fluggesellschaft wäre. Nach kurzem Überlegen buchten wir die Flüge.
Kurze Zwischenblende. Was ist überhaupt Buddha – Air. Diese kleine private nepalesische Fluggesellschaft wurde 1997 gegründet und fliegt im Moment mit 4 brandneuen Beech 1900 D, welche einen Stückkaufpreis von 5 Mio. US Dollar haben. Dies ist in einem Markt, wo die Flugzeuge ein Alter von 10 oder mehr Jahren haben, gar nicht so selbstverständlich.
Neben den Moutainflights bietet die Airline regelmässige Linienflüge zu verschiedenen Städten im Lande an. Es stehen insgesamt 5 Flugziele auf dem Programm.
Was ist nun aber das Besondere an der Beech 1900D zur Beech 1900C, die die meisten Mitbewerber einsetzen?
Zum einen kann ein ausgewachsener Mensch aufrecht in der Kabine stehen, was in der C- Variante nicht möglich ist, da der Kabinendurchschnitt kleiner ist.
Des weiteren besitzt die 1900D leistungsstärkere Triebwerke, was eine größere Flughöhe zulässt. Dies ist im Blick auf die 8000er nicht unerheblich. Dadurch fliegt man nämlich parallel zum Gipfel und nicht unterhalb und kann sich den Bergen weiter annähern.
Nicht unerheblich ist auch, dass die amerikanische Pilotenvereinigung den Flugzeugtyp zum besten 19- Sitzer gewählt hat.
Für den Passagier ist es sehr vorteilhaft, dass jeder einen Fensterplatz hat. Als persönlichen Nachteil empfinde ich dabei aber, dass das Flugzeug ein Tiefdecker ist, dass heißt bei einigen Plätzen verhindern die Tragflächen einen Blick nach unten. Ein Hochdecker mit uneingeschränkter Sicht wäre noch besser gewesen.
Aber zurück zum Flug. 12.03.2003. Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker – wer ist bloß auf diese blödsinnige Idee gekommen, denke ich morgenmuffelnd und tappe ins Bad. 6.30 Uhr sind wir schließlich alle fertig und warten in der Lobby auf unseren Guide, der uns zum Flugplatz begleitet. Kurz nach 07.00 Uhr sind wir am Internationalen Flughafen von Kathmandu, wo um 07.30 Uhr unser Flugzeug starten soll. Bei dem Sollen bleibt es dann aber auch. Obwohl wir über 1,5 Stunden warten, können wir nicht starten, da schlechtes Flugwetter vorherrscht. Natürlich sinkt meine Laune noch ein wenig tiefer, jetzt bin ich auch noch umsonst so zeitig aufgestanden, aber nach einem ausgiebigem Frühstück im Hotel sieht die Welt schon viel besser aus. Leider haben wir aber vergessen, unseren Guide zu fragen, ob wir noch mal die Gelegenheit haben werden, um den Flug nachzuholen. Wenn wir uns aber unseren Ablaufplan anschauen, dann wohl eher nicht. Leider werden wir unseren Führer aber heute nicht mehr sehen, denn wir werden von einer deutschsprechenden Reiseführerin erwartet, die mit uns einen Ausflug nach Kathmandu unternimmt. Anil, der unser etatmäßiger Führer ist, aber leider nur englisch spricht, werden wir erst am nächsten Tag wiedersehen.
13.03.03. 4.45 Uhr klingelt der Wecker. Nur gut, dass er so weit weg steht, dass ich erst aufstehen muß, um zu ihm zu gelangen, sonst wäre er an der Wand gelandet. Wie ein Volltrunkener wanke ich ins Bad, um pünktlich 5.30 Uhr in der Hotelhalle zu sein. Schließlich wollen wir ein Morgengebet an der Stupa von Boudnath besuchen – über diese Erlebnisse gibt es in einem anderen Bericht aber mehr Informationen.
In er Hotelhalle finde ich schon Anil, um ihn gleich wegen des Fluges zu fragen. Und siehe da, heute wäre noch eine Gelegenheit. Die Chance, zu fliegen, wäre auch sehr hoch, da es in der Nacht geregnet hat und die Luft wunderbar klar ist. Sofort klemmt er sich an das Telefon und er schafft es wirklich, noch Plätze in der 07.30 Uhr Maschine zu bekommen.
Nun heißt es sich sputen. Schnell nach Boudnath und von dort aus gleich zum Flughafen. Kaum dort angekommen, steigen wir in die schon wartende Maschine, die Türen schliessen sich und die Beech startet. Die Maschine ist bis auf den letzten Platz gefüllt und ich wundere mich immer wieder wie unser Guide es geschafft hat, uns alle in dem Flugzeug unter zu bringen.
Die Sonne hängt über dem Kathmandu – Tal und kaum hat die Maschine die ewige Dunstglocke der Stadt durchbrochen, bietet sich ein fantastischer Anblick. Wir haben einen absolut gigantischen Blick auf die Berge. Alle, die wir gesehen haben, möchte ich hier gar nicht aufzählen, genannt seien neben dem Everest nur der Lothse und der Makalu, beide ebenfalls über 8000 m hoch. Es ist ein gigantischer, fantastischer, erhabener, unbeschreiblicher Anblick, der einen erkennen lässt, wie winzig man doch ist. UNBELIVABLE!!!
Die Maschine beschreibt einen Bogen und fliegt in einer Entfernung von ca. 5 nautischen Meilen am Everest vorbei. Die Leute, die im Moment auf der „verkehrten“ Seite sitzen, haben die Möglichkeit, einen Blick ins Cockpit zu werfen und dort ihre Fotos zu schiessen. Kaum haben wir den Everest passiert, legt der Pilot eine Kehre hin, und das Spiel beginnt von Neuem, nur haben die Seiten gewechselt. Leider hat der Pilot für meinen Geschmack die Kehre zu zeitig gemacht, so dass die Zeit ein wenig zu knapp war.
Und dann ist der Flug auch schon vorbei. Die Maschine fliegt nach Kathmandu zurück. Während wir noch einen kurzen, sehnsüchtigen Blick zurück auf die Berge werfen, setzt die maschine zur Landung an. Am Flughafen erhalten wir alle dann noch eine Urkunde, die ein Flugzeug der Buddha – Air vor dem Everest zeigt. Den Namen dürfen wir irgendwann selbst eintragen.
Vollkommen zufrieden steigen wir in unseren Bus und fahren ins Hotel zurück, um noch schnell zu frühstücken und unser Gepäck zu packen. Denn eigentlich sollten wir schon auf dem Weg nach Bakhtapur sein. Aber das ist auch eine andere Geschichte, die ich später erzählen werde.
Vielen Dank für Euer Interesse. Ich hoffe, das Lesen hat Euch genau so Spaß gemacht wie mir das Schreiben. Über Eure Anmerkungen und Kommentare würde ich mich freuen.
Viele Grüße
Raimo
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-04-29 11:34:33 mit dem Titel Namaste - eine Reise in eine andere Welt
Vorwort
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Nach einer gewissen Zeit der Demotivation und Schreibfaulheit habe ich mich endlich aufgerafft und habe mich hingesetzt, um mal wieder einen meiner Reiseberichte zu schreiben, um ihn dann der geneigten Leserschaft zu Gemüte zu führen.
Hilfreich hierbei war, dass ich erst im März dieses Jahres für eine Woche das Kathmandu- Tal im Nepal besucht habe – eine Rundreise voller faszinierender Erlebnisse und tiefer Eindrücke. Dies alles musste ich auch erst verarbeiten, ehe ich meinen Erfahrungsbericht hier veröffentlichen wollte.
Genauer genommen wird dies nicht ein Bericht, sondern ich werde ihn insgesamt in vermutlich 4 Berichte splitten, da der Bericht sonst den Rahmen hier sprengen würde. Jeder, der meine Reiseberichte kennt, weiß sicher, dass diese ziemlich umfangreich sind.
Der erste Teil wird sich im allgemeinen mit dem Land Nepal beschäftigen. Hier möchte ich versuchen, Euch ein absolut faszinierendes Land mit einer völlig anderen Kultur vorzustellen. Dies wird der etwas trockene Teil sein. Aber das Studium von Reiseführern und das Sammeln von Informationen über das Reiseziel gehören für mich einfach zur Urlaubsvorbereitung. Die anderen Teile werden sich dann mit den einzelnen Teilen meiner (unserer) Reise beschäftigen.
Auf etwas möchte ich ebenfalls noch hinweisen. Ich lasse in diesen Berichten bewusst die Angaben zum Reisepreis und zum Veranstalter weg. Ich arbeite bei einem Reiseveranstalter und im Rahmen dieser Tätigkeit habe ich die Möglichkeit, sogenannte PEP- Angebote zu nutzen. Über gewisse Dinge solcher Angebote, wie eben den Preis, habe ich aber Stillschweigen zu halten.
Aber nun genug der Worte, stürze ich mich doch hinein ins Vergnügen und lasse eine Reise der anderen Art Revue passieren.
Ankunft
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Nach einem ca. 9 stündigen Flug inklusive Umsteigen in Doha erreichten wir gegen 15.30 Uhr den Flughafen von Katmandu. Wer die Möglichkeit hat, sollte darauf achten, und während des Hinfluges links (bzw. während des Rückfluges rechts) zu sitzen, so kann er schon lange vor der Landung den Hauptkamm des Himalaja betrachten und einen ersten Blick auf den Mt. Everest werfen. Vorraussetzung ist natürlich, dass die Witterungsbedingungen mitspielen.
Nachdem das Flugzeug seine Parkposition erreicht hatte, verließen wir die Maschine und stiegen in den bereits wartenden Bus, da der Flughafen über keine Fingerdocks verfügt. Im Terminal angekommen, erwartete uns erst die erste Hürde unserer Reise, denn wir benötigten ein Touristenvisum.
Dies erhält man auf zwei Arten, entweder man wendet sich zu Hause an die Botschaft und nimmt längere Wartezeiten und einen höheren Preis in Kauf oder man stellt sich im Flughafengebäude in die entsprechende Reihe, nicht ohne vorher ein Einreiseformular ausgefüllt zu haben.
Da wir dieses Formular ja schon im Flugzeug ausgefüllt hatten, konnten wir uns frohgemut in die Reihe stellen. Am Schalter angekommen, hieß es als erstes einmal, die Einreisegebühr von US$ 30 pro Person für ein 60 tägiges Visum zu bezahlen. Dem zweiten Beamten mussten wir ein Passbild von uns überreichen. Dieser heftete dieses an unseren Antrag, während der 3. Beamte das Visum in unseren Pass klebte.
Überhaupt hat das Land horrende Visumgebühren. Wenn man länger als 60 Tage bleiben will, zahlt man für die Verlängerung 50 US$, reist man innerhalb von 150 Tagen, nachdem man Nepal verlassen hat, wieder in das Land, muß man ebenfalls 50 US$ für weitere 30 Tage Aufenthalt zahlen.
Wenn man das Land wieder verlassen möchte, wird man übrigens wieder zur Kasse gebeten. Als Flughafensteuer deklariert, muß man weitere 1100 Rupies bezahlen, was ca. 15 Euros entspricht.
So, verlassen wir doch unsere Ankunft am Internationalen Flughafen und wenden uns dem Land Nepal zu.
Geografie
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Das Land ist zwischen Indien und China, genauer gesagt Tibet, eingeklemmt und bedeckt eine Gesamtfläche von ca. 147.000 km² , was bedeutet, dass das Land ungefähr fast 20 Prozent größer ist wie die Schweiz und Österreich zusammen. Das Land hat eine Ausdehnung von 885 km von Ost nach West und von 241 km von Nord nach Süd.
Auf nur knapp 200 km Breite umfasst es Höhenunterschiede und damit klimatische und botanische Vielfalt, wie kaum ein anderes Land auf dieser Erde.
Das Königreich lässt sich in 3 topografische Regionen unterteilen (in manchen Reiseführern findet man sogar 4).
Als erstes wäre da der Himalaja. Das hier der höchste Punkt der Welt liegt, brauche ich sicherlich nicht noch mal zu erwähnen, es befinden sich im Nepal aber insgesamt 8 der 14 Achttausender dieser Welt. Der Himalaja umfasst ca. 16 % des Landes und reicht herab bis auf ca. 3000 m. Die Bevölkerung, die hier lebt, verdingt sich in der Regal als Bergführer und Lastenträger und ist allgemein unter dem Begriff Sherpa bekannt.
Die Hügelregion umfasst 65 %. Hier liegt auch das Ziel unserer Rundreise, das Kathmandu- Tal. Die Höhen reichen von 500m bis 3000m. Im Sommer ist es hier bis 30 Grad warm, im Winter fallen die Temperaturen bis unter den Nullpunkt.
Das Terai umfasst 17 % der Fläche von Nepal und die durchschnittliche Höhe liegt zwischen 100 und 300m über dem Meeresspiegel. Hier findet man ausgezeichnetes Ackerland, aber auch Sümpfe und subtropischen Dschungel. Hier findet man noch en bengalischen Königstiger, Rhinozerosse und Krokodile. Früher war die Gegend als Malariahölle verschrien, nach deren Ausrottung zogen immer mehr Menschen in die Gegend. Heute leben über 48 % der Bevölkerung im Terai. Hier findet man auch den Chitwan National Park, der 1984 in die UNESCO Liste des Weltnaturerbes aufgenommen wurde.
Geschichte
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Nepal in seiner heutigen Form und Größe entstand erst in den letzten 200 Jahren. Ursprünglich bezeichnete das Wort Nepal nur die Königreiche des Kathmandu- Tales. Und wenn von der Architektur und Kultur Nepals die Rede ist, dann ist meist das Tal und die dort lebenden Newar gemeint. Noch heute sagen Menschen aus ländlichen Gegenden, die nach Katmandu gehen, sie gehen nach Nepal.
Die Geschichte Katmandus beginnt mit einer Legende aus vorgeschichtlicher Zeit, die einem die Reiseführer gerne und oft erzählen. Zu dieser Zeit war das ganze mit einem See überflutet, dem die Region heute ihren fruchtbaren Boden verdankt. Auf dem See erschien der Gott Swayambbhu in Form einer juwelenbesetzten Lotosblüte, um zu meditieren. Manjushri, ein wichtiger heiliger Mann aus dem Tibet, kam mit seinem Gefolge nach Nepal, um den Gott anzubeten. Er stellte aber fest, dass der Gott – mitten auf dem Wasser – für ihn unerreichbar war. So suchte er eine günstige Stelle und spaltete mit seinem magischen Schwert die Hügel, so dass das Wasser nach Süden abfloss. Der heilige Lotos befand sich nun im trockenen Tal auf einem Hügel. Hier wurde später ein berühmtes Heiligtum gebaut, auf welches ich später noch eingehen werde.
Auch wenn die Besiedlung des Kathmandu- Tals in prähistorische Zeit zurück reicht, so tritt sie aber erst mit der Licchavi-Dynastie (5.-9. Jh.) aus dem Dunkel mythischer Erzählungen. Kontakte zu Tibet und Indien förderten den wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, der sich zunächst auf das Tal von Kathmandu beschränkte.
Einen weiteren Impuls erfuhr das Gebiet durch die Zuwanderung des Königs von Karnataka, der durch Muslime aus seiner indischen Heimat vertrieben in Bhaktapur residierte und indischen Buddhisten ein Refugium bot.
Am deutlichsten aber hat die Dynastie der Malla (13.-18. Jh.) das Gesicht des Kathmandu-Tals geprägt. Die Blütezeit beginnt Ende des 14. Jahrhunderts mit einem Außenseiter, der die Kronprinzessin von Bhaktapur heiratet und das ganze Tal unter seine Herrschaft bringt.
Einer der bedeutendsten Könige ist Yaksha Malla. Er entwickelt den Handel, fördert die Künste und stiftet bzw. renoviert zahlreiche Heiligtümer der beiden Hauptreligionen. Erbstreitigkeiten unter seinen 3 Söhnen führten zur Herausbildung der kleinen Stadtstaaten Kathmandu, Bhaktapur und Patan, die miteinander wetteiferten, sich durch großartige Bauvorhaben und künstlerische Meisterleistungen zu übertrumpfen versuchten, sich aber selten mit Waffen bekämpften.
Mitte des 18. Jh. wurden die der Dekadenz verfallenen Königtümer durch die kämpferischen, von Westen ins Tal einfallenden Gurkha unter Prithvi Narayan Shah besiegt, der die Dynastie der Shah begründete, die bis heute an der Spitze des Königreichs steht. Durch Eroberungsfeldzüge, bei denen sich die Ghurka auch mit der englischen Kolonialmacht in Indien anlegten, wuchs Nepal zu seiner heutigen Größe heran. Aber bereits der vierte Shah-Herrscher Grivana Juddha Shah geriet Mitte des 19. Jh. unter den Einfluß der Rana, einer Adelsfamilie. Jung Bahadur Rana wurde der erste Premierminister Nepals mit unbeschränkter Macht. Er errichtete eine Oligarchie und die Könige der Sha wurden zu seinen Spielfiguren.
Dann gelang König Tribhuvan Shah die Flucht nach Indien. Mit Unterstützung Indiens und des nepalesischen Volkes kehrte er 1951 nach Kathmandu zurück und entmachtete die Rana. Seinen absolutistischen Herrschaftsstil mußte das Königshaus nach einem Volksaufstand im Jahre 1990 allerdings aufgeben. Heute hat Nepal ein demokratisches Mehrparteiensystem in einer konstitutionellen Monarchie.
Klima
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Nepal kennt nur zwei Jahreszeiten, die trockene Jahrezeit, die von Oktober bis Mai geht und die Monsunzeit. Während der Monsunzeit ist das Reisen nach Nepal nicht unbedingt anzuraten, da es täglich ca. 9 Stunden regnen soll und lt. Aussagen unserer Reisebegleiterin man auch keinen trockenen Ort findet, da die Feuchtigkeit selbst in die Häuser dringt.
Die beste Reisezeit ist vom Januar bis März. Dies ist die Aussage einer sehr guten Freundin. Sie selbst ist Nepalesin und ich habe sie vor Jahren bei FTI kennen gelernt.
Religion
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Und damit wären wir an dem Punkt, der mich fast zur Verzweiflung getrieben hätte. Den dies ist nicht einfach zu verstehen, besonders für uns Europäer. Ich muß dazu sagen, dass ich Atheist bin, auch wenn ich mich Glaubensfragen nicht verschließe.
Es gibt zwei große Religionen im Nepal, den Hinduismus und den Buddhismus. Diese sind miteinander verwoben und in vielen Tempeln wird eine Statue unter verschiedenen Namen von Anhängern beider Religionen verehrt. Oftmals befinden sich in den Tempelanlagen hinduistische Tempel genau neben buddhistischen Schreinen. Beide Religionen durchdringen und beeinflussen das tägliche Leben, beginnend mit der Wahl des Namens und dem Verhaltenscodex bis zu Motiven des Kunsthandwerkes und den Bauvorschriften für Häuser.
Neben diesen beiden Hauptreligionen ist hier auch der Islam und das Christentum vertreten. Das macht es gerade für Besucher schwer, die Ausübung der Religionen nachzuvollziehen und vor allem, zu verstehen. Nichts des so Trotz sollte man die unterschiedlichen traditionellen Zeremonien und Rituale der Kultur zu genießen. Es ist in der Tat eine neue Erfahrung der frommen Verehrung.
Hinduismus
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Hunderttausende von Göttern gibt es und doch sind sie alle nur unterschiedliche Aspekte einer Idee. Man stelle sich den Götterhimmel als Pyramide vor. An der Spitze steht Brahma, das abstrakt göttliche, das alle anderen Erscheinungsformen bereits in sich vereint. Dieses göttliche Prinzip teilt sich in drei personifizierte Götter auf: Brahma, der Schöpfer, Shiva, der Zerstörer und Vishnu, der Bewahrer.
Der Rest des Götterhimmels lässt sich auf diese 3 Hauptgötter zurückführen. Die verschiedenen Aspekte eines Gottes werden als eigenständige Götter verehrt: zum Beispiel wird der weibliche Aspekt von Shiva als seine Ehefrau Parvati verehrt. Jeder Gott wiederum hat einen freundlichen und einen furchterregenden Aspekt, sprich Shiva ist Bhairav ( in der furchterregenden Version). Verstanden??? ......., nein??? Ich hab’s auch nicht gleich kapiert, sondern habe es mir mehrmals erklären lassen. Im Prinzip gibt es 3 Götter, die in unterschiedlichen Gestalten auftreten können.
Brahma, die abstrakte Einheit, schwebt in einem labilen Gleichgewicht zwischen Ordnung und Chaos und jedes Mitglied des Universums hat durch seine Taten darauf hin zu wirken, dass diese Ordnung erhalten bleibt.
Buddhismus
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Sakyamuni Buddha ist der Gründer der Religion. Er lebte und lehrte im 6. Jahrhundert vor Chr. in diesem Teil der Welt. Die Lehre geht davon aus, dass mit Hilfe mehrerer Buddhas und zahlreicher Götter und Heiliger die gesamte Menschheit erlöst werden wird.
Die zahlreichen Götter und Schutzpatrone, die es in der ursprünglichen Lehre nicht gab, sind überwiegend historisch begründet: Wenn der Buddhismus neue Gegenden erreichte, konnte er sich oft nur durchsetzen, wenn er die dort vorherrschenden Götter und Zeremonien integrierte.
Andere göttlich verehrte Heilige sind historische Persönlichkeiten – Gründer von Orden und Übersetzer heiliger Schriften – die die Erleuchtung erlangten und somit aus dem Kreislauf der Wiedergeburt ausgeschieden wären, die aber weiterhin (als Heilige) in dieser Welt bleiben, um auch anderen Lebewesen zu helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Geld
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Der Geldumtausch darf nur bei autorisierten Händlern (Banken, Hotels und Wechselstuben erfolgen). Deswegen sollte man immer einen Ausweis oder Pass einstecken haben. Uns ist es einmal passiert, dass wir unverrichteter Dinge wieder gehen mussten, da wir uns nicht ausweisen konnten. Beim Umtauschen bekommt man einen Beleg, diesen benötigt man, um die restlichen Rupien wieder zurück zu tauschen.
Die Währung heißt, wie schon erwähnt, Rupie und es gibt sie in 1, 2, 5, 10, 25, 50, 100, 500 und 1000 Rupie- Scheinen. Eine Rupie entspricht 100 Paisa, wobei ich dieses Kleingeld nie zu Gesicht bekommen habe. Man sollte nicht zu viel Geld tauschen, da die Nebenkosten vor Ort sehr niedrig sind. So haben wir zu Zweit Mittag für 10 Euro gegessen, und dies war eine Riesenmahlzeit inklusive Getränken, wobei der Tee immer inklusive ist.
Ach ja, das Umtauschverhältnis. Das ist natürlich stark schwankend und richtet sich nach dm Dollar. Für einen Dollar bekamen wir 77 Rupies bzw. für einen Euro 84 Rupies. Oft kommen Kinder auf einen zu, die wollen Euro- Münzen in Rupies zurücktauschen. Dies ist aber verboten und man sollte sich nicht erwischen lassen.
Essen und Trinken
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Das Essen ist einfach vorzüglich und äußerst abwechslungsreich. Neben der typisch nepalesischen Küche findet man auch tibetanische und undische Küche, also genau das, was ich persönlich bevorzuge.
Das nepalesische Nationalgericht heißt Daal Bhaat. Daal ist eine Soße aus verschiedenen Linsenarten, Bhaat ist der gekochte Reis. Nur durch die wechselnden Beilagen entsteht ein immer wieder anderes Gericht. Wir hatten teilweise auf unserem Teller sieben verschiedene Beilagen und der Teller war brechend voll. Diese Beilagen können Gemüse, Fleisch ( vielleicht Wasserbüffel – äußerst lecker), mixed Pickles Zwiebeln oder Chilis sein
Weit verbreitet ist indisch. In jeden besseren Restaurant findet man einen Tandoori Grill, dies ist ein Tonofen, in dem mariniertes Huhn und Naan, ein megaleckeres Fladenbrot, gebacken werden..
Tibetanisch geht in die chinesische Richtung ist also auch nicht so scharf, aber nicht minder lecker. Die Namen der Gerichte lassen sich zwar nicht aussprechen, meist sind sie aber auf englisch erklärt. Unbedingt probieren sollte man Momos, kleine Teigtaschen mit einer Füllung aus Hackfleisch und Zwiebeln.
Was trinkt man? Auf keinen Fall Leitungswasser, sondern nur Mineralwasser aus Flaschen. Oder aber Tee. So viel Tee wie dort hab ich sonst das ganze Jahr nicht getrunken. Am besten ist Tee Masala. Dazu werden Tee und Zucker mit Milch zum Kochen gebracht und mit Gewürzen versetzt. Der Tee schmeckt dadurch überall anders, ist aber so gut, dass ich während der ganzen Zeit nicht einen Soft- Drink zu mir nahm. Buttertee habe ich leider nicht probiert, obwohl ich diesen ranzig riechenden Tee unbedingt trinken wollte. Aber leider wird er nur in den höheren Regionen angeboten.
Das Bier soll sehr gut sein, aber da ich kein Bier trinke, bin ich der Falsche, um das zu beurteilen.
Krieg
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In dem Land herrscht ja Krieg zwischen der Regierung und den Maoisten. Viel davon zu spüren ist nicht außer einer verstärkten Militärpräsenz. Unser Fahrer und Führer wurden des öfteren kontrolliert, wir wurden aber in Ruhe gelassen.
Ich habe aber in der Zeitung gelesen, das im Jahre 2060 Friedensverhandlungen beginnen sollen. J Zur Erklärung - Das buddhistische Jahr 2060 beginnt jetzt Mitte April. Die Verhandlungen sind zumindest ein Anfang.
Einkaufen
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Vor allen kann man wunderschöne Holzschnitzereien kaufen. Diese sind meist aus Hartholz geschnitzt. Daneben gibt es aber auch wunderschöne Malerei.
So haben wir uns ein Tangka- Bild gekauft. Diese Bilder werden in wochenlanger Arbeit hergestellt, indem die in einen Rahmen gespannte Leinwand mit einer Mischung und Kalk bestrichen wird. Bei einer „echten“ Tangka ist dieser Prozess schon mit zahlreichen Zeremonien und Gebeten verbunden. Gemalt wird tratitionell mit Farben aus Pflanzen und Wurzeln, aus pulverisierten Halbedelsteinen und sogar pulverisiertem Gold. Die Arbeit dauert wochenlang und wird oft von mehreren Personen durchgeführt. Diese Art von Malerei dient dazu, um Götter und Heilige darzustellen und religiöse Zusammenhänge zu erklären. Viele „echte“ Tangkas findet man in Klöstern, wo sie von den Gläubigen angebetete werden.
Für die Touristen gibt es speziell hergestellte Tangkas. Diese werden meist mit Temperafarben gemalt und das Gold wird durch gelbe Farben ersetzt. Nichts desto Trotz sind diese genau so faszinierend. Und genau so so eins haben wir gekauft, ca. 1,20 x 1,00 m. Nun müssen wir es bloß noch rahmen lassen und dann findet es seinen Platz in unserer neuen Wohnung.
Festivals
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Durch die ethnische und religiöse Vielfalt gibt es Unmengen von Festivals, oft regional, viele aber auch im ganzen Lande. Wenn der Nepalesi etwas kann, dann feiern. Die ganzen Feste aufzuzählen, wäre einfach unmöglich.
Eins sei nur genannt und auch nur deshalb, weil wir Glück hatten, diesem zu entkommen. Dies ist das Holi- Fest im März, welches zur Ehrung Krishnas, einer Inkarnation Vishnus, durchgeführt und ist äußerst bunt. In den ersten Tagen wird man „nur“ mit wassergefüllten (auch gefärbtes wasser) Luftballons beworfen, am Vollmondtag wird rotes Farbpulver geworfen oder ins Gesicht gerieben, später am tag nehmen die Jugendlichen auch Ölfarbe oder Schmieröl. Dann kann man nur im Hotel bleiben oder in alter Kleidung mitmachen.
Glücklicherweise ging das fest erst am Tage unseres Abfluges los!
Sitten und Gebräuche
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Diese scheinen zahlreich und unendlich zu sein. Glücklicherweise ist der Nepali tolerant und akzeptiert, dass der Ausländer nicht alle kennen kann. Einige sind aber äußerst wichtig, diese sollte man befolgen.
Zur Begrüßung in Nepal sagt man "Namaste" und legt dabei die Hände vor der Brust zusammen.
Die linke Hand ist unrein. Deswegen wird prinzipiell mit der rechten Hand gegessen. Für mich als Linkshänder war das ein Problem und ich weiß nicht, wie oft ich dagegen verstossen habe.
Vor dem Betreten von Tempeln und Klöstern zieht man die Schuhe aus und alles Lederne ist im Inneren verboten. An den Heiligtümern geht man immer links vorbei.
Achtet darauf, daß man nicht mit dem benutzten Besteck oder den Händen das Essen, den Teller, die Küchenutensilien etc. der anderen Gäste berühren.
Esst nicht vom Teller und trinkt nicht aus der Flasche oder dem Glas anderer Leute. Dies gilt als unrein.
Nie etwas mit den Füßen berühren. Dies gilt als Beleidigung unter Nepalesen.
Fragt zuerst um Erlaubnis, bevor man einen Hindu Tempel betritt. Viele Tempel lassen Besucher aus dem Westen nicht zu.
Stupas werden immer im Uhrzeigersinn umrundet.
Nie ohne Erlaubnis fotografieren.
Der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit ist tabu, auch unter Ehepaaren. Gleichgeschlechtlich geht es da anders zu. Da passiert es schon, das die Männer Hand in Hand spazieren gehen
Der Kopf gilt als heilig und darf deswegen nicht ohne Grund berührt werden
So, das war der erste Teil: Ich hoffe, ich habe Euch erst mal das Land ein wenig näher gebracht und Ihr seid mir nicht all zu böse, das hier noch nicht so viele persönliche Erfahrungen enthalten waren. Der nächste Teil kommt bestimmt und dann starte ich mit unserer Rundreise.
Danke für Euer Interesse
Raimo
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Von Panzernashörner, Bären und Salzwasserkrokodile
14.01.2003, 22:35 Uhr von
tepungaatewaka
Hallo an alle, die sich in mein Profil verirrt haben. Wie unschwer zu bemerken ist, reise ich seh...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Heute möchte ich über einen kleinen Teil meiner Nepalreise ausführlicher Berichten, nämlich über den Royal Chitwan National Park. Dieser war nicht nur einer der schönsten Erlebnisse meiner Nepalreise, er zählt auch zu den wertvollsten Erinnerungen, die ich je auf einer Reise gesammelt habe.
Schon vor meiner Reise in dieses mich völlig faszinierende Land informierte ich mich über die verschiedenen Nationalparks und trotz vieler verschiedener Parks, wo jeder seinen ganz bestimmten reiz auf mich ausübte, war ich mir von Anfang an sicher, dass der Royal Chitwan im Terrai von Nepal, nahe der Grenze zu Indien (also ganz im Süden Nepals) mein Ziel sein wird.
Von Katmandu ist es eine etwa 6Stündige Busreise, wobei man im Umgang mit Zeitangaben in Nepal generell etwas flexibel sein sollte, und sich lieber 3Stunden mehr als zu wenig Zeit nehmen sollte, alleine schon wegen der Tatsache, das in Nepal die Uhren einfach anders ticken als in der gewohnten Heimat.
Die Busfahrt durch dieses faszinierende Land lässt einem nicht nur manchmal den Atem stocken wegen der wirklich atemberaubenden Natur, sondern ebenfalls wegen der ebenso atemberaubenden Fahrkünste eines fast jeden Nepalis. Doch Rückblickend –und wirklich nur Rückblickend- kann ich sagen, das die Fahrzeugführer, egal, ob Bus, Taxi oder Rikscha im Allgemeinen wissen, wie sie in ihrem Land fahren müssen, um nicht in einen Unfall verwickelt zu werden, denn so viel Glück kann kein einzelner Mensch haben...
Die Fahrt bringt viele verschiedene landschaftliche Bilder mit sich, und ich war überrascht, wie farbenfroh und wie viel Natur es außerhalb der versmogten Stadt von Katmandu tatsächlich gibt. Je größer die Entfernung zwischen Katmandu und unserem Bus wurde, desto verlassener wurden die Gegenden, desto ärmer die Menschen. Hie und da mal ein zwei Häuser, ein paar spielende Kinder und arbeitende Eltern. Armut ist sicherlich eines der größten Probleme in diesem Land, umso faszinierender die Menschen. Sie wirken nicht nur glücklich sondern sind es auch, was für unser eins oft schwer zu verstehen ist. Doch wer sich mit der Religion dieses Landes beschäftigt, Gespräche mit den Menschen führt wird sich darüber nie wieder wundern!
Das eines der wichtigsten Anbauprodukte Nepals der Reis ist, ist nicht nur beim Landeanflug auf Katmandu zu sehen. Die Straße ins Terrai führt an unzähligen imposanten Reisterassen vorbei. Immer steiler wird die Straße und die Umgebung scheint einzig und allein aus Natur zu bestehen. Ein Fluss begleitet uns schon fast seit Beginn unserer Reise. Mal fliest er langsamer, mal schneller, mal sind die uns umgebenden Berge höher, mal niedriger, jeder Blick aus dem Fenster lässt einen stets einen anderen Blick erhaschen.
Obwohl die Fahrt Spaß macht ist sie dennoch sehr anstrengend, oft wird angehalten und es wird Post zu den kleineren Dörfern gebracht, oder der Fahrer unterhält sich mit einem uns entgegenkommenden Bus, gründe für eine Verzögerung der weiterfahrt gibt es unzählige, immer!
Kaum zu glauben aber war, wir sind am Ziel. Der Royal Chitwan National Park. Ich wurde von dem Driver (=Fahrer) meines Hotels abgeholt und musste erst eine schmale Brücke samt Gepäck überqueren um zum Jeep zu gelangen. Die Fahrt zu meiner Unterkunft durfte ich auf der Ladefläche verbringen, was sehr angenehm war, denn zum ersten mal seit antritt der reise war die Luft herrlich. Angekommen im Hotel wunderte ich mich anfänglich über die Mauern die es umgaben, nach einigen Stunden jedoch begriff ich den Sinn und Zweck.
Es kommt selten vor, aber ich war tatsächlich der einzige Gast, was mir natürlich einen erstklassigen Service bescherte, den ich und jeder andere aber –da bin ich mir ganz sicher- ohnehin gehabt hätte. Ich bekam einen Guide zugeteilt, was ich nicht wusste und mir anfangs auch nicht so recht war, denn eigentlich unternehme und entdecke ich die Länder lieber alleine nach meinem Geschmack und ohne einen festen Tagesablauf und genau den bekam ich zu Anfang vorgesetzt: 7.30 a.m. wake up call. 8 a.m. breakfast 8.30 a.m. leaving for jeep drive. So sah jedoch nicht nur mein Morgen aus, der ganze Tag und der halbe Abend wurden verplant. Ich lies mich darauf ein und bereute es mit keiner Minute.
Zuerst bekam ich ein exzellentes Essen und dann ging es los mit meiner Tour. Auf dem plan Stand erst mal eine Orientierung durch das Dorf der Tharu Einwohner. Sie wohnen in Lehmhäusern, ernähren sich von ihrem Vieh wie Hühner o.ä. und sind überaus freundlich. Mit Ram, meinem Guid machte ich sozusagen eine Entdeckungsreise durch eine wunderbare Welt. Elefanten, auf denen Menschen saßen kamen uns entgegen, die Tharu-Einwohner luden mich zur Besichtigung ihrer Häuser ein und Ram erklärte mir viel über die Herkunft und Lebensweise dieser Menschen und über den Dschungel, den ich am morgigen Tag mit eigenen Füßen betreten sollte. Wir kamen auch an eine Art Informationscenter, wo die Geschichte von Chitwan mit samt ihren Tieren und ihrer heutigen Anzahl festgehalten war. Ich staunte nicht schlecht als ich las, dass es hier Tiger, wilde Elefanten, Panzernashörner, Pythons, Bären, Salzwasserkrokodile und noch so mancherlei leibenswerter Tierchen gab. Wenige Minuten später, nachdem wir das Ufer des Rapti rivers erreicht hatten staunte ich noch mehr. Was ich anfangs für einen schlechten Scherz hielt war tatsächlich wahr. Der Dschungel liegt einfach nur auf der anderen Seite des schmalen Flusses, keine Absperrung, der ihn von dem kleinen Dorf trennt, nichts. Er steht da, wie ein Dom mitten in der Stadt, wie ein Schuhgeschäft im Einkaufscenter. WOW, das ist wirklich eine Erlebnisreise. Nachdem wir den gigantischen Sonnenuntergang voll staunen miterlebt hatten, oder besser ich, für Ram ja alltäglich, ging es zurück zum Hotel und ich war dankbar um die hohen mauern, von denen es umgeben wurde.
Am nächsten Morgen wurde ich geweckt und nachdem Frühstück ging es bei Dunst und Nebel auf zur Entdeckung! Unsere Fahrer brachte uns zu einem Boot, wo wir schon erwartet wurden. Mir war sehr mulmig zu Mute und netter Weise kam unser Jeepfahrer als zusätzliche Begleitung mit uns in den Dschungel, schließlich waren ja keine anderen Gäste da, die ihn gebraucht hätten. Unser Boot bestand aus einem Baumstamm in dem wir sehr ruhig saßen, denn es war bei der kleinsten Bewegung etwas wackelig, und nachdem Ram mir in weiter Entfernung 3salzwasserkrokodile in dem Fluss zeigte, den wir gerade befuhren, traute ich mich kaum mehr zu atmen. Es kam während dieser Fahrt nicht selten vor, das ich mir wünschte mich niemals auf dieses Erlebnis eingelassen zu haben.
Nach einer guten Stunde Fahrt, die mir öfter den Atem stocken lies, entweder, wegen weiteren Entdeckungen oder wegen Panzernashörnern die am Flussufer standen oder einfach nur wegen irgendwelchen fremden Geräuschen, die ich nicht zuordnen konnte.
Eigentlich wollte ich am liebsten wieder mit dem Boot zurückfahren, doch dachte ich mir, wenn du es bis hierhin geschafft hast, wirst du auch die nächsten Stunden im Dschungel überleben. Wie sehr ich mich Täuschte und doch Recht behielt....
Ram ging als erster voraus, danach kam ich gefolgt vom Raja, unserem Jeepdriver. Beider bewaffnet mit einem langen Holzstock fühlte ich mich richtig unwohl. Wir bahnten uns einen Weg durch die Gräser und Büsche. Wir sollten uns leise verhalten und das taten wir auch. Anfangs sahen wir außer Natur nichts, und ich war darüber sehr erleichtert, wobei ich mir insgeheim doch wünschte, einmal ein wildes Tier in seiner Heimat und nicht im Zoo zu sehen. Während Ram damit beschäftigt war, mir Spuren von Tigertatzen zu zeigen und mir erklärte, wie lange diese Spuren schon hier seien oder mir Geräusche erklärte und viele, viele Informationen gab wurde ich etwas ruhiger. Sein Wissen faszinierte mich und ich wusste, das er weis, was er tut. Wir setzten unseren Weg fort und dann winkte er mir zu, ich solle bis zu ihm kommen, was ich auch tat. Was ich zu sehen bekam war mein erstes Salzwasserkrokodil in freier Wildnis. Anfangs war ich etwas erschrocken darüber, doch als ich sah, dass es einfach nur so im Wasser lag, bekam ich Lust durchs Fernglas zu sehen, um mir alles mal genauer anzusehen. Was ich sah faszinierte mich. Die Augen kullerten im Kreis, ansonsten keinerlei Bewegung. Selbst, als wir näher kamen, schenkte es uns kaum Beachtung. Stolz in der Heimat berichten zu können ein Krokodil gesehen zu haben führten uns die kommenden Stunden zu weiteren Erlebnissen. Die Krokodile, von denen wir noch jede Menge zu sehen bekamen, machten mir so gut wie nichts mehr aus, vielmehr führte ich schon eine Strichliste in meinen Gedanken. Lediglich das eine mit der Nummer 7 erschreckte mich sehr, denn es lag mitten auf unserem Weg und somit keine 4meter entfernt. Ram hielt seinen Stock bereit, während wir einen weiten Bogen machten und ich zumindest einstweilen genug von Krokodilen hatte.
Wir begegneten Affen und Hühnern, und diese Tiere waren mir dann doch etwas sympathischer, wobei Affen auf Dauer sehr nervig sein können, denn sie schreien am laufenden Band, davon abgesehen sind sie auch nicht ungefährlich und viel angriffslustiger als Krokodile. Plötzlich blieb Ram stehen und sagte, wir sollen leise sein, er war sichtlich beunruhigt und ich mit. Er erwähnte, er könne einen Bären riechen und wir sollen stehen blei9ben wo wir sind. Das es kein Scherz war merkte ich an seiner Art wie er zu uns redete. Ich hatte nicht lange Zeit mich zu fragen, wie er einen Bären riechen kann und wo er dann sei. Denn da stand dann ein Bär in etwa 2-300m Entfernung. Uff. Mir fiel nur ein, was Ram vor unserem Aufbruch zu mir sagte: „Wenn ein Krokodil angreift, klettere auf einen Baum, wenn ein Nashorn auf uns zurennt, klettere auf einen Baum!“ Aber über einen Bären sagte er nichts und das ein Baum kein gutes Ziel war wusste ich auch ohne Ram, schließlich weis jeder, das Bären bemerkenswerte Kletterer sind. Wie angewurzelt stand ich da und beobachte fasziniert und voller Ehrfurcht den Bären. Er war zwar kein Riese, so wie man diese gemeingefährlichen Bären immer in Filmen zu sehen bekommt, dennoch groß genug um mich davor zu fürchten. Doch während der Bär einfach weiterging ohne uns Beachtung zu schenken kam Ram wieder zu uns und sagte, das der Wind günstig steht und er uns nicht riechen kann. Ich hofft, dass dies der einzige Bär auf meiner Strichliste bleiben würde.
Eine der wohl einprägsamsten Erfahrungen die ich dort machte war mit einem Panzernashorn. Anfangs beobachteten wir es aus der ferne, doch aus irgendeinem Grund nahm es plötzlich den Weg in unserer Richtung und Ram empfahl mir, auf den Baum zu klettern, was ich auch gleich mit seiner Hilfe tat. Es bereitete mir keine großen Schwierigkeiten, was wohl daran lag, das sowohl er, als auch ich am gestrigen tag darauf bestanden, das zu üben, denn Kletterkünste können einem so manches mal das leben retten. Keine 2Minuten war ich mehr als froh oben auf einem Ast zu sitzen und das Nashorn unten beim Fressen zu beobachten. Es ist unglaublich faszinierend diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu wissen und gleichzeitig aus sicherer Höhe dem Schauspiel seine Aufmerksamkeit schenken zu können. Wie sich der Panzer des Nashorns bei Bewegungen verschiebt, wie es ständig die Ohren bewegt, diese riesigen Augen, das Horn, ich war fasziniert wie selten zuvor in meinem Leben.
Da dieses Nashorn keinerlei Anstalten machte, sich einen anderen Platz zum Ausruhen zu suchen kam es, dass wir mehr als eine Stunde auf den Ästen des Baumes verbrachten, in denen ich wieder viel über den park und die Tiere erfahren durfte, bevor wir absteigen konnten um schließlich zum Heimweg aufzubrechen. Als der Rapti river wieder in Sichtweite lag war ich froh, mich endlich wieder in Sicherheit zu wiegen und Stolz und Dankbar um diese Erfahrung.
Ich bekam während meinem gesamten Aufenthalt im Chitwan Park viel über die Tiere und den Dschungel berichtet, sowohl Fakten, Instinkte der Tiere und Erlebnisse von anderen Touristen. Leider kommt es noch immer sehr häufig vor, dass Touristen viel zu locker mit der Natur und vor allem mit den Gefahren die im Dschungel lauern umgehen. Es ist nach wie vor keine Seltenheit, das die Erlebnisreise unbedachter Touristen im Dschungel endet. Viele meinen, sie sind in der Lage alleine in den Dschungel zu gehen, doch den Beweis, das es nicht gut geht, bekommen leider nur noch die Angehörigen. Als wir am heutigen morgen den Dschungel betraten fragte ich Ram, wo er seine Pistole hat. Er belächelte meine Frage und hob den Stock um mir zu verdeutlichen, dass dies seine Waffe sei.
Im nachhinein kann ich jedoch nur sagen, das ich mich jederzeit wieder einem solchen Guide anvertrauen würde, denn diese Menschen, die hier leben, wissen, wie man mit der Natur und ihrem Tierreich umgeht. Sie hören die Gefahren kommen, und gehen bevor sie einen erreichen. Unerfahrene Touristen sind oftmals leichtsinnig, ob bewusst oder unbewusst, doch die Fehler, die sie begehen, können nicht rückgängig gemacht werden wie eine Fehlbuchung auf dem Konto.
Leider gibt es solch wunderbare flecken auf der erde viel, viel zu wenig, doch umso wertvoller sind die noch vorhandenen naturbelassenen Orte. Es würde jeglichen Rahmen sprengen all meine Erfahrungen und Erlebnisse die ich dort sammelte niederzuschreiben, vielleicht ja eines Tages einmal in einem anderen Bericht.
Abschließend bleibt mir jedoch noch zu sagen, das diese reise wohl zu den eindrucksvollsten gehört. Dieser Fleck erde kann unmöglich in unserer Welt sein, aber er ist es, und ich kann jedem nur raten, der nicht nur die Herausforderung sondern auch die Natur liebt und offen für neue Erfahrungen der mal ganz anderen Art ist, last euch solch eine Reise nicht nehmen, denn wer weis, wie lange diese Plätze noch auf unserem Erdenball in dieser Form existieren!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-21 23:44:19 mit dem Titel Namaste!!
Nepal...eine sicherlich interessante Reise, die so allerlei zu bieten hat. Egal, welches Alter, ob Gruppen- oder Alleinreisende/r, wer Lust auf fremde Kulturen hat, einen heißhunger auf phantastische Natur und gerne Menschen kennenlernt, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen.
Der Flug nach nepal alleine ist schon eine Reise Wert, über Österreich, weiter über das Pamir-Gebirge, bis man endlich Indien überfliegt und Nepal erreicht. In 10.000 Meter Höhe aus dem Fenster schauend ist es verwunderlich, dass man oberhalb der Wolken doch tatsächlich ein atemberaubendes Gebrigsmassiv erblicken kann -Den Himalaya-
Sofort beginnt man zu Träumen, in Gedanken verunken, „Mount Everest“ und es wird sicherlich die ganze Reise über nicht vergehen, das "sich wundern".
Angekommen in Kathmandu spürt man gleich die Andersartigkeit dieses Landes. Alles erscheint einem sehr hektisch, und doch liebenswürdig und ohne stress.
Vom Flughafen zur "Innenstadt" ist es nicht sehr weit, und man realisiert sofort, egal, ob man Taxi oder rikscha wählt "Das ist nicht Deutschland!" Jede Fahrt wird zu einem Erlebniss, die Hupe als ständiger Begleiter des Fahrers, Löcher in den Strassen, Staub der aufgewirbelt wird und zu Guter Letzt noch eine heilige Kuh mitten auf der Straße, was bedeutet, das erstmal warten angesagt ist, lassen einen schliesslich den restlich vorhandenen Berufsstress aus der eigenen Heimat vergessen.
Endlich im Hotel angekommen wird man sehr freundlich empfangen, in etwa so, als sei man ein Stammgast, der seit eh und jeh 2* im Jahr vorbeischaut. Ganz gleich, welche fragen, anforderungen und Wünsche man hat, die Angestellten versuchen immer das Unmögliche Möglich zu machen. Nach einiger Zeit hat man jedeoch realisiert, dass die uhren in diesem land etwas anders ticken als bei uns und man passt sich sehr schnell der "Nepaltime" an, ob gezwungenermassen oder freiwillig sei dahingestellt.
Ein schlendern durch Kathmandus Straßen erscheint einem, wie ein Traum. Gerüche, Menschenmengen, Taxis, Hunde, Kühe, Mönche, man ist überwältigt von Eindrücken und Erschlagen zugleich, freut sich bereits auf die erste nacht im neuen Domizil. Erschöpft von den Strapazen des Fluges, den Eindrücken des 1.Tages und gespannt auf die Kommenden Erlebnisse wälzt man sich im Bett. Wie gerne würde man schlafen, doch die vielen streundernden Hunde wissen dies allerdings zu verhindern. Und für die kommenden Tage soll sich das hundegejaule in der Nacht auch nicht ändern.
Mit den einführenden Worten hoffe ich nun, dass sie sich in etwa vorstellen können, was einen in nepal am 1.tag seiner Reise so alles widerfahren kann und das ich Ihnen nun im folgenden 2.Teil die Eindrücke auf Grund der vermittelten Stimmung vielleicht etwas näher bringen zu vermag.
Swayambunath, eine eindrucksvolle Buddah-Stupa. Seit vielen Jahren von einer Herde von Affen befallen wird er auch Monkey-Temple genannt. Am besten ist es, wenn man sich einen Führer nimmt, der einem all die Dnge, die man sieht und auch nicht sehen kann erklärt. Er erklärt in englisch, hält einem die manchmal doch sehr ausdauernde Obdachlose menschen fern und bettelnde Kinder. Armut ist in Nepal ein problem, das man nicht nur vom Hören-Sagen kennt, man sieht teilweise doch sehr erschreckende Bilder, doch diesmal nicht wie sonst aus dem fernsehen, sondern mit den eigenen Augen.
Der Tempel ist zu Ehren Buddahs erbaut worden, unzählige Bunte Gebetsfahnen zieren ihn und selbstverständlich wacht buddha über das gebiet. In jede Himmelsrichtung zeigen seine Augen, ihm bleibt nichts verborgen. Sehr beeindruckend sind die Gebetsmühlen und die betenden Mönche, die im Uhrzeigersinn die Gabetsmühlen anstoßen und immer im Kreise weiterlaufen, währrend sie ihr Gebet vor sich hinsprechen und am Ende jeder Runde die Glocke schlagen, dass, wie man mir erklärte, als eine Art "anruf" an Buddah zu sehen ist, so dass all die Gebete auch tatsächlich ankommen.
Ein weiterer überaus beeindruckender Tempel ist einer der weltgrößten Hindu-tempel namens Pashupatinath. Er befindet sich an einem kleinen Fluß, der in den heiligen Ganges mündet, was auch einer der Gründe dafür ist, dass der Leichnahm eines jeden Verstorbenen Nepalis binnen 24stunden nach dem Tod am Fuß des tempels verbrannt wird und die verbleibende Asche in den Fluß gekehrt wird. Auch hier wird einem wieder sehr deutlich, wie unterschiedlich unsere Kulturen sind. In Nepal gehört der Tod zum alltäglichen Leben dazu. Er wird quasi integriert. Kinder spielen unten am Wasser, oben raucht das feuer, es ist ein gewähnungsbedürftiges bild, aber um so mehr man sich mit den menschen nepals unterhält, je mehr man über ihre Kultur, ihre Bräuche und Sitten erfährt, desto spannender ist es von Tag zu Tag, aufs neue auf Entdeckungsreise zu gehen um neue Dinge zu sehen, zu beobachten, erfahrungen zu sammeln und einen selbst mit allem zu konfrontieren. fast durchweeg jeder nepali ist ein wissbegieriger Büger, der sich gerne mit fremden menshcen aus anderen ländern unterhält, da es oftmals seine einzige möglcihkeit ist, etwas über andere Länder zu erfahren. Wenn man bedenkt, wie arm die meisten Nepalis sind (und doch erscheinen sie sehr zufrieden und glücklich in ihrem Leben!!), ist es nicht verwunderlich, dennoch sehr traurig, dass 90% aller Einwohner Nepals niemals in ihrem leben ein Flugzeug vo innen sehen.
Ich möchte nicht auf die detalis eingehen, denn es wäre viel zu Schade, dieses Land nicht selbst auf sich wirken zu lassen. es hat so viels mehr als nur unbeschreibliche Berge zu bieten.
Nepal hat ettliche sehenswert national-Praks, die ihren Namen verdienen, da es wirklich orte, gebiete und landschaften sind, die sehr ursprünglich, und naturbelassen sind.
Der Royal-Chitwan-Nationalpark ist einder davon. Er liegt an der grenze zu indien, und somit im terrai von Nepal. Alleine die fahrt mit einem "reisebus" von Kathmandu dorthin ist eine geschichte voller Erlebnisse.
Wohnen mitten im Dschungel und zwischen unzählgen wilden Tieren.versetzten einen in eine schon längst totgeglaubte zeit. Panzernashörnern, wilden Elefanten, Pythons, Tiger, Bären, hier können viele, die immer so tun, als hätten sie vopr ncihts Angst ihren Mut unter beweis stellen. Einem Salzwasserkrokodil unter freiem Himmel direkt gegenüber zu stehen und das, ohne einen Draht dazwischen zu wissen, sind Erfahrungen im Leben, die prägen. Nepal ist ein großartiges Land, mit großartigen Menschen, einer großartigen Kultur und einer ebenso großartigen Natur.
Wer einmal einem Namaste! (=hallo) von einem nepali gelauscht hat, möchte es nie wieder vergessen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-14 21:35:16 mit dem Titel I touched Mt. Everest with my heart
„Nepal...? Wo liegt denn das..?“
„Na dort, wo der Mount Everest steht!!“
„Ach sooo, sag das doch gleich!“
Man muss ja zugeben, dass es heutzutage nicht wirklich selbstverständlich ist, zu wissen, wo das ein oder andere Land liegt, es sei denn, man war selbst schon dort, hat Freunde oder Bekannte die schon dort waren oder kennt irgendeine Fußballmannschaften aus diversen Ländern...
Obwohl meine Nepalreise nun schon mehr als 1 Jahr zurückliegt, erinnere ich mich gerne, oft und meist mit einem Schmunzeln im Gesicht daran zurück.
Nachdem ich ja nun schon über Nepal im Allgemeinen und den Royal Chitwan Nationalpark im Süden Nepals geschrieben habe, möchte ich mich heute einer weiteren Besonderheit widmen.
......Sagarmatha.....
Sagarmatha ist der nepalesische Name für den in unseren Breiten unter Mount Everest wohl bekannteste, berühmteste und zweifelsohne höchsten Berg der Welt.
Mit 8848 Höhenmetern ragt er gen Himmel und es ist ähnlich wie mit Ägypten. Man kann nicht in Ägypten gewesen sein, ohne die Pyramiden gesehen zu haben, so verhält es sich auch mit diesem magischen Berg des Himalayas. In Nepal gewesen zu sein, ohne den Mt. Everest gesehen zu haben...no way!
Die Entscheidung
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Da ich aus Zeitmangel diesen Berg nicht besteigen konnte....smile...ihn aber unbedingt „live“ sehen wollte boten sich mir 2 Alternativen. Wiederkommen mit mehr Zeit oder mich auf das Wagnis mit Buddha Air einlassen. Das geringere Übel, so dachte ich anfangs zumindest noch, wäre sicherlich die erste Alternative gewesen.
Beim Schlendern durch Kathmandus faszinierende Stadt grübelte ich und während ich grübelte lernte ich einen sehr netten älteren Mann aus Amerika kennen, der mir, wie er mir beim Mittagessen freudig strahlend mitteilte seit etlichen Jahren etwa 4-6 Monate eines jeden Jahres in Nepal verbringt. Während wir uns unterhielten kamen wir auf meine Reisepläne zu sprechen und binnen 2 Sekunden war meine Entscheidung für den Flug gefallen. „Wenn Nepalesen eines können, dann ist es fliegen. Schauen sie sich doch um, so viele Berge hier, das ist nichts, was fremd für sie ist..!!“ Noch am gleichen Tag buchte ich meinen sightseeing- flight für den kommenden Morgen.
Von Flugzeugen habe ich relativ wenig bis keine Ahnung, aber ich weis noch, dass dieses Flugzeug den Namen beech 1900D trug, 19 Sitze hatte und jeder von ihnen direkt am Fenster, was sich für einen solchen Flug schließlich geradezu anbietet.
Das Warten
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Morgens um 5 Uhr wurde ich abgeholt und mit dem Taxi zum Flughafen gefahren. Um 6:30 Uhr sollte der etwa 60- 90 minütige Rundflug starten, aber wer sich wie ich, schon einige Tage in Nepal aufhielt, der weis, dass Nepaltime etwas anders tickt. Mit anderen Worten: in 100% aller Fälle immer etwas zu langsam.
Nach dem „einchecken“ durften wir dann in die Abflughalle, sofern man es so nennen kann. Es war bitterkalt und weit und breit kein Flugzeug in Sicht, zumindest keines, dass aussah wie auf dem Prospekt den ich in meiner Hand hielt.
Es verging eine Stunde, es vergingen 2, dann 3 und endlich, nach knapp 4 Stunden Warten durften wir, ich lernte in der Zwischenzeit 2 nette Nordrhein- Westfähler kennen, endlich in den bus einsteigen der uns die etwa 150m zum Flugzeug fuhr. Die Maschine war voll ausgebucht, also 18 weitere gespannte Touristen, die sich auf die kommenden Minuten freuten.
Einer nach dem anderen durfte die kleine Treppe ins Flugzeug einsteigen und dann begann das warten von neuem. Eine nette Stewardess erklärte uns, dass wir den Pilot vergessen hatten, so musste der Bus diese enorme strecke von 150m wieder zurückfahren, den Pilot abholen und dies Strecke erneut zurücklegen. Diese prozedur dauerte in etwa weitere 30 Minuten, in denen wir aber schon unseren „Bergplan“ ausgehändigt bekamen und immer ungeduldiger wurden.
„Hee Sonja, hast du eigentlich schon mal Affen über die Rollbahn rennen sehen..?“
„Nein, wieso?!“
„Dann schau doch mal zum Fenster raus!!“
Diese Affenherde führte erneut zu Verzögerungen, aber immerhain bekamen wir diesmal etwas geboten;)
Der Flug
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Problemlos hob das Flugzeug ab und als wir unsere Flughöhe von 25.000 feet erreicht hatten wurden wir auch sogleich für das lange Warten belohnt. Die Sonne schien am Himmel und die wenigen Wolken am Selbigen störten keineswegs, im Gegenteil, der Blick, der sich uns aus dem Fenster bot, war unvergleichlich schön.
Für die Bergsteiger unter uns die „Route“:
Langtang Lirung (7234m), Shisha Pangma (8013m), Dorje- Lakpa (6966m), Phurbi- Ghyachu (6637m), Gauri Shankar (7134m), Melungtse (7181m) Numbur (6957m), Cho- Oyu (8201m) Nuptse (7855m), Everest (8848m), Lhotse (8516m), Ama- Dablan (6812m), Chamlang (7319m), Makalu (8463m).
Für die nicht- Bergsteiger, hier stehen verdammt hohe und gigantische Berge..smile..
Der Flug war optimal. Sowohl die Flughöhe, als auch die Entfernung zu den Bergen (etwa 5-10 nautische Meilen) ließen keinerlei Wünsche offen.
Mit dem Fernglas hatte ich einen gigantischen Blick auf die Schneebedeckten Berge, auf die Gipfel und die unsagbaren Gletscher. Überrascht war ich, als ich tatsächlich Bergsteiger auf dem Everest entdecken konnte. Es ist mehr als nur faszinierend eine solch einmalige Landschaft aus nächster Nähe zu betrachten. Ich zweifle sicherlich nicht an, dass das bergsteigen in einer solchen Landschaft mehr Gefühle und Emotionen in fast allen Bereichen mit sich bringt. Dennoch, dieser Flug war keineswegs eine minder tolle Erfahrung, er war eben nur anders.
Wieder sicher gelandet und das tolle Gefühl genossen, wieder Boden unter den Füßen zu haben, bekam jeder Einzelne von uns ein Zertifikat mit der weltweit einmaligen Buddha- airline geflogen zu sein, etwas kitschig, aber dennoch ein nettes kleines Andenken an einen unvergesslichen tag aus vielerlei Gründen.
Fazit
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Für Naturliebhaber und solche, die einfach mal etwas ganz besonders erleben wollen, ist der Flug mit Buddha- Air eine unvergessliche Erinnerung an ein überaus faszinierendes,
vielseitiges und jederzeit lohnenswertes Reiseziel, nämlich Nepal! Es ist ein irre toller Anblick diesen Berg zu sehen, von ihm geht so viel Stimmung aus, eine wahnsinnige Macht und eine Beständigkeit die uns über unser eigenes Leben nachdenken lässt.
„I did not climb Mount Everest with my feed, but touched it with my heart!“ weiterlesen schließen -
KATHMANDU - Metropole im Himalaya
26.06.2002, 15:00 Uhr von
Schlingel62
Liebe Leserinnen und Leser! Also hier soll ich etwas über mich hineinschreiben. Tja also ich...Pro:
-
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Vorwort:
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Kahmandu, wie gerne erinnere ich mich zurück, obwohl vor fünf Jahren schon die Luft in der Metropole im Himalaya so schlecht war. Die Schatzkammer im Himalaya, bis 1951 für Ausländer gesperrt, wird von Fremden heute förmlich überlaufen. Jede Stadt hat ihre Spielregeln. Wer sie entdeckt, den wird sie beschenken. Wie Kathmandu auch uns beschenkte
Was gibt es zu sehen?
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Eine Reise in den Himalaya ist keine Reise ins Ungewisse mehr. Davon waren wir zumindest vor unserer Reise überzeugt, dies hat sich auch bestätigt. Seit November 1997, als ich diese Tour machte hat sich gerade in Kathmandu wieder viel geändert.
Nepal, das letze Hindu-Königreich der Erde, lockt mit einer unglaublichen Vielfalt an Landschaften und Legenden, mit seinen heiteren Menschen und ungezählten Festen Jahr für Jahr Hunderttausende von Touristen an.
Wir tauchen ein in die Metropole im Himalaya. 2000 Jahre alt ist die Stadt. Gebaut - so das schöne Märchen, haben sie die Ureinwohner des Landes für ihre Götter und Göttinnen.
Jetzt funktioniert sie nicht mehr, sie wuchert. Vor zehn Jahren lebten halb so viele hier. Dann brach die Landflucht aus, Hunderttausende kamen, alle auf der Sucht nach Jobs, Geld und irgendeiner Zukunft. Ich war in Kathmandu mit zwei Freuden unterwegs, ganz ohne Reisegruppe, individuell. Eine Unterkunft zu finden war überhaupt kein Probelm, die fanden wir schnell in Thamel.
Wir fragen nach der Einwohnerzahl. Unser Hotelmanager im Touristenviertel Thamel hat die witzigste Antwort und er fragt zurück: Was wollen Sie, die Schwarzmarktzahl eine Million? Oder die offizielle 600.000 ?"
Die Stadt greift an, der ganze Körper jammert, die Augen, die Trommelfelle, die Nasenlöcher. An jedem dritten Eck ist ein Misthaufen und immer besteht die Gefahr, im blauen Gas unzähliger Auspuffrohre zu straucheln.
Andauerndes Hupen mischt sich mit menschlichen Geräuschen und Tempelglockenläuten. Uns widerfährt in Kathmandu schon nach dem ersten Tag etwas Seltsames. Wir fangen an zu wandern und zu vergessen: das Kaputte, das Schmerzhafte. Wir fingen an ein Nepali zu werden, also Vertrauen zu üben, die Dinge und Menschen so hinzunehmen, wie sie sind.
Nach diesem Motto kommen wir bei den zahlreichen Begegnungen zweier Welten in dem einen Monat gut zurecht. "Alles durcheinander und alles harmonisch", war für uns normal.
Auf dem „Durbar Square“, dem mit Tempeln gepflasterten Zentrum der Stadt, geht man nicht verloren. Mutterkuh und Kalb streunen so unbekümmert über das Kopfsteinpflaster wie die Ziegenherde oder der Schlangenbeschwörer oder die falschen "Sadus" aus Indien, diese Schlitzohren lassen sich für ein paar Rupien fotografieren.
Höchstes Interesse zeigen auch die "Gurkha"-Messerverkäufer aus dem Gebirge. Wir lächeln uns an, es gibt so viele Gründe nach Nepal zu reisen.
Wie aber funktioniert Kathmandu?
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Nach hundert Jahren wüssten wir es nicht. Zu verwuchert, zu alt und zu neu und zu endlos liegt es da.
So vielgeschichtig wie die Gesichter seiner Bewohner. Es scheint jedenfalls einem festen Stundenplan zu folgen. Ab neun Uhr abends ist die Stadt zu. Die Bordsteine sind "hochgeklappt". Es gibt kein Nachtleben, auch kein verstecktes.
Die Hunde wühlen in den Abfalltonnen. Ein paar Kinder wühlen daneben. Viele sind hier nur damit beschäftigt zu überleben und um fünf Uhr morgens fängt die Stadt wieder an.
Wir machen uns auf den Weg zur „Swayambunath-Stupa“ westlich von Kathmandu. Hier tollen, wie auf vielen hinduistischen Kultstätten als heilig verehrte Affen umher.
Das Dröhnen der Gongs begleitet die Mönche beim Vorlesen der religiösen Texte.
Kathmandu ist das Basislager für alle, die abheben möchten, ob als alter Hippifreak oder Bergsteigweltrekordler. Auf jeden wartet die phantastische Versuchung, jeder von ihnen kann abstürzen. Kathmandu besitzt viele Plätze für einen Höhenrausch.
Als Tipp kann ich mit auf den Weg geben, dass man am besten mit Fahrrädern die Stadt erkunden kann. Man braucht zwar ein gutes Nervenkostüm, denn der Verkehr ist schon etwas chaotisch, aber daran gewöhnt man sich.
Am östlichen Stadtrand liegt ein weiteres Wunder, wir erreichen mit unseren geliehenen Fahrrädern "Pashupatinath", den seligsten Ort der Hindus im Land, die Heimat Shivas. Für uns ein Hort von tausendundein Rätseln zu bestaunen. Jeder Quadratmeter ist hier heilig, kein Atemzug geschieht, ohne daß nicht "Prana", göttliche Energie. in die Lungen fährt.
Tempel, Meditationshöhlen, ein Sterbehaus, die Tagundnachtfeuer, der Scheiterhaufen und der heilige Bagmati River: so verdreckt, so höllisch versaut von Abfall und den Giftwassern der Teppichfabriken. Natürlich streichen hier wie seit 1500 Jahren die Sadhu herum, die leidenschaftlichen Anbeter Shivas, weit weg von allen Insignien des 20. Jahrhunderts.
Fazit:
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Die Metropole im Himalaya besitzt nach wie vor eine sehr große Anziehungskraft und ist immer eine Reise wert. Ich kann es nur empfehlen, auch wenn man nach drei Tagen bestimmt einen Hustreiz bekommt, denn so stark ist hier schon die Luft verpestet.
Viel Spass in Kathmandu wünscht
Schlingel62
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-26 13:00:39 mit dem Titel DER JOMOSOM-MUKTINAK-TRECK im ANNAPURNA-Gebiet / Nepal
Vorwort
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Eine Reise in den Himalaya ist keine Reise ins Ungewisse mehr. Davon waren wir zumindest vor unserer Reise überzeugt, dies hat sich auch bestätigt. Vor vier Jahren machten wir zu dritt eine Tour nach Nepal, Heute schwärme ich immer noch davon und denke gern an die Eindrücke zurück, die wir in den fünf Wochen erlebten.
Nepal, das letze Hindu-Königreich der Erde, lockt mit einer unglaublichen Vielfalt an Landschaften und Legenden, mit seinen heiteren Menschen und ungezählten Festen Jahr für Jahr Hunderttausende von Touristen an. Die Schatzkammer im Himalaya, bis 1951 für Ausländer gesperrt, wird von Fremden heute förmlich überlaufen. So erfuhren wir im letzten Jahr, als wir in Nordindien waren, dass es offenbar von Jahr zu Jahr „schlimmer“ wird..
Der Jomosom-Muktinak-Trek
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Der Himalaya ist ein Traumziel für Trekker. Doch Trekking im Himalaya ist mehr als Bergwandern, das muss einem bewusst sein.
Wir hatten von Deutschland aus überhaupt nichts gebucht, besorgten unser „Trekking-Permit“ in Kathmandu fuhren dann nach Pokara, richteten uns ein „Zwichendepot“ für unsere zuviel mitgenommenen „Klamotten“ ein, dann ging es los.
Die langsame, oft beschwerliche Reise zu Fuß erschließt vielfältige Landschaften und Kulturräume. Der „Jomosom-Muktinath-Trek“ ist wohl einer der bekanntesten und führt durch viele unterschiedliche Landschaftszonen um die Annapurna-Gipfel in Zentralnepal: von niedrig gelegenen Tropenwäldern aus, durch hinduistisch geprägte Mittelgebirgen zu den wüstenartigen, tibetisch geprägten Hochtälern des Nordens, das untere „Mustang-Gebiet“. Ausgangspunkt ist Pokhara, das dank seiner landschaftlichen Schönheit von Jahr zu Jahr mehr Besucher anzieht.
Im Phewa-See spiegeln sich leuchtend grüne Wälder und Terassenfelder, dahinter erhebt sich das schneeglitzernde Annapurna-Massiv mit dem herausragenden „Machhapuchare“, dem „Fischschwanz“ , von vielen auch „Matterhorn Nepals“ genannt. Die prächtige Landschaftskulisse wirkt nach wie vor bestechend. Wäscherinnen und Wasserbüffel stehen am Ufer. Eine subtropische Flora am Fuße von Nadelwäldern. Von hier aus werden Wanderungen zu Aussichtspunkten und Picknickplätzen, Rad- und Taxitouren zu pittoresken Dörfern angeboten.
Wo beginnt denn die Tour?
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Die Trekking Tour beginnt in Phedi. Man sollte sich für die zehntägige Trekking Tour Zeit lassen. Die erheblichen Höhenunterschiede von 850 auf 4130 Metern verlangen eine sehr gute Kondition. Diese wird gleich ab Ulleri (2073 m) getestet. Hier beginnt der Aufstieg über eine Treppe die mit 3767 Stufen gewiß zu den längsten der Welt zählt. Vorbei an Rhododendren und Farnen erreicht man auf einem Saumpfand oberhalb eines Flusses lichtere Höhen. Steil geht es weiter durch einen Hochwald bis zur Paßhöhe nach Ghorepani (2835 m). Frühmorgens geht es zum Sonnenaufgang zum „Poon Hill“ (3200 m). Unvergeßlich ist der phantastische Ausblick auf die Achttausender Dhaulagiri und Annapurna I. Nach einem recht langen und mühsamen Abstieg bei dem 1400 Höhenmeter und unzählige Stufen zu bewältigen sind folgt man dem alten Karawanenweg hinab bis zum Flußbett des Kali Gandaki, wo Tatopani (1189 m) liegt. Es ist ein Genuß nach dem anstrengenden Abstieg hier ein Bad in den heißen Schwefelquellen zu nehmen. Bei Käsekuchen und leckeren Zitrusfrüchten hat man die Möglichkeit sich hier nach dem Gewaltmarsch etwas auszuruhen.
Der Trek stößt hier auf den alten , nach Süden hin zur indischen Grenze führenden Handelspfad entlang des Flusses. So verlief eine der wichtigsten Transhimalaya Routen von Tibet aus durch das Königreich Mjsang und das Kali-Gandaki-Tal hinab in die Mittelgebirge des heutigen Nepal. Zwischen 5000 und 9000 Tonnen Salz wurden jährlich auf diesem Weg transportiert. Dies bedeutet, daß zwischen Mustang und Pokhara zur Hauptreisezeit über 5000 Tragetiere täglich unterwegs waren. Kein Wunder, daß man auch heute immer wieder schwer beladenen Maultierkarawanen und Pilgern begegnet, die sich auf dem Weg zum Heiligtum von Muktinath machen.
Das bis dahin noch subtropisch anmutende Klima verändert sich nun. Die Gegend wird trockener, Pinienwälder lösen Laubbäume ab, eine andere Vegetation beginnt. Auch die Siedlungen der Menschen sehen jetzt anders aus. Aus Steinen geschichtete Flachbauten säumen den Wegesrand. Hier befindet sich bei Kabre (1707 m) auch die tiefste Durchbruchsschlucht der Welt, durch die der Kali Gandanki donnert. Der Fluß durchbricht hier auf einer Höhe von 1700 Metern eingeklemmt zwischen zwei Achttausendern den Himalaya, rechts liegt das majestätische Annapurna-Massiv und zur Linken ragt der Dhaulagiri empor. Hier mußte streckenweise der Weg aus den Felswänden herausgehauen werden. Nach der Ortschaft Ghasa (2000 m) steigt man weiter auf und erreicht bald die schön gelegenen Dörfer Lete und Kalopani in einer Talebene (2500 m). Schon hinter Kalopani beginnt sich das Tal enorm auszudehnen, der Kali Gandaki fängt an sich zu ändern und eine immer trockener werdende Landschaft mit Pinienwäldern tut sich auf. Von der ruhmreichen Händlervergangenheit der Thakali spürt man längst nichts mehr.
In dem ehemaligen Handelszentrum von Tuckuche (2591 m) scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir lassen den Ort schnell hinter uns, um das schmucke Städtchen Marpha (2661) anzusteuern. Seit Ende der sechziger Jahre bekannt für seinen Obst- und Gemüseanbau. Aber besonders durch ihre Schnapsbrennerei wurde die Ortschaft bekannt. Spätestens in Jomosom (2743 m) spürt man, daß das Klima immer strenger wird und die Landschaft oft an eine wüstenähnliche Einöde erinnert. Durch das immer windiger werdende Kali Gandaki Tal geht der Weg weiter durch die Geröllmassen des Flußbettes und auf steilen Felsgraten.
Ab etwa 10 Uhr setzt der Wind ein, bis dahin können auch die Flugzeuge in Jomosom starten. Je höher die Berge, desto spektakulärer der Flug. Die meisten Landepisten werden „auf Sicht“ angeflogen. Nirgendwo sind Flüge so wetterabhängig wie am „Dach der Welt“. Hinter dem letzten Bergrücken sehen wir eine Maschine im Steilflug auf der Schotterpiste von Jomosom landen. Wir kämpfen uns nun mit dem Wind weiter nach Kagbeni (2800m). Dies ist das letzte für alle Trekker zugängliche Dorf vor dem Gebiet des nördlichen Mustang, dem Königreich Lo. Für dieses Gebiet ist ein teures Sonderpermit erforderlich.
In Kagbeni beginnt der beschwerliche Aufstieg in das Tal von Baragaon, wo auch unser Ziel: Muktinath liegt. Die Bevölkerung unterscheidet sich sowohl von der Sprache, als auch in Aussehen und den Lebensgewohnheiten von den Thakali. Man nimmt an, daß sich früher hier der südlichste Außenposten des tibetischen Reiches befand. Die weithin sichtbaren rotgetünchten buddhistischen Gompas üben eine magische Anziehungskraft auf den Besucher aus. Doch so rauh wie das Klima sind auch die Lebensumstände. Von Jharkot (3612 m) machen wir uns auf den Weg zu den Tempeln nach Muktinath (3800 m), das zu den ältesten Pilgerzielen des Himalaya gehört.
Hindus, sowie Buddhisten pilgern an diesen Ort, wo Brahma, der Schöpfergott der Hindus angeblich ein Opfer darbrachte „durch Entzünden eines Feuers auf dem Wasser“. Und wirklich kann man in einer kleinen buddhistischen Gompa kleine Erdgasflammen betrachten, die zusammen mit Wasserstrahlen aus der Erde emporflackern.
Vorsichtig sollte man beim weiteren Anstieg hoch zu der Paßhöhe des Thorung La auf 5416 Metern sein. Ab Muktinath befindet man sich in Höhenbereichen in denen die Höhenkrankheit ausbrechen kann. Falscher Heldenmut ist hier unangebracht. Bei einer kleinen Teestube in etwa 4200 Metern genießen wir die Ruhe und Abgeschiedenheit. In dieser abgelegenen, vermeintlich heilen Bergwelt wird nicht nur uns die Pufferlage Nepals, die militärische Bedeutung der Grenzgebiete bewußt. Auf die Nähe Tibets deutet nicht nur die herbe, staubige Berglandschaft hin. Dolpo und Mustang können nur mit einer Sondergenehmigung von Kathmandu betreten werden. Selbst Umrundungen von Daulagiri und Annapurna sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch passionierte Bergfreunde und abenteuerbereite Entdeckernaturen werden sich erst hier am Ziel ihrer Träume sehen.
Rückflug von Jomosom
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Reine Nervensache ist dagegen der Rückflug von Jomosom nach Pokhara für uns. Im gleißenden Licht sehen wir die beiden 8000 er nun aus nächster Nähe. Knapp setzt das Flugzeug über die Bergflanken hinweg. Schon sehen wir ein weiteres Wunder in makellosem Blau und Weiß: der 6997 Meter hohe „Fischschwanz“ taucht zum Greifen nahe auf, näher und profilierter, als ihn Fußwanderer zu sehen bekommen. Der heilige Berg darf nicht bestiegen werden. In knapp einer Stunde, wie im Zeitraffer, wird eine Strecke zurückgelegt, die Trekker etwa eine Woche auf den Beinen hält. Pohkara ist wieder erreicht, doch die nächsten Abenteuer beim Rafting auf dem Kali Gandaki und der Chitwan-Nationalpark warten bereits auf uns. Eines sollte sich jeder Nepal-Reisende bewußt sein, man liest es in den Broschüren der Annapurna-Conservation-Area-Projekt: „Nepal is here to change you, not for you to change it“.
Fazit
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Ja wie schon erwähnt: „Nepal is here to change you, not for you to change it“.
Wer dies befolgt, ist nach solch einer Tour sicherlich um einige Lebenserfahrungen reicher, die er nicht vergessen wird. Es gibt für mich ganz, ganz wenige Länder von denen ich bereits während meines „Urlaubs“ gesagt habe: Ich komme wieder.. Nepal gehört dazu, ganz ohne Zweifel. Ich möchte wieder kommen nach Nepal,, doch wann weis ich nicht irgendwann, da bin ich mir sicher, mal seh´n was sich bis dahin alles verändert hat.
Schöne Zeit in Nepal und viel Spass beim Lesen wünscht Euch
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