Nil-Kreuzfahrt Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 02/2005
Pro & Kontra
Vorteile
- Hier "lebt" die Kultur. Man ist hier in einem sehr hohen Maße von den Touristen abhängig.
- spannende Erlebnisse, viel zu sehen
- beeindruckende Denkmäler, super Reiseleiter, interessante Landschaft, viele Souvenirs zum shoppen, Zusammengefasst: Ich würde es wieder machen!
- Viel Kultur, viel Sehenswertes, schönes Schiff, herrliche Landschaft, nette Menschen, Sonne
Nachteile / Kritik
- Teilweise aufdringliche Händler, die einem unbedingt etwas verkaufen wollen - mit 100%iger Sicherheit ist auch ein "Touriaufschlag" mit dabei. Nichts für Leute mit schwachen Nerven oder ohne Kenntnisse im Handeln.
- nervende Händler
- aufdringliche Händler, Montezuma hat doch zugeschlagen :-(
- geht viel zu schnell vorbei
Tests und Erfahrungsberichte
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Nilkreuzfahrt - Die Tricks der Händler rund ums Geld
4Pro:
spannende Erlebnisse, viel zu sehen
Kontra:
nervende Händler
Empfehlung:
Ja
Nilkreuzfahrt - Auch das gehört offenbar dazu...
Wer in Ägypten eine Nilkreuzfahrt mitmacht, der wird schon nach wenigen Tagen von den Händlern und ihren Geldmach-Tricks genervt sein. Einige dieser Tricks möchte ich mit den nachstehenden Zeilen aufzeigen und dem geneigten Leser damit helfen, einige Euro einzusparen. Ziel meines Beitrages ist es also nicht, die kulturhistorischen Stätten entlang einer Niltour aufzuzeigen (das haben andere Reisende bei ciao bereits ausführlich und gut getan).
Und noch eines möchte ich anfügen, bevor es losgeht: Wer die Armut vieler Menschen auf den Basaren oder am Rande der Kleinstädte entlang des Nils sieht, der wird nicht bis zum letzten Euro feilschen oder auch mal Fünfe gerade sein lassen und einen Euro mehr bezahlen. Aber dennoch sollte man auf der Hut sein, denn mit den nachstehend aufgezeigten Tricks der Händler wird die Geldbörse doch empfindlich geleert, wenn man nicht aufpasst.
Geldumtausch / Geldwechsel
Verlässt man das Nil-Kreuzfahrtschiff oder den Bus, so kommen gleich Heranwachsende, die einen drängeln, Euromünzen in Geldscheine umzutauschen. Die Händler haben dann 10 Euro in Geldmünzen in der Hand und erbitten dafür einen 10-Euro-Schein. Wer nicht aufpasst, bekommt für seinen Schein nur 8 oder 9 Euro, denn ein oder zwei Münzen sind an der Handfläche festgeklebt. Wohlgemerkt: Das machen nicht alle, die ihr Münzgeld loswerden wollen, aber viele. Apropos Geldumtausch: Wer seine Euro auf dem Schiff in Ägyptische Pfund tauscht bekommt einen um gut 10 Prozent schlechteren Kurs als in örtlichen Banken vor Ort. Und die findet man in jeder größeren Stadt zuhauf (Kurs im Januar 2009: 1 Euro = 7,35 Pfund).
Pferdekutsche
Oft bieten sich Pferdekutschenfahrer an, die Touristen zu Basaren oder in die Innenstadt zu fahren. Hat man den Preis ausgehandelt (verlangt werden oft 5 Euro pro Kutsche oder 2 pro Person; wir zahlten meistens 1-2 Euro pro Kutsche) und das Geld abgezählt, dann wird zwar ein Nachschlag erbettelt, aber OK. In meinem Fall hatte ich für eine Kutschfahrt 12 Ägyptische Pfund (1,50 Euro) ausgehandelt, aber das Geld nicht passend. Ich gab dem Kutscher also 22 Pfund und erbat zehn Pfund zurück. Er tat so, als hätte er keinen 20-Pfund-Schein von mir erhalten, sondern nur kleinere Scheine. Und wechseln konnte/wollte er auch nicht. Ich wiederum konnte ihm nicht klarmachen, dass ich ihm 22 Pfund gegeben hatte. Denn das verstand er plötzlich weder auf Deutsch noch auf Englisch...
Mitbringsel / Handeln
Klar, man will aus dem Urlaub was mitbringen. Einen Galabeer (Gewand) zum Beispiel oder einen Skarabäus. Der Händler verlangt erst einmal einen weit überteuerten Preis. Für meinen Galabeer z.B. 20 Euro (nach langem Handeln mit vorgetäuschtem Desinteresse und Weggehen bekam ich ihn für 4 Euro). Der Skarabäus sollte 5 Euro kosten. Erstanden habe ich ihn für einen Euro. Wer also denkt, dass er bei 50 % vom verlangten Preis richtig liegt, der irrt. 80 Prozent Nachlass sind meistens drin. Insbesondere, wenn man zwei Stücke kauft.
Fotografieren lassen...
...von oder mit einem Einheimischen kostet meistens einen Euro. Klar, kann man bezahlen, aber Mitreisende würden es gratis machen.
Alles Gratis...
...locken einen Händler in ihren Geschäfte oder fragen einen, woher man denn kommt. Damit haben sie schon fast gewonnen, denn schon im zweiten oder dritten Satz wird auf die besonders günstige Ware verwiesen, alles billig, alles in Obi, billiger als Aldi - die haben Sprüche drauf...
Besonders dreist...
....war in meinem Fall ein Postkartenhändler. Nachdem ich bei ihm 10 Karten ausgesucht hatte, fragte er auf Deutsch: Briefmarken? Ich nickte, ohne zu wissen, wie viel Porto man nach Deutschland braucht. Er merkte es und rief: Drei Pfund in Marken pro Karte und ich nickte. In der Tüte fand ich später aber nur 10 mal je 1,5 Pfund Marken. Bezahlt hatte ich mehr. Nun ja, Wirtschaftsförderung auf Ägyptisch.
Kamelreiten bei den Pyramiden...
...in Kairo kostet nach Handeln immerhin noch 15 Euro. Doch auch für das Absteigen vom Kamel wird - man glaubt es kaum - Geld verlangt. Nochmal 15 Euro. Und da man alleine nicht runterkommt, ist das ganz schön nervend - bis man noch mal 5 Euro lockermacht.
In Luxor haben wir...
...es mehrfach erlebt, dass uns die Kutschenfahrer nach Verlassen des Schiffes nicht an das Ziel brachten, wo wir hinwollten. Unser Ziel war der große Basar inmitten der Stadt (1,5 km quer durch die Stadt, nahe dem Luxor-Tempel). Stattdessen fahren die einen beim Stichwort Basar zu einem kleinen Kaufhaus mit Papyrus- und Porzellan-Geschäft. Das Kaufhaus heißt Basar. Die Kutscher oder Taxifahrer sind Schlepper, die für jeden Umsatz ihrer "Transportkunden" Provisionen bekommen. Die Preise in dem Basar sind weit überteuert. Hier müsste man vom verlangten Preis 90 % runterhandeln, um einen fairen Preis zu zahlen. Und mit dem eigentlichen Basar hat das nichts zu tun. Beim zweiten Falschtransport sind wir einfach ausgestiegen und haben laut schimpfend nicht gezahlt.
Antinal, das landestypische Abführmittel...
... aus der Apotheke wird von vielen Reisenden gebraucht. Und auch hier lohnt Handeln. Ursprünglich wollte unser Apotheker 70 Pfund (fast 10 Euro) haben. Ich kaufte die Packung für 5 Euro, um zwei Tage später in einer anderen Apotheke zu erfahren, dass man es auch für 2 Euro problemlos bekommt. Übrigens wirken unsere deutschen Abführmittel gegen den ägyptischen "Virus" meistens nicht.
Gewürze sind ein beliebtes...
...Mitbringsel und man kauft sie gerne auf einheimischen Basaren. Überteuert ist es jedoch, wenn für locker abgefüllte 100 gr Curry 4 Euro verlangt werden oder 3 Euro für Pfeffer oder Paprika. Die bekommt man daheim bei Aldi viel günstiger und kann sicher sein, gute Ware zu bekommen. Denn oft werden dem Touristen toll riechende Gewürze vor die Nase gehalten, aber schlechtere (gestreckte) Qualität abgefüllt.
Fakultative Ausflüge
Viel Geld sparen kann man auch, indem man auf die gesondert angebotenen fakultativen Ausflüge verzichtet. Für die fakultative Fahrt nach Abu Simbel werden 85 Euro vom Reiseleiter verlangt (inkl. Eintritt, der 12 Euro kostet). Doch die Fahrt lohnt kaum. Reisende berichteten, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt. Man fährt über sechs Stunden mit dem Bus ab Assuan, um 2 Stunden vor Ort zu verbringen. Und wer zuvor schon 8 Tempel und weitere Kultur- und Grabstätten angeschaut hat, der schwärmt zwar auch von Abu Simbel, aber 85 Euro pro Person? Ebenso kann man sich die fakultative "Erkundungsfahrt in Assuan mit Moschee-Besichtigung" für 15 Euro pro Person sparen: Mit der Pferdekutsche kostet es 1 Euro pro Kutsche zum Ortskern (Basar). Zudem kostet die Moschee keinen Eintritt. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Angenehme Temperaturen im Dezember...
Pro:
Hier "lebt" die Kultur. Man ist hier in einem sehr hohen Maße von den Touristen abhängig.
Kontra:
Teilweise aufdringliche Händler, die einem unbedingt etwas verkaufen wollen - mit 100%iger Sicherheit ist auch ein "Touriaufschlag" mit dabei. Nichts für Leute mit schwachen Nerven oder ohne Kenntnisse im Handeln.
Empfehlung:
Ja
Während unseres 15-tägigen Urlaubs in Ägypten (Dezember 2004) war auch eine einwöchige Kreuzfahrt auf dem Nil zwischen Luxor und Assuan mit dabei. Wir waren sehr gepannt auf diesen Teil der Reise.
Ich werde meinen Bericht in zwei Teile aufteilen:
Teil 1 ist über das Schiff während der einen Woche Kreuzfahrt und
Teil 2 ist über die einzelnen Stationen (Ausflüge) dieser Reise
Teil 1: Das 5* Schiff Ms. Royal Regancy
Einleitend möchte ich sagen, dass wir zum 5Sterne-Schiff Ms. Royal Regancy sehr plötzlich gekommen sind - nämlich erst vor Ort in Hurghada. Man hatte uns umbuchen müssen, da das ursprünglich gebuchte 4-Sterne-Schiff nicht mehr zur Verfügung stand (wegen Reparatur- und Wartungsarbeiten). Den Aufpreis zum 5-Sterne-Schiff haben wir glücklicherweise nicht bezahlen müssen. Hätten wir in Deutschland das 5-Sterne-Schiff gebucht, dann hätten wir pro Nase zwischen 170 und 180 Euro mehr bezahlen müssen..... .
Der Reiseverlauf war natürlich dann auch ein klein wenig anders, was uns lediglich im ersten Moment ein wenig verärgert hat, sich aber im Nachhinein als "besser so" rausgestellt hat. So war erst einmal Badeurlaub angesagt und dann die Kreuzfahrt.
Von Hurghada bis Luxor sind es ca. 4 bis 4 1/2 Stunden mit einem polizeigeschützten Konvoi, der zwei Mal am Tag pro Richtung fährt. Ohne diesen Konvoi kommt man als Touri nicht sehr weit, da es mehrere Polizeistüzpunkte und -kontrollen gibt.
Zu beachten ist, dass die Schleuse bei Luxor, die man in Richtung Assuan zu durchqueren hat, im Dezember für rund zwei Wochen außer Betrieb (meistens zwischen dem 01.12. und dem 15.12.) ist und sich der Reiseverlauf ein wenig ändert. D.h. man steigt -wie es bei uns war- erst in Esna zu und fährt bei der Rückfahrt bis nach Luxor durch. Die Besuche in Luxor und/oder Theben-West (Tal der Könige etc.) unternimmt man dann mit einem Bus von Esna aus - fallen daher nicht aus. ;-)
So, jetzt mal die Daten zum Schiff:
Größe des Schiffs:
72 Meter lang, 12 Meter hoch und hat einen Tiefgang von 1,80 Meter (die Breite des Schiffs liegt mir nicht mehr vor - ist irgendwie untergegangen)
Geschwindigkeit des Schiffs auf dem Nil:
20 km/h MIT dem Strom (also Fahrtrichtung Assuan => Luxor)
18km/h GEGEN den Strom (also Fahrtrichtung Luxor => Assuan)
weitere Daten des Schiffs:
75 Personen Personal; 70 Kabinen: 1998 gebaut; Jungfernfahrt ca. Februar 1999
Daten zum Nil, wenn jemand über den Tiefgang des Schiffs von "nur" 1,80 Meter stutzig geworden ist (man ist von anderen "Kreuzern" etwas anderes gewohnt ;-) :
der Nil ist zwischen 2,50 und 9 Meter tief,
aber im Durchschnitt "nur" 6 Meter.
Das Schiff hat mehrere Etagen, auf denen wir Gäste uns aufgehalten haben. Ich fange im unteren Deck an und gehe bis zum offenen Oberdeck:
-in der unteren Etage, man hat den Blick direkt auf die Oberfläche des Nils, ist der Speisesaal (und Küche). Er ist recht groß und es stehen Tische in verschiedener Größe zur Verfügung: vom 2-Personen-Tisch, über 6-Personen-Tische bis hin zu großen, runden Tischen, an denen ca. 10 Personen Platz haben. Alle 3 Mahlzeiten (an Bord ist Vollpension) sind in Büffetform, zwar ist die Auswahl nicht so groß wie im Hotel, aber dafür gut. Als Mitteleuropäer sollte man auf dem Schiff vom Salat - wie schön zugerichtet er auch immer sein mag - Abstand nehmen. Grund ist die Zubrereitung. Das verwendete Wasser kommt direkt aus dem Nil, ist zwar gereinigt und "sauber", aber nicht so, wie es der mitteleuropäische Körper es gewohnt ist. Folge: Durchfall. Wir haben die Woche darauf verzichtet und sind nicht von "Pharao´s Rache" heimgesucht worden.
- in der nächsthöhere Etage hat man als Gast wenig zu tun: hier kommt man an Bord (die Nilkreuzfahrtschiffe haben ihre eigene Konstruktion - darauf werde ich noch eingehen). Die Rezeption ist hier, ebenso dient die große Lobby als Treffpunkt für die Ausflüge. Der Platz ist auch notwendig, weil hier auch Gäste anderer Schiffe (zwangsweise) durchlaufen, um auf Ihr Schiff zu kommen.
- die "3.Etage": hier sind auf der einen Seite - in dem noch offenen Bereich des Aufgangs- ein paar wenige Geschäfte (u.a. Schmuckgeschäft - was natürlich nicht fehlen darf und ein anderes Geschäft, in dem man alles mögliche bekommt von Postkarten und Briefmarken über Bücher und allgemeine Andenken, wie man sie auch auf Märkten findet und Krimskrams, den man daheim nicht mehr schön findet ;-)). Da der Aufgang recht "mittig" des Schiffs ist, hat man in zwei Richtungen jeweils einen Gang, an dem zu beiden Seiten die Zimmer liegen.
- die "4. Etage" ist auf der einen Seite wie in der darunter liegenden Etage mit Zimmern belegt (irgendwie muss man auf 70 Zimmer kommen). Auf der anderen Seite ist im kopletten Bereich ein Saal mit Baar. Hier finden während der Reise Veranstaltungen statt ("bunter Abend", "nubischer Abend" etc.), bzw. trifft man sich an der Bar oder an einem der Tische, an denen es sich gut sitzen läßt.
- die 5. Etage: das offene Oberdeck. Hier ist auch ein kleines Schwimmbad, das während unseres Aufenthalts uns SEHR kalt vorkam und einer argen Abkühlung gleich kam (Unterkühlung gab´s da aber nicht). Viel zum Schwimmen kommt man hier nicht, da das tiefe Becken nur sehr klein ist und mit sehr wenigen Zügen durchschwommen ist - der größere Teil ist sehr flach und auch für Kinder gut geeignet. Nicht einmal die Hälfte des Decks ist mit einem Sonnensegel überdacht und somit liegt man in der prallen Sonne. Das Problem ist, dass man sogar im Dezember einen Sonnenbrand nicht merkt, wenn man sich nicht vorher eingecremt hat, denn es geht zu dieser Zeit ein Brise, wenn das Schiff fährt.
Leider kann ich meinem Bericht keine Fotos unmittelbar vom inneren Teil des Schiffs bieten, da diese nichts geworden sind - da zu dunkel und mit Blitz gab es auch kein zufriedenstellendes Ergebnis, so dass diese meinem Bericht fehlen werden - auch wenn ich gerne welche beigefügt hätte. An dessen Statt schöne Aussichten auf den Nil vom Schiff aus - vielleicht entschädigt dies ein wenig.
Die Kabinen sind von der Größe her ein wenig kleiner als die Hotelzimmer - man steht sich aber nicht gegenseitig auf den Füßen rum. Das Bad ist sehr klein und zweckmßig - nur alleine zu benutzen (zu zweit steht man sich gegenseitig auf den Füßen und im Wege).
Wir haben uns auf unseren Zimmer in erster Linie nur zum Schlafen und Kleidungswechsel aufgehalten. Tagsüber waren wir entweder auf den Ausflügen, bei den Mahlzeiten oder sind mit anderen Reisenden an Deck zusammengesessen.
Es ist auf dem Zimmer zwar ein Fernsehgerät vorhanden, aber man bekommt weniger (deutsche) Programme als wie im Hotel und nur, wenn man in einem Hafen liegt. Unterwegs bekommt man nur "Ameisenfußball" (=> schwarze und weiße Punkte auf dem Bildschirm). Empfang ist via Satellit und die Bildqualität durchwachsen - für die Nachrichten aus Deutschland reicht´s gerade noch so aus....
Das Problem Klimaanlage (und das im Dezember!!!):
1. im Speisesaal: man scheint es mit uns "sehr gut" gemeint zu haben, wohl mit dem Hintergedanken, dass uns Mitteleuropäern die winterlichen Temperaturen in Ägypten (ca. 20-25°C am Tage) wohl zu warm seien. Die Klimaanlage hat funktioniert und eine Kälte produziert, die für uns allen schon unangenehm war (vor allem, wenn es überwiegend um die Beine zieht). Auf den Wunsch, die Klimaanlage nicht so kalt einzustellen, ging man nicht wie gewünscht ein. Man bekam den Eindruck, als hätte die Klimaanlage nur einen Ein/Aus-Schalter und keinen Temperaturregler.
2. das Zimmer: auf jedem Zimmer gab es -glücklicherweise- eine Klimaanlage. Es existieren zwar Fenster - diese kann man aber bei diesem Schiff nicht öffnen (bei anderen Modellen schon). Wir haben immer versucht, die Klimaanlage so warm wie möglich zu stellen (was eine wahre Kunst war!!!), damit wir nicht auch noch im Zimmer einen Kälteschock erfuhren. Ab einer bestimmten Temperatur hat die Anlage nämlich abgeschaltet und hat ein gewisses Eigenleben geführt, denn wir haben uns täglich mit ihr beschäftigt... ;-))) Wer nun meint, wir hätten diese ja auch gleich aus lassen können, kann ich nur mit einem klaren "nein!!" widersprechen. Das Problem, wenn die Klimaanlage aus ist, ist der Geruch und die stickige, stehende Luft, die gleich entsteht. Der Geruch ist dominiert vom Diesel- und Motorengeruch (äh, "Gestank" ist treffender), gepaart mit dem Chlorgeruch der Reinigungsmittel (sehr lecker!!!). So hat man bei der Qual der Wahl ob Klimaanlage ein oder aus die Wahl zwischen Pest und Cholera (bildlich gesprochen bitte!!!!).
Die Einrichtung ist im ganzen Schiff in einen dunkelbraunen Holz gehalten. Die Gänge zu den Zimmern sind holzvertäfelt. Die "normalen" Wände sind hell und im Rezeptionsbereich ist auch Stein (ob Marmor, da bin ich mir nicht 100%ig sicher) verarbeitet. Das Schiff ist im Bereich des Interieurs ein Hingucker und man fühlt sich wohl. Der Aufgang auf´s Deck ist ein wenig eng und steil und man muss arg aufpassen. Gleich am ersten Tag ist eine Mitreisende einen Teil der Treppe runtergestürzt und sich den Knöchel überdehnt.
Die Zeit an Deck zu verbringen kann man auch, vor allem dann, wenn kein Ausflug ansteht. Die meisten Ausflüge haben wir auf der Hinfahrt von Esna nach Assuan gemacht, so dass wir auf der Rückfahrt nach der Besichtigung am Morgen in Kom Ombo den restlichen Tag fahrend auf dem Nil verbrachten und so die Liegen auf dem Deck sehr schnell verteilt waren und die Tische mit Stühle keine wirklich gute Alternative für die übrigen Mitreisenden waren (zumindest für die, die sich "bequem" in die Sonne legen wollten).
Das Reinigungspersonal ist immer unterwegs, um das Schiff sauber zu halten. Auch hier werden verschiedene Kunstwerke aus den Handtüchern gezaubert. Eine Überraschung ist also immer sicher, wenn man vor dem Mittagessen (und nach dem Vormittagsausflug) mal kurz auf´s Zimmer geht....
So, jetzt noch ein paar Worte, warum die Nilkreuzfahrtschiffe ein wenig "anders" sind, als die Kreuzfahrtschiffe, die über die Meere schippern. Man hat ja die "Andersartigkeit" an der Beschreibung des Schiffs gesehen:
Die Schiffe liegen in den einzelnen Häfen nebeneinander an meist mehreren Liegenplätzen. Die Redereien haben je nach Größe ihres Schiffbestands zwei oder drei Liegeplätze am Kai und die Schiffe liegen dann nach Rederei geordnet nebeneinander. Man muss also jedes mal aufpassen, wenn man (vor allem alleine!!!) das Schiff verläßt, an welchem Liegeplatz das eigene Schiff liegt - ansonsten ist ein Verirren vorprogrammiert.
Der Steg um von Land auf´s Schiff zu kommen ist nicht gerade berauschend und man muss Schwindelfrei sein und über ein gutes Gleichgewichtsorgan verfügen - sonst hat man ein Problem. Für Menschen, die schon in einer geringen Höhe (bis zu ca. 3-5 Meter) über Höhenangst klagen ist dann eher abzuraten. Der Steg des Schiffes wird verwendet, das direkt am Kai liegt und so schwankt auch der gute oder schlechte Zu- oder Abgang zum oder vom Schiff (von "einfachen Dielenbrettern" bis zum "roten Teppich" mit mehr oder weniger sicheren Haltemöglichkeiten war eigentlich alles dabei.
Das Problem ist, von einem Schiff zum nächsten zu kommen. Einen Höhenunterschied mussten wir nicht überwinden, aber da die Schiffe nicht zu 100% exakt nebeneinander gelegen sind, waren teilweise Grundkenntnisse im Klettern (bzw. Bergsteigen) von Nöten, dass man sich an der Außenseite des einen Schiffs zum Inneren des nächsten Schiffs hangeln musste. Es war aber immer sehr hilfreiches Personal da, die einem ihre Hand entgegen gestreckt haben, wenn man Probleme hat. Man darf bei bestehender Höhenangst auch nicht zwischen den beiden Schiffen in die Tiefe schauen, sonst bekommt man hier ein Problemchen mit den Angstgefühlen...
Wenn man Pech hat, muss man die Prozedur mehrmals wiederholen, wenn das eigene Schiff das 11., 12. oder 13. in der Reihe ist.... .
Ein besonderes Ereignis ist, wenn ein Schiff aus dieser "Kette" ablegt und sich die anderen Schiffe "neu" an der Anlegestelle in Position bringen. Besonders böse ist solch ein Ereignis, wenn man gerade alleine an Land gegangen ist und nach solch einem Manöver zurück kommt, dann richtig durchzählt wieviele Schiffe vor dem eigenen Schiff waren und sich dann unverhofft auf dem falschen Schiff vorfindet. Keine Panik, da die Schiffe sich im Foyer - durch das man geht - schon sehr unterscheidet, hat das eigene Schiff von der Einrichtung her einen Wiedererkennungswert, das weiterhilft.
Die Sicherheitsmaßnahmen bekommt man auch auf den Nilkreuzfahrtschiffen zu spühren: die Schleußen sind auch hier an beiden Ein- und Ausgängen vorhanden. Auch wenn beim Durchschreiten der Passagier einen Piepston verursacht, hat das damals (Dez. 2004) nur sehr wenige Mitarbeiter interessiert.
Glücklicherweise haben wir uns damals nicht selbst darum kümmern müssen, wie unser Gepäck auf´s Schiff und nach Ende der Reise wieder runter kommt. Da war man froh, dass es wiele helfende Hände auf dem Schiff gibt.
Noch ein Hinweis zum Trinkgeld, den aber auch die Reiseveranstalter häufig geben:
Da die Redereien sehr schlecht bezahlen, sind die Mitarbeiter (bei diesem Schiff 75) auf Trinkgelder angewiesen. Um eine (halbwegs) gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten - denn man trifft nur auf wenige - wird am Ende der Reise pro Person ein Betrag eingesammelt, der unter der Belegschaft verteilt wird. Bei uns waren es pro Person 20 Euro für die ganze Woche. Es ist zwar außergewöhnlich, aber nur ein Ehepaar der ganzen Reisegruppe fand dies nicht in Ordnung.
Da wir alle schon vorher vom Reiseveranstalter durch den Prospekt informiert wurden, war diese Reaktion auf breite Unverständnis gestoßen.
Wenn man den Betrag von 20 Euro runter rechnet auf 7 Tage Aufenthalt, so sind das insgesamt knapp 3 Euro/Tag, die pro Reisenden auf ALLE 75 Mitarbeiter entfallen ist. Das ist dann auf einmal nicht mehr viel für unseren Geldbeutel. Wieviel Trinkgeld geben wir sonst, wenn wir unterwegs sind?
Hinweis: Die Reiseveranstalter legen sich nicht immer fest, auf welches Schiff man am Ende kommt. Das birgt auch Risiken, da man durchaus auch auf ein altes, klappriges Schiff kommen kann. Komischerweise wird ausschließlich mit 4 und 5-Sternen-Schiffen geworben. Ein Standard, der zu vergleichen ist mit dem von Hotels, scheint nicht einheitlich zu sein. Da ich bisher nur die eine Kreuzfahrt auf dem Nil gemacht habe, ist bei mir bisher "nur" dieser Verdacht aufgekeimt und ich müsste auf dieser Strecke wohl noch mehrere Reisen unternehmen, um genauere Informationen geben zu können..... .
Teil 2: Die Ausflüge.
Die Ausflüge waren zum größten Teil als Paket buchbar.Man konnte auch Ausflüge einzeln buchen, was wir aber nicht gemacht haben (man will ja alles mitmachen). Nur zwei Ausflüge waren fakultativ dazu zu buchen, da nicht im "normalen" Paket enthalten.
Wie hoch die Kosten für die einzelnen Ausflüge waren, haben wir nicht erfragt, da wir sowieso das Ausflugspaket nehmen wollten (was interessiert einen dann der Einzelpreis?).
In unserem Ausflugspaket waren folgende Ausflüge eingeschlossen (aber auch einzeln buchbar):
-Luxor und Theben-West (in zwei Ausflüge aufgeteilt)
in Luxor: Luxor-Tempel und Karnak-Tempel (ist der Tempel des Amun), Besuch eines Papyrusgeschäfts (Möglichkeit des Kaufs und Besichtigung, wie die Papyrusblätter hergestellt werden) bei uns bestand die Zeit alleine ins Luxor Museum zu gehen, das in der Nähe des Kais liegt; fakultativer Ausflug: Ton- und Lightshow im Karnak-Tempel (sehr schön, aber im Winter wird´s auch in Ägypten bei Dunkelheit recht kühl - also Jacke nicht vergessen, eine sog. "Übergangsjacke" aus Deutschland reicht meist aus)
in Theben-West: Tal der Königsgräber, Tempel der Hatschepsut, Memnon Kolosse. Auf dem Weg zum Tal der Königsgräber fährt man am Hause von Howard Carter vorbei - Bilder haben sich aus dem Bus sehr gut machen lassen.
-Esna: Tempel von Esna
-Edfu: Tempel von Edfu
-Kom Ombo: Tempel von Kom Ombo, Doppeltempel, da zwei Gottheiten geweiht
-Assuan: Fahrt mit einer Feluke, Hochstaudamm, Unvollendeter Obelisk, Besuch des Souks, Besuch einer Parfümerie und/oder Alabasterwerkstatt; fakultativer Ausflug nach Abu Simbel am 2. Tag in Assuan (Kosten über 100 Euro pro Person und sehr strapaziöse Anreise - aufstehen mitten in der Nacht (Aufstehen gegen 2 Uhr nachts), Fahrt je Richtung von über 4 Stunden und Besichtigung vom Tempel Ramses II. von ca. 1 bis 2 Stunden), anderer fakultativer Ausflug u.a. nach Kitchener Island (auch "Pflanzen-Insel" genannt, da üppiger Botanischer Garten)
Wir haben für das Ausflugspaket 150 Euro bezahlt, ohne fakulatative Ausflüge. Wir haben uns am Ende der Reise die Ton- und Lightshow im Karnak-Tempel angeschaut. Wie hoch die Kosten genau waren, weiß ich nicht mehr, beliefen sich aber pro Person bei ca. um die 25 Euro.
Die Ausflüge waren so gelegt, dass wir zu den Mahlzeiten auf dem Schiff waren. Auf dem Schiff gab´s Vollpension und "nur" die Getränke waren extra. Die Preise für die Getränke hielten sich in einem humanen Rahmen. Wir haben für zwei Personen zusammen ca. 230 Euro für die eine Woche bezahlt. Wobei in diesem Preis auch noch 3 Massagen dabei waren, die hier wesentlich günstiger sind, als hier in Deutschland.... . Es wird kein Aufhebens darum gemacht, wenn man sich an Land mit Getränken versorgt und im Zimmer verwahrt. Man muss aber gerade beim stillen Wasser darauf achten, dass der Verschluß noch original verschlossen ist, sonst bekommt man u.U. "gereinigtes Nilwasser" untergejubelt.... . weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 01.09.2006, 21:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Liebe Grüße Edith und Claus
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anonym, 01.09.2006, 13:17 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Daumen hoch....echt ein toller Bericht....lg Mieze^^
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Informationen
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