Oldenburg Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Grüne Großstadt
- einmalige Innenstadt mit vielen Geschäften gut erhaltene Baustruktur Familienfreundlich Grün keine Ghettos oder Trabantenstädte
Nachteile / Kritik
- teilweise Einschränkungen im Freizeitbereich
- hohe Arbeitslosigkeit
Tests und Erfahrungsberichte
-
°°°°°°°°°°°°°° Die schöneste Stadt Nord
4Pro:
einmalige Innenstadt mit vielen Geschäften gut erhaltene Baustruktur Familienfreundlich Grün keine Ghettos oder Trabantenstädte
Kontra:
hohe Arbeitslosigkeit
Empfehlung:
Ja
Liebe Leser,
hier ist nun mein erster Bericht und zwar der über Oldenburg (OL) in Niedersachsen, in der ich
von 1975-1988 lebte. Sie hat einen wesentlichen Teil meiner Kindheit und Jugend geprägt.
********** Persönliches zu Oldenburg **********
Der Umzug nach Oldenburg (OL), die neue Umgebung und die Grundschule:
1975 beschlossen meine Eltern von Schwanewede (Landkreis Osterholz-Scharmbeck), nördlich von Bremen, nach Oldenburg zu ziehen und ein Einfamilienhaus zu bauen. Mein Vater sollte eine Filiale von Teppich-Hupe leiten, bzw. neu in OL aufbauen. Meine Eltern wählten ein kleinen Ortsteil im Norden von Oldenburg: Etzhorn. Etzhorn ist der nordöstliche Zipfel der Stadt und lag damals ca. 1,5 km entfernt von der städtischen geschlossenen Bebauung. Damals gab es vielleicht 150 Häuser dort und 1976/1976 kamen ein paar Neubauten hinzu. Es gab eine kleine Grundschule, pro Jahrgang damals eine Klasse, ein paar Geschäfte und eine Sparkasse. Ein Linienbus brachte uns 2x in der Stunde in die Innenstadt von OL. Die A 29 wurde gerade neu nach Wilhelmshaven gebaut und wir bekamen zwei Baggerseen ganz in die Nähe. Dort verbrachten wir als Kinder viele, sonnige Sommer-Nachmittage, denn an einem der beiden wurde ein künstlicher Strand angelegt und hinzu kam DLRG, ein Kiosk und natürlich eine Pommes-Bude!!
Eine Anekdote aus der Grundschule muss ich noch schreiben: Unsere mittlerweile verstorbene Leiterin Frau Gröning, eine Pädagogik-Ms-Marple, liebte die Kleinen über Alles - besonders die aus ihrer eigenen Klasse - dazu gehörte ich aber nicht. Pädagogisch vielleicht umstritten, aber sie mischte sich manchmal auch in ausserschule Dinge ein. An einem Nachmittag, ich glaube ich war in der dritten Klasse, beschmissen sich Jungs an der stillgelegten Bahnstrecke nach Nordenham/Brake mit Steinen und das machte die Runde durch Etzhorn (für heutige Verhältnisse lächerlich, man erschiesst oder ersticht sich im Jahre 2006 und dann macht das die Runde ....)! Prombt wurden alle Schüler am nächsten Morgen in die Sporthalle gerufen. Namen wurden hier nicht genannt, aber es gab eine Standpauke und jeder wusste, wer gemeint war. Das sass (zumindest damals - heute bedrohen wir danach die Lehrer mit einem Messer!).
Die fünfte und sechste Klasse mussten wir in der Orientierungsstufe (OS) durchlaufen, die lag ca. 3km von Etzhorn entfernt. Wie es sich für OL gehört, fuhren wir natürlich bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zur Schule. Die OS ist ja mittlerweile auch sehr umstritten. Ich finde ein einheitliches Schulsystem für ganz Deutschland auch besser, das nur am Rande. Die OS ist nur ein Teil vom Schulzentrum Flötenteich, ja der Teich heisst wirklich so und liegt direkt neben der Schule. Es gibt ausserdem Haupt- und Realschule und ein Gymnasium aber nur bis zur 10.Klasse in diesem Schulzentrum. Über 1000 Kids und Teenies, da ging es schlagartig ganz anders ab, als in der verschlafenen Grundschule OL-Etzhorn, die zwischenzeitlich fast geschlossen worden wäre, wenn nicht weitere Neubau-Gebiete erschlossen worden wären, die junge Familien mit Kindern nach Etzhorn brachten.
So, nun kommen wir zum allgemeinen Oldenburg-Teil:
********** Geschichte **********
Hier habe ich mal ein paar wichtige Daten zusammengefasst:
7. Jahrhundert erste Siedlungen
seit mind. 1243 erster Markt auf heutigem Stadtgebiet
06.01.1345 Erhalt des Stadtrechts
Oldenburg war damals bereits eine Residenz, das Stadtrecht regelte u.A. die Rechte & Pflichten gegenüber des Stadtherren, der innerhalb der Stadtmauern im Schloss von OL wohnte. Das blieb bis 1918 so und am Ende der konstitutionellen Monarchie in Deutschland musste auch dieser Landesherr abdanken.
1501-1514 Aufgebot gegen die Butjadinger und 1547 gegen die Münsteraner beim Versuch Delmenhorst zurückzuerobern
1573 erste Oldenburger Kirchenordnung
1597 Oldenburger Scheffelmaß (Maß- und Gewichtseinheit)
1607-1615 Ausbau der spätmittelalterlichen Burg zum modernen Stadtschloss
1607 Bau der Lambertikirche
1810 Dank Napoleons ist nun das Herzogtum Oldenburg Bestandteil Frankreichts
1812 Viele Oldenburger starben unter Napoleon mit Krieg gegen den Zaren von Russland
1815 Bennung vom Herzogtum zum Grossherzogtum auf dem Wiener Kongress
1819/1820 Bau der ersten Infantieriekaserne für 400 Soldaten
1830 sind bereits 2700 Soldaten in der Stadt
1918 Abdankung des Oldenburger Grossherzogs
1923 Eröffnung des Landesmuseums Ol im Schloss
1939-1945 Oldenburg wurde von Luftangriffen fast verschont. Die Engländer wollten OL als Schulstadt nutzen, wegen der passenden Infrastruktur: viele Kasernen, Flugplatz, viele Schulen usw. Lediglich ein paar Fehltreffer in der Nähe vom Hauptbahnhof brachten ein bisschen Zerstörung, weil man Ol mit Bremen verwechselte. Somit blieb die schöne und alte Innenstadtbebauung weitesgehend erhalten.
OL brannte im Mittelalter wie alle mitteleuropäischen Städte mindesten 1x nieder, das habe ich in der Schule gelernt, da ich nicht gut in Geschichte bin, habe ich mir die wichtigen Daten nicht gemerkt.
********** Oldenburg heute: **********
Lage:
Die Stadt liegt ca. 40km westlich von Bremen, ca. 25km südlich vom Jadebusen und ca. 60km südlich von der Nordsee entfernt. Wenn man von vielen Richtungen zur Nordsee fährt, düst man an OL vorbei oder hindurch. Es gibt ein dichtes Autobahnnetz in alle Richtungen: A 28 nach Bremen und nach Emden/Leer/Groningen, A 29 nach Wilhelmshaven und nach Osnabrück/Ruhrgebiet. Der HBF hat ICE-Anbingung, Regionalzüge und die Nord-West-Bahn nach Wilhelmshaven, Osnabrück, Bremen und Emden/Leer. Der nächste Flughafen ist Bremen, das sind ca. 40km.
Fussgängerzone:
Oldenburg hat, so finde ich es, eine der schönsten und grössten Fussgängerzonen Norddeutschlands. Innerhalb der Wallanlagen, das ist der Ring um die Innenstadt mit einer Länge von ca. 3km, ist fast Alles Fussgängerzone. Im Norden beginnend mit der Heiligengeiststr., teilt diese sich in Lange- und Achternstr. und im Süden laufen beide wieder auf dem Markt zusammen. Am Markt befindet sich auch das schöne Rathaus, die Lambertikirche und dahinter das Schloss mit dem Landesmuseum. Neben dem Schloss liegt das Hallenbad. Fast die gesamte Innenstadt besteht aus alten Stadthäusern, die in vielen, schönen Farben liebevoll restauriert wurden. Kleine Boutiquen und die üblichen Kettenläden laden zum Bummeln ein. Viele Besucher aus Holland und Bremen kommen zum Einkaufen nach Oldenburg - es lohnt sich!
Essen und Trinken:
Hervorheben muss man hier die Wallstrasse. Hinter dem Kino, parallel zum Heiligengeistwall, liegt die Strasse mit der höchsten dichte an Cafes, Bistros, Restaurants und Kneipen. Neben alteingesässen Kneipen liegen neue Bistros. Hier kann man im Sommer herrlich und ruhing draussen sitzen und seinen Latte Macciato oder sein Pils geniessen. Alex, Baldinis oder Feuerstein sind nur drei in der Wallstrasse.
Restautant-Tipps.
Der Patentkrug (deutsche Küche)
Wilhelmshavener Heerstr. 359
26125 Oldenburg
Telefon: (0441) 39471
Telefax: (0441) 391038
China-Restaurant Mekong
Staulinie 20
26122 Oldenburg
Telefon: (0441) 17366
Indien-Restaurant Maharaja
Donnerschweer Str. 125
26123 Oldenburg Oldb Telefon: (0441) 2055566
Shopping:
Wie schon oben beschrieben, ist die Fussgängerzone ein Shopping-Paradies mit vielen Boutiquen, Läden und auch grossen Geschäften wie Kaufhof, Sinn&Leffers usw. Am Stadtrand gibt es die typischen Grossmärkte wie Famila, Famila Center und Real Kauf. Ikea und Walmart gibt es in Oldenburg noch nicht.
Wusstet ihr, dass z.B. die Kette Nanu-Nana aus Oldenburg kommt??? Nanu-Nana ist der Laden mit den vielen Deko-Sachen, Krims-Krams, Tee, Schnick-Schnack und es ist der Laden, der noch Hunderte von Diddl-Maus Artikeln verkaufen darf!
Nanu-Nana Einkaufs- und Verwaltungsgesellschaft mbH
Postfach 3909
D-26029 Oldenburg
Telefon: 0441-92241-0
Telefax: 0441-92241-98
eMail: [email protected]
Internet: www.nanu-nana.de
Da gibt es aber nicht viel auf der Homepage!
Staatstheater:
Das Oldenburger Staatstheater ist ein wunderschöner Theater-Altbau in weiss und liegt auch am Wall, dem Theaterwall. Leider komme ich momentan nicht auf deren Internet-Seite:
www.oldenburg.staatstheater.de
SehensWertes:
********** Das Schloss **********
Im Oldenburger Schloss, der ehemaligen Residenz Graf Anton Günthers ( 1583-1667 ) und der Großherzöge von Oldenburg bis 1918/19, befindet sich heute ein Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Auf drei Geschossen wird die Dauerausstellung "Kulturgeschichte einer historischen Landschaft" präsentiert, die die Vielfalt und kulturhistorische Besonderheit des Oldenburger Landes im Verlauf der Jahrhunderte zeigt, ausgehend vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhunderts. Die Prunkräume sind in den Verbund der Ausstellung einbezogen und dokumentieren die Inneneinrichtung des Schlosses als Sitz der oldenburgischen Großherzöge, deren Residenzgeschichte mit dem Ersten Weltkrieg zu Ende ging.
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Schloss, Augusteum und Prinzenpalais
Damm 1
26135 Oldenburg
Telefon: 0441-220–7300
E-Mail: [email protected]
Internet: www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de
********** Der Lappan / Das Wahrzeichen der Stadt **********
Einsam erhebt sich der Lappan, wie der ehemalige Kirchturm genannt wird, zwischen den Häuserfronten der Fußgängerzone. Der quadratische Backsteinbau mit der grünen Renaissancehaube hat eine bewegte Geschichte. Er wurde als Kirchturm gebaut, heute beherbergt er jedoch ein Reisebüro.
Geschichte:
Der Lappan stammt aus dem Jahr 1467 und war nicht immer ein einsamer Glockenturm. Das heute älteste Gebäude der Stadt gehörte zu einer Kapelle, die wiederum ursprünglich zum Heiligengeist-Hospital gehörte. Das Krankenhaus wurde wegen der Pest von 1350 errichtet. Leider sind diese Bauten dem großen Stadtbrand von 1676 zum Opfer gefallen. So trotzt der Lappan alleine den Witterungen und den Umwelteinflüssen der modernen Zeit. Der Turm selbst verlor seine ursprüngliche gotische Spitze. 1709 bekam er die kupferne Renaissancehaube aufgesetzt, die ihn noch heute ziert.
Angelappt oder Laban:
Woher kommt eigentlich der Name Lappan? Diese Frage kann leider nicht eindeutig beantwortet werden. Allerdings gibt es mehrere Theorien: Einige gehen davon aus, dass der Turm so heißt, weil im Laufe der Zeit etliches an ihn angebaut, also ""angelappt"" wurde. Andere behaupten, dass der 38 Meter hohe Turm im 15. Jahrhundert der lange Turm von Oldenburg war, der lange Laban (steht für hochgewachsene Person), man könnte auch "langer Lulatsch" sagen.
Kneipe mit Glockengeläut:
Eines ist jedoch sicher: Als die Lambertikirche keinen Glockenturm hatte, übernahm der Lappan das Läuten. Von 1790 bis 1853 war eine Gastwirtschaft im Erdgeschoss des Gebäudes untergebracht. Der Wirt bekam die Auflage, jeweils zu den entsprechenden Zeiten die Glocken zu läuten. Auf diese Weise hatte Oldenburg eine Schenke mit Glockengeläut.
Von der Kirche zum Reisebüro:
Nach der Reformation um 1520 wurde die Kirche zu Wohnzwecken umgebaut. Im Turm kam 1790 die Gastwirtschaft unter. Ab 1910 wurde der Lappan zeitweilig auch als Bildergalerie des Hofkunsthändlers Carl G. Onken genutzt. Heute beherbergt der Turm ein Reisebüro.
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Allgemeines:
Oldenburg hat heute über 160.000 Einwohner, als wir 1975 nach Ol gezogen sind waren es wohl ca. 125.000. Nur in den letzten Jahren musste die Stadt eine leichte Abnahme verzeichnen. Das
ist jedoch für die ganze Region ein Merkmal.
Die Arbeitslosenquote lag in Ol und Umgebung schon immer höher als im Bundesdurchschnitt. Als ich Kind war, also in den 70ern lag sie bei 12-13% und muss heute bei mind. 15% liegen. Grosse Fabriken gibt es nicht, Ol ist eine Beamtenstadt. Vor dem 2. Weltkrieg waren schon über 40% der Beschäftigen Beamte und Angestellte!!!
Oldenburg ist grün! Es gibt den Schlossgarten, der im Süden zur Fussgängerzone anfängt. Zwischen Schlossgarten und Innenstadt befindet sich der letzte Teil der mittelalterlichen Stadtmauer und der Pulverturm. Viele Strassen sind Alleen und es gibt einige Parks und Wälder im Stadtgebiet. Drumherum laden mehrere Badeseen im Sommer zum Schwimmen ein.
Oldenburg ist UNI! Oldenburg hat eine grosse Universität: die Graf von Ossietzky Universität mit vielen Fachgebieten. Hier kenne ich mich aber nicht aus!
Schlusswort:
So, ich glaube, jetzt habe ich viel über diese Stadt erzählt und wenn ihr mal zur Nordsee fahrt, dann macht ein paar Stunden Halt in Oldenburg !!!
Lieben Gruss.
Euer Vorhangauf weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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KnolliNicole, 19.04.2010, 16:36 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Klasse Bericht..schöne Woche.Gruß Nicole
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Gozo-Bernie, 12.08.2009, 14:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Gruss aus Catania - der Heimat von telestrada.it
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panico, 18.05.2007, 12:14 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
In Oldenburg war ich schon lange nicht mehr ... lg panico:-)
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Stadt meiner Träume
08.11.2003, 01:20 Uhr von
Levay
Jo, ich bin Chris, 25, studiere derzeit Jura in Köln, arbeite nebenbei im Call-Center, bin ein In...Pro:
Grüne Großstadt
Kontra:
teilweise Einschränkungen im Freizeitbereich
Empfehlung:
Ja
Die erste urkundliche Erwähnung der „Alden Burg“ datiert aus dem Jahre 1108. Fast zweieinhalb Jahrhunderte später wurde Oldenburg bremisches Stadtrecht verlieren. Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges – wie übrigens dank des diplomatischen Geschicks Anton Günthers, Graf zu Oldenburg und Del(l)menhorst, auch schon von jenen des Dreißigjährigen Krieges – verschont, wuchs die Stadt nach 1945 zu ihrer heutigen Größe heran und ist nun administratives Zentrum des Regierungsbezirkes Weser-Ems. Universität und Oberlandesgericht sowie ein attraktives Kultur- und Freizeitangebot verleihen der Stadt weitere, jedenfalls regionale Bedeutung. Für mich ist Oldenburg vor allem die innig geliebte Heimat, für die mein lokalpatriotisches Herz schlägt. Diese Heimat möchte ich dem geneigten Leser nun vorstellen:
Im Herzen des Oldenburger Landes liegt die Stadt Oldenburg, die in Abgrenzung zum gleichnamigen Ort in Holstein auch Oldenburg in Oldenburg (Oldenburg i.O.) genannt wird; Ostfriesland, Bremen, Hamburg, die Nordseeküste und die Niederlande sind schnell erreicht. Auf einer Fläche von 10.297 ha, die von 56 km Stadtgrenze umzäunt werden, leben ca. 157.000 Einwohner, Tendenz ob der hohen Lebensqualität gegen den Bundestrend steigend. Oldenburg ist damit per Definition eine Großstadt, verfügt aber dank einer sehr niedrigen Einwohnerdichte weitgehend über ein regelrecht dörfliches Flair und vereint gewissermaßen die Vorzüge urbaner Lebensqualität mit denen ländlicher Schönheit. Die überwiegende Mehrheit der Oldenburger wohnt in Einfamilienhäusern, wohingegen Blocks und vor allem Hochhäuser die Ausnahme sind. Das, was ich hier lobend „dörfliches Flair“ nenne, findet sich wohl in kaum einer anderen Stadt derselben Größenordnung!
Das Stadtbild wird folglich in erster Linie von Wohngegenden geprägt, die in den meisten anderen Städten förmlich als Nobelgegend gelten würden. Weniger attraktive Stadtviertel, zumindest aber Straßenzüge sind vorhanden, aber immer noch zumindest von einem gewissen Niveau. Das, was ich in anderen Städten, ob groß, ob klein, an heruntergekommenen und dreckigen Gegenden gesehen habe, ist in Oldenburg schlicht und ergreifend nicht existent. Es ist, als herrsche ein Pakt zwischen Stadtverwaltung und Bürgern, dass ein jeder sich Mühe gebe, Oldenburg zu hegen und zu pflegen, um es als das zu erhalten, was es derzeit ist: die reinste Bilderbuchstadt.
So ist Oldenburg ergo sehr sauber, und während Altes umsorgt wird, spielen zumindest auch ästhetische Gesichtspunkte bei Planung und Bau von Neuem eine gewichtige Rolle; das Ergebnis ist eine wunderbare Topographie, die das Fundament für glänzende Fassaden darstellt. Prägend für die Topographie ist vor allem Großzügigkeit: breite Straßen, große Plätze, viele Grünanlagen und quer durch die Stadt verteilt ein ausnehmend großer Baumbestand, diverse Bäche, kleine Flüsse und Seen – wobei der schönste See, den ich kenne, in der Tat knapp hinter der Oldenburger Stadtgrenze liegt: der Tweelbäker See nämlich.
Die wichtigste Grünanlage ist neben dem Botanischen Garten der Schlossgarten, der alles in allem der mir liebste Park überhaupt ist. Er zeigt sich natürlich je nach Jahreszeit in einem anderen Gesicht, eines interessanter als das andere, und während seine Wiesen im Frühjahr und vor allem im Sommer Treffpunkt gerade auch für die junge Bevölkerung sind und mitunter als Veranstaltungsort etwa für Freiluftkino oder Chorkonzerte dienen, ist der Schlossgarten das ganze Jahr hinüber eine der schönsten Möglichkeiten, in Oldenburg spazieren zu gehen. Wohlgemerkt aber bei weitem nicht die einzige: Zwar ist die Stadt nicht eben eine Touristenhochburg, in der eine Sehenswürdigkeit neben der anderen steht; aber ob nun stilvolle Villengegenden, ob moderne Wohngebiete voller schöner Straßen, Häuser und Gärten, ob in den äußeren Bezirken Wege, die nur noch zwischen vereinzelten Gebäuden entlang führen und eher von Feldern oder Wäldern gesäumt werden, ob direkt an Hunte, Haaren, Küstenkanal, ob durch einen Wald oder eine Parkanlage – Oldenburg ist ein Paradies für Spaziergänge und übrigens auch für Radtouren. Im Schlossgarten sei noch die Möglichkeit empfohlen, sommers auf einem malerischen Bächlein mit einem Tretboot zu fahren. Und als besonders attraktives Ausflugsziel außerhalb der Stadtgrenzen möchte ich noch das Bad Zwischenahner Meer benennen, vor allem abends oder sogar nachts; besonders schön ist es am Ufer innerhalb der Ortschaft Dreibergen.
Doch gleich zurück nach Oldenburg: Wohnhäuser sind hier, so ich dies mit meinen restringierten Architetkurkenntnissen sagen kann, zumindest im Stadtkern und den angrenzenden Vierteln oft klassizistisch und neoklassizistisch (ich lasse mich hier aber gern belehren!); außerhalb davon sind im Laufe der letzten Jahrzehnte viele Gebiete neu besiedelt worden, wobei Großzügigkeit, Ästhetik und Topographie wie gesagt stets eine Rolle spielten und auch in heutigen Neubausiedlungen noch spielen. Die Häuser werden nach moderner Architektur gebaut und auffällig oft, in vielen Siedlungen auch ausnahmslos verklinkert, was sie pflegeleichter macht und zwangsläufig für kaum gefährdete Schönheit sorgt. Viele Häuser sind von recht großen Gärten umgeben, die in aller Regel aufwändig bestellt werden – dies alles zu besitzen ist in Oldenburg bei (vergleichsweise) geringem Gehalt möglich und deswegen zumindest eher Standard denn Ausnahme.
Erwähnenswert ist weiterhin das hervorragend ausgebaute Netz an Radwegen; Oldenburg ist überhaupt eine Radfahrerstadt par excellence, im Niveau erreicht vielleicht noch von Münster. Durch den guten Ausbau an breiten Radwegen ist die Nutzung des Zweirades in Oldenburg sehr attraktiv und folglich auch sehr beliebt und verbreitet. Glück für die Oldenburger, denn der öffentliche Nahverkehr ist eher bescheiden. Ein Grund für den großen Erfolg des Rades mag auch die geographische Lage sein: Von wenigen Brücken abgesehen, sind Stadt und Umland absolut flach. Andererseits trifft dies auch auf anderer Ortschaften mit deutlich weniger Radverkehr zu.
Während das Freizeitangebot im Allgemeinen von hoher Qualität ist, ist im Besonderen die geringe Anzahl an Museen und Bühnen zu bemängeln. Naturkunde, Geschichte und moderne sowie historische Kunst werden zwar ausgestellt, aber an relativ wenig Stätten; auch unrühmlich die dünne Theaterszene, in der das Oldenburgische Staatstheater, so repräsentativ sein Haus und so gut die Qualität seiner Aufführungen auch sein mögen, den einzigen wirklichen Höhepunkt darstellt. Andererseits habe ich mich hier stets bestens amüsiert, was ich etwa vom viel renommierteren Kölner Schauspielhaus und der Kölner Oper nicht behaupten kann – in beiden werden namentlich hochmoderne Inszenierungen für ein intellektuell-weltfremdes Publikum geboten, was zumindest meinen Geschmack nun gar nicht trifft. In Oldenburg sind neben den Bühnen des Staatstheaters vor allem das Laboratorium, ein populäres Puppenspiel, sowie die Kulturetage zu nennen, die Künstler verschiedenster Richtungen auftreten lässt.
Während das restringierte Kulturangebot durch die geographische Nähe etwa zur Metropole Hamburg kompensiert wird, sind die übrigen Möglichkeiten, in Oldenburg die Freizeit zu gestalten, durchaus beachtlich: Die Stadt verfügt nicht über die größte, aber über die fürwahr und mit Abstand schönste Kneipen- und Lokalszene, die ich persönlich kenne. Während es mir zugegebenermaßen an zahlreichen Vergleichsmöglichkeiten mangelt, muss ich andererseits betonen, dass mir die Unterschiede schon immer deutlich aufgefallen sind. Zu meinen Favoriten gehören beispielsweise Der Schwan direkt am Hafen, das Havanna und ehemals der Zauberkessel, die Cafés am Markt und nachts das New York, New York, ferner das Schmizz.
Des Weiteren veranstalten die Oldenburger nebst Kramermarkt (die größte regionale „Kirmes“), Hafenfest, Weihnachts- und Ostermarkt, Kultursommer etc pp. das ganze Jahr hindurch viele Floh-, Hobby- und Töpfermärkte. Zu nennen sind an dieser Stelle noch Stadtfest und Wallring Sause, auf denen im Innenstadtbereich Livemusik kostenlos feilgeboten wird. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass große Stars hier nicht in aller Regelmäßigkeit auftreten, wie sich überhaupt nur selten eine Größe von Weltruf in die Gegend verirrt. Hier genießt der Oldenburger aber wieder die schnelle Erreichbarkeit Bremens und vor allem Hamburgs…
Ein modernes Groß- und diverse kleinere, alternative Programmkinos, verschiedene Sporthallen und –plätze, Schwimmbäder, die Shoppingmöglichkeiten, kleine Discotheken in der Stadt und Großraumdiskotheken im Umland, vor allem aber auch ein buntes Vereinsleben und noch einiges mehr runden das Freizeitangebot ab, das im Großen und Ganzen für regelmäßige Aktivitäten keine Wünsche offen lässt und im Übrigen durch die Angebote der benachbarten Großstädte ergänzt werden kann.
Nun noch ein Wort zu den Menschen: Die den Norddeutschen allgemein unterstellte kühle Mentalität kann ich speziell für die Oldenburger nicht bestätigen; ich würde sie, so ich solche Verallgemeinerungen überhaupt zulasse, vielmehr also offen, tolerant und sehr freundlich bezeichnen. Das mag, möchte man darüber spekulieren, an der hohen Zufriedenheit der Oldenburger mit ihrer Stadt liegen: Darf man Umfragen glauben, lebt es sich in Oldenburg von allen Großstädten des ganzen Bundesgebietes am schönsten. Nirgendwo sonst ist die Zufriedenheitsquote der Bürger mit ihrem Wohnort so groß! Ob aber nun Platz 1 oder 2 oder vielleicht auch nur 3, die steigende Einwohnerzahl der Stadt ist weniger den übermäßigen Aktivitäten ihrer Bewohner in puncto puncti zu verdanken als natürlich vielmehr einer hohen Zuzugsquote; und warum sich so viele Menschen dafür entscheiden, ausgerechnet nach Oldenburg zu ziehen, das möge jeder für sich selbst beantworten, nachdem er sich zwei, drei Tage Zeit genommen hat, die Stadt kennen und lieben zu lernen… weiterlesen schließen -
Ein WirrWarr, doch wer will bekommt den Durchblick!
15.03.2002, 00:11 Uhr von
Henne-15
Hallo!ich bin Hendrik!Ihr kennt mich wahrscheinlich noch von früher beim alten Yopi.ich versuche ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hallo zusammen!
Ich bin gebürtiger Emder und kenne die Stadt wie meine Westentasche! Und wer auch schon mal in Emden war der wird wissen das man hier nicht ao gut einkaufen kann da es nur so wenig Geschäfte gibt!
Daher fahren viele Emder (auch ich) die shoppen wollen, oft nach Oldenburg!Das nur mal kurz vorweg, und jetzt mal zum eigentlichen:
In Oldenburg kann man eigentlich ganu gut einkaufen gehen, doch das einzige und große Problem ist, da man sich in der Einkaufsstraße nicht so leicht zurecht findet! Jetzt denkt man sich natürlich das man sich überall, auch in Oldenburg zurecht findet, doch das ist nicht so!Die Einkaufsstraße verläuft einmal quer durch die Innenstadt!An der Straße sind dann noch mals viele Nebenstraßen!Das Problem nun ist das man oft nicht weiß wo man nun ist und wie und wo man jetzt zum nächsten Geschäft kommt!Das geht mir zumindest so! Aber das wollte ich eben nur kurz erwähnen, und nun zu den Geschäften!
In Oldenburg gibt es meiner Meinung nach für jeden Geschmack etwas! Für die Jugendlichen gibt es hier Läden wie Jam's Door, in dem man HipHop und Rapper Kleidung bekommt!Für die Mädchen, und auch für die Jungs, gibt es hier zum Beispiel H&M oder C&A!Ich meine okay das sind nicht nur Läden für Jugendliche aber ich glaube trotzdem das die meisten Kunden Jugendliche sind! Für Erwachsene gibt es hier auch viel zu sehen!Doch leider kann ich nun keine Geschäfte aufzählen, da ich darauf in Oldenburg nicht achte!Doch ich kann den Erwachsenen nur raten mal nach Oldenburg zu fahren und dort einzukaufen , denn meine Mutter fährt oft mit mehreren Freundinnen nach Oldenburg und daraus schließe ich das man dort als Erwachsener auch gut einkaufen kann!
Naja was gibt es sonst noch zu sagen?Ach ja das
Fazit:
Oldenburg ist also eine Stadt in der man ganz gut einkaufen kann! Ob man nun Jung oder alt ist, das spielt hier keine Rolle denn die Einkaufsstraße bietet hier jedem was!(s.o.) Die Stadt kann man also nur empfehlen, doch ich muss auch sagen, wer in einer Großstadt wohnt, für den ist Oldnbur nichts denn ich glaube das Oldenburg keine Chance in Sachen einkaufen gegenüber Berlin oder Hamburg hatQ!Ich finde Oldenburg ist mehr eine Stadt für die Emder oder für andere kleine Städte die keine Einkaufsstraße haben!
Das wars auch schon was ich zur Einkaufsstraße in Oldenburg zu sagen habe!Wenn ihr aber Fragen oder so habt hinterlasst mir doch nen Kommentar oder schreibt mir ins Gästebuch!
Euer Yopi-User Henne-15 weiterlesen schließen
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