Pro:
die Lage am Oslofjord, die Mentalität der Bewohner, sehr viele interessante Museen, einige schöne Gebäude, die Umgebung der Stadt
Kontra:
Oslo ist nun mal teuer, architektonisch gibt es schönere Städte
Empfehlung:
Ja
Man steht mitten in der Prüfungszeit, paukt Regelungstechnik sowie Wärme- und Stoffübertragung bis zum geht nicht mehr und will dann irgendwann einmal ausspannen. Was macht man also? Richtig, man geht ins Reisebüro und bucht für die Woche nach Ostern eine Reise. Die erste Frage, die sich mir stellte war die nach dem Zielort. Zum einen wollte ich London wieder einmal sehen, zum anderen interessierte mich auch Oslo. Entschieden hab ich mich letztendlich für die norwegische Hauptstadt, wie man an diesem Bericht unschwer erkennen kann.
BUCHUNG
Also ab ins Reisebüro Breuninger (ich schätze einmal, dass es das nur hier in der Gegend gibt) um Flug und Hotel zu buchen. Das Ganze klappte wie bei meinen vorherigen Reisen (Stockholm und Rom) wieder problemlos, so dass ich am Abend des 14. April zu meinem Kurztrip starten konnte.
REISEVORBEREITUNGEN
Oslo liegt bekanntlich in Norwegen und Norwegen liegt nicht in der EU. Das hat auf jeden Fall zur Folge, dass man sich in keinem Euro-Land befindet. Offizielles Zahlungsmittel ist die Norwegische Krone (von nun an nur noch NOK) Tendenziell gilt auch in Norwegen, der Umtausch im Land selbst ist günstiger (in Deutschland 1€ = 8,002NOK, in Norwegen bekam man einen Kurs von etwa 1€ = 8,3NOK), allerdings sollte man aus meiner Sicht bei der Ankunft schon etwas Landeswährung haben, ist einfach praktischer, man muss ja auch irgendwie zur ersten Bank kommen...
Für Bürger aus Deutschland reicht zur Einreise der Personalausweis (auch wenn ich mich während der gesamten Reise kein einziges Mal ausweisen musste)
ANREISE
Wenn man sich nur Oslo anschauen möchte, dann dürfte die Anreise mit dem Flugzeug das Praktischste sein, will man sich allerdings noch den Rest Norwegens ansehen, dann empfiehlt es sich sicherlich das eigene Auto zu nehmen und gen Norden zu fahren. Bei mir traf ersteres zu, also flog ich ab Stuttgart (der neue Flughafen ist noch etwas gewöhnungsbedürftig, sieht allerdings recht gut aus und die Abfertigung klappte auch wie am Schnürchen) mit der SAS über København nach Oslo.
Beim Buchen des Fluges sollte man darauf achten, dass man auch wirklich in Oslo Gardermoen landet und nicht in Sandefjord. Wäre wohl auch nicht allzu schlimm, allerdings liegt letzterer am Anfang des Oslofjords, man muss also mit dem Zug eine weitere Strecke dorthin fahren.
Ist man dann in Gardermoen gelandet, ist die wohl schnellste Möglichkeit um zur Sentralstasjon (Hauptbahnhof) zu kommen, der sogenannte Flytoget. Dieser Schnellzug fährt alle 20 Minuten nach Oslo und braucht dafür, mit einem kurzen Zwischenstopp in Lillestrøm, eine knappe halbe Stunde. Das Ticket für die einzelne Fahrt kostet 150NOK.
Von der Sentralstasjon zu meinem Hotel in der Brugata waren es in etwa 500m, die ich recht schnell zurückgelegt habe. Nach dem Einchecken im Hotel ging es nochmals kurz in den Bahnhof um etwas zwischen die Zähne zu bekommen und danach ins Bett, schließlich war ich erst um 21.00 gelandet.
HOTEL
Mein Hotel war das TulipInn Rainbow Hotel Spectrum. Das Drei-Sterne-Hotel liegt wie gesagt recht zentral, ist nicht furchtbar teuer und bietet recht gute Zimmer und ein recht ansprechendes Frühstücks-Buffet.
DIE STADT OSLO
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen konnte es also losgehen, doch bevor ich mich der Stadtbesichtigung widme, möchte ich ein paar Worte zur Geschichte Oslos loswerden...
Geschichte der Stadt Oslo
Oslo wurde vor etwa 1000 Jahren am nördlichsten Punkt des Oslo-Fjordes gegründet. 300 Jahre später wird die Stadt zur Hauptstadt Norwegens erklärt, was sie bis zur Gründung der Kalmarer Union (Dänemark, Schweden und Norwegen) 1397 auch bleibt. Nach der völligen Zerstörung durch einen Brand im Jahre 1624, wird nahe der Festung Akershus durch Christian IV. die neue Stadt Christiania gegründet. 1814 wird Kristiania zur neuen Hauptstadt erklärt und erhält im 20. Jahrhundert zum 300-jährigen Jubiläum der Stadt wieder den Namen Oslo.
Heute ist Oslo kulturelles Zentrum Norwegens und, obwohl einwohnermäßig in etwa so groß wie Stuttgart und damit im Vergleich zu anderen Hauptstädten eher klein, von der Fläche her aber eine der größten Hauptstädte Europas. Daran sieht man schon, dass sehr viele Grünflächen zur Stadt gehören, die im Sommer wie im Winter die Bewohner (und natürlich auch Besucher) anlocken.
Das soll es auch schon gewesen sein, schließlich ist die Geschichte der Stadt nicht das Hauptthema des Berichtes.
Ich machte mich also auf, die Stadt zu erkunden. Zuerst führte mich mein Weg zum Touristenbüro im Hauptbahnhof, wo ich mir den Oslo-Pass besorgt habe.
Oslo-Pass
Diese Karte gibt es für einen, zwei oder drei Tage zu kaufen und sie berechtigt zur Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel (Busse, Trambahnen, Untergrundbahnen und Boote, letztere verkehren allerdings erst ab Mai) und zum freien Eintritt in die meisten Museen der Stadt. Neben der eigentlichen Karte erhält man noch einen kleinen Prospekt mit den beteiligten Museen und Unternehmen, was sicherlich recht praktisch ist. für drei Tage kostet der Pass 375NOK (Die folgenden Museen sind alle im Oslo-Pass inbegriffen, einzelne Preise kann ich also nicht nennen)
Da das Wetter nicht sonderlich schön war, entschloss ich mich, erst einmal die Museen im Zentrum der Stadt zu besuchen. Zunächst wollte ich das Forsvarsmuseet (Museum der norwegischen Streitkräfte) aufsuchen, das im Bereich des Akershusslott liegt. Wenn man schon einmal da ist und von der Stadt an sich noch nichts gesehen hat, schaut man sich erst einmal die Festung an (das Schloss an sich macht leider auch erst im Mai auf). Nach dem Aufstieg (bitte nicht zu wörtlich nehmen, es geht zwar nach oben, aber nicht allzu hoch) hat man dann von den Mauern einen recht guten Blick über den Fjord, das Gebiet um das Rådhus (Rathaus), den entfernten Holmenkollen und die Flanierpromenade Aker Brygge. Als ich nun auf den Mauern der Festung stand, stellte ich eine Wetterbesserung fest, worauf ich mein komplettes Programm umstellte und mich mit dem Bus (Nummer 30) zur Museumsinsel Bygdøy aufmachte (im Sommer fahren auch Schiffe), denn das dortige Freilichtmuseum wollte ich mir dann doch bei Sonnenschein zu Gemüte führen.
Norsk Folkemuseum
Das norwegische Volksmuseum beschäftigt sich, wie der Name schon vermuten lässt, mit der Geschichte der norwegischen Besiedelung. In diesem recht großen Freilichtmuseum sieht man diverse Gebäude (Stabkirche, Holzfällerhütten, Wohnhäuser) vergangener Tage aus allen Teilen Norwegens. Zudem gibt es noch Ausstellungen über die Samen.
Insgesamt muss ich allerdings sagen, dass ich von dem Museum etwas enttäuscht war. Dies lag allerdings wohl hauptsächlich an der Jahreszeit. Man merkte deutlich, dass man nicht in der Saison für Freilichtmuseen ist, denn außer mir liefen nur ein paar wenige weitere Besucher durch das Museum. Demzufolge gab es natürlich auch keine Personen, die einem Fragen zu den Gebäuden beantworten konnten, zudem war es, bedingt durch die nördliche Breite, noch völlig kahl (das kann man dem Museum aber auch nicht anlasten).
Nun denn, mir hat Skansen in Stockholm besser gefallen, allerdings hat daran auch die Jahreszeit einen kräftigen Anteil geleistet (damals war es Hochsaison im Sommer). Daran, dass man viele Gebäude nicht von innen besichtigen konnte, hat die Jahreszeit allerdings wohl wenig zu tun.
Vom Folkemuseum bin ich dann zu Fuß am Vikinskipshus vorbei zum Frammuseum gelaufen. Die Wikingerschiffe wollte ich mir dann auf dem Rückweg ansehen, denn das Frammuseum machte als erstes die Pforten dicht.
Frammuseet
Im Frammuseet ist, wer hätte es auch anders vermutet, die Fram ausgestellt. Die Fram war das Polarforschungsschiff Nansens (Amundsen hat es später auch verwendet) und half bei Expeditionen in der Arktis wie der Antarktis (unter anderem beim Wettlauf zum Südpol)
Im Museum werden selbstverständlich die einzelnen Polarfahrten erläutert und diverses Bildmaterial sowie Gegenstände gezeigt. Die Erläuterungen hierzu finden sich in Norwegisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Japanisch,..., es dürfte also keiner Probleme bekommen. Das eigentliche Herzstück des markanten Baus ist allerdings die Fram selbst. Und im Gegensatz zur Vasa in Stockholm, kann man die Fram von Innen besichtigen; und zwar komplett. Die Kabinen, den Maschinenraum, Stauräume, Aufenthaltsräume,... insgesamt ein wirklich sehr lohnenswertes Museum.
Kon-Tiki Museet
Das Kon-Tiki Museet liegt direkt neben dem Frammuseet und beherbergt Thor Heyerdahls Balsafloss Kon-Tiki, sowie einen Nachbau des Papyrus-Bootes Ra II. Auch wenn die wissenschaftlichen „Beweise“ Heyerdahls umstritten sind, es ist doch recht interessant zu sehen, wie weit eine kleine, multikulturelle Besatzung mit so einem Boot kam (Ra II über den Atlantik, die Kon-Tiki über den Pazifik) Neben den Booten werden selbstverständlich noch die Beweggründe Hayerdahls, sowie die Planung und Durchführung der Expeditionen mitsamt ihren Problemen (vor allem bei der Ra I) erläutert.
Und wenn das dritte Museum gleich über die Straße liegt, dann geht man natürlich da auch rein:)
Norsk Sjøfartsmuseum
Auch wenn man kein Norwegisch versteht, man kann erahnen, mit welchem Themengebiet sich das Museum beschäftigt, der norwegischen Seefahrt. Der Hauptteil des Museums sind eine Vielzahl von Modellen, so dass mein Herz natürlich höher geschlagen hat. Modelle von Kreuzfahrtschiffen, Modelle von Tankern, Modelle von Fischkuttern,... Daneben gibt es noch diverses Schiffszubehör wie Galionsfiguren zu sehen. Ebenfalls recht sehenswert ist der Nachbau einer Nobelkabine eines alten Luxusdampfers.
Nach diesem Museum ging es dann zurück zum Vikingskipshus, um dort vor verschlossenen Türen zu stehen. Tja, die Angaben im Reiseführer waren wohl nicht mehr ganz die neuesten, denn das Museum hatte um 16.00Uhr seine Pforten geschlossen. An dieser Stelle hat sich mir dann auch eine Erkenntnis offenbart, von nun an gilt für die Tagesplanung die Angabe im Beiheft des Oslo-Passes.
Nun denn, um ins Hotel zu gehen war es bei weitem noch zu früh, also musste Abhilfe her. Nach einem Blick in den Reiseführer, stellte ich fest, dass der Vigelandspark in der Nähe lag und mit Hilfe der Buslinien gut zu erreichen war, schönes Wetter war es zudem auch, also begab ich mich sogleich zum Park.
Vigelandspark
Wenn man an der Haltestelle Vigelandsparken aus dem Bus steigt, steht man direkt vor dem großen Eingangstor zum Park. Direkt neben dem Park steht auch noch das Vigelandsmuseet, für das muss man allerdings Eintritt bezahlen (oder eben den Oslo-Pass besitzen)
Im Park sind vor allem die Skulpturen Vigelands sehenswert. Herausragend ist dabei sicherlich der Obelisk auf der Anhöhe in der Mitte. Neben diesen zahlreichen Figuren gibt es allerdings auch genügend Wege um sich zu entspannen, einige Bänke,... der größte Nachteil bei meinem Besuch war allerdings auch wieder die Jahreszeit, wenn es in einem solchen Park grünt und die Springbrunnen angestellt sind, dann ist das natürlich etwas schöner, als zwischen kahlen Bäumen umher zu spazieren.
Da ich den Park gleich noch zum Schreiben diverser Postkarten benutzt habe, verging die Zeit dann schneller als gedacht und ich begab mich ins Hotel um Tag eins ausklingen zu lassen (vom vielen Laufen wird man doch auch müde in den Beinen)
Laut Wetterbericht würde der Freitag schöner werden als der Samstag, also stand die nächste Außenexpedition an, der Besuch des Holmenkollens. Da die Wetterlage allerdings noch etwas diesig war, beschloss ich mir zuerst das Schloss anzusehen (besichtigen kann man es eh nur während zwei Monaten im Sommer, von daher würde das recht schnell gehen)
Slott
Das königliche Schloss liegt am Ende der Karl Johans gate (vergleichbar mit der Königstraße in Stuttgart) auf einem kleinen Hügel. Im Vergleich zu den Schlössern anderer Städte (Stockholm, London,...) ist das Osloer doch recht klein geraten. Eine große Bewachung gibt es auch nicht, lediglich zwei Uniformierte liefen vor dem Bau auf und ab.
Nachdem sich das Wetter nicht drastisch änderte, beschloss ich nun endlich gen Holmenkollen aufzubrechen. Vom Schloss aus gelangt man mit einmaligem Umsteigen innert 20 Minuten zum Holmenkollen, der sich am Rande der Stadt erhebt (die Schanze sieht man von diversen Orten aus) Von der T-Bahn-Station Holmenkollen, geht es noch ein kurzes Stück steil bergauf, dann steht man unter der Schanze...
Holmenkollen und Skimuseet
Die Anlage an sich kann man kostenlos besichtigen, man kann also zunächst einmal die Schanze und das Stadion an deren Fuße begutachten. Recht interessant fand ich dabei auch ein Schild, auf dem die Entstehung der Sprungschanze dokumentiert ist (immer das aktuelle Profil im Vergleich zum ursprünglichen) Während die Schanze ein recht ästhetisches Bild abgibt, wirken die Zuschauertribünen nicht gerade allzu schön (liegt eben kein Schnee*g*)
Nach dieser ersten In-Augenschein-Nahme kann man ins Skimuseet gehen. Selbiges ist unten in die Schanze gebaut und befasst sich mit der Geschichte der Skifahrt und des Holmenkollen. Neben frühen Skiern werden also auch neue Modelle ausgestellt und auf die unterschiedliche Verwendung des Hilfsmittels Ski (z.B. von Samen oder der Armee) eingegangen.
Am hinteren Ende des Museums befindet sich dann der Aufzug zur Schanze. Dieser führt im hinteren Pfosten nach oben. Das letzte Stück bis zur verglasten Kanzel geht es dann im Inneren der Schanze mit Treppen nach oben. Die Sicht über die Stadt und den Fjord von dort oben ist auf jeden Fall grandios (das konnte man auch bei den damaligen Wetterverhältnissen feststellen)
Auch die Zeit am Holmenkollen ging zu Ende und ich wollte mir ja noch das Vikingskiphus ansehen, das ich am gestrigen Tag verpasst hatte. Also zurück zur Bahnstation gelaufen und zurück in die Innenstadt, um dort in den Bus Richtung Bygdøy zu steigen.
Vikingskipshus
In diesem Museum sind drei Grabschiffe aus der Wikingerzeit ausgestellt. Zwei davon gehören zu den besterhaltenen Wikingerschiffen, was das Museum durchaus zu etwas besonderem macht. Neben den Schiffen sind auch noch diverse Grabbeigaben ausgestellt. Die drei vorhandenen Prachtschlitten können allerdings in der nächsten Zeit nicht begutachtet werden, da sie sich in einem sehr kritischen Zustand befinden und neu restauriert werden müssen. Nach den Befunden aus dieser Restauration, wird auch über die Zukunft des Museums entschieden.
Den restlichen Tag verbrachte ich dann mit herumschlendern in der Stadt, ohne mir ein bestimmtes Ziel vorzunehmen (man will ja auch mal die Stadt an sich sehen und nicht nur Museen)
Am dritten und letzten Tag nahm ich mir dann schließlich die Museen im Zentrum Oslos vor. Zuerst kam allerdings das Rathaus an die Reihe...
Rådhuset
Das Rathaus ist wohl das Wahrzeichen Oslos (zumindest können sich die meisten Besucher als erstes daran erinnern) Die markannten dicken Backsteintürme sind auch kaum zu übersehen. Zudem liegt das Rathaus direkt am Fjord, so dass es auch bei einer Ankunft von See sofort ins Auge sticht.
Betritt man das Rathaus, dann wird man erst einmal von der gigantischen Eingangshalle überwältigt. Verziert mit dem größten Ölgemälde Europas und einer umlaufenden Empore beeindruckt der Bau auf jeden Fall (von innen ist es auf jeden Fall bedeutend schöner als von außen*g*) Zu besichtigen sind eigentlich alle Prachträume, sowie der Sitzungssaal. Bei meinem Besuch waren allerdings nicht alle Räume zugänglich, da sie für einen offiziellen Zweck gebraucht wurden (ich schätze mal in Zusammenhang mit der großen Dåp von Ingrid Alexandra (von dem ganzen Aufmarsch hab ich allerdings nichts mitbekommen))
Nach dem Rathaus kam als nächstes das
Forsvarsmuseet
an die Reihe. Ich war mir zunächst nicht so sicher, ob ich mir dieses Museum, das sich mit der Geschichte der norwegischen Streitkräfte beschäftigt, wirklich anschauen soll, doch als ich las, dass da auch Flugzeuge ausgestellt sind, musste ich natürlich hin.
Das Museum liegt etwas abgelegener in einem Winkel der Festung Akershus, ist also gut zu erreichen, aber nicht unbedingt auf Anhieb zu finden... Angefangen von den Wikingern, über dieverse Kriege mit Dänemark und Schweden, bis hin zur deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg wird die norwegische Armee in verschiedenen Dioramen in Szene gesetzt. Neben diesen Dioramen sieht man auch noch ettliche Waffen, Panzer, Raketen,... Besonders interessant fand ich eine Brücke eines U-Boots, bei der man durch das Periskop schauen konnte, ich hätte um ehrlich zu sein nicht gedacht, dass man da sooo wenig durch sieht.
Danach kamen noch der Dom und das Museum für Samtidskunst (Gegenwartskunst) an die Reihe. Letzteres hatte zwar geöffnet, bereitete allerdings eine neue Ausstellung vor, so dass man praktisch nichts sehen konnte.
Zum Schluss besuchte ich dann noch zwei letzte Museen, zum einen die
Nasjonalgalleriet
in der unter anderem der Schrei von Edvard Munch hängt. Viel interessanter fand ich allerdings die Bilder anderer skandinavischer Künstler, die sich mit der Natur des Nordens beschäftigt hatten. Insgesamt umfasst die Galerie allerdings sehr viele Stile, so dass wohl die meisten eine Abteilung finden werden, die ihnen zusagt (auch wenn man sich bei manchen „Kunstwerken“ fragt, ob man so etwas noch als Kunst laufen lassen kann*g*).
Angemerkt sollte hier noch sein, dass man in die Galerie (ebenso wie ins Museum für Samtidskunst und das Historisk Museet) keine Rucksäcke mitnehmen darf (Schließfächer sind allerdings vorhanden)
Zum anderen das
Historisk Museet
welches sich mit verschiedenen Kulturen und deren Geschichte beschäftigt. Soweit ich es noch in Erinnerung habe, müsste das Lindenmuseum für Völkerkunde in Stuttgart ähnlich sein. Behandelt werden die Samische Kultur, Norwegen von der Steinzeit bis zu den Wikingern und dem Mittelalter. In den oberen Geschossen gab es noch Abteilungen für Amerika und Ostasien.
Den Abend ließ ich dann an der Hafenanlage von Aker Brygge ausklingen. In diesem Bezirk entstand aus der Verschmelzung von alten Fabrik und Lagerhallen mit moderner Glasarchitektur eine Flanierpromenade, die von Nahem durchaus ihren Reiz besitzt (aus der Ferne sieht sie nicht sonderlich aus) Hier kann man an diversen Ständen und Restaurants Essen kaufen, den Schiffen zuschauen, hat einen guten Blick auf das Rathaus und die Möglichkeit zu shoppen, womit wir auch schon beim nächsten großen Thema wären...
ESSEN UND EINKAUFEN
Das Essen handle ich recht kurz ab, denn damit hatte ich ein paar Probleme, da mir gleich zu Beginn mein Schneidezahn abgebrochen war (lag aber nicht am Essen;), von daher war mir der Appetit etwas vergangen. Grundsätzlich gilt: Es gibt vom amerikanischen Fastfoodriesen bis zum Nobelrestaurant alles. Auf Ersteren muss man sicherlich nicht zurückgreifen, es gibt auch genügend Stände und Kioske, an denen man recht günstig an anderweitiges Essen kommt. Setzt man sich allerdings in ein Restaurant, dann wird die Sache nicht ganz so billig...
Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Oslo genügend. In Bahnhofsnähe sowie bei Aker Brygge gibt es große Einkaufszentren, in denen man eigentlich alles bekommt was man sucht, weitere kleinere Läden gibt es entlang der Karl Johans Gate, allerdings sollte man da auch etwas vorsichtig sein, Nepp gibt es da eben auch des öfteren (sieht man den Läden aber eigentlich schon von Außen an)
SONSTIGES
Post
Fast jeder will wohl während seines Urlaubes auch Postkarten verschicken. Ins Ausland kostet eine solche Karte 9,50NOK, wobei man zwischen A und B-Priorität wählen kann. Wozu dieses System allerdings gut sein soll, frage ich mich nach dem Praxistest wirklich. Preislich macht es keinen Unterschied und die meisten Karten kamen, egal mit welcher Priorität, Montags oder Dienstags an (wurden Freitags eingeworfen, also ist die Postverbindung im Vergleich zu anderen Staaten deutlich schneller)
Literatur
Um eine Stadt, in der man noch nie war, kennen zu lernen, benutzt wohl fast jeder einen Reiseführer in gedruckter Form (wenn man einen Bekannten in der Stadt hat, wäre das natürlich besser) Schaut man sich in den heimischen Buchläden um, so wird man feststellen, dass man einen Reiseführer über Oslo alleine kaum finden wird, von daher muss wohl ein Reiseführer über Norwegen im Allgemeinen herhalten.
Auf meiner Reise hatte ich zwei Reiseführer dabei, den ersten hatte ich mir schon vor einiger Zeit gekauft, da mich Norwegen als Land interessiert, also war dieser schon vorhanden. Bei diesem Buch handelte es sich um den Vis-à-Vis Norwegen, der einen ziemlich ausführlichen Abschnitt über Oslo enthält.
Der zweite Reiseführer stammt aus dem Hause Velbinger und umfasst Süd- und Mittel-Norwegen. Die beiden Reiseführer könnten in ihrer Aufmachung wohl kaum unterschiedlicher sein, ersterer mit vielen Bildern, übersichtlichen Boxen für Öffnungszeiten, Eintritt, Anfahrt,..., zweiterer mit sehr ausgiebigen Texten, viel Hintergrundwissen und einigen wenigen Handzeichnungen.
Welcher der beiden einem mehr zusagt ist sicherlich Geschmacksache (Mein Tipp: den Vis-à-Vis während den Touren, den Velbinger zum Planen des nächsten Tages), Vor- und Nachteile haben sie beide. Preislich liegt der Vis-à-Vis bei 20,90€ (amazon), der Velbinger bei 23,50€ (beide gibt es gebraucht wohl deutlich billiger) Über die Aktualität kann ich nur so viel sagen, der Vis-à-Vis hatte den einen Fehler mit der Öffnungszeit des Vikingskiphus, der Velbinger wurde mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt (an dieser Stelle nochmals danke an die Verleiherin:) beim Stammtisch gibt’s ihn dann zurück;) und war schon etwas älter, von daher kann ich die Aktualität der neuesten Ausgabe was die Öffnungszeiten betrifft nicht beurteilen.
RÜCKREISE
Die Rückreise verlief ohne größere Probleme, mit dem Flytoget gelangt man wieder alle 20 Minuten zum Flughafen und von dort konnte ich pünktlich meinen Rückflug antreten (also nicht so wie in Rom, wo man ewig nicht starten konnte, weil die zu blöd waren ihren Flughafen zu organisieren und danach fünf Stunden in München zubringen durfte, weil dort die nächste Maschine schon raus war...)
In Berlin klappte das Umsteigen für mich dann auch perfekt, nur, wie ich dann später in Stuttgart erfuhr, nicht so ganz perfekt für meinen Koffer. Also testete ich gleich noch den Service der Lufthansa, was verloren gegangene Gepäckstücke anbelangt. Hier kann ich im Nachhinein allerdings auch nicht meckern, die Aufnahme am Schalter ging schnell und unbürokratisch, der Koffer kam mit der nächsten Maschine und wurde am morgen darauf um 8.45Uhr zu mir nach Hause geliefert.
FAZIT
Ich habe die Entscheidung nach Oslo zu fliegen nicht bereut, das ist völlig klar. Die Stadt hat ihren Reiz und hat auch einiges zu bieten. In einem bin ich mir allerdings auch sicher, wenn ich das nächste Mal nach Oslo kommen sollte, dann nicht zu dieser Jahreszeit, sondern voll im Sommer. Oslo lebt einfach auch von seinen Parkanlagen und die sind im grünen Zustand einfach schöner (das dürfte auch an Hand der Fotos deutlich werden)
Auch wenn Oslo Stockholm nicht von der Spitze meiner liebsten Städte stoßen konnte, ich kann die Stadt nur empfehlen und vergebe auf jeden Fall fünf Sterne.
Bis demnächst, oder wie es in Oslo heißen würde:
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