Pro:
führender deutschen Meduienkonzern
Kontra:
sehr hohes KGV
Empfehlung:
Nein
Kommt sie nun die Jahresendralley oder nicht ? Eigentlich fällt mir dabei nur ein uralter sattbekannter Spruch ein: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist. Wollt nur sagen Börsengeschehen ist kaum vorhersehbar, aber unbestritten gab es dieses Jahr bisher eine erfreuliche Entwicklung im Gegensatz zu den letzten, deshalb benutze ich die Gelegenheit mir interessant erscheinende Werte näher vorzustellen.
Die in Unterföhring bei München ansässige ProSiebenSat.1 Media AG (ISIN DE0007771172/ WKN 777117)ist die eigenen Angaben zufolge stärkste Senderfamilie im deutschen Fernsehmarkt. In der kommerziell entscheidenden Zielgruppe der 14- bis 49jährigen Zuschauer habe der gemeinsame Marktanteil im Jahr 2002 bei 28,1 (i.V. 30,1)% gelegen, wird berichtet. Im Einzelnen entfielen davon auf den Fernsehsender "Sat.1" 11,1 (11,6)%, auf "ProSieben" 12,0 (13,3)% und auf "Kabel 1" 5,0 (5,2)% - zudem wird der Nachrichtensender "N24" betrieben. Bezogen auf die Zahl aller Zuschauer erreichte die Gruppe im Berichtsjahr einen Marktanteil von 21,5 (23,1)%, und zwar 9,9 (10,1)% "Sat.1", 7,1 (8,0)% "ProSieben" und 4,5 (5,0)% "Kabel 1", s.a. näheres zur Firma im informer von comdirect.
Der Sender "ProSieben", der auf die Ausstrahlung von Spielfilmen spezialisiert ist, nahm seinen Betrieb im Jahre 1989 auf. Bereits im vierten Geschäftsjahr überschritt er die Gewinnschwelle. Im Sog des schwachen Branchenumfelds sank der Gesamtumsatz des Senders im Berichtsjahr 2002 auf 778 (i.V. 860) Mill. Euro. Das Ergebnis vor Steuern gab auf 206 (262) Mill. Euro nach, womit sich eine Rendite von 26,5 (30,5)% errechnet. Damit sei "ProSieben" der profitabelste Sender Deutschlands, hebt das Unternehmen hervor.
Wie stehen jetzt also die Chancen, dass an den Aktienmärkten generell und bei Prosiebensat.1 im speziellen ein Anstieg zu erwarten ist ?
Erst Anfang August dieses Jahres entschied der Gläubigerausschuss der insolventen Muttergesellschaft KirchMedia dem in Ägypten geborenen US-Unternehmer Haim Saban im zweiten Anlauf der Übernahme der Senderfamilie ProSiebenSat.1 zuzustimmen.
Unabhängig von dem wirtschaftlichen Daten scheint die deutsche Börse auf dem derzeitigen Niveau immer noch Auftriebspotenzial zu besitzen. Auch wenn die Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung noch nicht unmittelbar erkennbar sind, so dürfte dennoch gerade diese Medienaktie langfristig ein interessantes Investment sein.
Den Wirren der Börse konnte sich auch dieses Unternehmen nicht entziehen und tauchte von über 40 Euro bis unter 5 Euro ab um sich derzeit schon wieder bei 13 Euro zu konsolidieren.
Positiv sehe ich aber das eine Reihe von Analysten bzw. Zeitungsartikel die Aktie schon wieder positiv bewerten und fasse die für mich wesentlichsten Argumente wie
folgt zusammen:
- Florian Leinauer, Analyst von Helaba Trust, bewertete die Aktie mit "neutral" da sie im 3. Quartal dieses Jahres gestiewgenen Konzernerlösen auf 363 Mio. Euro (+3,2% gegenüber dem Vorjahr) erstmals seit dem Jahr 2000 damit wieder ein positives Wachstum aufweist (nachzulesen bei Onvista unter Empfehlungen zur Aktie).
-Die Nettoverschuldung ist auf 850,7 Mio. EUR gesunken und liegt damit um 10,1% unter dem Vorjahresniveau (vgl. adhoc-Meldung des Unternehmens).
Allerdings erscheint mir persönlich die Aktie mit einem KGV 2005e von rund 34 als zu teuer
Die Vorgängergesellschaft ProSieben Media AG hatte ihren Börsengang am 7. Juli 1997 und nach Zusammenschluss der ProSieben Media AG und der Sat.1 Holding GmbH wird die jetzige ProSiebenSat.1 Media AG unter ihrem neuen Namen seit dem 13.10.2000 an der Börse gehandelt.
Zusammengefaßt denke ich auch, als Marktführer ist man gut positioniert und bei einem Kurs um die 13 Euro Euro ist meiner Meinung nach im Moment nicht viel falsch zu machen, aber bei der Beachtung des KGV's drängt sich mir kein Kauf auf.
Immer vor Augen halten sollte man sich allerdings die banale Binsenweishet, die Bernd Niquet wie folgt formulierte: "Aktien können steigen oder fallen. Die Aussicht auf Gewinn kann nur durch ein mindestens ebenso großes Verlustrisiko erkauft werden. Jeder Aktienkauf ist daher stets ein risikobehaftetes Unterfangen. Und zudem gilt: Je höher die Gewinnchance, je höher das Risiko."
Fazit
*****
Die derzeitige Börsenentwicklung sollte zum herauspicken interessanter Angebote genutzt werden und ProSiebenSat.1 Media AG ist ohne Zweifel als Marktführer gut positioniert, aber drängt sich trotzdem momentan nicht zum Kauf auf. Bei den von mir vorgestellten chancenreichen Aktien handelt es sich wie immer nur um eine persönliche Meinung und keine Handlungsaufforderung. In diesem Sinne Pecunia non olet (Geld stinkt nicht) und noch schöne Herbsttage ! weiterlesen schließen
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