RTL2 Big Brother 5 Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Big Brother

  

  04.11.2004, 21:55 Uhr von
  LittleGiant
  Bei Dooyoo, PV u. Yopi als ´LittleGiant`, bei Ciao als ´Cybermike1202`

  1

  Bewertungen (27) / Kommentare (3)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  • Unterhaltungswert:  schlecht
  • Informationsgehalt:  sehr schlecht
  • Präsentation:  durchschnittlich
  • Spaß:  durchschnittlich
  • Spannung:  wenig
  • Romantik:  wenig

  Pro:

  nix

  Kontra:

  siehe Text

  Empfehlung:

  Nein

  Dieser Beitrag bezieht sich nicht nur auf die letzte Staffel, sondern beschäftigt sich ganz allgemein mit "Big Brother"...
  
  Was wurde anfangs heftig diskutiert über Big Brother! Eine Show, in der die Kandidaten über 3 Monate ständig mit Kameras und Mikrofonen beobachtet wurden - und das 24 Stunden am Tag.
  
  Wir erwarten von unserer Gesellschaft, dass sie Grundfreiheiten schützt - das Recht, dass wir hingehen können, wohin wir wollen, das Recht auf eine Privatsphäre. Hier gibt es einen öffentlichen Schauplatz, wo Menschen diese Rechte freiwillig aufgeben. Auch ich war neugierig auf ´Big Brother`, habe mir die erste Staffel (mit Zlatko, Jürgen, Alex, Christian, Kerstin & Co.) auch (mehr oder weniger) regelmäßig ´reingezogen`.
  
  Das Bemerkenswerte an dieser Show war (und ist), daß sich Menschen - aus welchen Motiven auch immer - freiwillig "zum Affen machen". Die einen sehen es als Experiment an und gehen die Sache entsprechend locker an, die anderen wollen auf sich aufmerksam machen. Wieder andere sind hinter dem Geld her, das es dort zu gewinnen gibt. Aber was ist eigentlich der "Sinn" einer solchen Show!?
  
  Das Ganze ist ein Experiment. Es ist die persönliche Entscheidung eines jeden Teilnehmers an diesem Experiment, ob und wieviel er von sich preisgibt... Wobei Big Brother eigentlich noch die "harmlose" Variante ist. Hier gibt es ein Haus, bzw. ein Grundstück, das mit Kameras und Mikrofonen rund um die Uhr beobachtet wird. Die Leute sind auch nicht wirklich eingesperrt, können jederzeit "aussteigen"... Auf einer einsamen Insel, weit ab von der Zivilisation, wäre das schon schwieriger.
  
  Big Brother war also nur der Vorreiter für eine ganze Reihe von ähnlichen Projekten. Da werden Promi`s auf eine tropische Insel geschickt und müssen dort ein "Überlebenstrainig" machen. Aber so richtig gefährlich war`s dort wohl nicht!? Das Gelände, wo sich die Promi`s aufgehalten haben, war sicher sorgfältig ausgesucht, und auf (mögliche) Gefahren untersucht worden.
  
  Kaum vorstellbar, was für einen "Knatsch" es gäbe, wenn sich einer der Prominenten böse verletzt oder von einem wilden Tier angefallen würde. Da freut sich das deutsche Publikum auf einen spektakulären Prozess, dicke Schmerzensgeldforderungen - und noch dickere Schlagzeilen.
  
  Aber nun zurück zu Big Brother:
  So richtig "Karriere machen" konnte bisher noch keiner der Big-Brother-Kandidaten. Anders als bei Talent-Shows wie z. B. "DSDS" oder "StarSearch", wo einige der Kandidaten auch wirklich was zu bieten hatten. Na ja, Alida hat z. B. bei "Neun live" eine eigene Sendung.
  
  Aber alle anderen ehemaligen Kandidaten aus dem BB-Haus sind heute mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden. Das sieht man auch an der Präsenz im Internet bzw. WWW. Einige der Kandidaten hatten eigene Homepages. Aber die sind schon lange wieder gelöscht.
  
  Welche "Leistung" müssen die "Kandidaten" (oder sollte ich besser ´Versuchskaninchen´ sagen) von "Big Brother" eigentlich erbringen!? Da gibt es eine Tages- oder Wochenaufgabe, die gelöst werden muß (und die manchmal auch knifflig war), aber im Großen und Ganzen hatten die ersten Kandidaten eigentlich ein ganz nettes Leben auf Kosten von RTL.
  
  Auch der Sex kam nicht zu kurz. Einige ´Kandidaten` haben es wohl (über so lange Zeit) nicht "ohne" ausgehalten. Sex sells...
  
  Inzwischen läuft die ich weiß icht, wievielte, Staffel von "Big Brother" und die (anfangs heftigen) Kontroversen in der Öffentlichkeit gehen fast gegen Null. Mittlerweile regt sich wohl niemand mehr darüber auf. Nur von der Politik hat man mal kurz etwas gehört, weil sich wohl irgendein Politiker mal Gedanken über "Menschenwürde" im Zusammenhang mit Big Brother gemacht hat. Big Brother "lebt" von der Neugier der Zuschauer - vom Voyeurismus.
  
  Die Regeln bei Big Brother wurden immer wieder verschärft. Aber ich denke, das war von den "Machern" von Anfang an so geplant: Erst mal die harmlose Variante zum Angewöhnen - und dann verschärft man die Regeln, um die bis dato gewonnenen Zuschauer "bei der Stange zu halten"...
  
  Und wenn dann einer der Kandidaten vorzeitig "aus der Haft entlassen" wurde, wurde er z. B. mit einem Plattenvertrag "belohnt". Einige der Kanditaten waren mir auch wirklich sympathisch, z. B. Jürgen. Oder John, der arbeitslose Zimmermann aus Berlin. Oder Zlatko, der nicht wußte, wer Shakespeare ist. Oder auch Sabrina. Und, und, und... Ein richtiger Unsympath-, ein richtiger "Stinkstiefel", war eigentlich nicht dabei... Wie gesagt, ich habe irgendwann aufgehört, mir das anzusehen.
  
  Das "pseudowissenschaftliche" Prinzip der Sendung: Wie verhalten sich Menschen, wenn sie eingesperrt und unter ständiger Beobachtung sind. Verhalten sie sich nur am Anfang völlig normal, oder ändern sie sich im Laufe der Zeit - und wenn ja, WIE verändern sie sich...
  
  Um dem ganzen dann mehr Pepp zu verleihen (oder auch nur, um gegen sinkende Einschaltquoten anzukämpfen) wurden dann diverse Promi`s (z. B. Verona Feldbusch, Promi-Friseur Udo Walz, FDP-Mann Guido Westerwelle) vor den Promo-Karren gespannt. Aber letztlich - das ist jedenfalls meine Ansicht - war das Projekt "Big Brother" nach der zweiten oder dritten Staffel schon ausgereizt. Der Zuschauer wußte im Prinzip schon, was ihn erwartet. ´Neu` waren eigentlich nur die Gesichter und die (verschärften) Regeln.
  
  Und noch ein paar Worte zu den Kandidaten, die anfangs drei Monate und inzwischen ein ganzes Jahr im Big-Brother-Contaienr ausharren mußten und müssen. Was sind das eigentlich für Leute, die sooooviiiieeeel Zeit haben!? Arbeitslose!? Millionäre (die sowieso keinen Finger mehr krumm machen müssen)!? Wollte ICH bei "Big Brother" als Kandidat mitmachen, würde mir mein Chef wahrscheinlich nahelegen, daß ich mir - wenn ich nach einem Jahr aus dem "Big Brother"-Haus ausziehe (vorausgesetzt, ich werde vorher nicht von den Zuschauern rausgewählt) - gleich einen neuen Job suche. Und Job`s gibt es ja wie Sand am Meer... Notfalls muß ich dann eben durch Kneipen tingeln und auf "Malle" am Ballermann die Touri`s unterhalten... Oder man muß eben einen SEHR GROSSZÜGIGEN Arbeitgeber haben...
  
  Was zu Beginn als spektakuläre Fernseh-Neuheit gepriesen wurde, und zur besten Sendezeit über die Bildschirme der TV-Nation flackerte, ist mittlerweile "Routine" - und längst nicht mehr interessant. Die Spannung ist raus. Das BESTE, was man in diesem Fall tun kann (siehe auch "Late Nite Show" mit Anke Engelke in SAT 1): A B S E T Z EN.... Und wenn RTL kein Einsehen hat - U M S C H A L T E N...
  
  Bemerkenswert war (und ist) die Resonanz in der Öffentlichkeit: Wenn man Leute fragt, ob sie sich sowas anschauen, reagieren die meisten ganz entrüstet: "ICH doch nicht.." Aber wenn sich keiner sowas anschaut - wieso reden die Leute dann darüber!? Wenn ich mich recht erinnere, hat sich sogar mal der Deutsche Bundestag mit dem Thema "Big Brother" beschäftigt (wg. Menschenwürde...).
  
  ICH schaue mir "Big Brother" jedenfalls NICHT mehr an... weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    hjid55, 14.02.2009, 10:04 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich und liebe Grüße Sarah

  • 

    frankensteins, 28.12.2008, 01:11 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße, .....................

  • 

    Madrianda, 04.11.2004, 22:09 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    ...ist für mich auch schon lange *gestorben* Grüßles Beate