Pro:
- Fertigung aus stabilem, unverwüstlichem Material
- praktische, zweckdienliche Formgebung
Kontra:
- nichts, außer ...
- ... dass mein Verschluss dank Ehm Drum jetzt im Schlund eines Vulkans ruht.
Empfehlung:
Ja
Meine Trinkflasche der Schweizer Firma SIGG leistet mir seit Jahr und Tag gute Dienste, wenn ich auf Reisen bin. Dass ich kürzlich den Verschluss ersetzen musste, hat denn auch nichts mit Verschleiß oder Materialermüdung zu tun, sondern ist wirklich allein die Schuld meines Freundes Ehm Drum.
Kennen gelernt habe ich Ehm Drum im Laufe meiner Lehr- und Wanderjahre. Einen nicht unwesentlichen Teil dieser Zeit habe ich bei Ehm Drums Stamm verbracht, und obwohl mir Ehms Sprache nach wie vor Rätsel aufgibt, verbindet uns beide eine tiefe Freundschaft, die mittlerweile schon viele Jahre besteht. Und obwohl Ehm und ich uns vergleichsweise selten sehen, ist jedes unserer Wiedersehen unvermindert herzlich.
Im letzten Jahr haben Ehm und ich sogar einen gemeinsamen Urlaub im südpazifischen Inselstaat Vanuatu verbracht. „Iwoidscho immama auffanwulkan auffikraxlnwoisd?“, hatte Ehm gesagt, als er mal wieder bei mir vorbeigeschaut hatte. Und obwohl ich kein Wort von dem verstand, was Ehm gesagt hatte, wurde mir der Sinn des Gesagten dank einer kleinen Handskizze und Ehms bildhafter Gestik und Mimik schnell klar: Offenbar war es ein Herzenswunsch Ehms, einmal im Leben einen Vulkan zu besteigen. Da mir der Gedanke ebenfalls reizvoll erschien und ich ohnehin gerade Zeit hatte, beschlossen wir, und zusammenzutun. Nachdem wir die freundliche Dame im Reisebüro des Vertrauens konsultiert hatten, nahmen unsere Reisepläne rasch sehr konkrete Gestalt an: Im Herbst des Jahres würden wir nach Vanuatu reisen, um dort den berühmt-berüchtigten Feuerberg Mount Kahlua zu besteigen.
Vor Ort angekommen, schnürten wir unsere Bündel und bereiteten uns auf einen schweißtreibenden Aufstieg vor. Auf der Liste der höchsten Vulkane der Welt taucht der Mt. Kahlua zwar nicht auf, aber trotzdem hat der Berg, dessen Name in der Sprache der Eingeborenen soviel bedeutet wie „Die dem weißen Russen die schwarze Seele gibt“, seine Tücken.
Wir hatten freilich nichts zu fürchten und machten uns noch vor Sonnenaufgang auf den Weg – im Gepäck natürlich auch meine gute alte Trinkflasche von Sigg, die zwar im Laufe der Jahre manche Beule und Schramme davongetragen hat, die mir aber auf all meinen Reisen und Wanderungen ein treuer Begleiter gewesen ist. Auch auf den Mt. Kahlua begleitete mich meine Sigg-Flasche – natürlich inklusive des praktischen Verschlusses, an dem man einen Karabinerhaken anbringen kann, der wiederum sich problemlos an einem Rucksack befestigen lässt. Dank des sinnigen Designs baumelte meine Flasche also munter von meinem Rucksack herab, und das würde sie sicher noch heute tun, wenn, ja wenn Ehm Drum nicht plötzlich eine Art Gipfelkoller erlitten hätte.
Als wir endlich wohlbehalten an der Spitze des Bergs angelangt waren, war es unterdessen Mittag geworden. Die Sonne stand im Zenit und brannte gnadenlos von einem wolkenleeren Himmel hinab. Ich nahm also meine Flasche zur Hand, drehte den Schraubverschluss ab ... und da passierte es. Mit Ehm ging eine seltsame, ja geradezu schreckliche Verwandlung vor sich. Seine Augen weiteten sich, und seine Gesichtszüge verzerrten sich zu einer Maske des Schreckens: „Daring! Doissadaring! Gleigibsdmanher dosidanring inwulkaneini werfnko!“
Ehms Worte waren noch nicht in der dünnen Bergluft verhallt, da stürzte sich der treue alte Gefährte schon auf mich und versuchte, mir den Verschluss zu entwinden: „Doringmuass inwulkaneini! Raschhermidmringerl!“
Was konnte nur in ihn gefahren sein? Wir rangen miteinander wie wilde Tiere, und obwohl ich wacker Kontra gab, hatte ich Ehms übermenschlich wirkenden Kräften nichts entgegenzusetzen. Mit wildem Triumpfgeheul entriss Ehm mir den Ring und eilte damit an den Rand des Vulkantrichters, aus dem schweflige Dämpfe waberten und an dessen Grunde rotes Feuer glühte. „Ehm! Tu’s nicht!“, krächzte ich heiser. Ehm wandte den Kopf, blickte mich über seine Schulter hinweg an und lachte irr: „Nigsda, doringmuasseinei!“ Sprach’s und warf meinen Sigg-Trinkflaschen-Verschluss in den vulkanischen Abgrund.
Leider war just in dem Augenblick niemand zugegen, der ein Foto von mir hätte machen können. Deshalb kann niemand mit Bestimmtheit sagen, was ich für einen Gesichtsausdruck hatte, als Ehm den Verschluss meiner Sigg-Pulle mit Schmackes der schwarzen Feuergöttin Kahlua in den glühenden Schlund schleuderte, aber vermutlich habe ich geguckt wie ein Auto im Rückwärtsgang. Zum Glück hat sich Ehm dann aber schnell wieder bekrabbelt – kaum war der Verschluss auf Nimmerwiedersehen verschwunden, blinzelte Ehm kurz, schüttelte den Kopf wie ein angeschlagener Boxer und murmelte „Meiwoas woarjetzdes!?“ Weiß der Deibel, was da in ihn gefahren war!
Ich hab’ Ehm dann erstmal einen Schluck aus der jetzt nicht mehr wiederverschließbaren Trinkflasche angeboten, danach die Flasche bis auf den letzten Tropfen geleert und vorgeschlagen, dass wir uns flott an den Abstieg begeben, zumal es unterdessen schon reichlich spät geworden war.
R e s ü m e e :
Der Verschluss für Sigg-Trinkflaschen ist eine praktische und, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, quasi unverwüstliche Einrichtung. Wer einen Karabiner durch den Ring des Verschlusses zieht, kann die Flasche problemlos an allerhand Reisegepäck befestigen, ohne dass er befürchten müsste, der Flasche je verlustig zu gehen. weiterlesen schließen
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