Pro:
Bewegung und nette Leute!
Kontra:
wirklich rein gar nichts!
Empfehlung:
Ja
Gerade eben fiel mir ein, dass ich doch mal nachschauen könnte, ob es vielleicht auch einen Eintrag zu meinem Hobby "Square Dance" gibt. Und siehe da: es ist vorhanden, allerdings nur mit einem einzigen Testbericht. Schade, es gibt doch inzwischen jede Menge Square-Dancer in Deutschland.
So, wenn Ihr Euch fragt: was ist denn das schon wieder?, dann kann ich das im Folgenden hoffentlich zufriedenstellend beantworten.
Der Square Dance kommt ursprünglich aus den USA. Als damals die ganzen Einwanderer aus den unterschiedlichsten, meist europäischen Ländern kamen, stellten sie fest, dass sie nicht miteinander tanzen konnten, weil natürlich jedes Land andere Tänze hatte. Dann ist man auf den genialen Einfall gekommen, verschiedene Figuren aus diesen verschiedenen Tänzen namentlich festzulegen. Die mussten dann alle lernen. Damit man dann auch zusammen tanzen konnte, stellte man einen sogenannten Caller auf die Bühne, der dann immer die gewünschten Figuren den Tänzern zurief. Und schon konnte man zusammen tanzen.
Prinzipiell ist das heute auch noch so. Einen Caller brauchen wir auch noch. Getanzt wird mit 4 Paaren im Square, von denen sich immer 2 gegenüber stehen. Alle 4 Paare stehen auf den Seiten eines Quadrats. Schwer zu beschreiben, ich hoffe, es ist zu verstehen. Der Caller ruft uns zu Musik (häufig Western, aber auch ganz moderne Sachen, je nach Vorliebe des Callers) die einzelnen Kommandos zu. Die kann man dann entweder tanzen, oder der Square bricht zusammen und man stellt sich wieder neu auf. Das ist auch nicht schlimm. Wir tanzen ja zum Spaß, Wettbewerbe gibt es bei uns nicht.
Anfangen muss man mit einer Klasse, in etwa 9 Monaten (hat mit Kinderkriegen aber nichts zu tun!) bekommt man die etwa 65 ersten Figuren für das 1. Level "Mainstream" beigebracht. Tanzkenntnisse braucht man keine, auch keine Englischkenntnisse. Die Figuren haben zwar englische Bezeichnungen, aber ich kenne viele Leute, die sonst kein Englisch sprechen, und die kommen auch mit den Kommandos zurecht.
Mainstrem ist nicht das einzige Level, danach kann man auch noch "Plus" (etwa 35 Figuren), A1 und A2 machen. Da geht es allerdings schon ans Eingemachte, nicht alle können und sollen so weit nach oben. Für die absoluten Freaks gibt es dann noch C1, C2, C3A, C3B und C4, da geht es um reine Technik, denen macht es auch Spass, ich bin bisher mit A2 äußerst glücklich!
Eine Altersbeschränkung gibt es fast nicht, unter 8 Jahren ist es vielleicht nicht so sinnvoll. Die Kinder sollten schon so groß sein, dass man sie im Square nicht übersieht. Nach oben ist keine Grenze, wenn man noch gut zu Fuß ist, dann kann man auch mit Square Dance anfangen.
Was ich so toll an diesem Hobby finde: die Tanz-Programme sind standardisiert, d.h. wenn ich in den USA bin und ein Club dort tanzt Plus, dann weiss ich, dass ich dort mittanzen kann. Plus beinhaltet auf der ganzen Welt die gleichen Figuren. Das Gleiche gilt auch für die anderen Programme. Als ich mit meinem Mann 1998 in den USA war, haben wir bei mehreren Clubs in Las Vegas und Phoenix getanzt. Alle haben sich sehr über Besuch aus "Good old Germany" gefreut. Wir waren auch schon in Österreich, Frankreich, den Niederlanden und England beim Tanzen. In Deutschland haben wir schon jede Menge Clubs besucht. Es gibt auch viele Veranstaltungen, zu denen man gehen kann. Gestern waren wir auch wieder auf so einem Special.
Getanzt wird übrigens für die Dame in Rock, Bluse und Petticoat, die Herren tragen Westernhemden (bitte mit langen Ärmeln, sonst wird es für die Dame glitschig) und eventuell Cowboystiefel.
Die europäischen Clubs sind unter einem Dachverband organisiert, der EAASDC (European Association of American Square Dancing Clubs). In Deutschland organisiert die EAASDC zweimal im Jahr (früher 4 mal) die sogenannten Jamborees. Da sind dann auch mal 1.000 Tänzer und mehr versammelt. In den USA waren wir 1998 bei so einem Treffen für die USA, da waren es 13.000 Tänzer in Charlotte in North Carolina. Das war schon ein tolles Erlebnis. Früher gab die EAASDC auch Verzeichnisse der Clubs heraus, vermutlich machen sie es immer noch. Da stehen dann auch Kontaktadressen dabei. Man sollte vor einem Besuch erst einmal anrufen. Vielleicht fällt ja der Clubabend aus.
Hoffentlich war das alles einigermassen verständlich. Ich bin nun seit 1993 graduiert und tanze immer noch voller Begeisterung mit. Durch dieses Hobby habe ich auch viele nette Leute kennengelernt. Zum Teil sieht man sich nur einmal im Jahr, aber dann hat man viel zu erzählen. Meinen Mann habe ich auch beim Tanzen kennengelernt, das ist natürlich auch gut, so hat man gleich ein gemeinsames Hobby. Ich kann Square Dance nur jedem empfehlen. Die Klassen gehen in der Regel im Herbst los. Über www.eaasdc.de kann man unter "Clubs" nach seiner PLZ suchen und bekommt dann alle Clubs mit Kontakten angezeigt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ein paar von Euch mit diesem Hobby anfangen. Wenn es noch fragen gibt, dann wendet Euch vertrauensvoll an mich. weiterlesen schließen
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