Stadion an der Hamburgerstraße (Braunschweig) Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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Helmut, lass die Löwen raus...
31.12.2002, 14:11 Uhr von
LosGatos
Seit Ende 2000 schreibe ich Beiträge in Meinungsforen, derzeit hauptsächlich bei Ciao und Yopi (ü...5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Dieser Beitrag ist einem Stück Heimat und natürlich allen Braunschweigern gewidmet.
Es muss im Frühjahr 1965 gewesen sein, d.h. ich war gerade mal 11. Damals begann ich, in der Braunschweiger Zeitung die Berichte des Sportreporters Jochen Döring über die Spiele der Braunschweiger Eintracht zu verfolgen. Ich (LosGatos) kannte somit die Namen der Spieler und ihre damals mittelmäßigen Erfolge. Es reichte immerhin für einen Mittelplatz in der Bundesliga (damals gab es nur die eine).
Eines Sonnabends holte mich mein Vater mittags von der Schule ab (ja, damals ging man noch 6 Tage die Woche zur Schule). Irgendwie kam das Thema Eintracht zur Sprache und mein Vater fragte mich (vielleicht mag er es später bereut haben), ob wir uns nicht mal so ein Spiel anschauen sollten. Das war für mich der Beginn einer neuen Ära.
Einige Stunden später war ich mit meinem Vater im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße in Braunschweig. Eintracht spielte gegen den Club aus Nürnberg und gewann leicht 3:0. Das reichte für mich, um Blut zu lecken.
Das Stadion fasste damals nominell knapp 40.000 Zuschauer. Es entzieht sich jedoch meiner Kenntnis, ob das Stadion bis dato jemals ausverkauft gewesen war. Es war kein reines Fußballstadion, sondern wie alle Fußballstadien zu jener Zeit in Deutschland hatte es eine Aschenbahn zwischen Spielfeld und Zuschauerrängen. Auch einen Gitterzaun gab es nicht. Es gab eine Holztribüne auf der Westseite mit Sitzplätzen, der Rest bestand aus Stehplätzen. Damals stand dieses Stadion den Bundesligaarenen anderer Städte kaum nach. Auf Schalke spielte man damals in der winzigen Glückaufkampfbahn, in Dortmund im Stadion „Rote Erde“ und in München auf Giesings Höhen an der Grünwalder Straße. Eine Besonderheit hatte das Braunschweiger Stadion damals: Im Gegensatz zu vielen anderen städtischen Stadien war es noch vereinseigen. Somit hieß es offiziell Eintracht-Stadion.
Gebaut war das Stadion 1923 worden. Das damalige Fassungsvermögen betrug 15.000 Zuschauer. Vor Gründung der Bundesliga wurde die Kapazität 1962 auf 35.000-40.000 Zuschauer erweitert.
Jedenfalls wollte ich (LosGatos) nach dem Nürnberg-Spiel am liebsten zu jedem Heimspiel. Da meine Eltern mich nicht allein dort hinlassen wollten, mein Vater aber auch keine Lust hatte, jedes Mal dorthin mitzugehen, war ich dann in der darauf folgenden Saison 1965/66 vielleicht nur 3-4 mal dort. Die Braunschweiger Durchschnittsmannschaft hatte wieder einen guten Mittelplatz erreicht. In der Mannschaft stand damals lediglich ein überdurchschnittlicher Spieler, der Stürmer Lothar Ulsaß. Als Deutschland 1966 zur WM nach England (da wo das ominöse Wembley-Tor fiel) fuhr, wurde er von Helmut Schön im endgültigen 22-köpfigen Aufgebot nicht berücksichtigt.
Eine neue Saison begann. An der Braunschweiger Mannschaft hatte sich nicht viel geändert. Der Mittelstürmer Dieter Krafczyk war zum Namensvetter nach Frankfurt gewechselt, dafür kam Saborowski aus Kiel. Ansonsten spielten die gleichen Spieler. Das System wurde etwas umgestellt. Damals war gerade der Libero erfunden worden. In Deutschland gab es einen jungen Münchner namens Franz Beckenbauer, der auf dieser Position mit Perfektion und Eleganz spielte. In Braunschweig wurde der bis dahin kaum aufgefallene Achim Bäse auserkoren, auf seine vergleichsweise alten Tage, Beckenbauer nachzueifern. Und der frühere Stürmer Jürgen Moll wurde von Trainer Helmut Johannsen zum Verteidiger umfunktioniert. Das Saisonziel hieß wie üblich: Mitspielen und Platz 10. Braunschweig startete „normal“ in die Saison mit einem Sieg und einer Niederlage. Am dritten Spieltag kam ausgerechnet der Angstgegner aus Köln nach Braunschweig. Gegen den hatte es bislang in allen vorherigen Bundesligaspielen (6 an der Zahl) ausnahmslos Niederlagen gegeben. Also schlechte Aussichten. Braunschweig spielte Köln jedoch total an die Wand, nur ein Tor wollte nicht fallen, weil der Kölner Torhüter Soskic alles, was zu halten war, und noch etwas mehr abwehrte. Als dann endlich durch Lothar Ulsaß das einzige Tor des Spieles fiel, brüllte ein Zuschauer, der unweit vor mir stand „Wenn Eintracht ’s gegen Kölle schafft, dann winkt die Deutsche Meisterschaft“. Schallendes Gelächter ging umher, ernst nahm so etwas damals natürlich niemand. Jedenfalls entwickelte die Mannschaft damals eine gehörige Heimstärke und auswärts bildete die eingespielte Abwehr ein schwer überwindliches Bollwerk.
In jener Saison war ich von 17 Heimspielen 15mal anwesend. Und damals war das Stadion aufgrund des anhaltendes Erfolges manchmal bis auf den letzten Platz gefüllt. Da ich (LosGatos) damals immer einen Kurvenstehplatz hatte (nur dafür gab es Schülerkarten für deutlich weniger als 5 Mark), musste man früh erscheinen. Es war oft ein beängstigendes Gedränge. Und wenn der Anpfiff nahte, brüllten die Zuschauer ungeduldig „Helmut, lass die Löwen raus“. Denn der Löwe ist das Wahrzeichen der Stadt Braunschweig und Bestandteil des Vereinswappens.
Die Flutlichtanlage des Stadions war damals kaum bundesligatauglich. Als es herbstlich wurde und Eintracht gegen Dortmund spielte, konnte ich aus der entfernten Kurve kaum erkennen, dass die sich im Spielrausch befindliche Eintracht nach torloser erster Halbzeit innerhalb kürzester Zeit den Ball 3mal im Dortmunder Tor versenkt hatte. Den Ehrentreffer kurz vor Schluss durch den heutigen Schalker Manager Rudi Assauer konnte ich besser wahrnehmen. Noch während der Saison wurde jedoch die Flutlichtanlage modernisiert. Wahrscheinlich ahnte man schon, dass Eintracht im nächsten Jahr im Europapokal ran müsste. Und so kam es dann auch: Braunschweig wurde 1967 Deutscher Fußballmeister und spielte im nächsten Jahr die legendären Europapokalspiele gegen Rapid Wien und Juventus Turin, wo das Stadion einem Hexenkessel glich und die Mannschaft nochmals über sich hinauswuchs. Dieser einmalige Erfolg spielte sich alles innerhalb von knapp 2 Jahren von 1966-1968 ab. Und damals entstand dieser Enthusiasmus, der bis heute (mehr als 30 Jahre danach) anhält, und jener Geist, der noch heute in dem Stadion wohnt wie ein Gespenst, das auf ewige Zeiten in einem Schloss zu Hause ist.
Man verzeihe mir diese Abschweifungen, die manchem unsachlich erscheinen mögen. Aber so wie der Glöckner von Notre Dame zur gleichnamigen Kirche in Paris gehört, so gehören die Braunschweiger Fußballanhänger zu ihrem Stadion. Nur wer die Historie kennt, kann nachvollziehen und verstehen, was im Braunschweiger Stadion abgeht, in guten wie in schlechten Zeiten.
In den 70er Jahren wurde das Stadion weiter umgebaut. Die Haupttribüne wurde abgerissen und durch eine modernere ersetzt, aus der Aschenbahn wurde eine Tartanbahn. Dabei hatte sich der Verein finanziell übernommen. Um den Bankrott zu verhindern, wurde das Eintracht-Stadion 1981 an die Stadt Braunschweig verkauft. Seitdem heißt es „Städtisches Stadion an der Hamburger Straße“.
Die Seelen, die in dem Stadion wohnen, kann man jedoch nicht mitverkaufen. Der Begeisterung hat das keinen Abbruch getan. Ungeachtet dessen, dass Braunschweig seit 18 Jahren keinen Erstligafußball mehr gesehen hat und sogar die Hälfte dieser Zeit gar in der dritten Liga verbrachte, und ungeachtet dessen, dass ein Großteil der heutigen Fans die glorreiche Zeit gar nicht miterlebt hat. Ein Geist ist unsterblich und begleitet jede Generation.
Wer ist Eintracht Braunschweig? Ein Präsidium, ein Trainer und ein paar Spieler? Nichts von alledem. Denn letztere sind ein, zwei, wenn es hochkommt vielleicht fünf Jahre in ihrem Job, den sie in Braunschweig ableisten. Sie kommen und sie gehen. Eintracht Braunschweig, das sind wir die Zuschauer und jener Geist, der im Braunschweiger Stadion zu Hause ist.
Seit 1980 lebe ich in München. Somit komme ich nur noch 1-2mal pro Jahr zu den Spielen der Eintracht. Letztmalig war ich am 18.5.2002 dort. Eintracht musste gegen Wattenscheid gewinnen, um in die 2. Liga aufzusteigen. Lange bis kurz vor Ende stand es 1:1. Die Polizei befürchtete Schlimmstes nach Spielende. Unzählige Sicherheitskräfte postierten sich bereits im Innenraum gegen womöglich enttäuschte und aufgebrachte Fans. In der Nachspielzeit fiel das Siegtor. Was folgte, war unbeschreiblich. Noch bevor das Spiel abgepfiffen wurde, wurden die Gitterabsperrungen geöffnet. Tausende strömten in den Innenraum und nach Abpfiff das Spielfeld. Einen tagelanges Freudenfest in Braunschweig nahm seinen Anfang. Und nach über 35 Jahren betrat auch ich erstmals den heiligen Rasen.
Wer noch etwas mehr über Eintracht Braunschweig lesen möchte, kann das in meinem älteren Bericht „Einmal Löwe, immer Löwe“ gerne tun.
NOCH EIN PAAR FAKTEN
Zeitweise waren Teile des Stadions baufällig. So wurde es in den neunziger weiter modernisiert. Die Gegengerade wurde zur Osttribüne. Die Kurven wurden modernisiert, die Südkurve dabei überdacht. Das Fassungsvermögen beträgt heute 25.000 Zuschauer, wovon 10.000 Sitzplätze sind und weitere 10.000 Plätze im Stehplatzbereich der Südkurve überdacht sind. Die Nordkurve, der sogenannte Gästebereich, fasst 5000 Stehplätze, die einzigst unüberdacht sind. Offensichtlich hat es sich im Fußball eingebürgert, dass man seinen Gästen immer die schlechtesten Plätze anbietet. Seit ein paar Jahren gibt es auch eine Anzeigetafel und Videowand.
Der Block 9 in der Südkurve gehört den Fan-Clubs und eingeschworenen Fans. Seit Jahren ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Eintracht-Mannschaft, wenn der Gegner nach der Platzwahl keinen Strich durch die Rechnung macht, zuerst in Richtung Südkurve spielt. Selten habe ich es anders erlebt.
Die Preise betragen derzeit für Stehplätze 9 Euro (ermäßigte Preise für Schüler und Studenten: 6,50 Euro). Der teuerste Sitzplatz kostet 23 Euro. Eine Dauerkarte, die eine ganze Saison gilt, gibt es in allen Kategorien jeweils zum Preis für 15 Einzelkarten.
Das Stadion erreicht man mit dem Auto von außerhalb kommend über die A2 (Ausfahrt BS-Nord) oder die A39 und A391. Parkplätze gibt es am Stadion und am Schützenplatz. Wenn ich zum Spiel fahre, parke ich meinen Wagen traditionell jedoch immer irgendwo im Siegfriedviertel und gehe die letzten max. 500m zu Fuß. Eingänge gibt es auf der Süd-, Ost- und Westseite. Das Mitbringen von Getränken und Verpflegung ist untersagt. Der Verein möchte da zusätzliches Geschäft machen. Entsprechende Kontrollen auch hinsichtlich gefährlicher Gegenstände finden am Eingang statt. Innerhalb des Stadions gibt es Verkauf von Fan-Artikeln, Getränken und Imbissen.
Im Gegensatz zu früher nehme ich heute meist einen Sitzplatz auf der Osttribüne, möglichst zentral und nicht zu weit unten. Dann hat man optimale Sicht auf alle Stellen des Spielfeldes. Normalerweise reicht es aus, sich die Karten an der Tageskasse zu kaufen. Wenn jedoch ein ausverkauftes Haus droht, kann man jedoch auch Karten im Vorverkauf kaufen oder über das Internet in der Geschäftsstelle bestellen.
FAZIT
Das Braunschweiger Stadion ist für mich ein Stück Heimat. So manche Stunde habe ich dort gefiebert und gezittert, gelitten, gehofft und gejubelt. Heutzutage ist es möglich, über Internetradio (www.bundesliga.de) Spiele der ersten und zweiten Bundesliga live mitzuerleben. Da ich nur selten in Braunschweig sein kann, ist mir somit zumindest ein Hauch von Stadionatmosphäre vergönnt. Leider haben Braunschweiger Fans derzeit wenig Grund zum Jubeln. Meistertrainer Helmut Johannsen und Fußballgott Lothar Ulsaß sind längst im Fußballhimmel. Aber ich hoffe, sie sitzen auf einer blau-gelben Wolke. Und wenn das Wetter günstig ist, schweben sie vielleicht bei einem Spiel der Eintracht über dem Braunschweiger Stadion. Und dann möge Johannsen die Zuschauer erhören und Lothar Ulsaß hinunterschicken, wenn es heißt „Helmut, lass die Löwen raus“.
Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 14.12.2002
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*****Von durchgeknallten Polizisten, Löwen und einem Stripper! ;o)*****
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Inhalt des Berichts: das Fußballstadion „An der Hamburger Straße“ [von Zweitligisten Eintracht Braunschweig]
Am vergangenen Sonntag war es endlich wieder so weit. Es stand wieder einmal ein Auswärtsspiel des 1.FC Union Berlin an, welches glücklicherweise auf einen Sonntag gelegt wurde. An dieser Stelle noch einmal ein „lieben“ Gruß an die Schei*-DFL! *hehe* Nach Köln also mein 2tes Auswärtsspiel in dieser Saison, bei dem es endlich auch mal 3 Punkte geben könnte!;) Mit einen Fanbus fuhr ich also zu den angeblich „echten“ Löwen, nach Braunschweig. Die Fahrt war ganz lustig und die Zeit verging verhältnismäßig auch sehr schnell – waren ja auch nur 3 Stunden! *grins* Ganze eineinhalb Stunden vor dem Spiel war ich schon im Ground, so dass mir genügend Zeit blieb, das Stadion zu begutachten. In diesem Bericht werde ich euch das Stadion von Eintracht Braunschweig, aber auch meiner Erlebnisse und Eindrücke etwas näher bringen!;)
Die Homepage von Eintracht Braunschweig bezeichnet das Stadion als Multifunktionsarena, was meiner Meinung nach etwas übertrieben ist. Im Jahre 1993 wurde das heutige Stadion „An der Hamburger Straße“ fertig [um-] gebaut. Ganze 25000 Zuschauer passen in das Stadion, was für Zweitligaverhältnisse ganz schön viel ist, allerdings sollte man bedenken, dass Braunschweigs Fußballer früher erfolgreicher waren als heutzutage!;) Das Prunkstück ist wohl die Südkurve, welche bei ausverkauften Spielen mit ihren 10000 Fans wirklich wie eine große Wand wirkt.
Des weiteren gibt es wie in jedem Stadion eine Haupttribüne und eine Gegentribüne, diese sind genau wie die Südkurve komplett überdacht und bieten jeweils 5000 Zuschauern Platz. Bleiben noch ganze 5000 Plätze, die für die Gästefans gedacht sind – der Skandal allerdings, dass diese 5 Blöcke erstens nicht überdacht und zweitens total flach und somit stimmungshemmend sind. Im ersten Moment machte das Stadion einen komischen Eindruck auf mich: die Südkurve, die beiden Tribünen und der Gästeblock sind alle total anders konstruiert und somit passen die auch gar nicht zueinander. So was habe ich auch noch nie gesehen! Leider gibt es auch eine Tartanbahn, allerdings beeinträchtigt die das Fußballvergnügen nicht so extrem wie in anderen Stadien, da sie wirklich sehr schmal ist.
Wie kommt man eigentlich zu dem Stadion?
*****Auto*****
Über die A2 im Norden [Hannover – Berlin] oder die A39 im Süden [Hildesheim – Braunschweig] gelangt man auf die A391. Dort immer den Schildern zur A392 folgen und am Ende der Autobahn nach links abbiegen. Von dort aus müsste man auch schon das Stadion sehen, da es nur wenige 100 Meter entfernt ist. Die Parkplätze sind natürlich begrenzt, bei zeitigem Erscheinen [ca. eineinhalb Stunden vor dem Spiel] sollte man aber noch einen abkriegen. Als Gästefan würde ich mein Auto irgendwo in der Stadt parken, denn direkt am Stadion kommt meistens nicht so gut!;)
*****öffentl. Verkehrsmittel*****
Am besten machen sich hier die Straßenbahnlinien 4 und 7, diese kommen direkt aus der Innenstadt und halten vor dem Stadion. Vom Hauptbahnhof aus werden für Gästefans extra Busse bereitgestellt, die sie sicher zum Stadion bringen. Eine direkte Bahnverbindung vom Hauptbahnhof bis zum Stadion gibt es allerdings nicht! Skandalös, wie ich finde!;) Wenn man die Eintrittskarten schon vorher gekauft hat, gelten diese natürlich auch als Fahrausweis in allen öffentlichen Verkehrsmittel.
Kommt man per Fanbus wird man extra vor den Bereich des Gästeblocks gefahren und kann dann von dort aus auch direkt in das Stadion gehen. Etwas unnötig die Sicherheitsmaßnahmen: unsere 6 Busse wurden auf der Autobahn schon von mehreren Einsatzwagen der Polizei „empfangen“ und dann aufs Gelände geleitet. Dumm auch, dass man das Gelände dann nicht mehr verlassen durfte, es könnte ja was passieren...! *kopfschüttel*
Wie ich gerade schon gesagt habe, sind die Sicherheitsmaßnahmen übertrieben. Vielleicht lag das aber auch daran, dass die Polizei uns Fans als relativ gewaltbereit eingeschätzt hat, was natürlich absoluter Quatsch ist. Im Unionforum hab ich außerdem gelesen, dass eine kleine Gruppe harmloser Unioner sich ein bisschen auf dem Weihnachtsmarkt umgeschaut hat – als sie die Polizei entdeckte, haben die sie ohne Grund gleich in die Akte „Gewalttäter Sport“ eingetragen und dann in einem Einsatzwagen zum Stadion gebracht. Deppen [!!], aber jetzt wird hoffentlich auch den letzten Leuten klar, warum es so etwas wie „PRO 15:30“ gibt. Die Polizei war also mächtig präsent und um die Sicherheit bemüht - auch auffällig viele Ordner waren vor Ort. Beim Einlass kontrollierten die – eher Türstehern ähnelnden – Ordner sehr gründlich, dennoch gelang es einigen Leuten Rauchbomben und Feuerwerkskörper mit rein zu schmuggeln. Die Ordner waren unfreundlich und auch Kinder bzw. Frauen wurden einer harten Leibesvisitation unterzogen!;) Bei Auswärtsspielen ist das aber normal, denke ich. Auch im Stadion waren die „grün weißen Hertha Fans“ massig anwesend, vereinzelt in den Blöcken, aber auch auf der Tartanbahn [mit Videokameras ausgestattet!]. Nach dem Spiel widerfuhr uns noch fast unglaubliches, was werde ich aber erst am Ende das Berichts erzählen.
Im Großen und Ganzen war das eine recht billige Auswärtsfahrt, da der 2 Busse von der Mannschaft gesponsort wurden und ich hatte einen Platz ergattert!;) Die Kartenpreise bei der Eintracht bewegen sich zwischen 5 und 23 €uro. Für einen Stehplatz zahlt man entweder 5 € [Mitglied], 6,5 € [ermäßigt] oder 9 € [Vollzahler]. Ich denke damit liegt die Eintracht im Mittelfeld der 2.Liga, meine knappen 7 Euro habe ich auch brav gezahlt!;) Die Stehplatzpreise gelten sowohl für die Südkurve als auch für den Gästeblock. Für Leute, die sich lieber einen kalten Ar*** holen wollen, werden natürlich auch Sitzplätze angeboten, hier bewegt sich die Preisspanne zwischen 14 und 23 Euro. Auch die Preise des Catering würde ich als „normal“ bezeichnen, auch wenn die angeblich gute Qualität bei meinem Würstchen nicht zu spüren war! *würg* Die Auswahl ist nicht allzu groß, aber immerhin gab es am Sonntag neben Bier auch Glühwein und das auch zu humanen Preisen. ;-) Die sanitären Anlagen sind in großer Anzahl vorhanden und auch recht sauber, dafür gibt’s auf jeden Fall ein dickes Plus!
Einen kleiner Abschnitt soll noch dem Komfort gewidmet werden. Diesen finde ich eigentlich ganz gut, auch wenn ich ihn nicht wirklich gespürt habe, schließlich war der Gästeblock nicht überdacht! ;( Aber wenigstens gab es in unserem Block ein paar Stangen zum Aufstützten, welche ich als Jungspund sicher nötig gehabt hätte!;) Die Sicht war von den oberen Reihen im Gästeblock auch ganz gut ohne die Laufbahn wäre das natürlich noch 3 Mal besser gewesen. Etwas unangenehm war das Baugerüst [darauf eine DSF Kamera] direkt vor dem Block 17, welches die Sicht doch sehr stark ins Negative beeinflusste. Auch eine Anzeigetafel gab es, die meines Erachtens ganz gut war – auch die Zwischenstände auf den anderen Plätzen wurden darauf angezeigt. Positiv auf jeden Fall auch, dass der Gästeblock nicht so beschallt wurde wie in Köln und so konnte man sich immerhin noch mit seinem Nebenmann unterhalten!;)
Nun zu einen sehr wichtigen Punkte, nämlich der Stimmung in den beiden Fanlagern! In den 5 Gästeblöcken waren knappe 3000 Unioner, was natürlich schon mal ein ganz netter Mob ist. Schon eine Stunde vor dem Spiel haben wir uns ein bisschen warm gesungen! Die Eintracht Fans haben ordentlich versucht dagegenzuhalten, was ihnen in der ersten Halbzeit sicher auch aufgrund des Tores gelungen ist. Ihre Anfeuerungsrufe waren mächtig laut, allerdings nicht allzu häufig! Unser Support war in der ersten Halbzeit einfach nur schwach [für Unionverhältnisse], wahrscheinlich waren wir einfach zu viele Leute! *grins* In der zweiten Halbzeit sind wohl einige dann aufgetaut und so wurde es dann auch allmählich besser, bis dann das 1:1 fiel und das Stadion bebte! :D Unser Stripper, der schon bei mehreren Auswärtsspielen aufgefallen ist, gab dann noch eine heiße Tanzeinlage an einem Lautsprechermast zum Besten! *lol* Schade, dass das ein StrippER ist! *grins* Unser Block celebrierte, bis die Mannschaft des 1.FC Union dann noch den 2:1 Siegtreffer schoß, die Stimmung jetzt wirklich auf dem Siedepunkt trotz der schlechten Supportbedingungen [kein Dach, relativ flach, Wind,...]! Von den Braunschweig Fans hörte ich in der 2ten Halbzeit wirklich gar nichts mehr! *lol* Aber sonst soll die Stimmung da ja sehr gut sein, lag wahrscheinlich auch an dem kalten Wetter! ;o) Allgemein kann man zur Stimmung also sagen, dass sie recht gut ist, auch wenn die Auswärtsfans gegenüber den Heimfans große Nachteile haben. Insgesamt besuchten übrigens 13500 Menschen dieses Spiel, für ein Zweitligaspiel sicher ganz ordentlich!
Nach dem Spiel konnten dann alle Fans aus ihren Blöcken – bis auf die, die sich im Gästeblock 16 [u.a. unsere Ultras] befanden. Aber auch normale Fans, so wie ich! Unsere grünen Freunde lieferten sich hier wieder einmal eine Aktion, die so etwas von unnütz und dumm war! Erst wurden wir im Block ca. 15 Minuten festgehalten [das Stadion war schon komplett leer!], bis die ersten Unioner sauer wurden – meiner Meinung nach verständlich, denn wer weiß, wie lange die einen hier noch festhalten wollen und der Zug [2 Stunden Rhythmus] fährt ja auch bald. Das äußerte sich in dem Versuch die Polizistenkette zu sprengen, in dem man mit voller Wucht hereinläuft! Um die 100 Mann versuchten das also, wobei auch ein Bu**e von seinem Schlagstock Gebrauch machte – *******! Als die 100 Mann merkten, dass das nichts nützt, verlegte man den Schwerpunkt auf böse Gesänge, die ich an dieser Stelle mal lieber nicht erwähne! Lustig dann auch als sich ca. 200 Unioner entschlossen in den Block zurück zu stürmen und so zu tun, als ob man auf das Spielfeld rennen wollte! *lol* Die Ordner rennen erst mal herum wie die Deppen! :o) Nach unsinnigen 45 Minuten Polizeiaktion wurden wir dann endlich zum Ausgang gelassen und konnten dort unsere wohlverdiente Heimreise antreten.
Ich hoffe die Erzählungen meiner recht erlebnissreichen Auswärtsfahrt haben euch nicht zu sehr gelangweilt. *lach* Sorry, dass ich so viel Sachen erzählt habe, aber das soll ja schließlich ein Erfahrungsbericht sein und ich denke aus dem letzten Abschnitt geht sehr gut hervor, dass die Sicherheitsmaßnahmen dumm und übertrieben waren. Ich weiß nicht, ob das immer so ist, aber was machen die bitte, wenn Hannover dort zu Gast ist?! *lol* Abschließend kann man sagen, dass das Stadion von Eintracht Braunschweig eher Durchschnitt ist, wobei die Vor- und Nachteile relativ ausgeglichen sind [siehe PRO & CONTRA]. Von mir gibt’s ein „befriedigend“ für das „Stadion An der Hamburger Straße“ [von Zweitligisten Eintracht Braunschweig].
Greetz keule
PS: Vielen Dank für das Zeit nehmen, Lesen, Bewerten und auch Kommentieren dieses etwas längeren Bericht! ;-) weiterlesen schließen
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