Taizé Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- Besinnung, Ruhe, Frieden, Gemeinschaft, Liebe
- tolle Atmosphäre
Nachteile / Kritik
- naja, die Toiletten vielleicht ... ;o)
- das Essen und die Duschen
Tests und Erfahrungsberichte
-
Komm mit, ich möcht\' dich zur Quelle führen
5Pro:
Besinnung, Ruhe, Frieden, Gemeinschaft, Liebe
Kontra:
naja, die Toiletten vielleicht ... ;o)
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Community! :o)
Heute möchte euch über ein ganz besonderes Thema berichten. Es soll wieder um einen „Ferienort“ gehen, obwohl es meiner Meinung nach sogar „mehr“ als das ist, aber das werdet ihr schon merken... *lach*
In meinem heutigen Bericht geht es um „Taizé“ im Burgund (Frankreich), das ich vor ungefähr einem Jahr besucht habe. Ich hoffe, ich kann euch mit dem folgenden Bericht viele Informationen liefern. Viel Spaß beim Lesen.
*~ Wer oder was ist eigentlich Taizé? ~*
Taizé ist ein kleiner Ort – oder eher ein Hügel neben dem Dörfchen Ameugny – in Südburgund (Frankreich). Dort gründete Frère Roger (Bruder Roger) im Jahre 1940 eine internationale, ökumenische Communauté, eine Gemeinschaft also, an der jede christliche Religionsausrichtung und jede Nationalität teilhaben kann. Die Brüder der „Communauté de Taizé“ teilen sich ihr Leben lang materielle und spirituelle Güter, leben in Ehelosigkeit und führen einen schlichten, aber tiefen Lebensstil. Heute gehören zur Communauté an die hundert Brüder aus über 25 Nationen, Katholiken und Brüder aus verschiedenen evangelischen Kirchen.
Die Communauté bietet Jugendlichen und Erwachsenen Menschen die Möglichkeit, sie für einen gewissen Zeitraum an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Das gesamte Jahr über gibt es einen großen Andrang auf Taizé, besonders Jugendliche, die ein bisschen Zeit für sich, für Gebete und Gespräche untereinander, sind von diesem Ort der Stille und der Besinnung begeistert. Zu tausenden nehmen Jugendliche und Erwachsene an den wöchentlichen Jugendtreffen mit Gebeten und Gesprächsgruppen teil.
Es gibt aber auch außerhalb von Taizé die Möglichkeit, diesen außergewöhnlichen Ort kennen zu lernen. Die Brüder der Communauté unternehmen Besuchsreisen und bereiten kleinere oder größere Jugendtreffen in Afrika, Süd- und Nordamerika, Asien und in Europa vor.
Ich selbst war vor zwei Tagen bei der „Nacht der Lichter“ von Taizé, die in der Jugendkirche „Effata“ unserer Stadt Münster stattgefunden hat. Für die „Nacht der Lichter“ ist ein sehr lieber und ein mir schon bekannter Frère aus Taizé angereist und hat mit uns gesungen und gebetet.
Die Brüder von Taizé sehen sich selbst als einen Teil eines „Pilgerwegs des Vertrauens auf der Erde“ und bemühen sich, dies auch beizubehalten.
*~ Wie ich darauf gekommen bin, nach Taizé zu reisen ~*
Eine damalige Freundin von mir hatte schon vor mir oft Taizé besucht und hatte mir jedes Mal begeistert davon berichtet. Sie sprach von Taizé als einen Ort der Besinnung und „wo man mal endlich in Ruhe nachdenken kann“. Da ich zu der Zeit in einer schwierigen Lebensphase steckte (Trennungen, Zweifel, Ängste, Liebeskummer, Schmerz), dachte ich mir, ich probiere es auf jeden Fall einmal aus. Schaden würde es mir ja bestimmt nicht – so dachte ich.
Meine Freundin hatte mir bestätigt, dass es sich zwar in Taizé um eine religiöse Gemeinschaft handle, aber keine bestimmte christliche Religionsrichtung beachtet würde – es geht in Taizé lediglich um den Bezug zu Gott; egal wie er angeschaut oder genannt wird. Es würden keine extremen katholischen oder evangelischen oder sonst irgendwelche Ideologien indoktriniert; jeder hätte die freie Wahl, sich an dem Leben in Taizé zu beteiligen. Keine Zwänge und nichts sektenähnliches.
Dazu muss ich sagen, dass ich persönlich nicht ein Mensch bin, der „Kirchenfanatisch“ ist oder besonders oft in die Kirche geht. Jedoch spielt der Glaube an Gott – sprich: an eine höhere, gütige Macht – für mich und mein Leben eine sehr wichtige Rolle. Für mich ist es wichtig, einen Bezug in meinem Leben zu haben, eine Quelle, zu der ich gehen kann, wenn es mir schlecht geht – und sei es nur ein Gebet oder eine Reflektion. Ich schaffe es nicht, „ohne Gott“ zu leben. Freilich stimme ich ihn vielen Bezügen der heutigen Kirche und der christlichen Ideologien nicht ganz zu – mir ist es aber nicht wichtig, jeden Sonntag zur Kirche zu gehen, sondern ich empfinde es als wichtiger und nützlicher, mir Gedanken zu machen über mich, über mein Leben, mein Handeln und Wirken und natürlich über die Kraft, die von einer höheren Instanz – von Gott – kommt; eine Kraft, die mir Hoffnung und Glauben einflößt und elementar für ein glückliches Leben ist.
Somit ließ ich mich von meiner Freundin überreden, eines Abends mit auf ein Taizé-Treff ganz in der Nähe unserer Stadt zu kommen. Das Treffen fand zunächst in einer kleinen, gemütlichen Kirche statt. Der gesamte Altarbereich war von Teelichtern und Kerzen geschmückt. Es wurden mir z.T. unbekannte, aber wunderschöne, Kirchenlieder gesungen – viel entspannter und vertrauter als die bekannten Kirchenlieder aus meiner Gemeinde.
Nach dem kleinen, improvisierten Gottesdienst traf man sich in einem Nebenraum der kleinen Kirche und bekam mehrere Informationen über Taizé und das Leben in Taizé – es wurde ein kleiner Film gezeigt, der ein paar Stimmen von Jugendlichen, die Taizé besuchten, verlauten ließ. Daraufhin bekam man einen Anmeldungsbogen, wo man Namen usw. eintrug und die Kontonummer, auf die man das Geld überweisen sollte.
*~ Preis und Länge des Aufenthaltes ~*
Der Reisebus fuhr am 19. Oktober 2003 um 5 Uhr morgens von Nordkirchen (NRW) ab und sollte gegen Nachmittags in Frankreich ankommen. Die Rückreise sollte am 26. Oktober angetreten werden. Somit fuhren wir eine ganze Woche nach Taizé – eine Woche Vollverpflegung, Gesang, Besinnung und (so hofften wir) viel Spaß.
Dafür habe ich 125 € bezahlt, was ich als sehr fair erachte. Ich kann vorweg schon sagen, dass das Preis-Leistungsverhältnis auf jeden Fall gestimmt hat.
*~ Die Baracken ~*
Kommen wir zum Wichtigen: wie es in Taizé aussieht! Man sollte – schon vorab gesagt – nicht zu viel Komfort erwarten; ich darf ich euch noch einmal in Erinnerung rufen, dass die Brüder der Communauté eine „schlichte“ Lebensweise führen. Wenn nun Gäste am Leben in Taizé teilnehmen möchten, müssen sie sich ebenfalls an diese schlichte Lebensweise anpassen.
Nach der Ankunft am 19. Oktober, mussten wir zunächst einmal abwarten, bis uns bestimme Baracken – sprich Wohnunterkünfte – zugeteilt wurden. Der Begriff „Baracke“ ist mag zunächst ziemlich abschreckend klingen, für mich war es auch ein wenig seltsam.
Die „Baracken“ sind jedoch keine baufälligen Hütten, sondern einander gereihte Bungalows aus solidem Holz verkleidet, fast schon wie in einem kleinen Dörfchen. Die Baracken sind sehr spärlich eingerichtet. Meine Baracke (Nr. 142) hatte eigentlich nur zwei kleine Heizungen, einen festen Boden und sechs Hochbetten – wir waren also insgesamt zwölf „Barackenmitglieder“.
Auch bei den Betten hieß es: nicht viel Komfort! Meine Freundin hatte mich schon vorgewarnt und mir gesagt, ich solle einen sehr warmen Schlafanzug (am besten sogar Trainingsanzug!) zum Schlafen mitbringen, und dazu noch eine Extradecke oder einen Schlafsack und ein zusätzliches Kissen. Bettwäsche musste ebenfalls mitgenommen werden. Diejenigen mit viel Anspruch unter euch sollten sich jetzt nicht erschrecken, und im weiteren Verlauf des Berichtes nicht ohnmächtig werden *lach* - Taizé ist und bleibt ein Ort, an dem es um „mehr“ geht als um materielle Komfort.
Steckdosen gibt es nur außerhalb der Baracken. Das hieß: Haare fönen nur draußen in der Kälte! Handyaufladen nur unter Aufsicht (obwohl Taizé wohl der letzte Ort wäre, an dem was geklaut werden würde – aber sicher ist halt sicher).
Außerdem ist es auch wichtig zu wissen: Keine besonderen Klamotten mitnehmen! Feste Schuhe einpacken! Und besonders im Herbst und Winter sehr warm und dick anziehen! In Taizé gibt es zwar auch schöne Tage und im Sommer ist es auch schön warm, jedoch haben wir im Herbst letztes Jahr wirklich kalte Tage erwischt.
Mit den Baracken hatten wir (meine Freunde und ich) sogar viel Glück, denn es gab Pechvögel, die auf Grund des großen Andrangs keine Baracke mehr zugeteilt bekamen, und in einem Zelt schlafen mussten.
*~ Toiletten ~*
Ohhhh Greuel ... nein nein nein, ich will mich nicht daran erinnern, ich will mich nicht daran erinnern, ich will nicht, ich will nicht ...
*lach* Naja ... so schrecklich war es vielleicht doch nicht, aber auf keinen Fall schön! Besonders im Herbst, als es auch einige Tage regnete, war der Boden der Toiletten total dreckig. Die Klos waren spärlich und nicht besonders komfortable oder modern ... ich habe mich nur in Notfällen hineingetraut. Es gab zwar genügend Klos und auch sehr viele auf der Umgebung verteilt, jedoch war es besonders morgens wichtig, früh genug aufzustehen, um auch pünktlich fertig zu sein.
Die Duschen waren auch nicht besser. Normalerweise dusche ich brav jeden morgen, aber dort habe ich es so oft vor mir hergeschoben, wie es nur ging. Zum Teil gab es nur sehr kaltes Wasser und die Duschen schienen sogar ein bisschen zu müffeln. Da ich extreme Angst vor Fußpilz habe, habe ich (dank eines guten Tipps meiner Freundin) nur mit Badeschlappen geduscht, was ich auch jedem wärmstens empfehlen würde.
Schminken oder groß aufmotzen ging natürlich auch nicht. Ich persönliche habe mir dort nur ein bisschen das Gesicht eingecremt und das war’s dann auch schon. In Taizé – das ist das Tolle – ist es total egal, wie man aussieht. Aber später erzähle ich mehr dazu.
*~ Das Essen ~*
Dreimal am Tag gab es etwas für die Beißerchen. Bei Beginn der Anreise bekam man Essensmarken, die für die gesamte Aufenthaltszeit reichen sollten. Die Marken beinhalteten aber nur Mittagessen und Abendessen – da durfte man nur einmal von essen. Beim Frühstück konnte man sich aber auch Nachschlag holen.
Auch beim Essen gilt: erwartet keinen Komfort! Gegessen wird draußen, auf den Bänken, unter den Vordächern, was ich persönlich aber überhaupt nicht schlimm fand.
Das Frühstück ist sehr einfach gehalten: es gibt ein kleines Baguettebrötchen (Achtung, wir sind in Frankreich!) mit einem Stück sehr kalter und harter Schokolade (ja, Schokolade!), einem kleinen, eingepackten Stückchen Butter und einer Schüssel heißen Tee oder Kakao (durfte man sich aussuchen). So – was nun, denkt ihr euch? Wie kann man sich von so einem Frühstück ernähren und vor allem: WIE? Ohne Messer oder Unterlage oder Teller oder Serviette?
Kreativität ist jetzt gefragt! Man nimmt die steinharte Butter, legt sie unter den heißen Tee/Kakao, wärmt die Butter damit auf und streicht sie dann mit Hilfe der steinharten Schokolade auf das aufgerissene Baguettebrötchen. Die Schokolade klemmt man dann zwischen die beiden Hälften des Butterbaguettes und lässt es sich schmecken! So seltsam es sich für manche für euch anhören mag: dieses Frühstück war das Beste, das ich jemals gegessen habe! *lach* Durch die Einfachheit ist dieses Essen besonders schmackhaft.
Natürlich kann man sich von zuhause Nutella, Marmelade, etc. oder Besteck mitbringen. Meine Freundin hatte kleine Würstchen mitgebracht, die wir einige Zeit – bis sie leer waren – mit verputzten ;o). Das bleibt aber jedem selbst überlassen, was er mitbringt. Das typische „Taizé“ Flair geht aber dadurch ein klein bisschen verloren.
Ansonsten habe ich natürlich sehr viel Proviant mitgenommen. Schokolade, Kekse, Bonbons, usw. :o) Vor allen wenn man mal Abends oder Nachmittags Hunger auf einen Zwischensnack hatte, war das Proviant stets herzlichst willkommen!
Das Mittagessen und Abendessen fiel eigentlich jedes Mal recht üppig aus. Auch hier durfte man nicht besonderen Komfort erwarten, sondern sich mit einfachen Speisen begnügen. Gegessen wird in Kunststofftellern, die schon recht alt sind und nicht so toll aussehen. Zum Essen musste man sich draußen anstellen. Die Essensschlangen sind bei mehrere hundert Leute ziemlich lang, aber auch sehr lustig! Es ist spannend, zwischen so vielen Menschen zu stehen, die z.T. aus vielen verschiedenen Ländern kommen. In Taizé ist es sowieso sehr einfach, Kontakte zu knüpfen (mehr dazu später). Das Schlangestehen hat mir also überhaupt nicht missfallen. Außerdem ging es recht schnell zur Essensausgabe hin. Das Essen wurde aus großen dampfenden Töpfen geschöpft – von Jugendlichen, die sich freiwillig dafür gemeldet haben (ich erzähle aber gleich mehr zu den einzelnen „Jobs“ in Taizé). Zum Hauptgericht (z.B. Nudeln, Kartoffeln, Gemüse, Eintopf, usw.) gab es entweder etwas mit Fleisch oder Vegetarisches (je nachdem ob man sich bei der „Vegetarier“- oder „Nicht-Vegetarier“-Schlange angestellt hat). Zu dem Hauptgericht kam noch ein Stück Obst (Apfel, Birne, Banane), eine kleine Packung Kekse (z.T. wirklich sehr lecker!) und Joghurt oder Quark. Wenn das Ganze dann verputzt war, gab man das dreckige Geschirr bei den Spül-Leuten ab (ebenfalls freiwillige Melder).
Zwischendurch gab es die Teezeit. Da wurden an alle leckeren Taizé-Tee (wer meine Kommentare zufällig mitbekommen hat, könnte wissen, dass ich Tee eigentlich nicht ausstehen kann, aber dieser leckere Zitronentee, den gibt’s nur in Taizé und der hat sogar mir geschmeckt) und ein Stückchen Kuchen oder ein Päcken Kekse verteilt. Ein guter und wärmender Snack für zwischendurch, denn zur damaligen Zeit war es sehr kalt.
*~ Tagesablauf in Taizé ~*
So, jetzt wird es erst richtig interessant, denn ich möchte euch erzählen, wie ein Tag in Taizé denn so aussieht. Dazu muss ich im Voraus sagen, dass ein Tag in Taizé grob in drei Teile gegliedert ist, und zwar durch die drei Gebete am Tag (Morgen-, Mittag- und Abendgebet).
8.15 Uhr: Das Morgengebet beginnt. Dabei ist es natürlich nicht Pflicht, dort zu erscheinen. Es ist jedem selbst überlassen, ob er an dem Morgengebet teilhaben möchte, oder nicht.
Nach dem Gebet geht es ab zum Frühstück, das ich ja schon oben beschrieben habe.
10.00 Uhr: Treffen (Bibeleinführung)
12.20 Uhr: Mittagsgebet
13.00 Uhr: Mittagessen
14.00 Uhr: Singenüben in der Kirche (besonders schön für Musikinteressierte und alle, die gerne und engagiert singen)
15.30 Uhr: Treffen der Gesprächsgruppen oder Workshops (sprich: Arbeiten, aber mehr dazu gleich); samstags ist um diese Zeit meistens ein Nationentreffen
17.15 Uhr: Teezeit
bis 19.00 Uhr: Selbstgestaltete Zeit
19.00 Uhr: Abendessen
20.30 Uhr: Abendgebet (mit offenem Ende)
Samstags Abends ist das Abendgebet mit einer Lichterfeier (mit Kerzen) verbunden. Sonntags ist der Tagesverlauf ähnlich, jedoch ein bisschen später (man darf länger schlafen).
***** Die Gebete
Die Gebete stellen eigentlich das Wichtigste im Leben in Taizé dar. Sie stehen für Besinnung, Frieden, sozialen Kontakt, Liebe, Zugehörigkeit, Singen, Freude und Ruhe. Die Gebete sind zwar vielleicht in einigen Beziehung ähnlich den Gottesdiensten, aber auf keinen Fall gleichzusetzen. In einem Gottesdienst sitzt man auf harten Bänken oder steht in der Kirche, hört dem Pfarrer oder Priester zu und wiederholt stereotype Sätze (okay, eingefleischte Kirchenverteidiger werden mich jetzt lünchen *lach*). Während den Gebeten herrscht eine wundervolle Stimmung.
Die Kirche von Taizé ist riesig und sehr zentral. Beim ersten Mal, als ich eintrat, kam es mir z.T. wie ein großer Saal. Es gibt keine Fliesen, sondern überall Teppichboden, was den Raum gleich viel wärmer macht. Es ist größer als drei oder vier Kirchenräume in einem, und man sieht keine Marienstatuen oder Jesusbilder. Die Wände sind mit Holz verkleidet und verleihen dem Raum (ich kann es gar nicht so recht Kirchensaal nennen) eine warme und gemütliche Atmosphäre.
Es gibt keinen richtigen Altar an sich, wie man es aus normalen Kirchen kennt. Durch die Mitte des Saales ist ein abgegrenzter, länglicher Platz (nicht mit Zäunen oder so, aber man erkennt halt kleine Grenzen), an dem die Brüder von Taizé ihren Platz finden. Ganz hinten im Saal (wo eigentlich der Altar stehen müsste) ist ein schlichtes Holzkreuz und vor allem viele Kerzen und ein Gebilde aus Tüchern und Lichtern. Ich werde auch Fotos veröffentlichen, die euch helfen sollen, meine Beschreibung zu verstehen. Die Tücher sind dunkelrot und durch die Lichter und die Tücher wirkt der Raum noch wärmer.
Und wo sitzen wir während der Gebete? Ganz einfach: auf dem Boden. Man kann die Schuhe ausziehen, die Jacke ausziehen, sich gemütlich auf den Boden hinsetzen und sich sogar (sofern es genügend Platz für alle gibt) hinlegen. Jedoch ist es nicht gern gesehen, sich auf den Rücken zu legen, weil es in der orthodoxen Religion den Tod symbolisiert.
Das Gebet ist vor allem geprägt von Liedern und Gesängen. Die Taizé-Lieder sind weltbekannt und finden sich sogar in den „normalen“ Kirchenbüchern. Vor dem Eingang der Kirche befinden sich viele Liederbücher, von denen man sich eins nehmen darf. Die Lieder sind meditativ und zum größten Teil sehr einfach. Man lernt sie sehr schnell auswendig, weil sie eben so einfach sind und so einprägsame Melodien haben. Die Lieder werden sehr oft wiederholt. Man kann sich das durch meine Beschreibung vielleicht nicht vorstellen, aber dieses Gefühl, zusammen mit mehreren hundert Menschen in einer Kirche zu sitzen und genau dieselben Lieder zu singen, ist einfach unbeschreiblich schön. Ich musste weinen, als ich dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit und Liebe zu spüren bekam. In Taizé ist jeder Mensch gleich. Es ist egal, woher man kommt, ob man dick oder dünn ist, ob man Pickel hat oder ob man vielleicht sogar behindert ist. Es herrscht eine so große Akzeptanz, die mich einfach nur staunen lässt. Nirgendwo sonst habe ich so eine intensive Menschlichkeit gespürt, wie während der Taizé-Gebete.
Zwischen den Gesängen, die den Hauptteil der Gebete darstellen, lesen die Brüder verschiedene Fürbitten vor, oder erzählen eine Geschichte. Dabei ist dieser Akt nicht zu vergleichen mit der Predigt in der Kirche. Das Tolle ist, dass in verschiedenen Sprachen gesprochen wird – mal auf Französisch, dann auf Englisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, und, und, und.
Die Gebete wollte ich persönlich nie missen. Diese unglaubliche Energie, die von den Menschen auskam, ist einfach nur schön und tut der Seele unheimlich gut. Wenn ich jetzt daran denke und alles mir wieder in meine Erinnerung kommt, muss ich sagen, dass ich Sehnsucht spüre nach diesem Gefühl, das bei den Gebeten aufkam. Denn nirgends sonst habe ich so ein Gefühl bis jetzt gefunden.
***** Treffen (Bibeleinführung)
Bei der Ankunft in Taizé, am ersten Tag, bekam man nicht nur Essensmarken, sondern man durfte sich auch ein Thema für die Bibelgesprächgruppen aussuchen. Die Bibeleinführung fand immer morgens statt, zwischen dem Frühstück und dem Morgengebet. Die Bibeleinführung befasste sich mit dem Thema, das man sich gewählt hat. Es geht natürlich um religiöse Themen. Ich hatte damals vier Auswahlmöglichkeiten und habe „Was für ein neues Leben bietet Jesus uns an?“ ausgesucht – zugegeben, kein sehr interessantes Thema. Aber da die Bibeleinführung auch nur 45-60 Minuten dauert, habe ich gedacht, dass es schon nicht so schlimm werden würde.
Tatsächlich war der Bruder wirklich sehr locker und lustig, hat mit uns herumgeblödelt und gelacht. Er hat sehr gut die Inhalte vermittelt, und es wurde selten wirklich langweilig. Während der Tage in Taizé, hatten wir sechs Tage lang (quasi jeden Tag, außer den Ankunfts- und Abreistag) die Bibeleinführung. Es wurde also sechs Tage lang das Thema behandelt und fortgeführt.
Zum Teil muss ich sagen, dass ich mich nicht immer für die Bibeleinführung interessiert habe. Es war das Einzige in Taizé, auf das ich hätte gut verzichten können. Der Bruder war zwar nett und lustig, aber mich mit der Bibel zu befassen, war noch nie so mein Fall gewesen. Es geht auch in Taizé weniger um diese Bibeleinführung, die eher Denkanstöße geben soll, sondern eher um das eigene, individuelle Befinden und Gefühl.
***** Treffen der Gesprächs- und Arbeitsgruppen
Passend zu der Bibeleinführung, wurde man dann in verschiedene Gesprächsgruppen eingeteilt. Die Gruppen sind beinhalten ungefähr 7-10 Personen und werden von einer Gruppenleiterin oder einem Gruppenleiter geleitet und geführt. Die Gruppenleiter versuchen, die Thematik der Bibeleinführung irgendwie zu vertiefen zu eine Diskussion zum Laufen zu bringen.
Mir haben die Gesprächsgruppen eigentlich recht gut gefallen, es war schön, mit Gleichaltrigen Jugendlichen über ernste Themen zu reden – nicht spezielle über Jesus, sondern eher um das tägliche Leben, die Probleme, die Gedanken, usw. Es war kein engstirniger Religionsunterricht, sondern wirkte eher wie eine interessante Diskussion unter Gleichaltrigen, die „über den Tellerrand“ schauen möchten.
Dann gibt es noch die Arbeitsgruppen, die man sich selbst so zusammenstellen konnte, wie man wollte. Am ersten Tag in Taizé beschloss man, ob man ganztags oder halbtags arbeiten wollte.
Die Taizé-Gemeinschaft ist vor allem geprägt von gegenseitiger Rücksichtsnahme und Respekt. Es gibt niemanden, der sich vor der Arbeit drückt. Leute, die nichts für eine Gemeinschaft tun möchten, kommen einfach nicht nach Taizé.
Außerdem kann man die Arbeit auch nicht als Arbeit ansehen, da es super viel Spaß gemacht hat. Ich war in einer Gruppe mit meinen Freundinnen und Barackenmitgliedern und kann nur sagen, dass es total lustig war, zusammen etwas zu machen, etwas Produktives, und sich danach mit einem leckeren, warmen Tee zu belohnen. Die Arbeiten waren auch wirklich nicht schwierig und man konnte sich zum Großteil auch aussuchen, was man machen wollte. Wir waren damals die „Putzkolonne“ – wir haben einen Teil der Baracken geputzt, Rundblätter an die Türen geklebt oder leere Baracken gesäubert. Andere Jobs waren, wie oben schon erwähnt, Spülen (eher Wasserschlacht zu nennen *g*), Essensausteilung, usw.
*~ Wichtige Orte ~*
***** Kirche
Der wichtigste Ort ist natürlich die Kirche. Die Kirche ist das Zentrum des Lebens in Taizé.
Man kann sie natürlich auch noch Abends, nach dem Abendgebet, sehr lange bleiben. Während der freien Zeit kann man sich in die Kirche setzen, hinlegen, schlafen, dösen, lesen, malen, zeichnen, schreiben oder einfach nur nachdenken, beten oder meditieren. Es ist einfach ein schönes Gefühl, in die warme Kirche zu gehen und zu tun, wozu man Lust hat. Wenn man ein bisschen Ruhe braucht, zum Nachdenken oder einfach nur zum Nichts-Tun, dann ist die Kirche der beste Platz überhaupt. Ich habe dieses Gebäude richtig in mein Herz geschlossen.
***** El Abiodh
Dies ist die „Krankenstation“ von Taizé. Wenn man sich krank oder schlecht fühlt, sich verletzt hat oder Rat und Hilfe braucht, kann man dort hingehen, und sofort Unterstützung und Hilfe bekommen. Ich und meine Freunde musste zum Glück kein Mal zu „El Abiodh“.
***** Der Oyak
Jupidu! Der Oyak ist einfach klasse! Es ist eine zentrale Stelle, an der sich Jugendliche nachmittags, aber vor allem abends, nach dem Abendgebet treffen, und zusammen reden, etwas essen, trinken, singen, musizieren (es gibt immer jemanden mit Gitarre!) oder einfach nur beieinandersitzen und den Abend schön ausklingen lassen. Es ist eine schöne Atmosphäre und vor allem lernt man viele neue, nette Menschen kennen, die sehr aufgeschlossen sind und einen sofort annehmen.
Beim Oyak kann auch so „lebenswichtige“ Sachen wie Zahnpasta, Deo, Zahnbürsten, aber auch Knabbereien, Pizza, Hot Dogs, Eis, Schokolade, usw. kaufen. Die Preise sind nicht zu hoch, sondern eher Standard, würde ich sagen. Außerdem kann man an einigen Tagen zu bestimmten Zeiten Leider hat der Oyak bestimmte Öffnungszeiten, an denen man die Sachen kaufen kann; die Zeiten stehen jedoch ausgeschildert.
***** Die Exposition
Die Communauté der Brüder aus Taizé lebt ausschließlich von eigener Arbeit. Die Erzeugnisse – Tonarbeiten, z.B., bemalte Vasen, usw. – werden in der Exposition verkauft. Hier gibt es auch schöne Postkarten, Liederbücher, Taizé-Kreuze (Ketten, Anhänger), Vasen, Teller, usw.. Die Brüder unterhalten mit dem Geld die Häuser und Baracken, außerdem werden die Jugendtreffen mit dem Geld finanziert. Die Brüder nehmen nämlich keine Spenden an.
***** La Morada
Dies ist eine wichtige Anlaufstelle, wenn man mal Probleme hat, z.B. wenn etwas abhanden gekommen ist. Es ist wichtig zu wissen, dass man keine Wertsachen in den Baracken abschließen kann. Man kann (so wie ich es getan habe) einen Rucksack ständig mitschleppen, oder aber die Wertsachen in „La Morada“ aufbewahren lassen.
***** Die Quelle „St. Etienne“
Die Quelle „St. Etienne“ liegt an einem nahe gelegenen Waldstück, das hinter den Baracken liegt und durch einen Weg relativ leicht zu finden ist. Während meiner freien Zeit habe ich die Quelle ein oder zweimal besucht und muss sagen, dass es ein Ort der Stille und des Friedens darstellt. Die Quelle ist von einem kleinen See umrandet und wunderschön anzusehen. Es ist sauber, klar und ruhig. Einfach ein weiterer toller Ort in Taizé, um abzuschalten und Ruhe zu finden.
*~ Sonstiges ~*
Wenn man in Taizé ist, kann man entweder am „normalen“ Leben teilnehmen (das, was ich bis jetzt beschrieben habe), oder aber man geht in die „Stille“. Das bedeutet, dass man eine ganze Woche lang schweigend verbringt, getrennt isst und betet. Wenn man Probleme hat und reden möchte, kann man sich höchstens an eine Schwester (für Mädchen) oder an einen Bruder (für Jungen) wenden. Diese Tätigkeit ist natürlich freiwillig und frei wählbar. Es wird denjenigen, die zum ersten Mal in Taizé sind, nicht angeraten, da es sehr fremd sein könnte. Ich war ja erst einmal in Taizé und habe daher diese Möglichkeit noch nicht in Anspruch genommen. Ehrlich gesagt bezweifle ich auch, dass ich jemals in die Stille gehe, weil ich ein Mensch bin, der zwar gerne nachdenkt, und Ruhe braucht, aber auch viel lachen und mit anderen Menschen Spaß haben und reden, quasseln und brabbeln muss. Ich würde das also vom Prinzip aus gar nicht schaffen! :o)
Damit man sich in Taizé auch zurecht findet, bekommt man beim ersten Treff (bei der Ankunft) ein Blatt mit einer Karte von Taizé, wo die wichtigsten Punkte, die ich oben genannt habe, eingezeichnet sind.
*~ Eigene Erfahrung/Meinung ~*
Ich habe mich bemüht, die meiste Zeit schon meine eigene Meinung irgendwie mit in meine Beschreibungen einfließen zu lassen, da ich jetzt nicht alles wiederholen möchte.
Ingesamt ist es wichtig für mich, zu sagen, dass ich die Zeit in Taizé wirklich genossen habe. Die Zeit war sehr bereichernd für mich – ich habe die Ruhe und die Gemeinsamkeit sehr genossen. Besonders positiv für mich war, dass ich so viele neue Menschen kennen gelernt habe, die nicht darauf geguckt haben, ob ich nun gut geschminkt war, besonders dick oder dünn oder eine Brille trage. Das Gefühl, akzeptiert zu werden, angesprochen zu werden, gleich zu sein, ist einfach wunderschön.
Das intensivste Gefühl waren immer noch die Gebete, bzw. die Gesänge. Ich liebe die Taizé-Gesänge sehr, da sie viel Liebe, Einheit und Frieden ausstrahlen. Durch die ständige Wiederholung der relativ leicht zu lernen Gesänge, entsteht eine Art meditative Stimmung, die mich richtig in die Musik und Atmosphäre eintauchen lässt. Einfach toll ... *träne~wegwisch* ...
Taizé war aber nicht nur Besinnung und nachdenkliche Stimmung, sondern sehr viel Spaß. Meine Barackenmitglieder waren super freundlich und wir hatten alle sehr viele lustige Momente, viele Lacher, Witze, die wir uns alle in unsere Liederbücher schrieben, und die ich mir auch jetzt noch super gerne durchlesen. Auch jetzt habe ich noch Kontakt mit einigen aus unserer Baracke.
Natürlich muss ich auch sagen, dass die Verpflegung nicht besonders komfortabel ist. Besonders an die Toiletten musste ich mich sehr gewöhnen! Aber wisst ihr was? Toiletten oder harte Bettmatratzen sollten niemals ein Grund sein, nicht nach Taizé zu fahren: denn darum geht es einfach nicht! Es geht darum, sich zu finden, andere zu finden, ein Stück Menschlichkeit in diese Welt zu bringen. Es geht um Liebe, Verständnis und Freude. Es geht nicht um Make-up, Fernsehen, Handy oder sonst irgendwas Materielles.
Es geht um das Wesentliche ... und deshalb bekommt Taizé von mir die volle Punktzahl.
*~ Alente ~* weiterlesen schließen -
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Ein Ort der Erholung...
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Die heutige Welt ist ein reiner Ort voll Stress. Jeder hat in irgend einer Hinsicht Stress. Und dies kann soweit führen, dass es einen Auffrisst. Auch wenn einige es nicht glauben, Schüler haben auch Stress. Viele Erwachsene sagen ja... „ Seid ihr erst mal in unserem alter, dann wisst ihr was Stress ist. „ Aber ob die es glauben oder nicht, wir haben auch Stress. Vor allem jetzt, wo es auf das Abi hinaus geht. Ich bin jetzt am Ende der 11 Klasse, und nächstes Jahr muss ich in die Kursstufe, was bestimmt einiges an Stress mit sich bringt, denn diese 2 Jahre bestimmen über mein Leben.
Zum Glück habe ich vor einem halben Jahr von einem Ort der Ruhe gehört. In der Klasse ging es so um, dass wir nach Taizé fahren. Klar dachte ich, in dem glauben es sei ein Ferienlager, in dem man Spaß hat und ab und zu auch mal Scheiße baut.
Doch dann wurde ich aufgeklärt. Es handelt sich hier um ein Kloster. Da ist dann der Beliebtheitspegel des Dorfes gesunken, und ich wollte erst gar nicht mit. Aber hinterher wurde ich mit fiesesten Mitteln dazu gezwungen, denn meine Mutter hatte die längeren Fäden. Sie meinte so eine Woche Ruhe täte mir mal gut, hinterher hat sie es bereut.
Wir sind dann mit dem Bus dort hingefahren. Mit bei mir waren meine engsten Freunde, unter anderem wieder Darokh, emem und Nager86. Diese Busfahrt dauerte 13 Stunden, mit 3 Pausen, und den gewohnten Busfahrerwechseln, also keine Sorge dass wir in Gefahr wären, was doch heutzutage so oft in den Nachrichten kommt. Wir sind von Rhauderfehn aus gefahren, also aus Ostfriesland. Wie lange ihr brauchen werdet braucht ihr nur abziehen. Zum Glück sind wir Nachts gefahren, und konnten so im Bus schlafen. Ich konnte nicht ganz so gut im sitzen schlafen, und der Boden zwischen den Sitzen war schon besetzt, da meine Freunde sich den gekrallt hatten. Wir sind mit einer Gruppe von etwa 43 Leuten gefahren. Ich habe dann die erste Stunde nicht Schäfchen sondern Mc Donalds gezählt. Wir sind dann morgens um 10 Uhr etwa angekommen.
Taizé
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Taizé wird von Ordensbrüdern geleitet. Es sind etwa 40 Mönche, die man Morgens, Mittags und Abends in den Gebeten treffen kann. Auch laufen sie manchmal über das Gelände. Gegründet wurde Taizé von Frére Roger, im Jahre 1940. Er lebt heute noch und gestaltet den Gottesdienst mit. Wenn er in die Kirche kommt schauen ihm dann alle hinterher. Der Mönch ist nun schon 87 Jahre alt, wie ich von unserem Pastor erfahren habe.
Vorab mussten wir 110 € an Cord überweisen, denn die Busfahrt nach Taizé kostete 80 € und der Aufenthalt war freiwillig 30 €. Wenn man diese 30 € bezahlte, konnten noch 5 Leute aus dem Senegal einen Monat nach Taizé. Wir als gute Christen haben dann natürlich auch bezahlt.
Alles in allem machen die Mönche dort kein Plus. Sie nehmen keinen Eintritt, und die Restaurierungen machen sie zum Teil selber. Die einzige Einnahmequelle ist die Exposition, in der sie selbst gemachte Gegenstände verkaufen. Hiervon kaufen sie dann auch die Nahrungsmittel.
Kaum da mussten wir erst mal bis 15 Uhr warten, denn die Zimmer waren noch nicht ganz sauber. Wir haben uns in den paar Stunden dann das Dorf angeschaut und uns ein wenig die Leute angeguckt.
Für die, die es nicht wissen, Taizé liegt in Burgund... *Karte-rauskram* ... Das liegt etwa im Südosten Frankreichs, und da man im Süden ist scheint dort auch oft die Sonne. Leider hatten wir in unserer Zeit Pech, denn es herrschten zu der Zeit als wir da wären so komische Winde, die von einer Stadt zur anderen ziehen... Mein Freund wusste den Namen, aber ich konnte mir den nicht merken. Jedenfalls war es kälter als sonst, und die Leute sagten, dass es das Kälteste Ostern seit Jahren war. Wir hatten uns also genau das falsche Wetter ausgesucht.
Alles in allem war das Wetter schon sehr seltsam. Zum einen hat es an einem Tag geregnet, und es war windig. In der Sonne war es warm, aber dort wo kein Windschatten war, war es extrem kalt. Zwischendurch hat es dann auch mal geregnet.
Am nächsten Tag war es an die 35 ° warm. Wir haben uns dann in die Sonne gelegt, und ein wenig relaxet. Am Abend hatten wir dann auch alle einen Sonnenbrand, und konnten uns kaum bewegen. Aber das Wetter an diesem Tag war sehr schön.
Und ob ihr es glaubt oder nicht am darauf folgenden Tag hat es geschneit. Wir saßen beim Mittagessen, und der Trashman, der aus Australien kam fragte mich „ What is that? „ Also was das denn sei. Ich sagte Schnee, weil die in Australien das anscheinend nicht kennen. Aber ob ihr es glaubt oder nicht. Das Wetter war so wechselhaft, dass es an einem Tag 35 ° warm war, und am nächsten geschneit hat. Okay, an den darauffolgenden Tagen war es durchschnittlich bis warm, aber das waren die seltsamsten 3 Tage, die ich je miterlebt habe...
Auf den ersten Blick sah das Örtchen aber ganz niedlich aus. Es liegt auf einem Hügel, und wenn es grade von der Sonne beschienen wird, sieht es richtig heilig aus. In der Exposition, einer Art kleiner Basar, in dem Krüge und Postkarten angeboten wurden gab es dann auch eine Postkarte, die Das Dorf auf dem Hügel zeigte, auf den dann der Regenbogen schein, so dass es aussah als würde er dort entspringen.
In Taizé angekommen sahen wir auch schon andere Busse, und wir fragten unseren Pastor, wie viele denn so kommen. Er sagte es seinen NUR 1500. Wir waren natürlich alle geschockt über das NUR in so einem kleinen Dorf aber zu Ostern kommen an diesen Ort über 8000 Leute herangepilgert. Ich habe mich dann informiert und herausbekommen, dass die Küche in Taizé etwa für 10000 Mann kochen kann, und dass es sich um die am strengsten Kontrollierte Küche Frankreichs handelt. Stellt euch mal vor, da kommen 10000 Leute aus Taizé mit einer Lebensmittelvergiftung...
Wir haben uns dann auf einer Wiese breit gemacht, an die wir heranbeordert wurden. Es war irgendwo im 100er Bereich der Baracken, in denen wir schlafen sollten. Ich habe nicht gezählt wie viele es gab, aber 300 Waren es bestimmt. Jede nochmals unterteilt in a- ?.
Auf der Wiese haben wir dann das erste mal unsere Musikinstrumente hervorgekramt, und angefangen gute Laune zu verbreiten. Ich habe mich gewundert, wie viele Musikinstrumente Cord ( unser Pastor ) spielen kann. Aber ein Dudelsack war auch dabei.
Um 15 Uhr konnten wir dann auf unsere Zimmer. Man darf dort nicht allzu viel erwarten. Es ist ein Zimmer, in dem Etagenbetten stehen, in dem Maximal 8 Personen schlafen können. Die meisten Zimmer sehen gleich aus, wobei es verschiedene Variationen der Baracken und der Häuser gibt.
Ansonsten befindet sich nichts in den Zimmern. Sie sind völlig leer bis auf die Betten. Kein Tisch. Kein Stuhl, nur die Betten, aber was will man mehr?
Als wir zusammengerufen wurden, wurden uns unsere Aufgaben verteilt. Jeder Durfte sich einen Job aussuchen. Ich hatte mit einem Freund ( Boese ), den Job die Klopapierrollen auszutauschen, und die Seife zu kontrollieren. Einfacher Job mit vielen Vorteilen. Diesem Job mussten wir jeden Nachmittag nachgehen. Mein Tag sah wie folgt aus:
8. 30 Morgengebet mit anschließendem Frühstück. Das Gebet dauerte dann etwa eine Stunde und das Essen dann auch länger wenn man bedenkt eine 1500 Menschen Schlange vor sich zu haben, die alle gleichzeitig essen wollen.
10.15 Treffen. Als wir uns einen Job ausgesucht haben mussten wir uns auch eine Bibelgruppe aussuchen. Wir hatten 4 Wahlmöglichkeiten. Entweder darüber diskutieren was für ein Leben Jesus uns bietet, oder über den Brief, der alle 2 Monate von Frére Roger geschrieben wird nachdenken. Unser Thema war „ Gott kann nur lieben „. Dieser Brief wird in 59 Sprachen übersetzt. Den Phillipehrbrief lesen, oder eine Woche schweigen und überhaupt nicht reden, was sehr beruhigend sein soll.
Ich habe mich für den Brie entschieden, und alle meine Freunde auch. Wir haben dann also zusammen mit einem Bruder über den Brief diskutiert. Das war ganz lustig, wenn man bedenkt, dass wir die einzigen unter 22 jährigen waren, denn diese Gruppe war nur für 22- 29 jährige, aber irgendwie haben wir uns dort eingeschlichen und waren nun mit etwa 30 Erwachsenen in dem Raum als 17 jährige.
12. 20 Kam dann das Mittagsgebet mit anschließendem Abendessen. Wieder die selbe Chose wie am Mittag mit anstehen und so weiter.
14. 00 konnte man dann singen üben in der Kirche, das habe ich aber nicht gemacht, weil ich nicht singen kann... und es hätte überhaupt keinen Sinn. Aber dies war freiwillig.
15. 30 War dann wieder ein Bibeltreffen, aber weil wir gearbeitet haben habe ich ab 16.00 Klopapierrollen ausgetauscht und brauchte nicht zu dem Treffen.
17. 15 Die Themengruppen. Dort konnte man basteln und diskutieren. Dort war ich auch nicht, denn versucht mal innerhalb einer Stunde die Klopapierrollen eines ganzen Dorfes zu wechseln. Außerdem war dies wieder freiwillig, und da mein Terminplan sowieso voll war hatte ich auch gart keine Lust darauf.
19. 00 Gab es dann Abendessen. Dies war wieder das selbe wie Mittags und Morgens nur das vorher nicht gebetet wurde.
20. 30 mussten dann alle zum Abendgebet. Ich war dort meistens bis 10 oder 11 Uhr, weil es wirklich schön und beruhigend war.
Danach konnte man bis 23. 30 in das Oyak einer Art Disco draußen und nur mit eigener Musik. Man konnte dort was trinken. Auch alkoholische Sachen, und sich mit den Leuten Unterhalten. Wer wollte konnte selber Musik machen, allerdings musste man um 23. 30 das Feld räumen und schlafen gehen. Da haben dann Night Guys aufgepasst, dass keiner durch die Gegend rennt. Diese waren bis 4 Uhr Nachts unterwegs und haben Wache gehalten.
Während der ganzen Zeit hatte man keine Technik. Man hatte ja auch keine Steckdosen. Die einzige Steckdose war im Männerklo zum Rasieren, damit man nicht ungepflegt aussieht, aber ansonsten haben sich die Leute anders bei Laune gehalten. Man hatte ja auch gar keine Zeit für Langeweile bei dem Terminplan. Mirco ( emem ) hat zum Beispiel jeden Abend und jeden Mittag seinen Discman eingeschaltet.
Ansonsten handelte es sich um ein völlig abgeschnittenes Leben, in völlig anderer Welt. Man hat von nichts etwas mitbekommen. Wir waren ja in der Zeit des Irak Krieges dort und haben davon überhaupt nichts gehört. Als wir zuhause waren haben wir dann erste Informationen an Tankstellen mitbekommen, wo wir uns dann auch gleich richtiges Essen besorgt haben.
Denn ich muss euch sagen das Essen ist wirklich nicht lecker. Es war immer etwas Breiiges, denn zum Essen hatte man lediglich einen Löffel. Ich habe mich 4 Tage nur von trockenem Brot ernährt, weil ich das andere Essen nicht mochte. Es enthielt allerdings alles was man brauchte, und man bekam auch noch immer einen Nachtisch. Das war dann auch der Grund warum ich in Taizé 7 Kilo abgenommen hab.
Während des Mittagessens musste emem dann immer den Müll aufsammeln, den er war „ Rubbish man „. Ich war in der Jacoby Crew und kümmerte mich um die Toiletten. Ich war ein TPC in der „ Toilet Paper Crew „. Jede Crew hatte irgend einen Vorteil. Mirco durfte zu erst zum Mittagessen, dafür durfte ich mit meiner Crew „ auch als Junge „ in die Mädchentoiletten, und durfte zu jeder Zeit rein. Wen die beim sauber machen waren, und sagten ich solle doch bitte warten habe ich immer ganz lässig mit dem TPC Schlüssel gewunken, und schon machten sie Platz... Echt cool.
Nach dem Abendessen ging es immer in die Kirche, und dies war einer der schönsten Orte in Taizé. Er war zwar nicht Prunkvoll, aber er war trotzdem wunderschön. Man hatte das Gefühl in einer Großen Familie zu sitzen, es war ganz Still, und man hörte nur die ganzen Leute singen, wie bei diesen Beruhigungsgebeten. Immer dieses Ommmmm und so.. In der Kirche durfte man alles. Nur nicht die Gruppe stören, oder sich auf den Rücken legen. Mein Freund Nager 86 hat das mal gemacht, und prompt kam einer an und sagte ihm dass er sich doch auf den Bauch legen solle. In der Orthodoxen Kirche darf man nämlich nur auf dem Rücken liegen, wenn man Tod ist.
Aber insgesamt bin ich immer sehr gerne in die Kirchen gegangen, weil es wirklich beruhigend war.
Die Lieder, die man sich auch im Internet anhören kann bestehen meistens aus einer Zeile, und werden an die 100 Mal wiederholt. Meine Freunde, die nicht mit waren, meine Freundin eingeschlossen ) meinten es handle sich hier um eine Gehirnwäsche, aber das glaube ich nicht.
Ich habe in dieser Woche keinen einzigen Gottesdienst verpasst, war also 6* 3+ 2 mal im Gottesdienst. Das macht 20 Mal, mit einer Durchschnittsdauer von 1,5 Stunden. Am Stück wären das 25 Stunden Kirche. Ich habe also über einen Tag nur in der Kirche gesessen und gebetet oder über Gott und die Welt nachgedacht.
Um zu jedem Gottesdienst zu kommen musste man früh aufstehen, sowieso weil wir vorher noch Duschen wollten. Wir sind meist um 6. 00 aufgestanden um nicht in der Rush Hour unter der Dusche zu gelangen. Da bei uns in der näh nur eine kalte Dusche war, die sehr alt war, sind wir jeden morgen halb nackt durch das Dorf gelaufen und das um 6.00 Uhr. Da war das Wasser natürlich warm, und man hatte alle Zeit der Welt.
Besonders schön finde ich, dass in diesem Dorf alle Nationalitäten aufeinander treffen. Ich hatte mit diversen Leuten Unterhaltungen auf Englisch, und , obwohl ich es kaum kann , auf Französisch. Manchmal hat man versucht sich mit Händen und Füßen zu verständigen, wobei dann die ganze Gruppe gelacht hat. Man selber natürlich auch. Aber es war für mich wie eine kleine Familie.
Wenn ich einmal was beim essen nicht mochte, so bin ich quer über den Platz gegangen, und habe mit jemandem getauscht. Jeder ist freundlich und hat en gutes Wort. Schon bei der Hinreise dachte ich „ Boa sind die Kackefreundlich „. Aber es war einer meiner schönsten Ferien überhaupt.
Fazit
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Also ich kann Taizé nur weiterempfehlen. Es ist einer der schönsten Orte dieser Welt. Noch schöner ist nur a) meine Freundin, die ich nächstes Jahr mitnehmen werde und b) der Arm meiner Freundin, was daraus ja folgt. Ich finde der Preis für den Aufenthalt ist nicht zu teuer, da die Mönche da nix verdienen und er auch noch freiwillig ist. Wie man hinkommt muss man immer selber wissen, wir fahren immer von Rhauderfehn, und ansonsten kann man einfach entspannen,. Ich muss sagen, das ich immer wieder hinfahren möchte. Meiner Meinung nach ist der Ort an sich sehr empfehlenswert.
Gruß
©n-Tech weiterlesen schließen -
ERHOLUNG - FRIEDEN - INNERE RUHE: - TAIZE
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Es ist nun gerade 3 Tage her, dass ich von einer längeren Urlaubsreise (Pilgerreise, kann man sehen wie man möchte) aus dem schönen Taizé in Frankreich wieder nach Hause komme. Taize (Burgund) ist ein Ort der Ruhe, in welchem man zur Besinnung kommen soll, das heißt, es hat "viel mit Kirche" zu tun. Da ich keiner Religion angehöre, und mich eine Klassenkameradin gefragt hat mitzukommem, war ich natürlich nicht abgeneigt, und habe sofort zugesagt. Viele meiner Freunde sind ebenfalls mitgefahren, so dass wir uns alle auf eine sehr schöne Woche gefreut haben. So ging es am Sonntag vor einer Woche los, mit dem Bus 13 Stunden Fahrt, hier aus Niedersachsen, bis zu diesem kleinen Ort. Wir sind in der Nacht gefahren, so dass die Fahrt nicht ganz so unangenehm war. Nun gut, wir gingen nach Taize ohne jegliches Vorwissen, lediglich meine Klassenkameradin, die schon ein mal dort gewesen ist, wusste, was uns erwartet. Demnach waren wir alle sehr gespannt, wussten lediglich, dass 3 mal am Tag Gottesdienste waren. Im Vorfeld allerdings hatten wir daran kein Interesse, da wir eher langweilige Gottesdienste aus Deutschland gewohnt waren. Macht nichts, man ist ja für alles offen, und schaut sich die ganze Sache erst ein mal in Ruhe an.
Am nächsten Morgen kamen wir dann in Taize an, waren alle noch etwas leicht müde von der Fahrt, und sahen nun dieses kleine Örtchen auf einem größeren Hügel vor uns. Die Kapelle konnte man schon von der Strasse aus sehen. Sie machte aber keinen prunkvollen, sondern viel mehr einen schlichten Eindruck auf uns. Dies hat uns aber nicht weiter gestört, wir waren erst ein mal froh die 13 Stunden Fahrt ohne sonstige Zwischenfälle überstanden zu haben, und packten nun erst ein mal unsere Koffer aus dem Bus. Nun sollten wir zur "Baracke" 101 gehen, wo sich alle Leute aus unserer Gruppe (wir waren etwa 50 mit 2 Gruppenleitern) treffen sollten.
Auf dem Weg dorthin kamen wir an Zelten vorbei, und an vielen einzelnen Häusern, in welchen die Leute (bis zu 1500 waren es am Anfang) schlafen und leben sollten. An diesem Treffpunkt hatten wir zunächst ein paar Stunden Pause, ehe uns in Taize eine Arbeit zugeteilt worden ist. Es ist so, dass jeder, der diesen Ort der Ruhe, diese "Glaubensstätte" besucht, eine Aufgabe übernehmen muss, da die Kosten von etwa 30 € (+ 80 € Busfahrt) sehr gering waren. Taize wird von Mönchen geleitet, insbesondere von Frére Roger, welcher Taize 1940 gegründet hat. Demnach wird dieser Ort, bzw. auch dieses Kloster im Sommer 63 Jahre alt. Frére Roger ist 87 Jahre alt, und sine Stimme ist in jedem abendlichen Gottesdienst zu hören. Nun gut, gegen den Eintrittspreis kann man nichts sagen... nun war es auf jeden Fall zunächst ein mal so, dass wir die Baracken, unsere Zimmer, beziehen mussten. Hierbei handelt es sich um 8-Bett-Zimmer, in welchen auch wirklich nur diese Betten stehen, kein Tisch, kein Schrank, keine abschließbare Tür, gar nichts. Einen keinen Ofen hatten wir noch, aber dieser war entweder nicht einschaltbar, oder wurde mit einem mal sowas von warm, dass man sämtliche Sachen in Sicherheit bringen musste.
Man lebte wirklich nur von Dingen, die wirklich lebensnotwendig waren. Sämtliche Technik oder moderne Mittel wurden vollkommen außen vor gelassen. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich meinen Computer nicht vermisst habe, und auch den mitgenommen Discman nur sehr selten (eigentlich fast nur auf der Busfahrt) benutzt habe. Okay, die Zimmer waren nur verteilt, wir hatten unsere Baracke, und mussten uns nun in einem bestimmten Treffpunkt zusammenfinden, um eine Arbeits- und Bibelgruppe zu belegen. Dies ist wichtig in Taize, da ja jeder mithelfen muss, denn etwa 100 Mönche können keine 1000-5000 Personen versorgen. Wir entschieden uns für die Bibelgruppe Nummer 2, in welcher über allgemeine Werte wie Vertrauen oder Versprechen diskutiert werden sollte. Die Gruppe traf sich ein mal am Tag, und wurde dann in kleinere Gruppen zerlegt, um innerhalb dieser Gruppen die einzelnen Aspekte noch ein mal genauer zu besprechen. Das Schöne war, dass die große Gruppe völlig international war, das heißt, es waren sowohl Leute aus dem Senegal, aus Italien, aus der Schweiz, aus Schweden, aus Japan sowie aus Korea mit dabei. Der Großteil kam allerdings aus Deutschland und Frankreich. Wir hatten uns, da wir genau 8 Leute waren, zu einer kleinen Gruppe zusammengeschlossen, kannten uns demnach alle schon, so dass das Besprechen der einzelnen Sachlagen am Nachmittag nicht mehr als zu schwer war :-).
Des Weiteren mussten wir in Taize eine Arbeitsgruppe belegen. Hier übernimmt jeder, der diesen Ort besucht, eine Aufgabe. Dies kann Essen austeilen sein, Toiletten putzen, Müll aufheben, Waschen, Kontrollieren sein.. eben alles, was bei so einer großen Gemeinschaft wichtig ist. Ich kam in die Arbeitsgruppe, die jeden Mittag und Abend den Müll ausleeren muss. Dies war eine Aufgabe die etwa 20 Minuten am Tag beanspruchte, also zu schaffen. Der große Vorteil: Es gab immer für die "Rubbish-Men" das Mittagessen als aller erstes, da wir ja auch danach sofort arbeiten mussten ;-). Am Abend dieses Tages vielen wir müde ins Bett, und waren gespannt auf den ersten Gottesdienst, welchen wir am nächsten Morgen zum ersten Mal erleben sollten.
Der Gottesdienst war überraschenderweise wirklich sehr schön. Es handelt sich hierbei um eine sehr große Kirche, zwar weder prunkvoll noch gut ausgestattet, aber dies spielt in Taize auch keine Rolle. In der Mitte findet man einen langen Gang, in welchem die Mönche Ihren Platz haben. Im restlichen Teil der Kirche sitzen dann meist bis zu 1500 Personen, ausgestattet mit einem Gesangbuch und einer Rede, welche innerhalb dieses Gottesdienstes vorgelesen werden soll. Oft handelt es sich hierbei um Bibelstellen oder kurze Auszüge aus einzelnen Briefen. Natürlich alles in mehreren Sprachen, da es sich ja um einen Religions-übergreifenden, internationalen Gottesdienst handelt. Danach wurde gesungen, gesungen und nochmals gesungen. Die einzelnen Lieder haben mir wirklich sehr gut gefallen, es kam eine wunderbare, erholsame und beruhigende Stimmung auf, man sah, wie Menschen die sich vorher nie kannten, zusammen sangen und zufrieden waren.
Ich selber habe diesen Ort der Ruhe genossen, und habe nicht einen der Gottesdienste innerhalb der Taize-Woche verpasst. Es war einfach nur schön, es war schön die Stimmen zu hören, den Gesang der Leute, und die Ruhe während der Gebetsphase. Das Besondere an den Gesängen ist, dass die einzelnen Lieder oft bis zu 12 mal wiederholt werden, so dass man innerlich zur Ruhe kommt, viel nachdenkt, und die Zeit in der Kirche wirklich genießet. Wir sind abends bestimmt 2 Stunden lang in der Kirche gewesen, man wollte einfach gar nicht mehr gehen. Ich habe mir das Gesangbuch gekauft, da mir ein Großteil der Lieder wirklich sehr gut gefallen hat. Nun gut, die Gottesdienste lassen sich hier wirklich nicht in Worte fassen, man muss dabei gewesen sein, um dies nachfühlen zu können, so schön war es in Taize. Nun folgt ein kurzer Tagesablauf, um Euch mal einen Eindruck davon zu verschaffen, wie ich in Taize gelebt habe, und was ich an einem ganze normalen Tag so alles gemacht habe:
7:00: Der erste Wecker klingelt, Mirco hört nix ;-).
7:30: Wecker Nummer 2 klingelt (immer von Freunden auf dem Zimmer ;), doch Mirco dreht sich noch ein mal um...
7:45: Der dritte Wecker klingelt, und um eine warme Dusche zu bekommen, sollte man möglichst jetzt aufstehen. Demnach ging es für mich um 7:45 aus dem Bett, die Duschen hatten dann immer noch etwa 20-25°C, demnach gerade noch aushaltbar ;-). Die Duschen waren nicht gut ausgestattet, und viele Toiletten verstoßen auch gegen die Genfer Konventionen.. *arg*
8:30: Der erste Gottesdienst am frühen Morgen
9:00: Frühstück: Ewig lange Warteschlange vor den Essensausgaben: Man muss dazu sagen, dass das Essen immer im Freien stattgefunden hat, man hatte also keine Möglichkeit sich an Tische zu setzen, es lief alles auf einem Tablett, mit Plastikteller und Becher und einem Löffel ab. Messer/Gabel gab es nicht. Auf Holzbänke konnte man sich setzen.
10:15: Bibelgruppe, welche etwa bis 11 Uhr ging. Danach sollte man sich in den kleineren Gruppen treffen.
11:00: In der Sonne liegen ;-). Wir haben uns unsere Iso-Matten geschnappt, und uns in Ruhe auf eine schöne Wiese gelegt, und einfach mal entspannt, und über die vorgegebenen Themen bzw. Fragen gesprochen, welche wir von unserem Gruppenleiter bekommen haben. Oftmals endeten diese Gespräche allerdings auch im Chaos, da man sich dann doch lieber fürs Rumalbern und Karten Spielen entschieden hat ;-), war aber auch nicht weiter schlimm.
12:20: Mittagsgottesdienst. Ähnlich wie man Morgen, nur dass hier traditionell der Song "The kingdom of God" gesungen wurde, welcher sich nun zu einem meiner Lieblingslieder entwickelt hat.
13:00: Mittagessen, ähnlich wie beim Frühstück, mit anschließendem Müll aufsammeln und Eimer leeren. Die Arbeit war schnell erledigt, so dass wir ab etwa 14:20 frei hatten, den kompletten Nachmittag, konnten also bis zum Abendessen machen was wir wollten. Oftmals sind wir dann einfach mal auf gut Glück herumgelaufen, oder haben uns auf den Baracken getroffen.
17:15: Tee, Kekse... um mehr davon zu bekommen haben wir uns meist 4-5 mal angestellt, sollte man zwar nicht tun, aber ich glaube nicht, dass dies irgend jemanden ernsthaft gestört hat *g*. Der Tee war ein Mix aus Wasser und Zitrone, schmeckte gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie muss man ja überleben. Die Plätzchen, Kekse oder das Gebäck was es dann mittags noch gab, schmeckte meist sehr gut.
19:00: Abendessen, wieder mit Mülleimer leeren danach. Zum Abendessen gab es meist so etwas wie Suppe (sah jedenfalls so aus, aber schmeckte eher wie Spüli mit Wasser...). Da einige Leute dies immerhin den Mülleimer geschüttet haben, und die Müllsäcke nicht gerade sehr stabil waren, kann sich wohl jeder vorstellen, was dann passiert ist *g*. Nun gut, nach dem Abendessen ging es dann kurz noch ein mal auf das Zimmer, um sich Decken und Kissen mitzunehmen, da man es sich ja in der Kirche auch schön gemütlich machen wollte.
20:30: Hier begann die Kirche, und es hat vielen von uns so gut gefallen, dass wir bis 22:30 dort geblieben sind. Manchmal sogar noch ein bisschen länger. Der abendliche Gottesdienst war meiner Meinung nach der Schönste, und auch der Erholsamste, da man keine Termine mehr vor der Brust hatte. Einige Leute gingen danach noch ins Oyak, das ist ein Ort, wo man sich noch ein mal treffen konnte, und ein alkoholisches Getränk bekam, wenn man es denn wollte. Wer allerdings die ultimative Party sucht, ist auch hier an der falschen Adresse. Zum Leute kennenlernen und zum Reden ist es aber ein sehr schöner Ort. Danach ging es dann aber auch ins Bett, und am nächsten Tag begann das Ganze noch ein mal.
Nun gut, so oder so ähnlich könnt Ihr Euch vorstellen, was man in dieser Woche so alles gemacht hat. Einige Leute können in Taize auch ins Schweigen gehen, das heißt, sie dürfen nichts sagen, sollen die innere Ruhe finden, und dürfen nur bei den Gottesdiensten mitsingen. Eine Person aus unserer Gruppe hat dies mitgemacht, und war im Nachhinein sehr begeistert davon. Im Grunde kann man sagen, Taize ist ein Ort der Ruhe, des Zusammenlebens, wo die Gemeinschaft im Mittelpunkt steht. Die Leute sind freundlich, zufrieden, und man hat nicht das Bedürfnis nach Technik, nach dem modernen Leben, nach Zeitungen, Computern, Fernsehern usw. Das Essen war mehr oder wenige schlecht, und nicht gut gewürzt, so dass ich Euch doch empfehlen würde, wenn Ihr Taize denn mal besuchen wollt, einen Salzstreuer mit zunehmen, und vielleicht den einen oder anderen Apfel. Ein Glas Marmelade oder Nutella ist auch immer willkommen ;-). Messer und Gabel braucht man eigentlich nicht, ein kleines Schweizer Taschenmesser tut es auch, und es ist auch erlaubt dies auf diese Reise mitzunehmen. Das Wetter war sehr wechselhaft, von Schnee bis Sonne hatten wir in dieser Woche alles erlebt, doch im Grunde kamen wir mit einem Sonnenbrand nach Hause ;-). Taize ist in Frankreich recht schwer zu finden, lässt sich in der Gegend von Dijon sehr gut einordnen.
Es war eine Ausflugsreise, welche jeden Jahr von der Kirche hier in Westrhauderfehn organisiert wird, und an welcher jede Person teilnehmen kann. Wir waren 50 Personen, das Alter von 16 bis 70, also es ist hier sicherlich für jedes Alter sehr erholsam. Shoppingmöglichkeiten gibt es gar nicht, und Geld wird am Tag auch nicht sonderlich viel gebraucht, da man sämtliche Verpflegung (auch wenn sie nicht sonderlich gut ist) zur Verfügung gestellt bekommt.
Es ist so, dass die Mönche mit dem Geld, was sie durch die Besucher erhalten, lediglich die aufkommenden Kosten decken, das heißt, es gibt keinen Profit für diese Gemeinschaft. Spenden werden nicht angenommen, und es gibt auch keine andere Möglichkeit den Mönchen Geld zur Verbesserung zukommen zu lassen. Es verstößt gegen die Ansichten des Frére Roger, und ist in gewisser Weise auch nachzuvollziehen. Ich denke schon, dass es sich lohnt Taize ein mal zu besuchen, ich weiß auf jeden Fall, dass ich im nächsten Jahr wieder dabei sein werde :-). Es ist ganz klar, dass man hier nicht anders werten kann, als mit der Topnote.
© M.M. im April 2003 weiterlesen schließen -
Gemeinschaft live
04.12.2002, 17:38 Uhr von
dieanke
Ich spare für eine Interrail-Reise durch Europa nächsten Sommer nach der Diplomarbeit! Also gebt ...Pro:
tolle Atmosphäre
Kontra:
das Essen und die Duschen
Empfehlung:
Nein
Es ist kaum zu glauben, wie viele Jugendliche ein so kleines Dorf im Burgund jährlich anzieht. Deshalb möchte ich heute denjenigen einmal berichten, die von Taize noch nichts gehört haben:
Was ist Taize?
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Taize ist eine ökomenische Brüdergemeinschaft, die sich nach eben diesem kleinen Ort im Burgund benannt hat. Allwöchentlich treffen sich hier Hunderte Jugendlicher aus aller Welt, um gemeinsam zu beten und über Gott und die Welt zu sprechen. Die Brüder kommen aus aller Welt. „Oberhaupt“ ist der 81jährige Frere Roger, der den Orden 1944 gegründet hat, um in Taize Kriegsflüchtlinge zu beherbergen. Nach und nach entwickelte sich dann die Tradition, dass Jugendliche nach Taize kommen, um dort gemeinsam zu beten.
Was ist das besondere an Taize?
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In Taize herrscht eine Art „heile Welt“. Man lernt sich untereinander unheimlich schnell kennen. Das erfordert zwar ein gewisses Maß an Offenheit, aber das hat man in Taize aus irgendeinem Grund automatisch. Man geht auf die Menschen viel eher zu und unterhält sich auch mal mit Leuten, mit denen man im normalen Leben wahrscheinlich nie sprechen würde.
In Taize herrscht aufgrund dessen eine ganz eigentümliche Atmosphäre, die besonders bei den 3 täglichen Gebeten zum Vorschein kommt. Diese Gebete bestehen hauptsächlich aus einfachen, sich immer wiederholenden Gesängen, die in allen möglichen Sprachen gesungen werden können. Die Sprachen mischen sich und es ergibt einen ganz eigentümlichen Klang, der einem vor allem an den Silvestertreffen nicht vorübergehen kann.
Das Leben in Taize
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Das Leben in Taize besteht hauptsächlich aus den oben schon genannten Gebeten. Im Zentrum eines jeden Gebets steht eine 10minütige Stille. Daran muss man sich erst gewöhnen. Sie steht nach einer Bibelstelle und am Anfang weiß man nichts mit seiner Zeit anzufangen, aber gegen Ende der Woche kommt einem die Zeit vor wie ein kurzer Augenblick, weil man viel mehr beginnt über alles nachzudenken. Gebete sind morgens vor dem Frühstück, Mittags vor dem Mittagessen und abends um 21 Uhr. Das 21Uhr Gebet geht oft bis tief in die Nacht hinein, da es eine Art „open end“ gibt. Man kann so lange bleiben wie man will.
Ein weiterer Hauptbestandteil des Lebens in Taize sind die Gesprächsgruppen. Am Morgen (nach dem Frühstück) treffen sich verschiedene Gruppen, um von einem Bruder eine Bibeleinführung zu bekommen. Das ist besonders interessant, wenn die in Englisch passiert, ich habe das letzte mal kein Wort verstanden (Danke Bruder John).
Am Nachmittag trifft man sich dann in Kleingruppen um über die Einführung zu sprechen (wenn man sie verstanden hat ;-)). Das ist meist ziemlich lustig, weil man hier am ehesten Kontakte knüpfen kann. Man diskutiert dann 1-2 Stunden, je nach Lust und Laune der Gruppe. Hier kann man es auch gut treffen und eine sehr diskutierfreudige Gruppe haben oder eben nicht und ziemlich gleichgültige Leute dabeihaben!
Jeder muss zum Leben in Taize seinen Teil beitragen. Es gibt also auch die Aufgabe, dass man mitarbeitet, sonst funktioniert das ganze absolut nicht. Es müssen Klos geputzt werden, Baracken gesäubert, während dem Gebet für Ruhe gesorgt, Sachen am Oyak (dazu später) verkauft und natürlich das Essen verteilt werden etc.!
Das Essen ist sowieso immer das allerlustigste. Man stelle sich vor 5000 Leute wollen gleichzeitig ihr Mittagessen. Das führt natürlich zwangsläufig zum absoluten Chaos. In der Essenschlange muss man immer seine Kontakte haben. So kommt man schneller dran, oder man bekommt auch mal einen Löffel mehr. Es würde hier aber nie irgendwelche Prügeleien. Länger als 10 Minuten muss auch der letzte nie warten. Das ist echt toll. Nachmittags gibt’s sogar Kaffee (bzw. Kakao und Tee, Kaffee gibt’s keinen). Der Kakao ist auch immer besonders lecker. Er wird in einer (meist roten) Plastik-Müsli-Schale serviert. Aufgebrüht wird er mit heißem Wasser. Der schmeckt da aber wirklich gut!!! Das Essen ist genau so ausgelegt, dass man keinen Hunger bekommt. Wie die das schaffen??? – Da bin ich überfragt, ich war noch nicht im Küchenteam.
Die Unterbringung ist natürlich auch entsprechend einfach. Man kann Glück haben und in einer 6 Mann Baracke schlafen, man kann aber auch Pech haben und 1 Woche im Großraumzelt verbringen. Beides hat was für sich, aber im Frühjahr wird’s in Taize nachts noch recht kalt... Ich hatte bisher beide Male Glück. Beim ersten Mal landete ich in einer 18 Mann-Baracke (6 3Stock-Betten) und beim zweiten Mal war ich in einer 6 Mann-Baracke (3 2 Stockbetten). Aber immerhin, es waren Betten und der Raum hatte Heizung und Licht. Wenn man morgens duschen will, muss man schon ziemlich früh aufstehen. Gegen 8 Uhr ist die Schlange vor der Dusche am größten. Morgens kann es schon mal zu leichtem Gedränge im Waschraum kommen, aber man gewöhnt sich dran und entwickelt seine Tricks, möglichst schnell ein Klo zu finden... Es macht aber Spaß, weil man sich jeden Morgen mit den gleichen Leuten über die Situation totlacht.
Die Nachmittage haben wir damals meistens an der Quelle verbracht! Die Quelle ist ein großer See, allerdings auch ein Ort der Stille. Hier kann man einfach mal ausspannen und die Natur genießen. Die Quelle ist allerdings gefaked, das Wasser kommt aus einem großen Rohr geschossen und wird durch eine Pumpe nach oben gepumt. Außerdem gibt es nachmittags immernoch Angebote, wie die Vorstellung der Länder, internationale Gesprächsgruppen etc.
Das Gebet der Lichter
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In Taize ist jede Woche Ostern.
Jeden Freitag findet eine Kreuzanbetung statt, die sich dann auch ziemlich lange hinzieht, da jeder sein persönliches Gebet am Kreuz betet. Das kann lange dauern, bei 5000 Leuten!!!
Jeden Samstag wird abends eine Auferstehungsmesse gefeiert. Hier bekommt jeder Teilnehmer ein Licht, was im Verlaufeder Messe dann angesteckt wird. Die Atmosphäre ist hier gigantisch. Man muss es einfach selbst erlebt haben.
Der Oyak
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Der Oyak ist neben dem Shop, in dem die Erzeugnisse der Mönche (vor allem Bücher und Email-Waren) verkauft werden, der einzige Laden in Taize. Hier gibt es neben Cola und anderen Getränken die schärfste Bockwurst, die ich bisher gegessen habe. Der Senf treibt einem die Tränen in die Augen!!!
Der Oyak ist auch der Ort der Geselligkeit. Muss es sonst auf dem Gelände am Abend einigermaßen ruhig sein, darf hier richtig Krach gemacht werden. Und das wird auch ausgenutzt. Da wird gesungen, was die Kehlen hergeben. Und man lernt Lieder in allen Sprachen. Das ist einfach nur toll.
Warum Taize?
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Na, ja, wenn man sich das so anhört, könnte man ja denken, dass es da echt ätzend ist. Das hab ich natürlich auch am Anfang gedacht, bis einmal eine Fahrt mit der katholischen Kirche dorthin stattfand. Ich wurde überredet, aber mir hat es auf Anhieb super gefallen. Die Baracken, die Waschräume und das Essen vergißt man ganz schnell, oder man gewöhnt sich zumindest dran.
Wer nach Taize kommt, will vor allem Menschen kennenlernen. Und diese offene Atmosphäre macht Taize nun mal zu etwas besonderem, was man einfach erleben muss.
Eure Anke
unter gleichem Namen bereits bei ciao.com eingestellt!!! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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frankensteins, 26.12.2008, 00:13 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
kann es sein, das darüber mal im Fernehen berichtet wurde, kommt mir irgenwie bekannt vor. lg
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