Pro:
Verarbeitung, Unterteilung, Tragekomfort, Polsterung,
Kontra:
ääääh nix??
Empfehlung:
Ja
Angesichts dessen, dass meine Fotoausrüstung demnächst wachsen wird, entschloss ich mich, meinen Cullmann Ranger Comfort gegen einen Rucksack einzutauschen, wo mehr Platz für Fotoausrüstung als für persönlichen Kram ist.
Nach dem endlos langen studieren von Websites, die nur darum existieren, anderen verschiedenste gefüllte Fototaschen zu präsentieren (cambags.com oder taschenfreak.de), war meine Wahl gefallen: Tamrac Expedition 5 (neustes Modell, der 5575 - der 5275 hiess auch schon Expedition 5) sollte es werden.
Ich studierte die Preise, teilweise war er ab 97 Euro zu haben. Die meisten dieser Händler waren mir unbekannt und ich hätte nur per Nachnahme bestellt, also kaufte ich für 122 inkl. Porto bei meinem Lieblingshändler auf Rechnung. Kam dann finanziell aufs Gleiche raus.
***Fakten, Fakten, Fakten***
Hersteller online: tamrac.com
Gewicht: 1.950g
Innenmaße: 28 x 13 x 34cm (BxTxH)
Außenmaße: 32 x 25 x 41cm (BxTxH)
Aussenmaterial: PolyTek (wasserabweisend)
Farbe: schwarz/antrazith
***Rucksack***
Als ich den Sack aus der Kiste angelte, stutzte ich erstmal, erschien er mir doch wesentlich kompakter, als der alte Cullmann, der tags zuvor über die Ebay Ladentheke gewandert war.
Aber ist ja auch logisch. Der Cullmann hatte ein riesen Fach, das reichte glatt für 3 ColaFlaschen, hier im Tamrac findet ab jetzt nur noch gut verstaut die Technik Platz.
Der erste Eindruck war äusserst positiv. Der Rucksack ist stabil und steht auch leer von selber, keine einseitige Gewichtsbelastung.
An der Front fummelte ich mich vorbei an diversen Bändern mit Clipverschlüssen, den zwei vorderen "Wing" Pockets, über einen genial wasserdicht versteckten Reissverschluss, unter eine großzügige Regenschutz-Überlappung zum Doppelreissverschlusses des Hauptfaches durch und öffnete es sogleich.
Mich strahlten viele schöne, dicke Unterteilungen an und sofort versuchte ich zwei davon rauszurupfen, um meine Kamera samt Tele hineinzupappen. Huiii war das schwer, verdammt guter Klett, da muss man schon ordentlich ziehen, um das abzukriegen.
Die großen Unterteilungen (in der Mitte längs) sind innen mit Plastik verstärkt und ringsrum dick gepolstert, damit auch nix verrutschten kann. Wär ja schlecht, das Kameragewicht würde das beiseite drücken.....
Von den kleinen Unterteilung sind natürlich mehr vorhanden, als man am Ende eigentlich braucht, aber soll ja nicht stören.
Ich nahm die EOS 30D mit angesetztem BG und dem 70-200/2.8 L USM inkl. aufgesetzter Geli und siehe da: passgenau stabil vom Boden bis nach oben! Perfekt, genau so wollte ich das haben!!
So kann ich sicher sein, dass die Kamera nicht drinhängt, sondern tatsächlich steht.
Zwei stabile Riemen mittels Klettverschluss halten die zwei Längsunterteilungen auf Spannung zusammen, da wackelt dann nix mehr.
Die Aussenwände sind locker 1-2cm dick und anständig gepolstert, da ist die Ausrüstung gut aufbewahrt.
Die Frontklappe enthält innen zwei große "Window Pane Mash" Taschen (was auch immer Tamrac damit ausdrücken möchte).
Dort ist viel Platz für allerlei Kleinkram wie Kabel, Filter, Anleitung, Akkus usw usf.
Flappsig ausgedrückt sind es durchsichtige Plastiktaschen, die einen relativ wasserdichten Eindruck machen und sehr robust erscheinen.
Die Abtrennung zur flachen, auf Anhieb schwer zu findenden vorderen Tasche ist hervorragend dick gepolstert.
Die flache Tasche bietet genug Platz für einen dicken A4 Block, flach gefaltete Windjacken oder ähnliches.
Diese Tasche sowie die zwei aufgesetzten Flügeltaschen vorn haben regendichte Reissverschlüße. Von oben sehen sie aus wie ein Lederriemen, da kommt bestimmt nix durch. Muss man aber zweimal hinguggen, um das als Reissverschluss erkennen zu können - wirklich clever.
Die beiden Flügeltaschen enthalten jeweils eine Einstecktasche, passt etwa ein Handy oder ein Ipod Mini rein. Sowie im "Deckel" jeweils zwei kleine Täschlein, ca. CF Kartengröße mit den roten Laschen für das "Memory & Battery Management System". Sinn der Sache: Kann die Karte oder Batterie noch verwendet werden, guggt die rote Lasche raus. Steckt man schnell "verbrauchte" Teil rein, verschwindet sie. Nette Idee, aber ohne wär ich auch nicht gestorben...Zumal die Kameraakkus da nicht reinpassen und ich gar nicht soviele Speicherkarten besitze.
Zwischen den beiden Taschen finden wir Spanngurte für ein Stativ, welches 2 Beine in die "Tripod Foot Pocket" stellen soll.
Dass das mit meinem Manfrotto nicht praktikabel ist, seht ihr auf den Fotos.
Diese Vorrichtung ist wohl eher für kompakte Reisestative brauchbar.
Mein Vorteil: die relativ geräumige Stativ-Fuss-Tasche kann ich für meine Vorlieben zweckentfremden. Sie hat einen Plastikeinsatz vorn, was sie sehr stabil macht und ein Loch im Boden, sicherlich sinnigerweise dafür, falls das Stativ mal feucht ist.
Der Griff oben ist groß, gut gepolstert und richtig klasse vernäht.
An den Seiten sind Spanngurte zum Schliessen, die ein Öffnen des kompletten Reissverschlusses für das Hauptfach erschweren und die man richtig festzurren kann. Dort kann man natürlich Jacken oder ähnliches auch gleich mit festzerren.
Der Hauptreissverschluss ist mit einer großzügigen Regenhaube ausgestattet, die bei Bedarf auch zugezurrt werden kann, da der große, stabile Reissverschluss selbst nicht abgedichtet ist.
Seitlich hat der Sack jeweils 2 Vorrichtungen für das MAS - Modular Accessoiry System von Tamrac. Hier kann man nach Bedarf Objektivköcher oder Taschen verschiedener Größen kaufen und zusätzlich montieren.
Die Schultergurte sind herrlich dick, gut gepolstert, schön breit und noch dazu ergonomisch geformt.
Der Rücken ist mit mehreren abgeteilten extrem dicken Polstern ausgestattet, der Raum dazwischen soll für Luftzirkulation sorgen, damit man nicht allzusehr ins Schwitzen kommt.
Der Beckengurt ist leider nicht gepolstert, aber find ich nicht weiter schlimm, bei meinem Alten hatte das zur Folge dass der Rucksack zwangsweise breiter war und man damit immer hängen blieb, wenn man den Gurt nicht vorn schloss. Da ich Beckengurte nicht sonderlich mag, hab ich meinen hier noch zusammengefaltet gelassen.
Die Träger kann man mittels schmalem Gurt über der Brust verbinden, dieser Gurt ist intelligenterweise an den Ansätzen aus elastischem Band, wodurch man auch mit gut angezogenem Gurt noch problemlos Luft holen kann.
An den Trägern selbst sind jeweils 2 Vorrichtungen für SAS - ja richtig: Strap Accessory System. Hier kann man Taschen für Handys, PDA, Speicherkarten und dergleichen mehr erwerben.
***Tragekomfort***
Ich hatte schon früher mal eine geliehene Tamrac Tasche und war von dem gepolsterten Gurt tierisch begeistert. Auch bei meinem neuen Sack überzeugt es mich wieder.
Wenn ich den gefüllten Rucksack, der ja dann gut und gerne 6kg auf die Waage bringt, aufschnalle, merk ich ihn kaum!
Die Polsterungen sind so herrlich angenehm und durch seine Kompaktheit spürt man den Rucksack echt kaum noch. Ein Traum bei langen Fototrips!
Und das trotz des höheren Eigengewichtes gegenüber meinem Cullmann Rucksack.
Wenn man den Inhalt nicht gerade einseitig packt, ist die Gewichtsverteilung wirklich optimal, Tamrac scheint wirklich Ahnung zu haben, was sie da produzieren.
***Persönliches Fazit***
Verdammt gut angelegte 122 Euro. Die Ausrüstung ist optimal verpackt, der Rucksack ist grandios gepolstert, sehr gut durchdacht bei der Aufteilung und die Verarbeitung ist erstklassig.
Alle Reissverschlüsse gehen gut, da hakelt nix, alle wirken äusserst robust und auch sämtliche Nähte rücken und rühren sich selbst bei sehr kräftigem Ziehen überhaupt nicht.
Die Erweiterungen mit SAS und MAS finde ich extrem interessant, ich werde mir wahrscheinlich ein, zwei Sachen davon zulegen. Einen großen Köcher für eine Getränkeflasche zb. - es gibt zwar einen offenen Köcher samt Flasche, aber der ist mir zu teuer. Oder vielleicht auch eine PDA Tasche für Handy, Stifte und dergleichen.
Auf jeden Fall habe ich jetzt reichlich Platz für die Sachen, die demnächst in meine Tasche wandern werden: Blitz, UWW-Objektiv, evtl einen Konverter und der neue Canon Selphy passt auch noch rein.
Herz, was willst du mehr!
Ein sehr robuster, kompakter und bequemer Rucksack für eine anständige DSLR Ausrüstung die schon ein paar Sachen mehr beinhaltet.
Auch wenn der Preis nicht grade im Dumping Segment liegt, kann ich nur 5 Sterne und eine absolute Empfehlung geben.
Allzeit gut Licht und bequeme Fototouren wüncht
KingSparko 2006 für Ciao.de / LittleSparko für yopi.de
PS: Sorry, die ersten beiden Fotos sind ausm Handy, da ich euch den komplett gefüllten Sack nicht vorenthalten wollte und leider nicht mal ne Kompaktknipse besitze. weiterlesen schließen
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