Pro:
sehr detailreich
Kontra:
zu stark verschachtelt, zu viele Personen, recht verworren
Empfehlung:
Nein
Das Silmarillion wurde erst vier Jahre nach dem Tod von J.R.R. Tolkien veröffentlicht und so beginnt es auch mit einem kurzen Vorwort seines Sohnes Christopher. Dieser hat das Silmarillion aus den Aufzeichnungen seines Vaters zusammengestellt, nochmals überarbeitet und in eine druckbare Version gebracht, was ihm jedoch nicht immer sehr gut gelungen ist.
So fällt es mir jetzt auch recht schwer kurz zu beschreiben, um was es denn überhaupt geht. Nun, die Silmarili, aus welchen der Titel abgeleitet wurde sind drei wunderschöne Edelsteine, deren Geschichte jedoch lediglich mit ein geflochten wurde. Den Hauptbestandteil bilden die Elben oder genauer gesagt sind es eigentlich viele einzelne Geschichten, die aber alle irgendwie miteinander verwoben sind und genau hier liegt die große Problematik des Buches, denn durch seine Komplexität verliert man sehr schnell den Überblick, wer denn jetzt eigentlich mit wem und überhaupt.
Gerade bei den Elben verliert man hier schnell den Faden, da die ja zu allem übel nicht nur mal schnell ihren Namen ändern, sondern auch noch unsterblich sind. Viele dieser Namen klingen dann auch noch recht ähnlich und wenn man endlich mal mit jemandem vertraut ist stirbt dieser, denn da sich in dem Buch recht viel über die Kriege unter den Elben dreht passiert das recht häufig. Da verwundert es nicht, daß auch einige bekannte Namen auftauchen (Vorausgesetzt, man hat den Herrn der Ringe gelesen), wie Morgoth und Sauron, welche versuchen mit allen Mitteln die Herrschaft über Mittelerde zu erlangen und Zwietracht unter deren Bewohnern sähen.
Auch Galadriel und Elrond kommen in dem Buch vor, aber auf Galdriel wird nur kurz eingegangen und gerade bei ihr hätte ich mir erwartet, etwas mehr zu erfahren, ins besondere, weil sie ja auch Nenya, einen der Ringe der Macht trägt. Sehr schön fand ich dann aber, wie Tolkien es wieder einmal schafft, die herrlichen Landschaften zu beschreiben.
Doch nicht nur über die Elben, sondern auch die ersten Menschen und Zwerge ist viel zu erfahren, warum es zwischen den Elben und Zwergen zu solch großem Misstrauen kam und wie sich die Beziehungen zwischen den Menschen und Elben entwickelt haben.
Leider bleibt einiges auf der Strecke, denn die kurze Einführung in die Entstehung der Ringe der Macht kam mit lediglich einem Kapitel meiner Meinung nach viel zu kurz, aber auch das ist typisch für das Buch, vieles wird einfach nur oberflächlich angeschnitten, während meiner Meinung nach weniger interessante Dinge bis ins letzte Detail ausgedehnt werden. In diesem letzten Kapitel werden auch erst auf den letzten Seiten Gandalf und Saruman erwähnt, was ich sehr Schade finde, denn gerade die beiden Zauberer spielen ja im „der Herr der Ringe“ zwei wichtige Rollen.
Die eigentliche Geschichte umfasst etwa 350 Seiten, danach kann man noch auf siebzig weiteren Seiten Hintergrundinformationen erhalten. Hier sind die Stammbäume verschiedener Elben, Menschen und Zwerge abgebildet, eine kurze Einführung in die Aussprache der Elbensprachen und den grössten Teil, der einen Index über die Namen und Elemente darstellt, gerade hier kann man sich noch einmal die Komplexität vor Augen führen, es kommen einfach zu viele Personen in dem Buch vor.
Das Silmarillion ist kein Buch, welches man schnell mal so zwischendurch lesen kann, man wird auch lange nicht so sehr darin gefangen wie im „der Herr der Ringe“, dafür ist es einfach viel zu verstrickt und es ist eben keine gerade Linie erkennbar. Auch die Spannung bleibt etwas auf der Strecke, weil die Geschichten sich mehr um einzelne Personen drehen, die dann in sich abgeschlossen sind. Ich würde es wirklich nur den hart gesottenen empfehlen. weiterlesen schließen
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