Pro:
Preiswert, Tragekomfort
Kontra:
nicht stabil genug für große Hunde
Empfehlung:
Ja
Mal ganz davon abgesehen, dass es teuer werden kann (35 - 50€ Strafe), ist es aber auch, vor allem für den Hund selbst, gefährlich, wenn er sich frei im Auto bewegen kann. Zum Beispiel, wenn einem jemand auffährt, wird das für den Hund wahrscheinlich nicht ohne gebrochene Knochen ausgehen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Vierbeiner im Auto sicher zu verstauen: Sicherheitsgurte (Geschirr + Gurtadapter), Netz / Gitter zwischen Kofferraum und Rücksitz oder Vorder- und Rücksitz oder für kleinere Hunde, Transportboxen.
Im Welpenalter war die Lösung mit der Transportbox echt super, aber dafür war meine Luna (Dobermann) bald zu groß. Also sollte es ein Gurtgeschirr sein.
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In der Zoohandlung habe ich eine bezahlbare Variante von der Firma Trixie gefunden. Obwohl ich mit dem Hersteller nicht die besten Erfahrungen gemacht hatte (Halsband mit Klickverschluss, der sich bei leichtem Ziehen öffnete), beschloss ich, die ca. 15 Euro zu investieren.
Das Gurtgeschirr besteht aus einem Geschirr mit Klickverschlüssen aus Plastik und einem Gurtadapter, der in alle gängigen Gurtschlösser eingerastet werden kann. Am Adapter befindet sich ein Karabiner, der an dem Metallring des Geschirres befestigt wird. Außerdem ist er in der Länge stufenlos verstellbar und kann auch als Kurzführer verwendet werden. Das Geschirr ist aus Nylon und der Brustbereich ist mit Schaumstoff unterfüttert. Das finde ich sehr wichtig, da sonst beim Autofahren ständig ein unangenehmer Druck entstehen würde und es würde außerdem auch beim laufen scheuern.
Die Geschirre von Trixie sind in den meisten Fachgeschäften oder im Internet erhältlich.
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Das Anlegen des Geschirrs geht recht einfach und meiner Hündin war es von Anfang an kein bißchen unangenehm. Wie bei normalen Geschirren auch, verläuft ein Gurt hinter den Vorderbeinen und einer unten am Hals. Verbunden werden die beiden durch den gepolsterten Brustgurt und einen weiteren Gurt am Rücken, an dem ein Ring zum Befestigen des Adapters oder einer Leine angebracht ist.
Luna schien das Geschirr von Anfang an überhaupt nicht unangenehm zu sein, lediglich an die eingeschränkte Bewegungsfreiheit im Auto musste sie sich gewöhnen. Angeschnallt sein ist doch auch bestimmt angenehmer, als ständig von einem genervt schreienden Frauchen gewaltsam daran gehindert zu werden, nach vorne zu klettern.
Ich war wirklich begeistert, bis nach 2 Tagen !!! das böse Erwachen kam: Als ich die Autotür öffnete, sprang mir mein Hund sofort entgegen. Alles wie immer, nur dass der Hund diesmal eigentlich angeschnallt war. Eine Naht im Brustbereich des Geschirres war aufgegengen. Wenn man bedenkt, dass Luna zu dem Zeitpunkt maximal 25 kg wog und das Geschirr in Größe L laut Verpackung für ausgewachsene Rottweiler und Schäferhunde geeignet ist, dann kann von Sicherheit keine Rede sein.
Ich bezweifle, dass ein junger Hund mit einem Ruck mehr Kraft hat, als bei einem Auffahrunfall freigesetzt wird.
Zum Glück hatte ich ausnahmsweise den Kassenbon aufgehoben und konnte das Geschirr umtauschen. Nach zwei Wochen Wartezeit hatte ich das Ersatzgeschirr dann endlich bekommen. Das zweite hat zwar um ein vielfaches länger gehalten, als das erste, aber auch 2 Wochen würde ich nicht als ausreichende Lebensdauer bezeichnen. Diesmal hatte Luna einmal kurz auf den Plastikverschluss gebissen und der ist sofort in winzige Teile zerbröselt.
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Mittlerweile habe ich zum Glück ein Geschirr (Roby) mit einem etwas anderen Gurtsystem gefunden damit sind Luna und ich nun absolut zufrieden. Daher mein Rat an alle Hundebesitzer: Ein Gurtgeschirr ist eine tolle Alternative zu Gitter und Co. und außerdem, wenn man es auch zum "Gassigehen" verwendet, sehr gut für die Gesundheit (da Druck besser verteilt wird als beim Halsband). Das Geschirr von Trixie würde ich aber, zumindest für große Hunde, nicht unbedingt empfehlen, da man sich im Ernstfall nicht darauf verlassen kann. weiterlesen schließen
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