Pro:
klein, wendig, sehr gut verarbeitet, relativ günstig, als Fahrradanhänger und Jogger nutzbar
Kontra:
nur für ein Kind, Umbau etwas aufwändig
Empfehlung:
Ja
Vor knapp zwei Jahren haben wir uns nach einem Kinderfahrradanhänger umgeschaut. Wir waren auf der Suche nach einem Anhänger, den man auch zum Joggen verwenden kann. Die wohl qualitativ besten, aber auch teuersten Fahrradanhänger werden von Chariot hergestellt. Von Bekannten erfuhr ich, dass der Croozer zwar von Chariot mit entwickelt wurde und daher auch ähnlich in der Qualität, aber wesentlich günstiger zu haben ist. Wir haben uns dann den Croozer 737, den Einsitzer zugelegt.
Das Produkt:
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www.zweipluszwei.de
Der Croozer 737 mit Buggy- Laufwagen- und Fahrrad-Option, inkl. zwei Achskupplungen wurde gemeinsam von zweipluszwei und Chariot entwickelt und wird von zweipluszwei in Deutschland vertrieben.
Maße:
Maximale Schulterbreite: 55 cm
Beinlänge / Knickmaß: 57 cm
Kopfhöhe: 67 cm
L x B x H (Ohne Griff): 107 x 74 x 80 cm
L x B x H (gefaltet, ohne Griff und Räder): 108 x 73 x 29 cm
Griffhöhe (Mittelwert aus Jogger & Buggy): 96 cm
Gewicht (Basis, mit Griff) : 14,9 kg
Zuladung: 35 kg
Räder: 20” Speichenlaufräder
Der Preis:
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Der Croozer 737 kostet derzeit laut Angaben des Herstellers 349 €. Wir haben vor 2 Jahren 285 € im Fahrradfachhandel bezahlt. Gebraucht habe ich ihn bisher kaum gesehen.
Unsere Erfahrungen:
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Der Croozer als Fahrradanhänger:
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Beim Croozer sind zwei Kupplungen für das Fahrrad dabei. D.h. man kann an zwei Fahrrädern je eine Kupplung befestigen und den Anhänger dann wahlweise an eines der beiden Fahrräder hängen. Bei meinem Fahrrad passten die Kupplungen nicht, da man diese waagerecht einbauen muss und bei mir der Gepäckträger im Weg war. Ich musste mir eine besondere Kupplung „für senkrechten Einbau“ zulegen, die mit 10 € zu Buche schlug (ja, ganz schön viel für so ein kleines Teil!).
Wenn das Baby noch nicht stabil sitzen kann, muss man eine zusätzliche Schale oder Hängematte befestigen (gibt es zum Beispiel von Weber). Die Autokinderschalen passen nicht hinein. Wenn das Kind größer ist, ist der Innenraum fast etwas zu klein. Mein Sohn hat ständig gegen die vordere Abdeckung getreten, so dass sich die Klettverschlüsse geöffnet haben, was mich jetzt nicht so sehr gestört hat (ist nur blöd, wenn's regnet). Benutzt man keine Babyschale, wird das Kind mit einem 5-Punkt-Gurt angeschnallt. Diese sind leider nicht gepolstert. Ist zu erwarten, dass das Kind im Croozer auch schläft, ist ein Nackenkissen zu empfehlen, da der Sitz nicht kippbar ist. Die Kinder sollten auch im Anhänger einen Fahrradhelm tragen. Für die Sicherheit ist noch ein gelber Wimpel vorhanden, den man bequem an die Seite stecken und wieder entfernen kann.
Beim Radeln muss man darauf achten, dass man die Kurven nicht zu eng nimmt, da sonst die Deichsel dem Hinterrad in die Quere kommt. Außerdem sollte man nicht schräg über Bordsteine fahren, da der Anhänger kippen kann. Mir ist so etwas noch nie passiert. Ich bin allerdings auch eine sehr vorsichtige Fahrradfahrerin.
Ein Problem hatte ich bei meinem Fahrrad, als ich noch zusätzlich einen Römer Jockey Kindersitz befestigte, da das Fahrrad dann nicht mehr stehen blieb, wenn ich gleichzeitig noch den Anhänger befestigt hatte. So musste ich immer nach einer Möglichkeit zum Anlehnen suchen. Die Lösung war schließlich ein Doppelfahrradständer, auf den man das Rad quasi aufbockt.
Ist man mit dem Fahrrad am Ziel angekommen und will den Anhänger dann noch als Kinderwagen weiter benutzen, kann man vorne ganz einfach ein kleines Buggyrad befestigen (ist im Lieferumfang vorhanden).
Der Croozer als Babyjogger:
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Der Anhänger ist bei uns eigentlich hauptsächlich als Jogger im Einsatz. Hierzu muss man die Deichsel durch ein 16 Zoll Laufrad austauschen. Da dieser Wechsel etwas umständlich ist, spare ich mir das Ganze oft und jogge lieber 4 km statt mit dem Rad zu fahren. Mein Mann hat den Anhänger auch schon zum Inlinern genutzt. Das finde ich persönlich etwas kritisch, da der Croozer keine Brenmsen besitzt und man so doch extrem aufpassen muss, wenn es mal ein bisschen bergab geht.
Durch die großen Räder (hinten 20 Zoll) läuft der Wagen sehr ruhig und es holpert auch nicht so stark, wenn man mal über einen Bordstein fährt. Den Kindern macht es jedenfalls großen Spaß und ich habe noch keine Beschwerden gehört. Auch zum Wandern war er schon oft im Einsatz. Er ist auch bergauf bequemer zu schieben, als ein Wagen mit kleinen Rädern und durchaus geländegängig. Um ihn ins Auto zu laden, kann man den Anhänger ganz flach zusammenfalten. Die Hinterräder kann man mit einem Handgriff demontieren.
Hinten ist einigermaßen viel Stauraum, um alles für einen Tagesausflug mitzunehmen. Das ist, finde ich, auch der größte Vorteil eines Anhängers, gegenüber einem Fahrradsitz. Man kann wirklich auch mal damit einkaufen gehen oder einen ganzen Picknickkorb einpacken. Für mehrtägige Fahrten wird's wahrscheinlich etwas eng.
Qualitativ ist der Jogger sehr gut. Das Material ist sehr fest und stabil. Auch nach intensiver Nutzung sieht unser Anhänger noch fast neuwertig aus.
Fazit:
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Mittlerweile haben wir ein zweites Kind und hätten daher wohl eher zum Zweisitzer tendieren sollen. Allerdings ist der Einsitzer etwa 14 cm schmaler und daher fürs Joggen etwas praktischer.
Im Großen und Ganzen kann ich den Anhänger sowohl zum Radfahren als auch zum Joggen sehr empfehlen. Den Umbau muss man gegebenenfalls in Kauf nehmen. weiterlesen schließen
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