Pro:
die Umsetzung der komplexen Story, die Landschaftsaufnahmen, die Kampfszenen, die schauspielerische Leistung jedes einzelnen Akteurs
Kontra:
hat zu lange gedauert bis der zweite teil kam
Empfehlung:
Ja
Als Fan von Monumentalfilmen, bin ich natürlich schon längst auf "Der Herr der Ringe" aufmerksam geworden. Seit knapp einem Jahr lief der Trailer in den Kinos, bei Anblick der Riesenkampfszenen lief mir schon das Wasser im Mund zusammen. Ich wollte endlich mal wieder einen Film sehen, der sich mit "Gladiator" oder dem alten "Spartakus"-Film messen kann. Und um es gleich vorweg zu nehmen, ich wurde nicht enttäuscht.
Ich hab bewusst kaum andere Berichte zu diesem Film gelesen, aber ich hab mir schon überlegt, was schreibe ich noch, was nicht schon geschrieben wurde. Na, ich weiß es nicht, ich hoffe jedenfalls ich kann Euch einen interessanten Bericht zu diesem Meisterwerk liefern.
Vorgeschichte
--------------
Der Film stellt natürlich eine Verfilmung des Buches "Der Herr der Ringe" von Tolkien dar. Er schrieb die Saga zwischen 1937 und 1954. Zunächst war an eine Veröffentlichung gar nicht zu denken, denn Tolkien verfasste das Werk mehr für sich selbst. Aber so eine monumentale Geschichte muss natürlich verlegt werden und siehe da, "Der Herr der Ringe" ist das erfolgreichste Buch des letzten Jahrhunderts geworden. Und das nicht ohne Grund.
Ähnlich wie mit dem Buch verhält es sich auch mit der Verfilmung. Fans der geschriebenen Geschichte sagten immer wieder: Dieses Meisterwerk ist nicht verfilmbar. Wie soll man auch solch eine monumentale Geschichte verfilmen, im Buch wird immerhin eine komplette Welt beschrieben, mit einer eigenen Geschichte, fremden Lebewesen...
Peter Jackson trägt also eine große Bürde, eigentlich gehörte er bisher nicht zu Elite der Regisseur-Garde. Aber dies soll sein größtes Werk werden... Immerhin ist er auch als Co-Autor (des Drehbuches) und als Co-Produzent für die Trilogie verantwortlich.
Für die Umsetzung standen fast 250 Millionen US-Dollar zur Verfügung, da sollte eigentlich nichts schief gehen.
Story
------
Ich werde natürlich nicht allzu viel verraten, immerhin sollen Leser die den Film noch nicht gesehen haben, nicht die Geschichte von Beginn bis Ende erfahren.
Die Story spielt in der Welt "Mittelerde". Mehrere Völker leben auf dieser Erde, mehr oder weniger in Frieden. 19 Ringe wurden geschmiedet, um den Frieden auf Mittelerde zu sichern. Drei für das Volk der Elben, sieben Ringe für das Volk der Zwerge und neun für die Menschheit. Doch wo so viel Gutes vorherrscht muss es natürlich auch eine böse Macht geben...
Sauron schmiedet im Verborgenen einen 20. Ring...
...ein Ring, sie zu knechten sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor, wo die Schatten droh´n.
Das bedeutet also, dieser zwanzigste Ring besitzt die Macht über alle anderen Ringe. Und was macht ein Bösewicht mit dieser Macht? Genau, er nutzt sie aus.
Sauron zieht in den Krieg gegen allen anderen Rassen und es sieht auch so aus, wie wenn mit Hilfe "seines" Ringes das Böse siegt. Dem Mensch Isildur gelingt es, Sauron von seinem Ring zu trennen. Doch anstatt den Ring zu vernichten, um das Gleichgewicht von Mittelerde wieder herzustellen, unterliegt er der Macht des Goldstückes...
Jedenfalls, man kann sagen der Ring hat ein gewisses Eigenleben, das böse Schmuckstück wandert von Besitzer zu Besitzer und landet schließlich bei dem Beutlin Bilbo. Mehr gezwungenermaßen vermacht er an seinem 111. Geburtstag den Ring seinem Neffen Frodo. Doch Sauron ist nicht tot, er will den Ring zurück. Und er weiß bereits, wer den Ring trägt...
Der Ring muss also zerstört werden. Und auf den Namen des ersten Teils zurückzukommen ("Die Gefährten"), neun weise Männer begleiten Frodo bei dieser schweren Aufgabe, denn immerhin kann der Ring nur im Land Mordor der Heimat Saurons vernichtet werden...
Mehr möchte ich nicht verraten.
Meine Eindrücke vom Film
-------------------------
Vormerken muss ich, dass der erste Teil eine Länge von 178 Minuten besitzt. Ich lümmelte mich also in meinen Kinosessel und erwartete etwas Großes.
Der Film beginnt mit einer Art Prolog, eine Frauenstimme erklärt die Vorgeschichte in einer Art und Weise, wie ich es nicht anders erwartet hätte. Man sieht zunächst, wie die 19 Ringe geschmiedet werden, wie der böse 20. Ring gemacht wird und wie Sauron schließlich gegen die Völker in den Kampf zieht. Unglaublich schöne Landschaftsaufnahmen verwöhnen mein Augen schon zu Beginn und dann erst die Darstellung des Ringkrieges... Obwohl ich mir bewusst bin, dass dieser Massenauflauf wohl fast allein von leistungsfähigen Workstations geschaffen wurde, dieser Kampf sieht unglaublich aus, die Krieger prallen in einer monumentalen Art und Weise aufeinander, dass man denkt, es hätte nie einen anderen vergleichbaren Film gegeben.
Ich verfolge den Film weiter und damit den "Werdegang" des Ringes. Man erkennt sofort, der Ring hat ein Eigenleben, er wurde von Sauron geschaffen und solange Saurons Geist lebt, will er wieder zu ihn zurück. Jeder der den Ring besitzt (am Finger trägt) zeigt irgendwann seine böse Seite, ich erschrecke das erste Mal, als ich sehe was der Ring aus Bilbo macht. Gandalf muss schon etwas sein Äußeres "verändern", um Bilbo davon zu überzeugen, ihn nicht zu behalten.
Jedenfalls, ich bin gefesselt von dieser unheimlich komplexen Story, vergleichbares habe ich noch nicht im Kino erlebt. Jeder der die Geschichte gesehen hat, kann wohl nachvollziehen, wieso Fans des Buches eine Filmumsetzung für nicht möglich hielten. Etwas derart geniales auf die Leinwand zu bringen, dies hielt niemand für machbar.
Ich bin schon während des Filmes beeindruckt von den wahnsinnig tollen Landschaftsaufnahmen. Die Kamera fährt über grüne Auen und schier undurchdringliche Wälder hinweg, ich frage mich, wie lange man nach einer geeigneten Location gesucht hat. Kompliment an den Regisseur. Beindruckende Szenen in Verbindung mit den Landschaftsaufnahmen sind für mich die Ritte von Gandalf oder der jungen Elbe. Die Kamera fliegt praktisch hinter den Reitern her, man betrachtet nebenbei die eindrucksvollen Landschaften.
Ein weiters Highlight des ersten Teiles sind ganz klar die Kampfsequenzen. Schon die Aufnahme des Ringkrieges lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen und ich denke zurück an "Gladiator", die Anfangssequenz aus diesem Film ist absolut vergleichbar mit der anfänglichen Kampfszene aus "Herr der Ringe".
Obgleich man sich sehr konzentrieren muss, die Kampfszenen verlaufen in einer derartigen Geschwindigkeit, man muss den Film wohl zweimal sehen, um diese richtig wahrzunehmen. Ich habe da auch persönlich keine Erklärung, warum man diese Kämpfe so schnell abspielt.
Jedenfalls bin ich begeistert von der Tiefe der Geschichte.
Die schauspielerischen Leistungen
----------------------------------
Bis auf einige Schauspieler (z. B. Liv Tyler) wurden in der Verfilmung weitestgehend Akteure eingesetzt, die entweder erst am Anfang oder am Ende Ihrer Karriere stehen. Und ich kann mir schon denken warum...
Zum Ersten hätten bekannte Schauspieler natürlich durch Ihre Gagen die Produktionskosten in die Höhe getrieben, immerhin sind die meisten Figuren in allen drei Teilen vertreten.
Zweitens hätte ein bekannter Akteur das Aufsehen um den Film viel zu sehr auf sich gezogen, durch eher unbekanntere Schauspieler lenkt man das Interesse mehr auf die Story bzw. den Film, so soll es auch sein.
Wenn dies jetzt danach klang, das die Schauspieler die an diesem Film beteiligt sind, keine gute Leistung erbracht hätten... Es ist nicht an dem. Meiner persönlichen Meinung spielen die Akteure ihre Rolle, als hätte es nie eine perfektere Besetzung gegeben. Ich will da gar niemanden besonders hervorheben, alle Akteure habe ihre Figur so gespielt, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe (gerade in Betracht auf das Buch).
Von Seiten der Schauspieler gibt es also ebenfalls nichts zu bemängeln...
Der Soundtrack
---------------
Ich liebe Monumentalfilme nicht zuletzt wegen dieser einzigartigen Soundkulisse. Ihr wisst genau was ich meine, zieht der Held in die Schlacht, wird dies von einen Thema begleitet, was Euch bewegt, was Euch mitfühlen lässt. Geschieht der Hauptfigur etwas schlimmes, muss mich auch die Musik fasst zum Schluchzen bringen... Dies gibt es natürlich nur bei besonders herausragenden Filmen. Und auch in dieser Beziehung hat mich "Der Herr der Ringe" überzeugt. Die Melodien passen jederzeit zum Geschehen auf der Leinwand, sie unterstützen die gezeigten Emotionen nicht nur, nein die musikalische Untermalung ist gleichzusetzen mit der schauspielerischen Leistung der Akteure in diesen Momenten. Einfach fantastisch...
Aufgefallen ist mir natürlich, dass einige der Soundthemen sich ziemlich ähneln, aber mein Gott wenn es dazu passt, mir ist es egal.
Ab 12 Jahre zugelassen
-----------------------
"Der Herr der Ringe - Die Gefährten" ist von der Bundesprüfstelle ab 12 Jahren zugelassen worden. Zu dieser Entscheidung habe ich ja schon einige Kritik gelesen, auf der einen Seite kann ich sie verstehen andererseits nicht.
Zunächst mal "Der Herr der Ringe" "enthält" fast kein Blut. Ob dies nun größtenteils herausgeschnitten wurde, ich weiß es nicht. Nicht ganz ohne sind die Kampfsequenzen. Diese allein rechtfertigen für mich allerdings noch keine Freigabe ab 16. Andere Filme enhalten weit mehr Gewaltszenen als "Herr der Ringe" und wurden auch ab 12 Jahren zugelassen.
Weit aggressiver fand ich die Szene, als Gandalf Bilbo heftigst auffordert, den Ring endlich abzugeben. Ich bin dabei verschreckt in den Sessel gefahren und dachte mir, das darf ein Zwölfjähriger sehen?
Mir ist natürlich auch bewusst, das man mit dem ersten Teil eventuell Besucher- und Einnahmerekorde brechen will, dies wird auch ein Grund gewesen sein, den Film einer so groß wie möglichen Zielgruppe zu präsentieren.
Fazit
------
Bevor ich den Trailer das erste Mail sah, kannte ich "Herr der Ringe" nicht. Aber bereits diese Filmfetzen erzeugten bei mir Emotionen... Ich musste den Film einfach sehen...
Und ich bin nicht enttäuscht worden, denn schon bei dem ersten Teil der Trilogie stimmt alles. Die Story ist komplex, die Locations sind perfekt ausgewählt, die Schauspieler verbringen allesamt eine Meisterleistung, selbst der Soundtrack zieht mich noch tiefer in die Welt von "Mittelerde".
Ein Übel hat der Film natürlich: Er hört mitten in der Handlung auf. Teil 2 (Die zwei Türme) und Teil 3 (Die Rückkehr des Königs) werden jeweils im Einjahresabstand gezeigt.
Mein Gott, ich kann und will nicht so lange warten. Ich werde mir das Buch kaufen und derweil den ersten Teil wohl noch mehrmals anschauen, nur um wieder in die Welt Mittelerde eintauchen zu können.
Mehr Infos zum Film und zum Buch
---------------------------------
http://www.warnerbros.de/movies/herrderringe/
Die offizielle Seite. Enthält für meine Begriffe leider nur unzureichende Infos zum Film.
http://www.herr-der-ringe-film.de/hdr/de/news/news-index.htm
Hier gibt es schon wesentlich mehr und vor allem lesenswertere Infos. Wirklich gute Seite.
Ich hab diesmal wirklich all meine Emotionen in diesen Bericht gesteckt und hoffe Film und Bericht gefallen Euch. Um zahlreiches Kommentieren wir jedenfalls gebeten.
Der Bericht spiegelt natürlich nur meine persönliche Meinung wieder. Manchem mag der Film aus irgendwelchen Gründen vielleicht nicht gefallen. Ich hoffe jedenfalls auf eine gerechte Bewertung meiner Meinung, nicht des Films. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben