Pro:
jessica alba (nur für fans)
Kontra:
Drehbuch, Regie, Musik, Darsteller...(beliebig erweiterbar)
Empfehlung:
Nein
Musikfilme sind ja bekanntlich eine Spezialität Hollywoods und jeder kennt noch die Travolta – Filme, Footloose oder ähnliches. Die neueren Ausgaben dieser Filme stehen natürlich unter dem Einfluß moderner Musikrichtungen zB. HipHop oder Rap – und „Honey“ ist das jüngste Beispiel dafür.
DIE STORY:
Honey Daniels, Tochter einer früheren Ballett – Berühmtheit, ist jung , hübsch und edel. Und zwar andauernd (um nicht zu sagen nichts anderes). Sie jobbt in einem Plattenladen, vermeidet trotz ihres Talentes den Weg der Mutter zum klassischen Ballett sondern gibt benachteiligten Ghettokids HipHop - Unterricht im elterlichen Tanzstudio und tanzt abends in einer Disco.
Aber , hey Mann! Wir wären nicht voll cool in einem amerikanischen Märchen – äh Tanzfilm, wenn nicht auch Honeyputtel eines Tages die große Chance ereilen würde – ihr Auftritt in der Disco wird nämlich von dem großen Videoclipregisseur Michael Ellis entdeckt, der sie gleich für seine nächste Produktion engagiert.
Dort macht sie sich, weil sie so jung, hübsch, edel ist und dazu noch gut (und eroddisch, wie der Franke sagt) tanzen kann, bei der bisherigen Choreographin unbeliebt.
Sie ist erfolgreich und hat bald eine Idee, wie sie ihre Ghettokids in einem Video unterbringen kann.
Als Ellis ihr aber in betrunkenem Zustand zu nahe kommt und sie ihn abweist, ist alles aus – sie weist ihn ab, er rächt sich und schmeißt erst die Ghettokids und dann sie raus.
Als auch noch das elterliche Tanzstudio wegen Baufälligkeit geschlossen werden muß, macht sich Honey auf die Suche nach Ersatz – ihre Mission , armen Ghettokids das Tanzen beizubringen , muß erfüllt werden - und ein schnuckeliger (nicht schwuler) Friseur und Missy Elliott werden sie dabei unterstützen…
DER FILM:
Jessica Alba dürfte vielen noch als Dark Angel ein Begriff sein, Mekhi Phifer (der Friseur) ist ebenfalls kein Unbekannter und vielleicht erinnern sich wenige noch an den seinerzeit gefloppten Disney – Musical – Filmversuch „Newskids“ – dann werden die auch wieder wissen, wohin man David Moscow, den Videoregisseur , stecken soll.
Nun , soviel zu den Darstellern – über deren Talent man nicht viel sagen kann, denn so etwas wird in diesem Film nicht benötigt.
Die erste Viertelstunde denkt man noch, der Film kommt ohne Worte aus – oder nur mit Elementarsätzen. Der unglaubliche Dialog beim ersten Treffen Honey, Freundin und Starregisseur geht mir heute noch nicht aus dem Sinn:
„Hey – bagger jemanden anderen an!“ (Honey)
„Hey, ich meins ernst“ (Regisseur)
„Vertrau ihm – er ist einer der besten!“ (Freundin)
Ok, sinngemäß, nicht wortwörtlich, aber in diesem Stil ungefähr unterhalten sich alle in diesem Film – ob es jetzt an einer HipHop – bedingten Sprachverkümmerung liegt und im Ghetto alle so sprechen , oder der Drehbuchautor einfach völlig unfähig ist, diese Frage stellt sich einem im Laufe des Films, aber letztlich ist sie völlig irrelevant. Die Figuren sind so unrealistisch wie lieblos gezeichnet und das Hauptaugenmerk des Regisseurs liegt eindeutig auf den „sexy“ Tanzszenen.
Daß die genauso bescheuert sind, wie die aktuellen amerikanischen HipHop – Videos, fällt wohl nur älteren Semestern noch auf. (Ein Wort dazu: Warum hat sich eigentlich noch nie einer darüber beschwert, wie frauenverachtend die eigentlich sind? Ein Jahrhundert Frauenbewegung für die Katz!)
Die Geschichte folgt den üblichen Genre – Klischees von Aufstieg, Niedergang und Neubeginn – der edle, hübsche, junge und gute setzt sich früher oder später durch, vor allem wenn ein zeitgenössischer Musikstar mithilft…
Zu den Ghettokids läßt sich nur sagen – so müde und lustlos wie die durch den Tag gehen (Nullbock – Generation läßt grüßen!), verdienen dies eigentlich gar nicht, daß sich jemand so um sie kümmert. Aber wer weiß schon wies da drüben wirklich zugeht…
Die Musik ist eigentlich eher billig, aber HipHop – Fans dürfte sie schon zufriedenstellen, mehr kann ich dazu nicht sagen.
FAZIT:
Leute, gebt kein Geld aus für minderwertigen Mist! Ein völlig lustlos produziertes Zeitgeistprodukt um den Rahm abzuschöpfen – weder als Märchen noch als Tanzfilm wirklich konsumierbar , nur geeignet, um das Inhaltsbewußtsein der heutigen Generation weiter zu beeinträchtigen. weiterlesen schließen
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