Pro:
brauchbare Treffer
Kontra:
rechtlich bedenklich; Einloggen funkioniert mit Router nicht immer.
Empfehlung:
Ja
Immer auf der Suche nach brauchbaren Audiogalaxy-Nachfolgern, installierte ich natürlich auch Blubster. Dieses ist ein Filesharingtool mit eigenem Netz, wo einige User nach dem Verschwinden von Audiogalaxy hin abgewandert sein sollen. "Tauschen" kann man hier ebenso wie einst bei Audiogalaxy oder Napster nur Musikdateien im mp3- und ogg-Format.
Das Programm
Herunterladen kann man das Tool auf der Seite www.blubster.com, im Juni 2002 noch in der Version 1.2.3. Diese enthielt damals noch nicht einmal eine Installationsdatei, das Programm startete direkt durch anklicken. Allerdings konnte ich das Tool zunächst nicht benutzen, da ich mich nicht beim Server einloggen konnte. Schuld war wohl mein Router, wie ich dem Forum auf www.blubster.net entnehmen konnte. Blubster hatte mit Routern so seine Probleme, welche erst in der Version 2.0 behoben werden sollten. Komischerweise konnte ich mich vor einigen Wochen dann doch mit dem alten Blubster einloggen. Es gab zum damaligen Zeitpunkt zwar bereits eine inoffizielle Betaversion der Version 2.0, mit der man auch mit einem Router sich einloggen konnte. Doch war diese Version noch bugverseucht und vergaß nach jedem Programmende wieder alle vorgenommenen Einstellungen wie Benutzername oder Downloadverzeichnis.
Update: Mit Router funktioniert das Einloggen nicht mehr.
Einstellungen und Funktionalität
Aktuell gibt es die Version 2.5 zum Download. Diese enthält bereits eine Installationsroutine. Installiert wird das Programm so, wie man ein Programm unter Windows eben installiert, Auffälligkeiten gibt es nicht. Nachdem man dann das Programm gestartet hat, empfiehlt es sich, gleich die wichtigsten Einstellungen vorzunehmen im Menu "Config". Viel muss man zwar nicht machen, da es das Tool aber bisher nur auf Englisch gibt (deutsch läßt sich leider in meiner Version noch nicht auswählen, soll aber noch kommen), schaden zumindest rudimentäre Englisch-Kenntnisse natürlich nicht. Internetverbindung, Downloadverzeichnis und – sofern man auch anderen Dateien zur Verfügung stellen möchte, ein Uploadverzeichnis freigeben, wie viele Uploads man pro User gewähren will, die Anzahl der parallelen Downloads, einen Nickname festlegen (muss man aber nicht), ob man „frei“ sein will für Chats und das Festlegen der Bandbreite sind die wichtigsten Einstellungen (und auch fast die einzigen, die man machen kann). Leider kann man das Icon, welches sich im Systray nach Programmstart breit macht, nicht entfernen.
Hat man das alles in wenigen Minuten hinter sich gebracht, kann man gleich auf Entdeckungstour gehen. Vorab sei bemerkt: außer mp3s und dem recht neuen Format ogg gibt es nichts, was man downloaden könnte, da nur diese Dateien unterstützt werden. Es ist also eine reine Musik-Tauschbörse. Im rechten unteren Rand steht die Zahl der mit dem Netzwerk verbundenen User. War diese noch vor einem halbe Jahr mit meist so um die 10,000 noch vergleichsweise niedrig, so steht dort momentan meist eine Zahl jenseits von 40,000. Das lässt natürlich auf gute Trefferquoten hoffen.
In der oberen Menuleiste wählt man dann, welches Fenster angezeigt werden soll. Hier gibt es einmal „My Music“. Wie der Name schon andeutet, kann man hier die Files sich anschauen (und auch anhören), die man zum Download anbietet sowie die Songs, die man bereits selbst heruntergeladen hat. Der Player wurde auch hier integriert. Hier kann man die Lautstärke verändern und vorspulen. Weitere Menus sind "Search", "Transfers", "Community", "Security", "Config" und "Help".
Die Suchfunktion selbst beinhaltet alles Wichtige, bietet aber keine Extras wie z.B. das Suchen in bestimmten Musikgenres. Man kann nach Titel und/oder Interpret suchen. Weitere Einschränkungen nach Bitrate und Filegröße sind immerhin möglich, ebenso die maximale Anzahl von Treffern (bis zu 200). Bei den Suchergebnissen (die übrigens sehr schnell angezeigt werden) wird dann neben Interpret und Titel ebenfalls die Bitrate angezeigt. Zusätzlich gibt es noch Informationen über die Länge und Größe des gesuchten Files und wie viele User es zum Download bereitstellen. Da Blubster das Downloaden von mehreren Quellen gleichzeitig unterstützt, ist die Wahrscheinlichkeit, einen Song auch zu bekommen, natürlich umso größer, je mehr User ihn haben. Eng damit verbunden ist natürlich die Resumefunktion. Hat nur ein einziger User das betreffende Stück, so muss man darauf hoffen, dass dieser irgendwann wieder online kommt. Automatisch startet das wiederaufnehmen des Downloads auch nicht, dies muss man schon über das Kontextmenu (File in der Transferliste mit der rechten Maustaste anklicken und „Resume“ wählen) selbst machen.
Hat man sich für einen Song entschieden, den man downloaden möchte, so muss man ihn doppelt anklicken. Automatisch wechselt das Programm dann in das Fenster, in dem die laufenden Transfers angezeigt werden. Hat man Glück, so hat der Download bereits begonnen. Wie bei Filesharingtools so üblich, so schwanken auch hier natürlich die Downloadrates. Das ist halt auch von der Internetverbindung desjenigen abhängig, bei dem (oder wenn es mehrere Quellen sind denen) man grade zu Gast ist. Von ziemlich schnell (über 50kb/s) bis ziemlich lahm (unter 1 kb/s) ist alles möglich, nur vorher kalkulieren kann man es nicht.
Wie schon erwähnt, so kann man bei Blubster nur Musik „tauschen“. Die mittlerweile recht hohe Userzahl führt dazu, dass nicht all zu viele Wünsche offen bleiben. Je spezieller es wird, umso schlechter werden natürlich auch die Chancen, die einzige Ausnahme war hier früher Audiogalaxy. Doch findet man rare Stücke hier eher als bei WinMX oder KaZaA und der Download startet dann auch recht oft direkt.
Anhören kann man sich die Songs bereits während des Downloads. Blubster hat hierfür einen Player in die Software integriert. Dieser ist auch recht brauchbar, leidet aber unter dem etwas weiter unten angesprochenen Ressourcenverbrauch von Blubster insgesamt. Immerhin, so kann man testen, ob der gesuchte Song nicht nur so benannt ist und tatsächlich Roland Kaiser drin ist, wo Smashing Pumpkins drauf ist. Allerdings scheint mir Blubster von den vielen Fakes, die die Musikindustrie in den letzten Monaten in Umlauf gebracht hat, noch nicht so befallen zu sein wie KaZaA.
Den Bereich „Community“ hängt eng mit der Chatfunktion zusammen. Ich habe zwar mit noch niemandem bei Blubster gechattet, doch kann man einen User, auf den man z.B. bei der Suche nach einem Song aufmerksam wurde, sich im Bereich „Community“ merken. Erinnert mich sehr an Napster, denn wenn man einen User hier „merkt“, kann man sich alle Songs anschauen, welche dieser in seinem freigegebenen Verzeichnis abgelegt hat.
Resscourcenverbrauch
Der Ressourcenhunger von Blubster ist leider auch in der Version 2 nicht geringer geworden, ob nun KaZaA oder Blubster schlimmer ist, vermag ich fast nicht zu beurteilen. Lässt man beide Tools gleichzeitig laufen, kann man jedenfalls einen baldigen Neustart einkalkulieren. Leider reagiert das Tool wirklich sehr schwerfällig, wenn es einige Zeit läuft. Es reagiert dann kaum noch auf Mausklicks. Vor allem das Beenden des Programms braucht seine Zeit, es scheint den Befehl zunächst einfach zu ignorieren, bevor es dann tatsächlich beendet wird, manchmal muss man es aber auch regelrecht abschießen über Strg+Alt+Entf. Verwendete Hardware: AMD Duron 1200, 256 MB RAM, Win98 SE
Eine weitere Macke dieser Betaversion ist, dass das Programm meist erst beim zweiten Anklicken startet. Der erste Klick endet fast immer mit einer Fehlermeldung.
Rechtliches
Zur rechtlichen Seite nur soviel: Wer selbst copyrightgeschützte mp3s anbietet, macht sich in jedem Fall strafbar. Auf der sicheren Seite steht nur, wer keine anbietet. Wie es aussieht, wenn man selbst solche mp3s herunterlädt, ist noch immer nicht so ganz geklärt. Doch muss man hier ganz einfach mal den Plattenfirmen den Vorwurf machen, seit Jahren zu schlafen. Es gibt immer noch keine vernünftige und absolut legale Seite, die mp3s zu vernünftigen Preisen anbietet. Es gibt wohl Seiten, wo man für 99 Cent eine mp3 legal herunterladen kann. Aber diese Preisvorstellungen sind jenseits von Gut und Böse und absolut weltfremd. Schließlich muss der Käufer die Onlinekosten tragen, bekommt keine CD, kein Booklet, der Anbieter spart den Vertrieb, unterbindet/verbietet das Brennen auf CDs und würde für 20 Songs fast 20 Euro kassieren. So teuer sind meistens nicht einmal CDs. Schlicht und ergreifend eine Unverschämtheit, da muss man sich dann auch nicht wundern, wenn die Kundschaft nicht blöd genug ist, darauf hereinzufallen.
Fazit
Insgesamt macht Blubster einen recht guten Eindruck. Eine recht hohe Userzahl und recht gute Trefferquoten auch bei relativ seltenen Songs stehen auf der positiven Seite und sind ja das Wichtigste bei einer Tauschbörse. Zu bemängeln ist aber der Ressourcenverbrauch und die nicht optimale Resumefunktion. Alles in allem daher nur eine durchschnittliche Bewertung, da noch Raum für Verbesserungen bleibt. Dennoch ist Blubster eine brauchbare Alternative mit Potenzial. Allerdings
Update 2005: Seit geraumer Zeit funktioniert das Anmelden nicht mehr, wenn man einen Router nutzt.
Mehr Infos: http://www.allnews.de/central/?area=fileshare&item=blubster
Download : http://www.blubster.com
Forum: http://www.blubster.net weiterlesen schließen
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