Pro:
Recht leicht zusammenzubauen
Kontra:
Bringt keinen Erfolg, blöd zusammenzuklappen, sperrig, wackelig
Empfehlung:
Nein
Aus gesundheitlichen Gründen lag ich mehr als ein Jahr flach – kein Sport und auch sonst kaum Aktivitäten. Da bin ich natürlich merklich „eingerostet“, habe einiges an Kondition einbüßen müssen. Eines nachts lief im Fernsehen einer dieser „Werbung-für-Sportgeräte“ Werbesendungen, in der der Ab King Pro vorgestellt wurde. Zwar haben sie ihn völlig dämlich vorgestellt (ein bis aufs äußerste durchtrainierter Typ und eine ebenso sportliche Dame haben ihn vor laufender Kamera getestet und behauptet, dass ein jeder es schafft, höchste Fitness zu erreichen, indem er einmal täglich drei Minuten mit diesem Bauchtrainer trainiert), doch aus irgendeinem Grund hat es mich dennoch interessiert. Laut den Moderatoren dieser Sendung sollte das Gerät sowohl für Profis als auch Anfänger geeignet sein, verschiedene Schwierigkeitsstufen besitzen und es sollte leicht zusammenklapp- und verstaubar sein. Angeboten wurde er für knapp 150,- Euros, was mir viel zu viel war. Deshalb suchte ich ein Weilchen und wurde schließlich bei einem Auktionshaus fündig, in dem er für knapp 80,- Euros angeboten wurde. Eine gute Woche später kam der Paketbote und händigte mir das Ding aus.
Bevor es losgehen konnte, musste ich den ganzen Spaß erst zusammen schrauben. Das ging recht leicht, denn ich musste lediglich die Fußstützen, das halbrunde Teil, an dem man sich mit den Händen festhält mit kleinen Eisenstangen befestigen, und die restlichen Schrauben anbringen beziehungsweise fest verschrauben (manche Schrauben waren schon drin, nur alles andere als fest). Nach schätzungsweise einer viertel Stunde war es dann soweit und ich konnte loslegen. Doch bevor ich das tat, befestigte ich noch einen kleinen Computer, der mitgeliefert wurde, an dem halbrunden Ding, der anzeigt, wie viele Trainingseinheiten ich schon hinter mir habe und wie lange die Session schon dauert.
Dann legte ich los. Es gibt insgesamt vier Schwierigkeitsstufen, mit der ersten begann ich, wie empfohlen. Diese Stufe ist aber eher ein Witz, da ich hierbei nur ein paar Zentimeter nach hinten ging, was merklich nichts brachte. Deshalb ging ich sogleich auf die zweite Stufe, die schon ein ganzes Stück weiter nach hinten ging, und machte diese. Dabei bemerkte ich, dass die Fußstütze nicht fest ist, sondern wackelt, wie im Übrigen die Armlehne (wir erinnern uns; das halbrunde Ding?) auch. Das lag aber weniger an meiner Unfähigkeit beim Zusammensetzen der Teile, sondern vielmehr daran, dass die kleinen Eisenstangen, mit denen diese Teile befestigt werden sollten und auch wurden, nicht dick genug sind. Somit ist etwas Luft in dem Loch, dadurch wird das eine wackelige Geschichte. Der Trainingsvorgang ist tatsächlich sehr einfach. Man lege sich auf das Brett, dass augenscheinlich einer Hantelbank gleicht, halte sich an der Armlehne fest und ziehe sich nach oben, dann langsam wieder nach unten, um sich wieder nach oben zu ziehen. Das drei Minuten lang – das erschien mir jedoch zu wenig, deshalb legte ich weitere zwei Minuten drauf.
Am nächsten Tag hatte ich tatsächlich etwas Muskelkater. Aber nicht im Bauchbereich, was ich eigentlich erwartete, sondern an den Armen. So zog es auch an denen, als ich mich erneut dem Training hingab. Sogar Pausen musste ich einlegen, da die Arme schmerzten. Ansonsten habe ich nichts weiter gemerkt – keinen anderweitigen Kater. Der Computer funktionierte tadellos und zeigte an, wie viele Minuten ich bereits hinter mir, und wie viele „Situps“ (so nenne ich sie einfach mal) geschafft habe. Je nachdem wie schnell ich war, schaffte ich an die 120 in drei Minuten und gut 200 in fünf. So machte ich die nächsten Monate weiter, gebracht hat es rein gar nichts. Nur die Unterarme schmerzten, was die Kondition betraf war alles so wie vorher auch.
Irgendwann war es soweit und ich verlor die Lust. Deshalb wollte ich es unter dem Bett verstauen – was laut Werbung sehr einfach und schnell gehen soll. Unter „einfach und schnell“ verstehe ich, dass es sich ohne großen Aufwand innerhalb weniger Sekunden zusammenklappen lässt. Für die Entwickler heißt „einfach und schnell“, dass der Besitzer die Fußstütze, die Armlehne, das kleine Eisenteil zur Regulierung der Schwierigkeitsstufen abnehmen/abschrauben muss, um es verstaubar verkleinern zu können. Das heißt, das Zusammenklappen ist nichts anderes, als das Auseinandernehmen des Gerätes.
Bevor ich zu meinem Fazit komme, noch ein paar Daten zum Gerät:
Für Profis und Anfänger geeignet
Verschiedene Bewegungsspielräume
Verschiedene Schwierigkeitsstufen
Zusammenklappbar und leicht zu verstauen
Gewicht: ~15kg
Fazit:
Mir hat es überhaupt nichts, abgesehen von Schmerzen im Unterarm, gebracht. Die Werbeversprechen wurden (mal wieder) nicht mal ansatzweise gehalten, der Weg um das Gerät verstauen zu können ist lang und steinig. Weitaus bessere Ziele erreiche mit Sport, welcher mit herkömmlichen Geräten ausgeführt wird (Joggen, Hantelbank etc.). Falls nun jemand auf die Idee kommt, meine Erfolgslosigkeit läge an falscher Ernährung, der liegt falsch. Grundsätzlich kommt bei mir nur gesundes Essen auf den Tisch, mehrheitlich Salat und viel Wasser. Mag aber auch sein, dass mich das Gerät nicht mag und ich eine Ausnahme bin..
Jedenfalls gibt’s von mir keine Empfehlung. weiterlesen schließen
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