Pro:
Design, Verarbeitung, Klang- und Akkuqualität, viele benutzerfreundliche Vorteile und Funktionen
Kontra:
Qualität der Videos lässt leider zu wünschen übrig
Empfehlung:
Ja
Der Zeitpunkt, wann ein neues Handy fällig ist, ist leider nicht zwingend auch der Zeitpunkt, wann der Handyvertrag ausläuft und man sowieso eines zu vergünstigten Konditionen bekommt. Manchmal geht das alte Handy auch einfach nur kaputt, gefällt einem nicht mehr oder nervt einen mit seinen herstellerspezifischen Macken. Bei mir trafen alle drei Punkte zu. Dazu kam, dass ich meinen alten Vertrag sowieso nicht mehr verlängern wollte und lieber einen günstigen Prepaid-Tarif haben wollte – also auch nichts, wo man dann wieder ein neues Telefon bekommen würde. Ich musste mich also eigenständig darum kümmern, im endlos weiten Handy-Dschungel Ersatz zu finden und als es dann soweit war und mein Objekt der Begierde vor mir stand – also auf dem Bildschirm erschien, war ich nicht mehr zu halten.
Das Sony Ericsson T650i fiel mir sofort ins Auge, weil es sich von den momentan gängigen Designs doch ziemlich abhob, schlicht und trotzdem hochkarätig edel aussah. Genau so etwas wollte ich – und ja, ich weiß selber, dass es bei solchen Geräten nicht zwingend nach der Optik gehen sollte, aber ganz ehrlich: Da bin und bleibe ich oberflächlich. Nicht so oberflächlich jedoch, dass ich nicht vor dem Kauf recherchieren würde, was andere Benutzer so erzählen und da die alle restlos begeistert waren und das Handy so gut wie gar keine nennenswerten Mankos zu besitzen schien, machte ich mich auf die Suche nach einem vernünftigen Anbieter mit ebenso vernünftigem Preis.
Der Preis nämlich, wie sich herausstellte, ging mal eben locker von 229 Euro (der Preis, den ich letztendlich über eBay bezahlt habe) bis hin zu knapp 400. Das ist zwar mittlerweile etwa ein halbes Jahr her, ich rate aber jedem dringend, hier die Preise vernünftig zu vergleichen, damit man nicht mehr zahlt, als unbedingt nötig. Drei Tage nach der Bestellung kam mein T650i bei mir an – in grün, eine Entscheidung, die kurzfristig fiel, denn eigentlich wollte ich lieber schwarz oder dunkelblau, aber beides wirkte mir plötzlich zu „seriös“ und geschäftsmäßig, so dass ich mich ganz impulsiv für den sehr femininen, edlen Grünton namens "Growing Green" entschied.
Genug einleitendes Geplänkel, kommen wir zu den technischen Daten, die ich hier einfach mal aufliste:
Maße: 104.0 x 46.0 x 12.0 mm
Gewicht: 94 g
Bildschirm: 240 x 320 Pixel, TFT-Display mit 262.144 Farben
Speicher: 16 MB interner Speicher, Aufrüstung per Memory Stick möglich bis hin zu 2 GB
Akku: Li-Polymer 930 mAh
Standby: 12 Tage
Sprechzeit: 7 Stunden
Digi-Cam: 3,2 MegaPixel, 3-fach digitaler Zoom
Kamera-Auflösung: 2048 x 1536 Pixel
2. Kamera-Auflösung (Videotelefonie): 640 x 480 Pixel
Das waren die Daten, die ich für die wichtigsten halte. Wer weitere Infos möchte, kann mich gerne fragen, aber es gibt auch unzählige Websites, die dieses Handy bis ins kleinste Detail beschreiben. ;o)
Wie schon gesagt, ist dieses Handy rein von der Optik her sehr edel, was sich aber auch später bei der Benutzung weiter zeigt. Nicht nur die Tastaturbeleuchtung, die wellenweise in weißem Licht aufleuchtet und so eine richtige kleine Lightshow liefert, auch die mitgelieferten Designs und Bilder sind sehr schick und außergewöhnlich. So gibt es beispielsweise verschiedene Möglichkeiten, sein Display und passend dazu auch das Menü anzuzeigen, nicht einfach nur die Hintergrund- oder Schriftfarbe, wie die meisten Handyhersteller es machen. Das werksmäßig voreingestellte Design „Under Water“ ist zudem ein Flash-Design, welches nicht nur lustige Quadrate auf dem Bildschirm hüpfen lässt, sondern auch je nach Tageszeit die Farbe von dunkelblau bis hin zu sattem grün verändert. Aber das ist noch nicht alles: Am Valentinstag lässt dieses Design zusätzlich zu den Quadraten kleine Herzchen mitschweben, an Weihnachten Schneeflocken und im April frühlingshafte Blumen – und da warten noch einige andere Überraschungen auf den Benutzer. Mich kann man mit so etwas restlos begeistern und ich war total hingerissen, als ich diese saison- oder feiertagsbedingten Designspielereien das erste Mal sah.
Vom „Stylish“-Faktor her muss man dem T650i also wirklich die volle Punktzahl geben. Die Optik, die an einen Barren erinnert mit dem oberen Stahlgehäuse, dem unteren matten Teil und den kleinen, perlenartigen Tasten sieht hochwertig aus (was es auch tatsächlich ist, ich habe noch nicht einen Kratzer feststellen können und es wackelt auch nichts oder fühlt sich billig an – absolut top!), schlicht und wahnsinnig edel und auch im „Inneren“ erwarten einen viele nette, todschicke Details, die das Ganze perfekt machen. Ich könnte mir kaum etwas Schöneres vorstellen, auch nach 6 Monaten nicht.
Natürlich wäre ich aber nicht so begeistert, wenn wirklich nur die Optik so atemberaubend wäre. Selbstverständlich bietet das Handy auch sonst viele nette Vorteile, die ich bei anderen Herstellern teilweise schmerzlich vermisst habe oder aber solche, auf die ich selber vorher nicht gekommen bin und jetzt nur dachte: „Hey, warum machen das nicht alle Handyhersteller so?“
Da wäre zum einen die Tatsache, dass das T650i beim Schreiben von SMS bzw beim Absenden dieser direkt eine Liste anzeigt mit den Leuten, denen man zuletzt geschrieben hat. Man kann sich also, wenn man eh nur mit zwei oder drei Leuten regelmäßig schreibt, den langen Weg ins Telefonbuch sparen, das mühselige heraussuchen des richtigen Kontakts und dem damit verbundenen „Ups, an die falsche Nummer geschickt!“, denn sobald man auf „Absenden“ geht, hat man die Wahl zwischen herkömmlicher Kontaktsuche und einem Namen aus der Liste, welche man natürlich auch bearbeiten kann, so dass überflüssige Namen wieder herausfliegen.
Zudem merkt sich das Handy beim Schreiben von Kurzmitteilungen die Worte, die oft hintereinander folgen und zeigt sie blass an, so dass man sie bei Bedarf direkt auswählen kann. Wenn ich also oft „Gruß, Mirja“ hinter meine SMS setzt, so wird mir, sobald ich „Gruß,“ getippt habe, blass mein Name angezeigt und mit einem Klick kann ich ihn dort erscheinen lassen. Oder eben einfach weiter tippen. Die Funktion lässt sich aber auch ausschalten.
Genauso praktisch finde ich die Tatsache, dass das T650i die Möglichkeit bietet, seine eigens eingegebenen Wörter, die das handyeigene Wörterbuch nicht gespeichert hatte, in einer Liste anzeigen zu lassen und sie nachträglich zu bearbeiten bzw. Wörter wieder zu löschen. Diese Funktion hab ich noch bei keinem meiner Handys gehabt, aber oft daran gedacht, dass es das eigentlich geben sollte.
Andere nette Vorteile sind zum Beispiel das Ladekabel, auf das man, während man also sein Handy lädt, trotzdem noch zusätzlich das Datenkabel oder Headset stöpseln kann, denn der Stecker vom Ladekabel ist gleichzeitig ein Slot.
Dann kann bei der Fotolampe, die wenn es dunkel ist, eine Art Blitz darstellt, SOS funken. Also nicht selber an- und ausmachen, das macht sie von selber – klingt jetzt sicherlich erst einmal blödsinnig, kann aber durchaus nützlich sein.
Und nicht zuletzt hat das T650i eine ausgezeichnete Struktur, wenn man Dateien sucht oder Einstellungen vornehmen möchte – es wird bspw. geordnet nach dem, was auf dem Handy gespeichert ist und den Daten auf dem Memorystick, man kann aber auch alles anzeigen lassen – mit einem Schritt nach links bzw. rechts kann man die Anzeige verändern. Es können zig benutzereigene Ordner angelegt werden und die Dateien können dann auch beliebig verwendet werden, also alle Töne als Klingel- oder Nachrichtenton. Mag sein, dass das heutzutage üblich ist bzw. ich bisher einfach nur die falschen Handys hatte – ich muss aber wirklich sagen, dass das T650i extrem benutzerfreundlich und leicht zu handhaben ist. Ich habe bis heute keinen Mangel in der Menüführung oder Handhabung feststellen können.
Der Akku ist sehr gut und ausdauernd, je nachdem, wie viel man telefoniert oder spielt, das ist klar. Aber wenn der Akku als leer angezeigt wird und die kleine rote Lampe am Handy blinkt, bleibt das Gerät trotzdem noch eine sehr lange Zeit an und man kann auch noch SMS schreiben. Allerdings ist die handyinterne Akkuanzeige in Prozent unter „Telefonstatus“ nicht ganz zuverlässig, der übliche Balken auf dem Display ist das doch um einiges glaubwürdiger.
Und wenn ich schon dabei bin, hier noch die einzigen beiden Sachen, die nicht so richtig super sind an diesem Gerät: Zum einen kommt man sehr leicht auf die Browser-Taste ganz links, denn diese liegt direkt neben der „Zurück“-Taste und ist sehr sensibel. Das ist allerdings nicht so schlimm, weil das Handy durch Druck auf diese Taste nicht sofort ins Internet geht, sondern nur die Google-Startseite anzeigt. Man muss also keine Angst haben, dass dieses Manko kostspielig werden könnte, es nervt einfach nur.
Zum anderen, und das ist leider etwas schwerwiegender, ist die Qualität der Videos unter aller Sau – die Bilder sind hier pixelig, ruckelig und der Ton setzt verzögert ein. Mit diesem Handy aufgenommene Videos sind also kaum zu gebrauchen – die Fotos allerdings schon, das muss ich hier gleich betonen. Die 3,2 Megapixel machen sich schon deutlich bemerkbar, denn die Fotos werden super und richtig schwarf, zudem kann man auch einstellen, ob man nicht gleich mit niedrigerer Qualität fotografieren möchte. Und wenn man ein Foto per MMS verschicken möchte, rechnet das Handy die Größe automatisch runter, damit der Spaß nicht zu teuer wird.
Der MP3-Player ist spitze für unterwegs, Klang und Handhabung sind einwandfrei und für ein Handy wirklich außergewöhnlich, allerdings sollte man, wenn man das Handy wirklich als MP3-Player nutzen möchte, schon mit einer größeren Speicherkarte aufrüsten, sonst kommt man nicht allzu weit. Laut Hersteller ist dies bis 2 GB möglich, in diversen Foren wird aber auch berichtet, dass es bis 4 GB keine Probleme geben soll – dazu kann ich allerdings nicht viel sagen, bisher war das bei mir noch nicht notwendig.
Außer den üblichen Features bietet das Handy noch ein Radio und Videotelefonie, letzteres konnte ich wegen Mangel an auch videotelefonie-fähigem Zweitem noch nicht wirklich ausprobieren, das Radio funktioniert aber bestens. Sony Ericsson liefert auch ein schickes Headset mit, damit man gleich loslegen kann (ach, und das Datenkabel sowie ein Desk-Stand). Ich war ehrlich gesagt, überrascht, dass das Radio so ohne Weiteres und ziemlich perfekt funktionierte. Meine früheren Handys konnten angeblich auch alle Radio empfangen, zumindest viele davon, und bei keinem hatte ich wirklich guten Empfang – mit dem T650i schon, wobei sich der gute Empfang auch auf Gespräche widerspiegelt, denn da hab ich auch sehr selten Netzprobleme. Mein altes Samsung hat oft ziemlich grundlos die Lautstärke verändert oder gerauscht, obwohl ich eigentlich Empfang hatte. Und das liegt nicht am Netzanbieter, denn ich habe die Karten auch mal vertauscht etc.
Das T650i ist eine Offenbahrung für mich. Der einzige wirklich erwähnenswerte Mangel ist die Qualität der Videos. Da ich aber von allem anderen immer noch restlos begeistert bin, werde ich hier keinen Punkt für abziehen, denn dieses Handy bietet soviel mehr, was andere Geräte nicht bieten und ist in seiner Handhabung, Verarbeitung und Qualität so beeindruckend, dass ich es einfach nur jedem wärmstens ans Herz legen kann, der ein neues Handy sucht. weiterlesen schließen
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