Pro:
Qualität, Langlebigkeit, Freude, Kuschelfaktor
Kontra:
Preis
Empfehlung:
Ja
Weihnachten ist das Fest, an dem Wünsche in Erfüllung gehen. Meistens die von Kindern, manchmal aber sogar die von Teddybären.
Diesmal hatte mein treuer pelziger Freund aus Kindertagen einen ganz großen Wunsch: Er wollte unbedingt auf seine alten Tage noch einen neuen Job. Seit meinem 10. Geburtstag hat er mich lange Jahre unermüdlich und treu begleitet, nächtens meinen Schlaf überwacht und mir im Fall von Alpträumen mit seiner Bärenstärke beigestanden.
Doch als ich dann erwachsen wurde, ins Internat ging und später eine eigene Wohnung bezog, durfte er nicht mal mit. Lediglich während meiner Besuche bei den Eltern bekamen wir uns noch zu Gesicht, wenn er mich dann - mittlerweile nicht mehr im Bett, sondern auf dem Nachttisch sitzend - aus seinen großen Kulleraugen anblickte. Natürlich blieb es mir nicht verborgen, dass er zunehmend trauriger wurde. So ein untätiges Leben, das ist einfach nichts für einen Teddybären. Teddybären sind nun mal zum Kuscheln und Beschützen da, selbst wenn sie schon so betagt sind wie mein tapferer Brumm-Brumm und mittlerweile schon über 20 Sommer gezählt haben.
Brumm-Brumm stammt schließlich aus dem Hause Steiff (Der Knopf im Ohr steht für seine edle Herkunft!) und hat eine entsprechende körperliche Konstitution (sprich: Qualität). Da können ihm auch ein paar Jahre mehr oder weniger auf dem Buckel nichts anhaben. Das bremst den Tatendrang keinesfalls.
Deshalb lag mir der tapfere Petz auch schon recht lange in den Ohren mit seinem sehnlichsten Wunsch nach einem neuen Job. Irgendwo müsse es doch ein Kind geben, auf das er aufpassen könne, meinte er.
Und weil Weihnachten nun mal das Fest ist, an dem Wunsche in Erfüllung gehen, durfte er nun endlich zu Tobias ziehen. Zu Tobias, meinem kleinen 8 Wochen alten Neffen. Natürlich nicht, ohne vorher noch mal gründlich zu baden, denn der Staub musste natürlich runter, der sein ursprünglich blondes Fell schon etwas hatte nachdunkeln lassen, und vor allen Dingen alle eventuellen Krankheitserreger.
Brumm-Brumm war dermaßen Feuer und Flamme von der Aussicht auf einen neuen kleinen Besitzer, dass er dafür sogar freiwillig in die Waschmaschine gesprungen wäre. Steiff meint, das sei bis zu einer Temperatur von 40 Grad durchaus möglich, aber ich bin mir nicht so ganz sicher, ob der Teddy auch in seinem betagten Zustand den Schleudergang noch schwindelfrei überstanden hätte. Deshalb stiegen wir dann doch lieber auf Handwäsche mit ordentlich heißem Wasser um. Und ich bilde mir ein, den Schlag des Brumm-Brumm vom Herzen fallenden Felsbrockens gehört zu haben, als wir uns auch noch auf Haarshampoo anstelle des Waschmittels einigten...
Den Rest konnte ich meinem Teddy freilich nicht ersparen. Ordentlich schrubben mit jeder Menge Wasser musste wirklich sein.
Anschließend sah mein kleiner Held zunächst so mitgenommen aus, dass erste Zweifel aufkamen, ob sich sein wunderhübsches Fell davon jemals wieder erholen würde. Eine dreimalige Bürstenmassage (eine in platternassem Zustand, eine etwas später und die dritte kurz vor dem endgültigen Trocken-werden an der Luft) bewirkte jedoch Wunder und der Teddy sah hinterher aus wie neugeboren (Na ja, um ehrlich zu sein: nicht so ganz, aber immerhin annähernd). Lediglich sein stolzes Stimmchen (Brummen beim Druck auf dem Bauch) hat Brumm-Brumm durch diese notwendige und strapaziöse Prozedur wohl für immer eingebüßt, aber das wird man einem so betagten Exemplar wohl nachsehen, oder? Außerdem kann klein Tobias zur Zeit noch ohne Probleme laut genug für beide schreien ;-)
Zur Einarbeitung in seinen neuen Job bestand Brumm-Brumm dann trotz aller Bedenken meinerseits darauf, ganz eng in Geschenkpapier zusammengeschnürt zu werden. Er wollte nachempfinden, wie sich Tobias gegen Ende der Schwangerschaft im Bauch gefühlt haben musste. Brumm-Brumm hat ja bisher noch keine Erfahrungen mit Säuglingen machen können; bei mir war er ja erst eingezogen, als ich 10 war. Aber er arbeitet sich mit Feuereifer ein und scheut dabei keine Mühen. Und der Rest wird sich ergeben, Teddys liegt der Umgang mit Kindern ja schließlich gewissermaßen im Blut.
Dieser Selbstversuch hatte immerhin den entscheidenden Vorteil, dass beim Zusammenkauern zum Einpacken noch mal alle Glieder durchbewegt werden mussten und bei dieser Gelegenheit klar wurde, dass auch wirklich keines der fünf Gelenke Schaden genommen hatte. Alle ließen sich noch einwandfrei bewegen, nicht die geringste Spur von Arthritis zeigte sich ;-)
Auspacken konnte klein Tobias sein Geschenk natürlich noch nicht selbst, aber die Mama war da gern behilflich. Greifen konnte er seinen Teddy auch noch nicht, dafür umso besser mit großen Kulleraugen bestaunen. Und ich bin mir ganz sicher, dass die beiden bestimmt noch dicke Freunde werden...
Den Teddybär "Petsy" der Firma Steiff gibt es derzeit in drei Größen (28, 35 oder 45 cm) und vier Farben (wollweiß, blond, caramel, braun). Angesichts der von der Größe der Kuscheltiere abhängigen Preise könnte es einem schon anders werden, aber Qualität kostet eben etwas. Außerdem kann man daran ja - wie eben gelesen - extrem lang Freude haben. weiterlesen schließen
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