Pro:
Ein spannendes Buch was sich zu lesen lohnt
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ja , ja ich sagte ja schon, ich bin heute in absoluter Schreiblaune und habe so viele tolle Bücher gelesen seit ich Ende März Arbeitslos geworden bin. Habe ja schließlich nun eine Menge Zeit zum Lesen ;o) bis ich endlich alle Genehmigungen habe um mich Selbststädig zu machen, dauert es noch ein kleines bisschen und so habe ich halt Zeit Bücher zu lesen und euch diese Bücher Vorzustellen. Nun dieses Buch hier ist von der Autorin Ariana Franklin und dieses Buch heißt, Die Teufelshaube. Dieses Buch habe ich ebenfalls wieder bei Bücher.de gekauft und gekostet hat dieses 19,95 Euro.
Zur Autorin
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Ariana Franklin hat als Journalistin gearbeitet, bevor sie die Schriftstellerei für sich entdeckt hat. Ihr erster Roman mit ihrer ungewöhnlichen Heldin Adelia erschien 2007 bei Droemer mit dem Titel "Die Totenleserin". Ariana Franklin ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von London.
Ariana Franklin ist das Pseudonym der Schriftstellerin Diana Norman , die für Die Totenleserin den Namen ihrer Mutter gewählt hat. Sie tat dies, da dieser Roman eher ein Thriller sei und somit in anderes Genre gehöre. Derzeit arbeitet sie an einer Fortsetzung des Romans.
Produktinformation
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Verlag: Droemer/Knaur
2008
Ausstattung/Bilder: 2008. 439 S.
Seitenzahl: 439
Deutsch
Abmessung: 221mm x 140mm x 41mm
Gewicht: 718g
ISBN-13: 9783426197400
ISBN-10: 3426197405
Best.Nr.: 23280991
Beschreibung
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England, 1172: Die Geliebte Heinrichs II. stirbt an den Folgen einer unheimlichen Vergiftung. Der König tobt - während seine Gemahlin, die machthungrige Eleanor von Aquitanien, triumphiert. Doch steckt wirklich sie hinter dem grausamen Anschlag? Die Rache des Königs wäre unerbittlich - und würde einen Krieg entfachen, der sein mühsam befriedetes Land endgültig zerstören würde! Nur eine ist in der Lage, die Zeichen richtig zu deuten: Adelia, die Totenleserin. Seit Sir Rowley sich für das Bischofsamt und damit gegen Adelia entschieden hat, hat die junge Pathologin aus Salerno jede Begegnung mit ihm vermieden. Jetzt bittet der Vertraute des Königs sie um Unterstützung bei seinen Ermittlungen. Nur widerwillig lässt sie sich auf die Zusammenarbeit ein. Im tiefverschneiten Oxfordshire bietet sich ihnen ein grausiger Anblick: Die Geliebte des Königs sitzt, über einen Brief gebeugt, an einem Tisch - im Tod zum Eisblock erstarrt. Wer hat sie so sorgfältig arrangiert? Und warum hat das Mordopfer in seinen letzten Minuten Briefe verfasst, die pikanterweise an die Königin gerichtet sind? Ebenso wenig kann sich Adelia einen Reim auf das plötzliche Auftauchen der Königin machen. Als Adelia und Rowley gezwungen werden, sich ihrem Gefolge anzuschließen, können sie nur eines mit Gewissheit sagen: Der Mörder ist unter ihnen ..
Leseprobe
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Das Echo der beiden Männerstimmen, das durch die unterirdischen Gänge hallte, klang einerseits verzerrt, erweckte aber andererseits den Eindruck einer geschäftlichen Besprechung. Was auch zutraf. In gewisser Weise. Ein Mörder erhielt Anweisungen von seinem Auftraggeber. Der, so fand der Mörder, die Dinge unnötig verkomplizierte, wie das bei seinen Auftraggebern öfter der Fall war. Es war immer dasselbe. Da sie sich nicht zu erkennen geben wollten, tauchten sie derart maskiert oder verhüllt auf, dass ihre Anweisungen kaum zu verstehen waren. Da sie nicht mit dir gesehen werden wollten, fand das Treffen irgendwo draußen in einer gottverlassenen Gegend oder in einem stinkenden Keller wie diesem statt. Und sie waren nervös, weil sie Angst hatten, du würdest sie nach der Übergabe der Anzahlung niederstechen und das Weite suchen.
Wenn sie doch nur begreifen würden, dass ehrenwerte Mörder, wie er einer war, zuverlässig sein mussten. Seine berufl iche Reputation hing davon ab. Es hatte seine Zeit gedauert, aber nun sprach es sich mehr und mehr herum, dass Sicarius ein lateinisches Pseudonym, das er sich selbst gegeben hatte ausgezeichnete Dienste leistete. Ob man es nun mit Mörder oder mit Dolch übersetzte, der Name war gleichbedeutend mit der sauberen Beseitigung von politischen Gegnern, Ehefrauen, Gläubigern et cetera, wobei seine Auftraggeber stets über jeden Verdacht erhaben blieben.
Zufriedene Kunden empfahlen ihn an andere in ähnlich prekärer Lage weiter, wenngleich meist in vermeintlich scherzhafter Form: Du könntest diesen Burschen gebrauchen, den man Sicarius nennt, sagten sie beispielsweise. Er soll für Schwierigkeiten, wie du sie im Moment hast, genau der Richtige sein. Und falls ihr Gegenüber dann nachfragte: Ich weiß es natürlich nicht mit Sicherheit, aber ich habe gehört, er soll in einem Wirtshaus in Southwark zu fi nden sein, The Bear, glaube ich. Oder im Fillolas in Rom. Oder im La Boule in Paris. Oder wo auch immer er gerade seine Dienste anbot. Diesen Monat war es Oxford. In einem Keller, der durch einen langen Tunnel mit dem Gewölbe eines Gasthofs verbunden war. Ein Diener mit Maske und Kapuze so was von unnötig hatte ihn hergeführt und dann auf einen roten Samtvorhang gedeutet, der vor einer Ecke gespannt worden war, damit der Kunde sich dahinter verbergen konnte. Der Vorhang hob sich auffällig von den schimmeligen Wänden und dem feuchten Dreck auf dem Boden ab. Verdammt, die Stiefel waren bestimmt hin.
Und der Auftrag wird Euch keine Schwierigkeiten bereiten? fragte der Vorhang. Die Stimme dahinter hatte äußerst präzise Anweisungen gegeben. Die Begleitumstände sind ungewöhnlich, Mylord, sagte der Mörder. Er sprach sie immer mit Mylord an. Normalerweise hinterlasse ich ungern Beweise, aber wenn das Euer Wunsch ist. Allerdings, aber ich meinte Euer Gewissen, sagte der Vorhang. Fürchtet Ihr nicht die Verdammnis Eurer Seele?
Aha, jetzt waren sie also wieder an dem Punkt angekommen, wo die Kunden sich moralisch über ihn stellten. Er war der gemeine Verbrecher von niedriger Geburt, der das Messer schwang, sie dagegen die reichen Verbrecher, die nur den Auftrag erteilten. Er hätte antworten können: Es ist ein Broterwerb, und noch dazu ein guter, Verdammnis hin oder her, jedenfalls besser, als zu verhungern. Er hätte antworten können: »Ich habe kein Gewissen, ich setze Maßstäbe, denen ich gerecht werde. Er hätte sogar antworten können: Und was ist mit der Verdammnis Eurer Seele?
Aber sie bezahlten für ihren Überlegenheitswahn, also hielt er sich zurück. Stattdessen sagte er heiter: Von hoher oder niedriger Geburt, Mylord. Päpste, Bauern, Könige, Knappen, Ladys, Kinder, ich beseitige sie alle – und stets zum selben Preis: fünfundsiebzig Mark in Gold als Anzahlung und hundert nach getaner Arbeit.« Der immer gleiche Tarif war Teil seines Erfolgs. Kinder? Der Vorhang war schockiert. Oje. Selbstverständlich Kinder. Kinder erbten. Kinder standen dem Stiefvater im Weg, der Tante, dem Bruder, dem Cousin, jedem, dem das Vermögen zufallen würde, sobald der kleine Fratz aus dem Weg geräumt war. Kinder waren seine beständigste Einkommensquelle. Und schwieriger zu beseitigen, als man glauben mochte.
Er sagte lediglich: Vielleicht könntet Ihr noch einmal die Anweisungen wiederholen, Mylord. Den Kunden zum Reden bringen. Herausfinden, wer er ist, um ihn aufspüren zu können, falls er versuchen sollte, sich vor der Abschlusszahlung zu drücken. Denn wer sich nicht an die Vereinbarung hielt, starb einen Tod, der nicht nur quälend einfallsreich war, sondern hoffentlich auch eine Warnung für zukünftige Kunden.
Die Stimme hinter dem Vorhang erläuterte erneut, was sie bereits gesagt hatte. Der Tod sollte an dem und dem Tag, an dem und dem Ort, auf die und die Weise herbeigeführt werden, dieses sollte zurückgelassen, jenes mitgenommen werden. Es geht ihnen immer um Genauigkeit, dachte der Mörder müde. Mach es auf diese Weise, mach es auf jene. Als wäre das Töten eine Wissenschaft und nicht etwa eine Kunst. Dennoch, in diesem Fall hatte der Kunde den Mord bis ins Detail geplant, und er verfügte über intime Kenntnisse der Lebensumstände des Opfers. Da hielt man sich am besten an die Vorgaben.
Also lauschte Sicarius dem Kunden aufmerksam, nicht den Anweisungen, die hatte er sich schon beim ersten Hören eingeprägt, sondern auf das Timbre der Stimme, achtete auf Formulierungen, die er wiedererkennen würde, wartete auf ein Husten, ein Stottern, das den Sprecher später in einer Menschenmenge verraten konnte.
Während er zuhörte, schaute er sich um. Der Diener, der im Schatten wartete, lieferte keine Anhaltspunkte. Er hatte sich vorsichtshalber in einen Allerweltsumhang gehüllt, und seine bebende Hand ruhte wie niedlich auf dem Heft eines Schwertes, das in seinem Gürtel steckte, als wäre er nicht schon zwanzigmal tot, ehe er es ziehen könnte. Ein jämmerlicher Aufpasser, aber wahrscheinlich das einzige Geschöpf, dem sein Kunde traute.
Der Keller als Treffpunkt hingegen war zumindest klug gewählt, das musste der Mörder dem Kunden lassen. Es gab drei Ausgänge, und einer davon war der lange, unterirdische Gang, durch den er vom Gasthof aus hergeführt worden war. Die anderen beiden mochten überallhin führen. Zur Burg vielleicht oder er schnupperte zum Fluss. Fest stand lediglich, dass er sich irgendwo in den tiefsten Gedärmen Oxfords befand. Und Gedärme waren lang und gewunden, wie der Mörder sehr wohl wusste, da er schön öfter welche freigelegt hatte.
Natürlich war der Keller während des Stephen gegen Matilda Krieges gebaut worden. Der Mörder dachte beklommen an die zahllosen Tunnel, mit denen England während des dreizehn Jahre währenden, unglückseligen und blutigen Bürgerkriegs im wahrsten Sinne des Wortes unterminiert worden war. Oxford, diese strategische Kostbarkeit an der Stelle, wo die wichtigsten Nord Süd und Ost West Routen des Landes die Themse überquerten, hatte schrecklich gelitten. Bei Belagerung und Gegenbelagerung hatten die Menschen wie Maulwürfe Gänge gegraben, um hinein und hinauszugelangen.
Eines schönen Tages, dachte er und gebe Gott, dass es nicht heute war , würde die ganze Stadt in den Wurmlöchern versinken, die man in ihre Grundfesten gebohrt hatte. Oxford, dachte er. Eine Stadt, die überwiegend auf König Stephens Seite gestanden hatte, und somit auf der falschen. Zwanzig Jahre später hegten die Verlierer noch immer einen tiefen Groll gegen Matildas Sohn Henry Plantagenet, den endgültigen Sieger und König.
Der Mörder hatte während seines Aufenthaltes hier reichlich Informationen gesammelt es zahlte sich stets aus, zu wissen, wer mit wem ein Hühnchen zu rupfen hatte und warum, und er hielt es durchaus für möglich, dass sein Kunde zu denjenigen zählte, die noch immer wegen des Krieges verbittert waren, und der Auftrag daher ein politischer war.
Wenn ja, konnte es gefährlich werden. Gier, Lust, Rache; die Motive waren ihm einerlei, aber politische Kunden waren meist von hohem Stand und neigten dazu, ihre Beteiligung an der Tat zu verschleiern, indem sie einen weiteren Mörder dungen, um den ersten, also ihn selbst, zu töten. Das war stets lästig und hatte lediglich zur Folge, dass noch mehr Blut fl oss, allerdings nie seines.
Meinung
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Das Buch ist so packent und bieldlich erzählt dass es den Leser ins 12.Jahrhundert mitreist. Ich habe schon viele historische Romane gelesen, jedoch sind Die Teufelshaube und Die Totenleserin mitunter die spannendsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Der mörderische Roman hat Spannung, Romantik und ganz viel witzige Einfälle und Gespräche. Man durchlebt die Geschichte mit den unterschiedlichsten Charkteren mit und erfährt ganz viel über die spannende Epoche. Und außerdem hat es mir gut gefallen, wie die Königin und der König aufeinander rumhacken.
Hier versteht es Arinana Franklin wieder eindrucksvoll, den Leser bei der Aufklärung des Mordes zu fesseln und die Fantasie zu stimulieren. Im Umfeld des Jahres 1172, wo die Kriminaltechnik nicht so ausgereift war wie heute, wird der Leser wunderbar in die damalige Zeit versetzt und köstlich unterhalten.
Man erfährt streckenweise, wie es den Hauptfiguren des ersten Bandes in der Zwischenzeit ergangen ist und wie auch im ersten Teil amüsiert Adelias oftmals trockener Humor, der meiner Meinung nach nur noch von den stellenweise sehr scharfsinnigen und sarkastischen Kommentaren König Henrys II., dem in diesem Buch eine etwas größere Rolle zuteil wird, übertrumpft wird.
Schon der erste Band hat mir gefesselt und auch dieser hat mich nicht enttäuscht. Die Geschichte ist wieder ziemlich spannend, die Charaktere sind immer noch toll beschrieben und berühren den Leser, und außerdem habe ich noch einiges dazu gelernt. Eine mit Humor gewürzte historische Kriminalgeschichte. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Für Freunde des Mittelalters und der Historienromane ein ausgesprochen gutes Buch.
Also von mir zu diesem Buch wieder eine Absolute Lese Empfehlung.
Nun wieder viel Spaß beim lesen und wie immer Tipp und Rechtschreibfehler für euch. weiterlesen schließen
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