Die Märchen von Beedle dem Barden (gebundene Ausgabe) / Joanne K. Rowling Testberichte
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- Niveau: durchschnittlich
- Unterhaltungswert: hoch
- Spannung: hoch
- Humor: durchschnittlich
- Stil: ausschmückend
Pro & Kontra
Vorteile
- nette kleine Märchen
- schöne, einfallsreiche Märchen; für jung und alt
Nachteile / Kritik
- vielleicht der Preis, zu schnell durchgelesen
- ausschweifende Kommentare von Professor Dumbledore
Tests und Erfahrungsberichte
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Auch im Zauberreich gibt es Märchen
4- Niveau: anspruchslos
- Unterhaltungswert: durchschnittlich
- Spannung: durchschnittlich
- Humor: durchschnittlich
- Stil: ausschmückend
- Zielgruppe: Kinder & Jugendliche
Pro:
der Erlös des Buches kommt einem guten Zweck zu Gute, kann man schnell mal durchlesen, man muss nicht groß nachdenken oder sich anstrengen
Kontra:
siehe Text
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Mitstreiter und Leser hier bei YOPI,
viel von uns haben in den vergangenen 10/11 Jahren die Geschichten des jungen Zauberer Harry Potter verschlungen. Ich selber bin während eines Dezember-Urlaubes auf Usedom auf die ersten beiden Bücher aufmerksam geworden und habe sie seinerzeit innerhalb von wenigen Tagen gerade zu verschlungen (ja wirklich – ich oute mich gerade als „erwachsener“ Harry Potter-Fan – aber was bitte schön ist schon erwachsen??).
Mittlerweile hat die Geschichte über die ersten 18 Lebensjahre dieses Zaubererjungen mit seinen beiden Freunden in einem furiosen Finale geendet und die Autorin J.K. Rowling widmet sich zzt. anderen Interessen.
Neben den eigentlichen Harry-Potter-Bücher sind von Rowling allerdings noch 3 weitere Bücher oder sollte man nicht lieber Büchlein sagen, erschienen. Zunächst 2 „Schulbücher“, die in Hogwarts als Unterrichtsmaterialien genutzt wurden und im Dezember des vergangenen Jahres dann auch
„Die Märchen von Beedle dem Barden“.
Warum ausgerechnet dieses Märchenbuch:
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Genau dass werden sich viele Leser fragen, aber wohl nur die, die den finalen 7. Teil der HP-Reihe „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ nicht gelesen haben. Zu Beginn dieses Buches wird das Testament des bereits im 6. Band verstorbenen Schulleiter Prof. Dumbledore geöffnet und vollstreckt. In diesem Testament werden sowohl Harry Potter wie auch seine Freunde Ron Weasley und Hermine Granger bedacht. Und genau „diese“ Hermine Granger erhält als Erbteil ein Exemplar des in der Zaubererwelt anscheinend weit verbreiteten und bekannten Märchenbuches mit dem obigen Titel. Das Märchenbuch hilft den drei Freunden letztendlich den Endkampf mit Lord Voldemort aufzunehmen und ihn dann auch erfolgreich zu beenden. Aber darauf möchte ich hier nicht weiter eingehen, denn das würde hier dann wirklich den Rahmen sprengen, denn es geht nicht um das letzte HP-Buch sondern einzig und allein um das erschienene Märchenbuch.
Allgemeine Infos zum Buch:
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Hier nun die allgemeinen Infos rund um das Buch selber
Autor: J.K. Rowling
Deutscher Titel: Die Märchen von Beedle den Barden
Originaltitel: The Tales of Beedle the Bard
Verlag: Carlson Verlag GmbH, Völckersstr. 14-20, 22765 Hamburg
www.carlsen.de
Seiten: 128 Seiten – gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag oder
109 Seiten – broschiert
ISBN-Nr.: a.) ISBN-13: 978-3551599995 (gebunden)
ISBN-13: 978-3551359261 (broschiert)
Ersterscheinungsdatum: 04. Dezember 2008
Wie teuer ist das Buch:
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Wie ja wahrscheinlich schon – allein durch die Angabe von 2 unterschiedlichen ISBN-Nr. – richtigerweise angenommen sind die Märchen des Barden Beedle in 2 unterschiedlichen Aufmachungen erschienen. Zunächst ist da einmal die „normal“ gebundene Version mit einem Schutzumschlag. Dieses Buch ist im deutschen Buchhandel für zzt. 12,80 € erhältlich. Daneben gibt es seit November dieses Jahres auch eine entsprechende Taschenbuchausgabe. Diese zeichnet sich neben dem deutlich günstigeren Preis von 6,95 € auch durch eine geringere Seitenzahl aus. Ob allerdings auch inhaltliche Unterschiede bestehen, kann ich nicht sagen, da ich lediglich die gebundene Ausgabe vorliegen habe (ich brauche ja schließlich keine 2 Bücher mit (ggf. fast) identischem Inhalt – oder???
Was sind denn für Märchen enthalten und welchen Inhalt vermitteln sie:
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Das Buch beginnt mit einer mehrseitigen Einleitung der Autorin J.K.Rowling. Rowling verweist in dieser Einleitung u.a. auf die unterschiedlichen Aspekte zwischen den „normalen“ uns bekannten Märchen (natürlich hier die Märchen aus der Muggelwelt) und den Zauberermärchen. Aus dem Umschlag- bzw. Klappentext des Buches geht u.a. hervor, dass Prof. Dumbledore zu jedem dieser Märchen einen entsprechenden Kommentar verfasst hat – Rowling geht in ihrer Einleitung natürlich auch auf die Wertigkeit dieser Kommentare und die Rolle Dumbledores ein. Außerdem gibt sie noch weitere Infos über eigentlichen Autor dieser Märchen den Barden Beedle.
Der Leser dieses Buches wird anschließend insgesamt 5 verschiedene kurze Märchen finden:
Der Zauberer und der hüpfende Topf
Der Brunnen des wahren Glücks
Des Hexers haariges Herz
Babbitty Rabitty (und der gackernde Baumstumpf)
Das Märchen von den drei Brüdern
Leseprobe:
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(entnommen aus „Bas Märchen von den drei Brüdern“ Seite 87 ff.)
Es waren einmal drei Brüder, die wunderten auf einer einsamen, gewundenen Straße in der Abenddämmerung dahin. Nach einiger Zeit kamen die drei Brüder zu einem Fluss, der was so tief, dass sie nicht hindurchwarten konnten, und so gefährlich, das sie nicht ans andere Ufer schwimmen konnten. Doch die Brüder waren der magischen Künste kundig, und so schwangen sie einfach ihre Zauberstäbe und ließen eine Brücke über dem tückischen Wasser erscheinen. Sie hatten die Brücke halb überquert, da trat ihnen eine Kapuzengestalt in den Weg.
Und der Tod sprach zu ihnen. Er war zornig, weil er um drei neue Opfer betrogen worden war, denn für gewöhnlich ertranken Wandersleute in dem Fluss. Doch der Tod war gerissen. ER tat, als würde er den drei Brüdern zu ihrer Zauberkunst gratulieren, und sagte, weil sie so klug gewesen seien, ihm zu entrinnen, verdiene jeder von ihnen einen Lohn.
So verlangte denn der älteste Bruder, der ein kämpferischer Mann war, einen Zauberstab, der mächtiger als alle anderen sein sollte: einen Zauberstab, der seinem Besitzer in jedem Duell zum Sieg verhelfen würde, einen Zauberstab, der eines Zauberers würdig war, der den Tod besiegt hatte. Also ging der Tod zu einem Elderbaum am Ufer des Flusses, formte einen Zauberstab aus einem Zweig, der dort hing, und schenkte ihn dem ältesten Bruder..
Was ist der Inhalt der einzelnen Märchen?
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Zunächst einmal möchte ich einen kurzen Abriss über das jeweilige Märchen geben. Direkt im Anschluss möchte ich dann noch meine eigene Meinung/Einstellung über das betreffende Märchen verfassen.
a) Der Zauberer und der hüpfende Topf
Ein Zauberer besaß einen „Glückstopf“ (man könnte auch Kessel sagen). Dieser Topf hatte die besondere Gabe, dass aus ihm nur gutes herauskam. Der Zauberer war ein sehr gütiger und weiser Mann und half den Menschen und Zauberern die mit ihren Sorgen und Nöten zu ihm kamen. Als nun dieser Zauberer starb vermachte er seinem einzigen Sohn den besagten Kessel und einen Pantoffel.
Der Sohn wollte aber nicht die Gutmütigkeit des Vaters fortsetzen und verhielt sich den Sorgen und Nöten seiner Mitmenschen sehr ablehnend gegenüber. Der Topf spürte dieses und hüpfte von nun an durch die 4-Wände, so dass der Sohn nicht mehr zum schlafen kam. Erst als auch der Sohn sich wieder auf das Gute des Topfes besann und sich seiner Mitmenschen annahm hört dieser mit dem Hüpfen auf.
Eigene Meinung zum Märchen
Wie in vielen Märchen auch, so scheint auch hier ein ewiger Kampf zwischen Gut und Böse zu herrschen. Das Gute (hier der Kessel) behält schließlich durch die Beharrlichkeit die Oberhand über das vermeidlich Böse (hier der eigennützige Sohn).
Allerdings geht Dumbledore in seinem anschl. Kommentar auf die Hintergründe dieses Märchens ein, so dass das Märchen plötzlich in einem anderen Licht erscheint (hier möchte ich aber nicht zu viel verraten, sonst wird das anschließende Lesen des Buches ja langweilig).
b) Der Brunnen des wahren Glücks
Irgendwo in einem weit weg gelegenem Gebiet soll es, so erzählt sich die Legende, einen Brunnen der wahres Glück verspricht geben. Aber pro Jahr hat nur eine Person das Glück in den Genuss dieses wahren Glückes zu kommen. So machten sich – kurz bevor dieses Ereignis wieder bevorstand - viele Menschen auf dem Weg, um ihr Glück dort zu „suchen“ und jeder dieser vielen Reisenden wollte der erste und einstigste sein der den Brunnen erreichte. So machten sich auch 4 sich nicht kennende Menschen auf dem Weg und erreichten durch das gleichzeitige „durchbrechen“ der Barriere zusammen den Brunnen. Und obwohl jeder dieser Personen sich mit einem eigenen Wunsch zunächst überhaupt auf den Weg gemacht hatten, fingen sie an zu diskutieren. Schließlich kam man zu der Erkenntnis, dass man ja eigentlich schon so viel mehr Glück im Leben gehabt hatte als eine dieser Personen…
Eigene Meinung zum Märchen
Der Text spiegelt die auch in der Muggelwelt übliche Suche nach dem Glück wieder. Man sieht im Grunde ja nur die Erfolge der Anderen, macht man sich aber mal wirklich auf die Suche nach seinem Glück, wird man empfänglicher für die Kleinigkeiten und die eigenen bereits errungenen Erfolge.
Dumbledores Anmerkungen hierzu sollen eigentlich hauptsächlich die Kritiker unter den Zauberern beruhigen, die dieses Werk Beedles als zu muggelfreundlich ansehen. Auch erzählt er eine kleine Anekdote über eine Schulaufführung dieses Werkes.
c) Des Hexers haariges Herz
Ein junger Hexer benutzt die schwarze Magie dazu, dass er sich niemals verlieben will. So möchte er vor der großen Enttäuschung gewabnet sein, die eine unerwiderte Liebe mit sich bringen kann. Sein eigenes Herz „verschließt“ sich daraufhin und er spiegelt ein kaltes Wesen ohne „Seele“ wieder. Als er nach vielen Jahren erkennt, welche Wesengüte und Ausstrahlung ein gütiges und liebendes Herz mit sich bringen kann, ist es zu spät um „menschlich“ zu reagieren.
Eigene Meinung zum Märchen
Mich erinnert diese Geschichte sehr stark an Hauffs Märchen „Das kalte Herz“, nur dass es bei Hauff um ein Herz aus Stein geht, hier aber erhält das Herz des Zauberers eine behaarte Ummantelung. Wie auch in der Muggelwelt auch scheinen hier die Kritiker wohl sehr laut über das doch im Grund grausame Märchen zu diskutieren und es eigentlich gern aus dem Märchenschatz zu verbannen. Als Grund geben diese Kritiker ja immer gern an, dass die Kinder sich vor solchen Erzählungen ängstigen und so einen bleibenden Schaden erleiden könnten (das ist bei uns auch nicht anders als bei Zauberern). Dumbledore hingegen liefert eine wie ich finde recht passende Erklärung hierzu, die verdeutlicht, dass Herz und Körper immer auch eine Einheit bilden und das dass Eine ohne das Andere nicht bestehen kann.
d) Babbitty Rabbitty und der gackernde Baumstumpf
Ein König eines weit entfernten Königreiches beschloss für sich, dass nur er als König allein das Recht und die Macht haben sollte Zaubern zu dürfen/können und er machte sich auf die Suche nach einem Lehrer, der ihm das Zaubern beibringen sollte. Doch der Lehrer, den er schließlich findet, hat eigentlich gar keine magischen Fähigkeiten und trotzdem konnte der König nach dem Unterricht zaubern, den der falsche Lehrer wurde von einer alten Hexe unterstützt…
Eigene Meinung zum Märchen
Welchen Sinn dieses Märchen letztendlich haben soll kann ich eigentlich nur Raten. Ich denke mal, dass es in Richtung des Sprichwortes gehen soll „Schuster bleib bei Deinen Leisten“ – also, dass jeder eigentlich sich mit dem zufrieden geben soll was er erhalten/erreicht hat und nicht immer nur schaut was andere (besser) können und dadurch die Grenzen des menschlichen überschreiten (im Märchen will der besagte König einen toten Hund wieder zum Leben erwecken – aber da hat halt auch die Magie ihre Grenzen).
Und auch besagter Dumbledore-Kommentar hilft hier nicht weiter, denn der hält sich mit der Kunst auf, wie sich Zauberer/Hexen in z.B. Tiere verwandeln können (als HP-Leser denkt man hier gleich an Animagi wie Sirius oder Wurmschwanz).
e) Das Märchen von den drei Brüdern
Diese Geschichte (übrigens die Schlüsselgeschichte gerade für Harry Potter) erzählt von drei Brüdern, die sich gemeinsam auf dem Weg gemacht haben und unterwegs den Tod getroffen haben. Der Tod macht mit jedem der drei Brüder ein Abkommen und gewährt ihnen einen Wunsch. Einer der Brüder wünscht sich einen Zauberstab der immer gewinnt, der andere Bruder wünscht sich einen Stein, der Tote erwecken kann und der Dritte wünscht sich, dass er sich unsichtbar machen kann. Die Geschichte zeigt dann im Laufe der Erzählung, dass letztendlich nur der letzte Bruder weise gehandelt hatte, denn durch den Tarnumhang den er vom Tod erhalten hatte, konnte er sich auch für den Tod unsichtbar machen – die anderen beiden Brüder sind aber letztendlich an den gewünschten Eigenschaften ihrer erhaltenen Gaben gescheitert.
Dumbledore lässt sich in seinem Märchenkommentar hauptsächlich über den Tod an sich aus – außerdem behandelt er noch die Bedeutung der hier beschriebenen magischen Gegenstände. Dabei geht er besonders auch auf den besagten Zauberstab ein, der hier auch Elderstab genannt wird.
Das ist eine ganz sympathische Geschichte, weil sie zeigt, dass man sich nicht mit dem Tod verbünden kann. Es ist viel mehr Intelligenz und Einfallsreichtum gefragt, was dieses Märchen geradezu spannend macht. Man erfährt auch erst am Ende, wie es den jeweiligen Brüdern mit ihrem Pakt mit dem Tod ergeht.
Auch die Anmerkungen von Professor Dumbledore beinhaltet hauptsächlich das Thema Tod. Weiterhin lässt er sich noch ein wenig über die Bedeutung verschiedener magischer Gegenstände aus, vor allem über den Zauberstab.
Mit diesen Themen geht das Buch zu Ende, was bei mir eine gewisse Enttäuschung hinterlassen hat, dass es schon zu Ende ist und dass es so zu Ende geht. Mir wäre es lieber gewesen, in dem Buch gäbe es mehr Märchen und weniger Kommentare.
Fazit
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Wer hier eine zusätzliche Geschichte aus der Harry-Pottter-Welt vermutet bzw. erwartet, der wird nach dem Lesen sicherlich enttäuscht sein. Allerdings kann ich ein solches denken nicht nachvollziehen, denn bereits aus HP 7 in dem dieses Märchenbuch ja – wie bereits angegeben – eine bedeutende Rolle spielt, ist eigentlich (zumindest für mich) klar ersichtlich, dass es sich um ein Buch mit alten Märchen handelt. Schließlich erwarte ich ja auch nicht, dass in den Märchen der Gebrüder Grimm z.B. Angela Merkel (OK. der Vergleich hinkt vielleicht etwas) vorkommt – aber im Grunde ist es doch so.
Der eigentliche Sinn in der Herausgabe dieses Büchleins ist es, dass durch den Verkauf/Kauf eine gemeinnützige Organisation unterstützt wird. Rowling hatte ja schon mit der Veröffentlichung der beiden Schulbücher die Organisation Comic Relief unterstützt. Der Erlös aus dem Verkauf des Märchenbuches geht hingegen an „The Children's High Level Group (CHLG)“ einer gemeinnützigen Organisation die Kinder in Not in ganz Europa hilft.
Allein aus diesem Gesichtspunkt heraus finde ich die Veröffentlichung dieses Buches schon als absolut gelungen. Ich hege beim Lesen dieses Buches keinen tieferen Gedanken, denn das habe ich auch schon bei den anderen beiden Zusatzbüchern nicht gemacht (komisch, da hat sich seinerzeit keiner darüber aufgeregt, dass HP da so gar keine Rolle gespielt hat, außer das er auf der „Ausleih-Angabe“ mit Namen erscheint…
Wie gesagt, wer hier keine Tiefergehenden Erklärungen zur Zaubererwelt erwartet und auch seine sonstigen literarischen Ansprüche auch auf Märchen- und daher Kinderniveau zurück schraubt, der kann in wenigen Stunden (ich glaube ich habe etwa 2,5 Stunden gebraucht um das Büchlein durchzulesen) etwas in die ursprüngliche Märchen-Zauberer-Welt eintauchen und dabei halt auch noch etwas gutes tun.
Was ich aber hier noch kurz positiv anbringen möchte ist, dass der Carlsen-Verlag auch für die Veröffentlichung und Übersetzung dieses Zusatzbüchleins auf die bereits durch die „normalen“ Harry-Potter-Bücher erfahrenen und bekannten Personen wie Klaus Fritz (Übersetzung) und Sabine Wilharm (Illustration des Bucheinbandes) zurück gegriffen hat, das erweckt dann doch einen kleinen Hauch von Kontinuität.
Allein aus dem – wie es im Neu-Hochdeutschen heißt – Charrity-Gesichtspunkt heraus vergebe ich hier vier von 5 möglichen Punkten und eine eindeutige Kaufempfehlung (von daher bitte nicht wundern, denn ich bin bei dieser Bewertung bewusst nicht von Inhalt des Buches ausgegangen). Denn gerade in der Vorweihnachtszeit sollte man auch immer noch an die Menschen denken, denen es vielleicht nicht ganz so gut geht wie uns und der Kauf dieses Büchleins kann hier vielleicht dafür sorgen, dass es Kindern ein kleinwenig besser gehen kann….
In diesem Sinne
Euer Werner
@ 12/2009 BroeselWerner (für Ciao, Dooyoo, Yopi und Preisvergleich.de) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Janne0033, 07.03.2010, 13:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr schöner Bericht und schönen Sonntag LG
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Du hast noch nie was von Beedle, dem Barden gehört?
4- Niveau: durchschnittlich
- Unterhaltungswert: hoch
- Spannung: durchschnittlich
- Humor: humorvoll
- Stil: ausschmückend
- Zielgruppe: jedermann
Pro:
schöne, einfallsreiche Märchen; für jung und alt
Kontra:
ausschweifende Kommentare von Professor Dumbledore
Empfehlung:
Ja
"Du hast noch nie was von den Märchen von Beedle dem Barden gehört?" sagte Ron ungläubig. "Das meinst du doch nicht im Ernst, oder?"
Die "Märchen von Beedle dem Barden" ist das erste Buch, das Joanne K. Rowling nach Abschluss der Harry-Potter-Bände veröffentlicht. Sogesehen ist das Buch aber Bestandteil der Harry-Potter- Geschichten, denn diese Märchensammlung ist für Zauberer und Hexen geschrieben, wurde von Hermine Granger übersetzt und mit Kommentaren von Professor Dumbledores versehen. Die Märchen von Beedle dem Barden spielten auch eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Harry Potter und seinen Freunden Ron und Hermine bei der Kapitulation Lord Voldemorts.
Buchinfos:
Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Verlag: Carlsen; Auflage: 1 (4. Dezember 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551599995
Preis: €12,90
Das Honorar des Buches geht an die Wohltätigkeitsorganisation "Childrens High Level Group", die sich für die Rechte von Kindern in ganz Europa einsetzt.
Die Autorin:
Joanne K. Rowling ist durch ihre Harry-Potter-Bücher weltberühmt geworden. 1996 wurde das erste Band verlegt.
"Sie wurde am 31. Juli 1965 in der Kleinstadt Yate, South Gloucestershire, geboren. Ihr Vater Peter Rowling war als Manager bei Rolls-Royce beschäftigt; ihre Mutter Anne arbeitete als Laborassistentin. 1974 zog die Familie nach Tutshill, Wales.
An der Universität von Exeter, Devon, studierte Joanne Rowling 1983 bis 1987 Französisch und Altphilologie und machte zwischendurch (1985) in Paris ein Praktikum als Hilfslehrerin. Nach dem Studium fing sie zunächst als Recherche-Assistentin bei Amnesty International in London an. 1989 zog sie mit ihrem damaligen Freund nach Manchester und arbeitete dort einige Zeit als Sekretärin.
2001 überstieg die Weltauflage der in 64 Sprachen übersetzten "Harry-Potter"-Bücher von Joanne K. Rowling die 100-Millionen-Grenze. Inzwischen soll sie 325 Millionen betragen (Süddeutsche Zeitung, 20. Juli 2007). Allein in Deutschland wurden mehr als 25 Millionen Exemplare verkauft."
(Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Joanne_Rowling.htm)
Inhalt:
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Das im Verhältnis zu den Harry-Pottern-Büchern kleine Buch hat 110 Seiten. Es beinhaltet insgesamt fünf Märchen:
1. Der Zauberer und der hüpfende Topf
2. Der Brunnen des wahren Glücks
3. Des Hexers haariges Herz
4. Babbitty Rabitty (und der gackernde Baumstumpf)
5. Das Märchen von den drei Brüdern
Zu Beginn gibt es auch eine 7-seitige Einleitung von Joanne K. Rowling zu lesen, in der sie beschreibt, welche Unterschiede in diesen Zauberermärchen im Gegensatz zu den Muggelmärchen bestehen; sie erzählt von Beedle, dem Barden und welche Rolle Professor Dumbledore bei diesem Projekt spielt.Nach jedem Märchen gibt es eine speziell auf das jeweilige Märchen bezogene Bemerkung von Professor Albus Dumbledore zu lesen.
Leseprobe (aus Der Brunnen des wahren Glücks S. 27):
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"Und so wagten sich die drei Hexen und der traurige Ritter in den verzauberten Garten hinein, wo zu beiden Seiten der sonnenbeschienenen Wege seltene Kräuter, Früchte und Blumen in Hülle und Fülle wuchsen. Sie begegneten keinem Hindernis, bis die den Rand des Hügels erreichten, auf dem der Brunnen stand. Dort jedoch, um den Fuß des Hügels geschlungen, befand sich ein riesiger weißer Wurm, aufgebläht und blind.
Als sie sich näherten, wandte er ihnen sein abscheuliches Gesicht zu und sprach die folgenden Worte: Gebt mir den Beweise eures Leids.
Sir Luckless zog sein Schwert und versuchte das ungeheuer zu töten, doch seine Klinge zerbrach. Darauf bewarf Altheda den Wurm mit Steinen, während Asha und Amata jeden Zauber ausprobierten, der ihn gefügig machen oder in einen tiefen Schlaf versetzen könnte, doch die Macht ihrer Zauberstäbe bewirkte nicht mehr als die Steine ihrer Freundin oder der Stahl des Ritters: Der Wurm ließ sie nicht vorbei.
Die Sonne stieg immer höher am Firmament, und in ihrer Verzweiflung begann Asha zu weinen.
Da legte der große Wurm sein Gesicht auf ihres und trank die Tränen von ihren Wangen. Als sein Durst gestillt war, glitt der Wurm beiseite und verschwand in einem Loch in der Erde."
Rezension:
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1.Der Zauberer und der hüpfende Topf
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_Kurze Inhaltsbeschreibung:_
Ein gütiger alter Zauberer besaß einen sogenannten "Glückskochtopf", aus dem nur Gutes hervorkam und mit dem der Zauberer allen Menschen, die mit ihren Sorgen und Nöten zu ihm kamen, immer weiterhalf. Als der Zauberer starb, vermachte er seinen Zaubertopf mitsamt einem geheimnisvollen Pantoffel seinem Sohn, der leider nicht die Sanftmütigkeit seines Vaters geerbt hatte. So wollte er auch den Menschen, die jetzt zu ihm kamen, nicht helfen. Der Topf jedoch erinnerte ihn auf seine eigene Weise an jede nicht getane Zaubertat.
_Meinung:_
Eine ganz kurze, einprägsame Geschichte, die ohne die Bemerkungen von Albus Dumbledore nicht die Wirkung erzielen würde, die beabsichtigt war. Alleine dastehend ist dieses eine einfaches harmloses Märchen, bei dem das Gute siegt. Doch das, was der Professor im Anschluss danach darüber berichtet, ist weitaus interessanter. Da erzählt er, was es wirklich mit dem Kessel auf sich hatte.
Mir gefällt das Märchen in seiner ursprünglichen Fassung ganz gut, obwohl es mich nicht wie ähnlich gestrickte Märchen so begeistern kann, da es viel zu knapp und wenig ausschmückend geschrieben ist.
Die Aufklärung von Dumbledore hinterlässt zwar eine gewisse Überraschung, ist nach meinem Gefühl aber zu systematisch ausgedrückt. Er gibt zwar ein paar lustige Anekdoten preis, die ich persönlich nicht so scherzhaft finde, wie sie wohl gemeint sind.
2.Der Brunnen des wahren Glücks
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_Kurze Inhaltsbeschreibung:_
Irgendwo in einem abgelegenen Gebiet gab es einmal einen "Brunnen des wahren Glücks". Dieser hatte die Eigenschaft, einmal im Jahr einem Auserwählten für immer wahres Glück zu spenden.
Als es wieder mal soweit war, reisten viele Menschen zu dem Brunnen, und jeder wollte derjenige sein, der das Glück empfängt. Weiter wird von 4 Personen berichtet, die sich auf dem Weg zu dem Brunnen begeben und so einige Hindernisse zu überwinden und Aufgaben zu lösen haben.
_Meinung:_
Dies ist mein Lieblingsmärchen in diesem Buch. Es beinhaltet die Suche nach dem Glück, die Schritte, die auf dem Weg dahin nötig sind und die Botschaft, dass Glück nicht von außen kommen kann. Man erkennt sofort, wie wichtig das Glück den Menschen ist, und hier in dieser Geschichte liegt die Bedeutung insbesondere auf das "wahre Glück", dass man sich weder erkaufen, noch sonst irgendwie gewinnen kann. Die vier Personen (übrigens auch ein Muggel darunter), die auf dem Weg dorthin sind, verhalten sich demnach so menschlich wie es üblich ist, mit Streitereien und Verzweiflungstaten, mit Hoffnungen, Sehnsüchten. Die Aufgaben, die sie gestellt bekommen, erfordern das Nachsinnen und Reflektieren von wahren Werten und authentisches, unleugbares Verhalten.
In dem Kommentar von Professor Dumbledore, das wiederum auf dieses Märchen folgt, geht es hauptsächlich darum, die Kritiker von muggelfreundlichen Werken zu besänftigen. Ebenso gibt es wieder eine kurze Begebenheit über eine Schulaufführung , die dieses Märchen nachspielt, zu lesen. Mich kann dies einfach nicht fesseln oder in irgendeinem Sinne mitreißen.
3.Des Hexers haariges Herz
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_Kurze Inhaltsbeschreibung:_
Ein junger Hexer sorgte mit Hilfe dunkler Künste, dass er sich niemals verlieben wird. In weiterer Folge muss er mit den Folgen dieses selbst erwählten Zustands leben.
_Meinung:_
Albus Dumbledore schreibt in seiner Bemerkung am Ende des Märchens: "Des Hexers haariges Herz" ist bei weitem die grauenvollste von Beedles Darbringungen". Das stimmt auch, es macht jedoch auf wunderbare Weise klar, dass keine Unverwundbarkeit möglich ist und Liebe durch nichts zu ersetzen ist. Diesmal ist Dumbledores Kommentar eine annehmbare Deutung dieses schockierenden Märchens, welches klar macht, dass man den Körper nie unabhängig vom Herz bwz. der Liebe, die es versinnbildlicht, trennen kann; das wäre wie leblos sein. Also ist "Des Hexers haariges Herz" ein Märchen mit interessanter Doppeldeutigkeit.
4.Babbitty Rabbitty und der gackernde Baumstumpf
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_Kurze Inhaltsbeschreibung:_
Ein törichter König beschloss eines Tages, dass er alleine die Zaubermacht besitzen sollte. Er suchte sich einen Lehrer, der ihm die magischen Kräfte beibringen sollte. Er bekam seinen Lehrer, den man jedoch nicht als Lehrer bezeichnen kann, da er gar keine magische Kraft hatte. Dennoch konnte der König nachher zaubern; das sollten zumindest alle glauben. Der Scharlatan von Lehrer bediente sich da der Hilfe einer alten Hexe und Waschfrau namens Babbitty.
_Meinung:_
Dieses Märchen ist meiner Meinung nach fast ebenso töricht wie der König. Dieser wollte tatsächlich einen toten Hund zum Leben zaubern, was über die Grenzen magischer Grenzen hinausgeht. Ich sehe nicht viel Sinnvolles in dieser Geschichte, dass ich als positive Deutung verwenden könnte. Somit ist sie für mich einfach bedeutungslos und etwas albern. Mag sein, dass ich die Geschichte nicht richtig verstanden habe.
Aber auch Albus Dumbledore hält sich in seinem Kommentar über das Phänomen, sich in ein Tier zu verwandeln, auf. Dabei schweift er ziemlich ab und erzählt über eine berühmte französische Hexe, die verurteilt worden ist. Für mich ist die Bemerkung daher einfach zu weitschweifig geraten und daher eher abwegig.
5.Das Märchen von den drei Brüdern
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_Kurze Inhaltsbeschreibung:_
Drei Brüder kamen einmal an einen gefährlichen, tiefen Fluss ohne Brücke. Mit Zauberkraft bauten sie sich eine Brücke. Der Tod jedoch wartete schon auf sie auf halbem Weg und behauptete, er sei um drei neue Opfer betrogen worden. Jeder von ihnen macht also ein eigenes Abkommen mit dem Tod, welches auch für jeden einen eigenen Ausgang bedeutete.
_Meinung:_
Das ist eine ganz sympathische Geschichte, weil sie zeigt, dass man sich nicht mit dem Tod verbünden kann. Es ist viel mehr Intelligenz und Einfallsreichtum gefragt, was dieses Märchen geradezu spannend macht. Man erfährt auch erst am Ende, wie es den jeweiligen Brüdern mit ihrem Pakt mit dem Tod ergeht.
Auch die Anmerkungen von Professor Dumbledore beinhaltet hauptsächlich das Thema Tod . Weiterhin lässt er sich noch ein wenig über die Bedeutung verschiedener magischer Gegenstände aus, vor allem über den Zauberstab.
Mit diesen Themen geht das Buch zu Ende, was bei mir eine gewisse Enttäuschung hinterlassen hat, dass es schon zu Ende ist und dass es so zu Ende geht. Mir wäre es lieber gewesen, in dem Buch gäbe es mehr Märchen und weniger Kommentare.
Empfehlung:
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Die Märchen in diesem Buch sind (mit Ausnahme von Babbitty Rabbitty..) wirklich schön und einfallsreich, machen nachdenklich und man kann einiges hinein interpretieren.
Die Anmerkungen von Professor Dumbledore hingegen sind für mich in den meisten Fällen nicht so berauschend, mögen sie jedoch Fans von Harry Potter und jenen, die sich für die Hintergründe der Begebenheiten rund um die Zaubererwelt interessieren, sicherlich gefallen.
Man kann sich durchaus mit den fünf kurzen Märchen länger beschäftigen. Dennoch ist die Märchensammlung in meinen Augen zu kurz geraten und daher eher eine kurzweilige Lektüre, ein schönes Mitbringsel für einen lieben Freund, der Märchen wohlgesinnt ist. Auch denke ich, sind die Märchen gut geeignet, um Kindern vorzulesen.
Ich empfehle das Buch trotz einiger Kritikpunkte weiter. Ein sehr positiver Gesichtspunkt ist auch noch, dass man mit dem Kauf die Organisation "Childrens High Level Group" unterstützt, die sich für die Rechte von Kindern in ganz Europa einsetzt. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 12.04.2009, 19:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
hast du super gemacht
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giselamaria, 05.02.2009, 12:37 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
sehr guter Buchbericht! - ich lese zwar keine Bücher dieses Autors, aber hat nichts mit der Beurteilung eines Bericvhts zu tun ;-) - LG Gisela
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