Pro:
Zentral, viele Cafes, Kneipen etc. in der Nähe
Kontra:
Wirkt ein wenig karg und ohne direkte Anbindung an den ÖPNV
Empfehlung:
Ja
Einleitung
---------------
Der Marktplatz in der Hansestadt Greifswald steht nicht wie in anderen mittelalterlich gegründeten Städten in Konkurrenz mit einem anderen zentralen Platz der Stadt. Er ist mit seinen 100 Quadratmetern das Zentrum der Altstadt und meist auch der Treffpunkt der über 10.000 Studenten, wenn es darum geht, abends die Kneipen und Clubs unsicher zu machen. Im folgenden Bericht soll dieser zentrale Platz vorgestellt werden.
Lage und Anbindung
--------------------------
Der Marktplatz befindet sich im Zentrum der Altstadt. Da der PKW-Verkehr zu großen Teil um die Altstadt herum geleitet wird, wäre es ratsam entweder den Nexö-Platz als Parkmöglichkeit zu nutzen und dann bei einem gemütlichen Sparziergang den Schuhhagen (Fußgängerweg gegenüber von der Stadthalle und dem Theater) entlang zum Marktplatz zu gelangen. Oder sie nutzen das nahe Parkhaus unter dem Landesmuseum, was allerdings meistens kostenintensiver zu sein scheint. Mit dem öffentlichen Nahverkehr kommen Sie ebenfalls recht nahe an den Marktplatz, gleichwohl der Busverkehr direkt vor dem Rathaus auf Grund der reichhaltigen Passanten eingestellt wurde. Wenn Sie vom Bahnhof zu Fuß gehen wollen, können Sie sich zwischen den - am Tage malerischen - Wall, der Einkaufsstraße Lange Straße oder Bahnhofsstraße entscheiden. Bei der ersten und letzten Wahl laufen Sie am besten so lange, bis Sie die Fleischerstraße kreuzen, auf der Sie folgend links abbiegen.
Wenn Sie abends gemütlich essen wollen, bieten sich eine Reihe von nahen Restaurants an. Angefangen von dem Alten Fritz, über die Fischgaststätte in der Mühlenstraße und dem rustikalen Wallensteinkeller, in dem man noch mit den Händen essen kann, bis hin zu dem mit Verlaub guten Italiener am nahen Fischmarkt steht Ihnen eine breite Auswahl zur Verfügung. Auch die Kneipen sind zumeist in der Altstadt angesiedelt. Hier würde die Liste jedoch zu lang werden. Kulturell sind das Theater, die Stadthalle, das Kulturzentrum St. Spiritus und der Literatursalon Koeppen erwähnenswert.
Insgesamt ist die Lage des Marktplatzes äußerst zentral gelegen und gut angebunden. Allein eine Haltestelle des öffentlichen Nahverkehres fehlt leider.
Berühmte Sehenswürdigkeiten
--------------------------------------
Der Markplatz hat gleich ein ganzes Ensemble an verschiedenen Häusern zu bieten. Das bekannteste unter ihnen ist sicher das Rathaus, welches mit dem Giebel auf der westlichen Seite steht. In diesem findet der Tourist auch die Stadtinformation. Daneben schließt sich die Ratsapotheke an. Auf der Nord- und Ostseite des Marktplatzes findet man eine Reihe hanseatisch-historischer Giebelhäuser, von denen die Wohnspeicher aus dem 14. und 15. Jahrhundert auf der östlich gelegenen Seite (u. a. Haus Nr.11) wohl am bekanntesten sind. Ein paar Jahrhunderte weiter ist die Alte Post im Süden des Platzes: Ein Gebäude, welches in der Gründerzeit gebaut wurde und gerade zum technischen Rathaus umgebaut werden soll.
Nicht direkt am Platz aber in unmittelbarer Nähe findet der Besucher das Pommersche Landesmuseum, den Dom und die St. Marien Kirche, welche alle sicher für sich einen eigenen Bericht wert wären. Zusammenfassend kann man sagen, dass nicht nur genügend Zeugen der Backsteingotik in der Nähe verweilen, sondern auch andere abwechslungsreiche Sehenswürdigkeiten zu finden sind.
Auf dem Platz
------------------
Der Platz selber wurde vor einigen Jahren umgestaltet. Früher ohne eine minimal sichtbare mittige Erhöhung, war er mit Bäumen umrandet und konnte mit dem PKW umfahren werden. Heute ist lediglich die Südseite für den Autoverkehr offen, gleichwohl sich dort nur Taxi- und Behindertenparkplätze befinden. Viele negative Eindrücke nach der Umgestaltung sind mittlerweile relativiert, da das einheitliche und den ganzen Platz umfassende Pflaster dem altstädtischen Flair durchaus zuträglich ist. Hinzu kommen die Außenplätze der Cafés und Restaurants am Platz. Allein die Bäume würden heute noch das Ambiente aufwerten. Stattdessen bekam der Platz damals zwei Wasserspender in Form von quaderförmigen Säulen ("Eckstelen" genannt) und einigen Bänken. Mehrmals wöchentlich werden Marktstände aufgebaut, doch dies ist genauso wenig von kulturellem Interesse, wie die Public-Viewing-Bühne, die während der Fußballweltmeisterschaft 2006 und 2010 hier installiert wurde.
Insgesamt hat sich der Marktplatz durchaus positiv entwickelt und wird nicht nur von Studenten, sondern auch von Touristen oft als Ausgangspunkt für weitere Spaziergänge, Radtouren oder Kulturausflüge durch die Stadt gewählt.
Meinung und Fazit
-------------------------
Es ist schwer einen Platz zu bewerten, da er nicht im gleichen Maße kategorisierbar ist, wie eine Kirche, ein Museum oder ein Buch. Doch ich will es mal versuchen. Gleichwohl die letzte "Modernisierung" des Platzes 1998 / 1999 von vielen Greifswaldern als sinnfrei angesehen wurde, hat der Marktplatz von Greifswald einen Teil seiner alten hanseatisch-schlichten Eleganz wieder erhalten. Zum einen das Rathaus und die gegenüberliegenden Giebel aus dem hohen Mittelalter, als auch zum anderen die restlichen Gebäude - mit Ausnahme der Alten Post - in diesem Ensemble ermöglichen nicht nur im Sommer und nicht nur für Touristen einen bleibenden Eindruck, der über den Begriff Backsteingotik und Markttreiben hinaus geht. Der Marktplatz ist zum beliebtesten Treffpunkt in der Innenstadt avanciert, sei es zum (Eis) essen, zum Weiterziehen in die Clubs und Kneipen als auch für gemeinsame Spaziergänge zum Hafen hinunter.
Daher gebe ich dem Marktplatz vier Sterne (Ich vermiss immer noch die Bäume und die Bushaltestelle ;o)
© Matze081 (ciao.de, yopi.de, dooyoo.de trivago.de) weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben