Melancholia Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- die idee
- Sehr schöne Bilder, interessanter Kontext, Schauspielerische Leistung : Kirsten Dunst (Nackt)
Nachteile / Kritik
- die umsetzung
- Man geht verstörrt aus dem Film hinaus, meist monotone Handlung
Tests und Erfahrungsberichte
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anonym sagt zu Melancholia
4Hallo liebe Leserinnen und Leser,
es war vor zwei Wochen, als Julia und ich frustriert feststellten, dass das Fernsehprogramm in den nächsten Tagen mal wieder überhaupt nicht unseren Vorstellungen entsprach. Krimis mit 0 Sternen, Deutsche Komödien, US-Katastrophenfilme mit endender Lovestory und vieles mehr.
Die DVD-Sammlung brauchte also „Neuzugang“.
Und da wir beide die Schauspielerin Kirsten Dunst mögen, kauften wir uns
„Melancholia“
Justine und Michael feiern ihre Hochzeit mit einem rauschenden Fest auf dem Landsitz von Justines Schwester Claire und Schwager John. Doch von Anfang an steht das Fest unter keinem guten Stern. Das Paar kommt sogar zu spät zur eigenen Feier. Der Abend endet in einem Desaster. Unterdessen wirft schon der riesige Planet Melancholia sein unheimliches Licht auf die Erde......................
(Auszug aus der Inhaltsangabe, die auf der Rückseite der DVD-Hülle zu finden ist)
Allgemeine Informationen zur DVD:
Darsteller: Kiefer Sutherland, Charlotte Rampling, John Hurt, Alexander Skarsgård, Stellan Skarsgård
Regisseur(e): Lars von Trier
Format: Dolby, DTS, PAL, Widescreen
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 – 2.35:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Concorde Video
Erscheinungstermin: 3. Mai 2012
Produktionsjahr: 2011
Spieldauer: 131 Minuten
(Quelle: Amazon)
Das Cover:
Das Cover mit dem Bild der depressiven Justine gefällt mir sehr gut und ist aussagekräftig gestaltet. Einzig und allein der Name des Films hätte etwas größer aufgedruckt werden können.
Die Rückseite finde ich sehr „überladen“ und ich denke, weniger Schrift hätte sie ansprechender aussehen lassen.
Die Special Features (Extras), auf die ich im Lauf des Berichts näher eingehen werde, werden hier zusammengefasst als Vierteiliges Making-Of bezeichnet.
Die Darsteller
Hauptdarsteller:
Kirsten Caroline Dunst (im Film zu sehen als Justine)
Dunst ist eine US-amerikanisch-deutsche Schauspielen, die am 30. April 1982 in Point Pleasant, New Jersey, geboren wurde. Sie ist die Tochter von Klaus Dunst, einem in den USA lebenden Deutschen, und Inez Dunst, einer US-Amerikanerin schwedisch-deutscher Herkunft. Seit 2011 besitzt sie die deutsche Staatsbürgerschaft.
Bekannt wurde Kirsten Caroline als Zwölfjährige durch den Film „Interview mit einem Vampir.
Die Schauspielerin erhielt seit 1994 viele Auszeichnungen und Nominierungen und hat eine lange Filmografie, von der ich Euch eine Auswahl zeigen möchte:
1989: New Yorker Geschichten
1994: Interview mit einem Vampir
1999: Ich liebe Dick
2002: Spider Man
2006: Marie Antoinette
2013: The Bling Bing
u.v.a.
Charlotte Gainsbourg (im Film zu sehen als Claire)
Charlotte Gainsbourg, deren eigentlicher Name Charlotte Lucy Ginsburg lautet, ist eine französische Schauspielerin, die am 21. Juli 1971 in Englands Hauptstadt London geboren wurde. Fotografin
Bilder von Melancholia (DVD)
Melancholia (DVD) P6151422 - Melancholia (DVD)
Melancholia (DVD)
Kate Barry, die 2013 verstarb, und Schauspielerin Mou Doillon sind ihre Halbschwestern, sowie der Musiker Lulu ihr Halbbruder. Sie hat drei Kinder mit dem Regisseur Yvan Attal.
Filmografie (Auswahl):
1985: Das freche Mädchen
1993: Der Zementgarten
2001: Meine Frau, die Schauspielerin
2007: Golden Door
2011: Melancholia
2015: 3 Herzen
Kiefer Sutherland (im Film zu sehen als John)
Kiefer Sutherland ist ein kanadischer Schauspieler und wurde am 21.12.1966 in London als Sohn von Donald Sutherland und Shirley Douglas geboren.
Der Schauspieler begann seine Filmkarriere 1983 mit „Max Dugans Moneten“ und ist seitdem in zahlreichen Filmen und Serien in einer Hauptrolle zu sehen. Sutherland erhielt etliche Auszeichnungen, zu denen 3x Golden Globe, 3x Emmy, 2x MTV Movie Awards, 2x Golden Satellite Awards und viele weitere Auszeichnungen gehören.
Filmografie (Auswahl)
1983: Max Dugans Moneten
1990: Flashback
1993: Die 3 Musketiere
1999: Unten am Fluss (Fernsehserie)
2008: Mirrors
2014: Pompeji
Alexander Skarsgard (im Film zu sehen als Michael)
Skarsgard ist ein schwedischer Schauspieler, der am 25.08.1976 in Stockholm, Schweden, geboren wurde. Sein Vater, Stellan Skarsgard, ist ein schwedischer Schauspieler, seine Mutter ist Ärztin.
Filmografie (Auswahl)
1984: Ake und seine Welt
1999: Happy End
2005: The last Mission – Das Himmelfahrtkommando
2011: Melancholia
2014: Hüter der Erinnerung – The Giver
Cameron Spurr (Kind) (im Film zu sehen als Leo, Sohn von Claire)
Informationen über diesen Schauspieler sind mir leider nicht bekannt
In weiteren Rollen:
Stellan Skarsgard (Jack)
Charlotte Rampling (Gaby)
John Hurt (Dexter)
Udo Kier (Hochzeitsplaner)
Brady Corbet (Tim)
Mit eigenen Worten:
Die sogenannte Ouvertüre ist sehr schwermütig und zeigt unter anderem die kranke Justine im Hochzeitskleid, während tote Vögel vom Himmel fallen. Das wiederum wird vom melancholischen Präludium aus Tristan und Isolde von Richard Wagner begleitet. Gesprochen wird nicht. Ich gebe zu, dass ich die Ouvertüre beim ersten Anschauen des Films übersprungen habe, weil mich Justine zu sehr „in ihren Bann gezogen hat“.
Falls Ihr Euch die Szenen nicht anschauen möchtet, könnt Ihr sie ruhig überspringen. Sie sind keine Bedingung, um den Film zu verstehen. Ich persönlich halte sie überhaupt für überflüssig, da sie meines Erachtens zu stimmungssenkend ist.
Aber die Stimmung wechselt, als der eigentliche Film beginnt.
Justine und Michael sind gerade frisch vermählt worden und lassen sich in einer Luxuslimousine zu ihrer Hochzeitsfeier fahren, was allerdings nicht ohne Probleme verläuft. Denn in einer engen Kurve bleibt der Wagen stecken und es bedarf einige Zeit, ihn wieder in die richtige Position zu fahren.
Im Großen und Ganzen finde ich den Beginn sehr heiter, wenngleich Justines Schwester Claire und Schwager John, auf deren Landsitz die Hochzeitsfeier stattfindet, nicht besonders erfreut sind darüber, dass das Brautpaar zu spät zur eigenen Feier kommt.
Auch die folgenden Minuten des Film vermitteln Freude, als es auf der Feier einige Hochzeitsspiele gibt. Es wird gesungen, getanzt und gelacht und das junge Ehepaar sieht glücklich aus. Leider gibt es die für mich sehr unsympathische Mutter der beiden Schwestern, die in Justine eine talentlose Versagerin sieht. Um es zu erwähnen: Justine ist im PR Management tätig.
Ab jetzt nimmt der Film eine Wende und entfernt sich von jeglicher Heiterkeit.
Unter plötzlichen Depressionen und Ängsten leidend, zieht sich die Braut in das Zimmer ihres kleinen Neffen Leo zurück und ihre verständnislose Mutter wird von ihrem Schwiegersohn aus dem Haus geworfen.
Als es zu einem von mir ungeahnten Ereignis kommt, das zur Trennung zweier Menschen führt, nimmt die Feier ein jähes Ende.
Währenddessen nähert sich der Erde ein blauer Planet namens Melancholia.
Doch wäre eine Kollision mit ihm und anschließender Explosion der Erde in einem noch über 90 Minuten dauernden Film nicht zu früh? Darsteller gäbe es dann sicherlich keine mehr.
Seht es Euch selbst an.
Nach der Hochzeitsfeier spielt die Handlung des Films ausschließlich auf dem abgelegenen Landsitz von Claire und John – düster, depressiv und voller Ängste.
Claire und John, deren kleiner Sohn Leo, sowie Justine sind nun die alleinigen Darsteller. Weitere soziale Kontakte gibt es keine.
Aber wo ist Justins Mann Michael und welche Rolle spielt er nun?
Und Melancholia kommt näher und näher und es gibt nur einen, der es kaum erwarten kann, einen fremden Planeten am mitternächtlichen Horizont aufgehen zu sehen. Dabei spreche ich von Leo, . Er ist derjenige, der die gedrückte Stimmung etwas aufzuhellen versucht.
Der Film, den ich zu Beginn sehr langweilig fand, nimmt nun sehr nachdenkliche Züge an und ist in gewisser Weise auch beängstigend und deprimierend.
Handelt es sich bei Melancholia um einen Planeten unseres Sonnensystems oder hat er etwas ganz anderes zu bedeuten?
Sound und Bildqualität:
Bild- und Soundqualität sind Topp. Bezüglich Sound gefällt mir, dass die Musik nicht extrem laut, die Sprache hingegen nicht zu leise ist.
Extras
Die visuelle Gestaltung:
Manuel Alberto Claro, Kameramann, und Lars von Frier berichten bei deutschsprachigem Untertitel von der farblichen Gestaltung dieses Films. Vor dem Anschauen dieses Extras wäre mir nicht aufgefallen, dass das Szenario der ersten Stunde des Films eher in gelben und warmen Farbtönen gehalten ist, während es in der folgenden Stunde aus blauen und kalten Farbtönen besteht.
Auch berichten sie von der Kameraarbeit und verschiedenen Arten der Kameraführung.
Zum Schluss berichtet Peter Hjorth, der für die visuelle Gestaltung zuständig ist, von verschiedenen Effekten in „Melancholia“.
Zwischendrin werden Szenen des fertigen Films, jedoch nicht von den Dreharbeiten gezeigt. Letzteres finde ich sehr schade. Somit ist mir dieses Extra zu „theoretisch“ und ich hätte darauf verzichten können.
Die visuellen Effekte:
Hier geht Peter Hjorth noch näher auf die Entstehung verschiedener Effekte ein und gibt zudem einen kleinen Einblick in die faszinierende Arbeit der Cutter und Sound Designer. Auch wenn es hier „nur“ um Filmeffekte geht, möchte ich dieses Extra fast als Making Of bezeichnen.
Meines Erachtens hätte man Die visuelle Gestaltung und Die visuellen Effekte zu einem Extra formen können, um ein RICHTIGES Making Of zu bekommen.
Über Melancholia:
Das Extra setzt sich zusammen aus kurzen Filmausschnitten, zwischen denen Regisseur Lars von Trier, Psychologin Irene Oestrich und die Schauspieler Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg über die Rolle der psychisch erkrankten Justine berichten. Die Sprache ist Englisch mit deutschem Untertitel.
Ich empfehle, sich dieses Extra erst nach dem Film anzusehen, da es meines Erachtens viel zu viel von Justines wahrem Charakter erzählt.
Interessant ist es auf jeden Fall.
Über das Universum:
Peter Hjorth und Astrophysiker Michael J.D. Linden-Vornle sprechen über die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes der Erde mit einem anderen Planeten. Dass eine Kollision eher unwahrscheinlich ist, finde ich zwar sehr beruhigend zu wissen, doch halte ich dieses Extra für völlig überflüssig auf der DVD.
Original Kinotrailer:
Der Trailer zeigt einige wichtige Szenen des Films, ohne jedoch Spoiler zu enthalten. Um den Film schmackhaft zu machen, finde ich ihn auf jeden Fall sehr gelungen.
Deutscher Kinotrailer:
Dieses Extra halte ich für überflüssig, da es mit dem originalen Trailer fast identisch ist.
Meines Erachtens hätte es gereicht, den Originaltrailer in deutscher Sprache zu untertiteln.
Programmtipps:
Für mich ein weiteres überflüssiges Extra, das aus der Vorschau der Filme The Tree of Live, Mr. Nobody, Der Biber und Kuss der Spinnenfrau besteht.
Fazit:
Normalerweise meide ich Filme, die in Dänemark, Schweden und Frankreich produziert worden sind. Gründe dafür sind die Schauspieler, die ich sehr laienhaft und langweilig finde. Bei „Melancholia“ machte ich eine ganz andere Erfahrung, zumal Regisseur und Drehbuchautor Lars von Trier selbst aus Dänemark stammt.
Hier wirken alle Schauspieler, egal welcher Nationalität, absolut überzeugend.
Ich denke, dass Themen wie Angstzustände und Depressionen ein wichtiges Thema der heutigen Zeit geworden sind.
Kirsten Dunst spielt ihre Rolle als erkrankte Justine perfekt. Da ich selbst mit depressiven Menschen zu tun habe, kann ich jedes einzelne Symptom, sowie jede Verhaltensweise bestätigen. Nichts ist übertrieben dargestellt oder erfunden worden.
Auch die Schauspielerin Charlotte Gainsbourg, die als mitfühlende, dennoch verängstigte Claire stets für ihre kranke Schwester Justine da ist, gefällt mir ebenso gut.
Kiefer Sutherland, der als Wissenschaftler John stets neue Hoffnung schöpft und seine Familie zu trösten versucht, obwohl sich Melancholia in der Erdumlaufbahn befindet, spielt seine Rolle ebenfalls absolut überzeugend.
Alexander Skarsgard ist der einzige Schauspieler, den ich ein wenig langweilig empfand. Das änderte sich allerdings, als ich mir den Film zum zweiten Mal anschaute.
Cameron Spurr, der in dem Film noch ein Kind ist und dem ich einmal eine große Schauspielerkarriere wünsche, spielt seine Rolle als Leo super.
Ich empfehle jedem, sich diesen anspruchsvollen, sehr tiefsinnigen Film mindestens zweimal anzusehen. So könnt Ihr die einzelnen Charaktere viel besser kennenlernen und die ernste, eigentliche Thematik verinnerlichen.
Was mir nicht so gut gefällt, ist die Länge der aus Bildern bestehenden und musikalisch untermalten Ouvertüre. Ich denke, das Ganze hätte man von 10 Minuten auf höchstens 5 Minuten beschränken können.
Zudem ergeben die Extras für mich kein vierteiliges Making-Of, sondern sind zum Teil eher störend und meines Erachtens überflüssig.
In meiner Bewertung vergebe ich vier Sterne und spreche eine Kaufempfehlung aus.
Nach erstmaligem Anschauen des Films meinte Julia:
„Der war ja wohl mehr als doof.“
Am folgenden Abend sahen wir uns Melancholia ein zweites Mal an und Julia hatte ihre gestrige Meinung geändert:
„Jetzt verstehe ich erst, um was es da wirklich geht. Mir fehlen die Worte.“
Ich hoffe, dass Euch mein Bericht gefallen hat und bin gespannt auf Eure Bewertungen und Kommentare, über die ich mich sehr freuen würde. weiterlesen schließen -
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Melancholie
Pro:
Sehr schöne Bilder, interessanter Kontext, Schauspielerische Leistung : Kirsten Dunst (Nackt)
Kontra:
Man geht verstörrt aus dem Film hinaus, meist monotone Handlung
Empfehlung:
Ja
Filmdaten:
Deutscher Titel: Melancholia, Produktionsland: Dänemark, Schweden, Frankreich, Deutschland, Originalsprache: Englisch Erscheinungsjahr: 2011 Länge 130 Minuten
Stab :
Regie: Lars von Trier, Drehbuch: Lars von Trier, Produktion: Meta Louise Foldager,
Louise Vesth Kamera Manuel Alberto Claro Schnitt: Molly Malene Stensgaard,
Besetzung
• Kirsten Dunst: Justine
• Alexander Skarsgård: Michael
• Kiefer Sutherland: John
• Charlotte Gainsbourg: Claire
• Charlotte Rampling: Gaby
• John Hurt: Dexter
• Udo Kier: Hochzeitsplaner
Einleitung:
Der neue Film von Lars Trier, dem dänischen Regisseur und Garanten des niveauvollen Kinos, der unter anderem Regie in 'Dogville' und der 'Antichrist' führte, meldet sich mit einem fulminanten Kino Epos namens 'Melancholia' zurück. Lars Trier sagte, die Arbeit an diesem Film habe ihn außerordentlich Spaß gemacht was man ihm ohne weiteres abnimmt, denn Melancholia schafft es in Triers typischer Manier, den Kinobesucher zu fesseln und zu verwirren.
Da die Handlung ohne wirklichen Spannungsbogen verläuft und die Attraktivität dieses Filmes nicht durch die Story, sondern sich durch die Bildkomposition und deren Interaktion mit der Handlungsstrukturierung ergibt, wird der rote Faden der Handlung von mir relativ ganzheitlich skizziert.
Inhalt
Prolog:
Der Film beginnt und man sieht Kirsten Dunst in Nahaufnahme ihr Gesicht ist sehr vieldeutig. Nun beginnen die Bilder in einer diffusen Abfolge den Geist des Kinobesuchers zu verwirren und zu entzücken. Die Braut Kirsten Dunst läuft über den Rasen eines einsamen Schlosses. An ihren Füßen sind die Wurzeln die Erde die ihre Schritte verlangsamen. Alles ist so still und ruhig, das Geschehnis in Slowmotion. Die Bild und Ton Komposition, vermittelt eine tiefe Melancholie. Eine Frau trägt ihr Kind, in ihrem Gesicht spiegelt sich Panik, sie sackt in das tiefe Gras ein. Das Licht verändert sich, was geschieht hier? Stille, dann Wechsel. Weltraum, ein großer Planet rast auf einen anderen, es wird laut, Kirsten Dunst hält inne, an ihren Fingern leuchtende Schlingeln, scheinbar magnetisch. Der Planet und die Erde nähern sich an, das Dröhen wird lauter- Kollision. Alles wird schwarz das Dröhnen ist nun ein lautes Brummen. Schwarz, still. Der Film beginnt doch zuerst der Titel in künstlerischen Lettern auf unschuldsweiß-geschrieben: Lars von Trier ‚Melancholia‘.
Erzählt wird die Geschichte in zwei chronologisch aufeinander folgenden Teilen (Parts) in denen die Geschehnisse aus der jeweiligen Perspektive der beiden Schwestern Justine (Kirsten Dunst) und Claire (Charlotte Gainsbourg) erzählt werden.
Part1:
Die depressive Justine feiert ihre pompöse Hochzeit mit ihrem Mann (Alexander Skarsgard) auf dem Schloss ihrer Schwester Claire und deren Gatten John (Kiefer Sutherland). Aufgrund einer für die Kurve des Schlossweges zu großen Stretch-Limo, verspätet sich das Brautpaar zu ihrer eigenen Hochzeit, und unter diesem schlechten Stern nimmt das Unglück seinen Lauf. Auf den ersten Blick scheint alles harmonisch, prachtvoll und das Brautpaar glückselig. Die Kulisse ist wunderschön und auch das Licht ist goldig. Doch nach den lieblosen Reden und Verhaltensweisen der Eltern Justines, beginnt diese Maskerade sich allmählich aufzulösen und die tiefe Traurigkeit, dessen Gründe nur suggeriert werden, werden Vordergründig. Eine Antisympathie gegen die Person Justine wird kreiert, was von dem Regisseur reflektiert wird; Claire erwähnt des Öfteren: „Manchmal hasse ich dich sosehr Sophie“. Besonders an diesem Part ist der Versuch der Darstellung des gesellschaftlichen Lebens. Die Themen Familie, Liebe Job, Erfolg Reichtum und Krankheit werden allesamt angeschnitten. Der Versuch das Leben in seinen Facetten, seiner Fülle und seinen abgründen der menschlichen Existenz herzustellen gelingt. Es lässt sich lediglich kritisieren, dass hiermit etwas wie ein Armageddon suggeriert wird, eine Sinnflut die die Erde und die menschliche Existenz auslöscht. Doch, dies ist nur eine der Fährten die man bei den Versuch der Interpretation aufnehmen könnte. Lars von Trier erlaubt in diesem Werk viele Interpretationsansätze, dies ist insofern interessant und geschickt da das Ende all jene Interpretationen überflüssig erscheinen lässt.
Part 2:
Der zweite Part der Geschichte beschäftigt sich verstärkt mit Claire. Einige Zeit nach der Hochzeit ist das Schloss zwar immer noch prachtvoll, erscheint aber nicht mehr im goldenen Glanze. Generell, ist die Lichtkomposition und die Stimmung düster. Claire die Ehefrau und Mutter eines Sohnes, ängstigt sich vor den Szenarien des „Pass-bys“ des Planeten Melancholias. Ihr Mann der sich mit Planetenkonstellation gut auskennt versichert ihr, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es zur Kollision kommt. Doch sie kann den Gedanken nicht loslassen und wirkt verstört. Justine zieht zur Schwester Claire aufs Schloss. Erstmals wird von Claire im Gespräch mit ihrem Manne beiläufig erwähnt, dass sie stark depressiv sei. Ihr Zustand hat sich verschlimmert und sie ist fast nur am Schlafen. Von der Fassade des Glücklichen, prachtvollen und reichen Lebens ist nichts übrig geblieben. Die Stunden vergehen und der Planet kommt näher. Die beiden männlichen Protagonisten, fassen dieses Ereignis als kindliche Neugier auf und denken nicht an die Möglichkeit einer Kollision. Justine ist eigentlich alles egal, doch sie ist sich sicher, dass sie der Planet treffen würde und sieht dies als gut an. Sie sagt desöfteren dass, das Leben schlecht sei und gibt sich fatalistisch. Die Stallpferde, die ab und an im Film ausgeritten werden, verhalten sich sehr unruhig in diesen Tagen. Sind aber am entscheidenden Tag relativ still. Haben auch sie wie Justine ihr Schicksal akzeptiert? Oder spüren sie, dass die Gefahr vorbei ist? Durch bestimmte Ereignisse und eine Erfindung des Mannes gelingt es Lars von Trier, die letzten und entscheidenden Abschnitte dramatisch zu gestalten.
Bildkomposition
Wie oben bereits erwähnt lebt dieser Film von seiner Farbpracht und seiner Bildkomposition. Speziell die Bilder des Prologs wären, würde man sie einfrieren, ein Kunstbild an sich. Die Szenerie die sich auf dem prachtvollen und einsamen, von der Natur umgebenen Schloss basiert harmonisiert wunderbar mit der Lichtgestaltung. Durch irgendeine Konstellation strahlt der Planet Melancholia ähnlich wie der Mond in düster-schönen Farbnuancen. Es entstehen Bilder von tiefer Schönheit und Aussagekraft. Generell wird auch sehr viel Subtext durch die Inhalts und Bildkomposition vermittelt. Wie bereits erwähnt ist der erste Part des Films, in dem von dem sich nähernden Planeten noch keine Rede ist (auch wenn Justine einen rötlichen hellen Stern am Firmament erspäht), ist das Licht viel positiver als im zweiten. Alles ist in Gold getaucht und Kirsten Dunst in ihrem strahlenden weißem Kostüm und ihrem bezauberndem Lächeln, suggeriert die mögliche Schönheit und Harmonie des Lebens. Mit diesem Bild wird inhaltlich wie bereits erörtert wurde dann aber noch in diesem Part gebrochen. Es ist oftmals erstaunlich still. Es wird auf Hintergrundmusik an den meisten stellen verzichtet und die Handlung verlagert sich nach draußen. Das Licht ist gleich geblieben, aber die Schärfe und die Geschwindigkeit der Geschehnisse verblassen.
Im zweiten Part ist die tongebende Farbe die eines zarten blaues. Die Farben wirken eher matt als gesättigt und die braunhaarige ungeschminkte, natürliche Claire rundet diese melancholisch-düstere Stimmung ab. Es scheint nicht zufällig, dass dieser Part dessen Subtext des herannahenden Planeten ‚Melancholias‘ stets mitschwingt, so dargestellt wird. Der Kontrast von dem ersten zum zweiten Teil wird deutlich. Das scheinbar glückliche, den Rausch des Momentes auskostende Leben weicht dem tristen Alltag und der Angst vor der Vergänglichkeit. Die Kontraste die in der Bildkomposition krass wirken und inhaltlich durch die bereits erwähnten Abweichungen aufgelöst werden, geben dem Film eine Struktur und ein Interpretationsspielraum, der sonst nicht wirklich vorhanden ist. Ein Höhepunkt ist wohl die Nacktszene Justines im blau-silber glänzenden Mond und Melancholia Lichte.
Schauspieler:
Kirsten Dunst (Justine): Zuvor war Kirsten Dunst ja eigentlich prädestiniert für die Rolle der lieben, fürsorglichen und begehrenswerten Frau, die es z.B. wie in ‚Spiderman‘ zu beschützen oder wie in ‚Elizabeth town‘ zu lieben gilt. In diesem Film wird diese Rolle von ihr aber nur einige Minuten eingenommen. Minuten des Scheins die schon nach kurzer Zeit der Realität weichen. Die depressive, der alles-egal-gewordenen Justine ist von Kirsten Dunst wirklich wundervoll gespielt. In ihrer ausdrucksstarken Mimik spiegelt sich ihre innerer Zustand. Der anfängliche Glanz, weicht dem Fatalismus. Von der prachtvollen Prinzessin, bis hin zum grauen kranken Mäuschen, spielt sie ihre Rolle sehr authentisch.
Außerdem ist sie eine Bereicherung für den Film an sich. Die geschminkte Kirsten Dunst mit ihrem herzhaftem warmen Lächeln unterstreicht die Farbtöne des ersten Parts, genauso wie die nicht geschminkte Kirsten Dunst, nicht wirklich viel von ihrer Schönheit verliert, aber sehr viel von der warmen Ausstrahlung. Ihre Mimik im Angesichts des herannahenden Planeten und während der slow-motion Szenen des Prologs, verleihen dem Film eine gewisse Authenzität und etwas Mystisches. Sie ist zu Recht mit der goldenen Palme der besten Hauptdarstellerin hierfür ausgezeichnet worden.
Charlotte Gainsbourg (Claire) kennt man eventuell aus dem letzten Film von Lars von Trier ‚Der Antichrist‘ oder aus dem Film ‚21 Gramm‘. Im ersten Teil spielt sie relativ überzeugend die besorgte Schwester. Sie ist es die Justine bereits vorher ermahnt heute keine Show abzuziehen und ist auch oft das Sprachrohr des Zuschauer Gefühls „Manchmal hasse ich dich so sehr Justine“. Im zweiten Teil ist ihre Rolle von viel größerer Bedeutung. Sie schafft es das Pendant zu Justine einzunehmen. Sie hat Angst vor dem Untergang, sie scheint glücklich; sie ist mit einem guten Mann verheiratet und hat einen gesunden Sohn. Ihre äußere Erscheinung wirkt kontrastreich zu Justine, und sie spielt den Charakter gut. Die Panikanfälle und die Angst wirken von ihr hervorgebracht sehr authentisch. Sie schafft es dem Untergangsszenario, die passende Komponente des ‚nicht-los-lassen-wollen‘ zu geben.
Subjektiver Filmeindruck und Fazit
Generell muss ich sagen, dass mir der Film durchaus gefallen hat. Es ist allerdings schwer in Worte zu fassen was genau mich so beeindruckt hat. Ich denke im Großen und Ganzen ist die Möglichkeit des Kontextes des Weltuntergangs so beeindruckend, dass er die Inhaltliche Monotonie insofern überschattet, dass die erzeugte Langeweile nicht als schlecht aufgefasst wird. Ich muss zugeben, dass aufgrund der Handlungsarmut und der Stille, mich dieser Film über weite Strecken angestrengt hat. Auch meinen Sitznachbarn war es nicht möglich in einer Haltung zu verharren. Es war nicht möglich diesen Film zu ‚genießen‘. Wer also einen anregenden Film zur Stimmungserheiterung sich antun möchte sollte sich diesen Film nicht zu Gemüte führen. Nach dem Ende fühlte ich mich etwas verstört. Beobachte aber ein Nachhall, der mich zum stetigen Nachdenken und reflektieren anregt und mich auch dazu veranlasst hat, über diesen Film ausführlich zu berichten. Außerdem ist dieser Film jedem visuellen Typ zu empfehlen, die Bilder die hier erzeugt werden sind wirklich von atemberaubender Schönheit und können nur auf der Kino-Leinwand genossen werden.
Generell ist dieser Film aber wohl nur denjenigen Leuten zu empfehlen die etwas mit alternativen oder ‚independent‘ Filmen anfangen können. Dieser Film ist nämlich durchaus nicht für das normale Pop-Corn-Kino geeignet.
Abschliessend einige Pressestimmen:
„Fast gänzlich verzichtet Trier auf derbe Pointen und Bilder der Überwältigung. Selbst sein schräger Humor findet sich nur noch in Andeutungen wieder, etwa wenn auf einem Golfplatz ein 19. Loch auftaucht. [...] Nur anfangs zeigen Trier und sein Kameramann Manuel Alberto Claro einen Reigen aus atemberaubenden Tableaus, unterlegt mit dem Prélude aus Wagners "Tristan und Isolde". Hier sieht man zum ersten Mal den Himmel, in dem zwei Monde gleichzeitig scheinen, und auch das Bild von Justine, wie sie von dichten, grauen Wollfäden gefesselt ist und sich nicht fortbewegen kann, ist unvergesslich. Doch wie Justine löscht sich auch der Film im Verlauf selbst aus. Die Bilder werden flüchtiger, die Szenen elliptischer, die Bedrohlichkeit des Weltuntergangs überträgt sich immer mehr allein akustisch, denn ab dem letzten Drittel hört man im Hintergrund konstant ein nervöses Pferdewiehern. Am Ende weiß man selbst nicht mehr, was an dieser Welt noch rettenswert sein soll. Und als Melancholia schließlich den ganzen Himmel einnimmt, spürt man wie Justine vor allem eines: Erlösung. Gewaltigeres kann ein Film nicht leisten. “
– Hannah Pilarczyk - Der Spiegel
„Aus dem kosmischen Abstand sieht dieser Weltuntergang ziemlich gut aus und hat auch eine irritierende sexuelle Komponente: Geil, wie hier die Erde verschwindet, in einem Super-Orgasmus! Seinen Hang zum radikalen Tabubruch hatte von Trier kürzlich in Cannes mit der ominösen "Okay, ich bin ein Nazi"-Bemerkung bewiesen.[...]"Melancholia" ist eingängiger, was bedeutet, dass die wenig menschenfreundliche Botschaft - Weltekel und die Lust an der Vernichtung allen Lebens - wie eine Schlange ins Bewusstsein kriecht. Das Auge lässt sich nun mal leicht verführen. Und Lars von Trier bietet mit "Melancholia" denn auch ganz große Oper - wie man so sagt, wenn eine Performance sehr virtuos, sehr pathetisch und künstlich ist und den Zuschauer am Ende erschüttert und ratlos zurücklässt.“
– Martina Knoben - Süddeutsche Zeitung
Zuerst veröffentlicht auf ciao.de (Habitat) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Edamia, 11.10.2011, 20:32 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
guter Bericht. schönen Abend wünsch ich dir. glg
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[email protected], 11.10.2011, 17:17 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Liebe Grüße v. Simone, ich würde mich sehr über Deine Gegenlesung freuen
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Informationen
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