Gourmondo Testbericht

Einer von der Brücke der Galeere hatte jüngst zum gemeinschaftlichen Grillen mit den Ruderern aus der Holzbankklasse eine Flasche mit rotem Pürree beigesteuert. „Sriracha“ hatte auf der roten Plastikflasche gestanden, und ausnahmsweise war die Basis des Inhalts mal nicht Tomatenpulpe gewesen – wer Näheres erfahren möchte, der findet ausführlichere Infos in einem eigenen Beitrag zum Thema.


In der Folge hat die besagte Flasche bei mir Begehrlichkeit geweckt. Anders gesagt: ich wollte selbst eine Bouteille von dem roten Zeug haben, um davon auch bei Veranstaltungen privater Natur ausgiebig Gebrauch machen zu können. Zunächst lag mir nicht soviel daran, dass ich mich schon außerhalb gewöhnlicher Supermärkte danach umgetan hätte. Mit anderen Worten. Ich dachte, ich könnte das Zeug mit ein bisschen Glück einfach bei einem der normalen Wocheneinkäufe erwerben. Weit gefehlt: An Saucen, auch an angeblich scharfen, herrscht offensichtlich kein Mangel. Die, die ich haben wollte, gab’s natürlich nicht. Zumindest nicht in den Läden, in denen ich danach gesucht habe. Nachdem dann fürs vergangene Wochenende mal wieder außerdienstliches Grillen anberaumt war, steigerte sich Verlangen endlich zu unbezähmbarem Gelüst: Der Gedanke, Würste, Schnitzel und Steaks auf den Rost zu werfen, ohne vorher in den Besitz der begehrten Tunke gelangt zu sein, erschien mir plötzlich schier unerträglich. Fantasy-Fans dürften solche Anwandlungen vom Wesen Gollum aus „Der Herr der Ringe“ kennen.

Was macht der moderne Mensch, wenn der stationäre Handel mal wieder nur mit Ersatz dienen kann, der kein vollwertiger Ersatz fürs Gewünschte ist? Richtig, er googelt. Und findet mit ein bisschen Glück in der Web-Nachbarschaft einen Laden, der liefern kann.

gourmondo.de war mir durchaus ein Begriff gewesen; bestellt hatte ich dort aber noch nicht. Nach kurzer ebay-Recherche und der erneuten Erkenntnis, dass dort die Unsitte, sich an angeblichen Versandkosten gesundzustoßen, inzwischen pandemisch ist, war ich bereit, es auf einen Versuch ankommen zu lassen – zumal ich auf einer anderen Seite einen Gutscheincode im Wert von 3 Euro gefunden hatte, mithilfe dessen sich der Gesamtpreis für den gewünschten Artikel inklusive der regulär 4,95 Euro betragenden Versandkosten auf summa summarum 7,70 Euro reduzieren ließ.

Ich möchte mich an dieser Stelle nicht in Beschreibungen ergehen, die leidlich erfahrenen Nutzer von Suchmaschinen und oder Webshops nur müßig erscheinen können. Und wer sich wirklich für Design und Farbgebung interessiert, der ist sicher besser damit bedient, sich die Seite mit eigenen Augen anzusehen als weitschweifig-schwurbelige Nichtssagungen („Die Seite ist in so einem braungrüngrau gehalten, das ein bisschen in ein ockerbetontes Beige mit Anklängen von verbranntem Zimt spielt“) zu lesen. Möge es genügen zu sagen: Ich habe keine Probleme dabei gehabt, den gewünschten Artikel zu finden und zu bestellen.

Was ich nicht zu hoffen gewagt hatte: Der von mir am späten Mittwochabend bestellte Artikel ging donnerstags in den Versand und traf freitags bei mir ein. Der dafür fällige Betrag wurde meinem Konto nach erfolgter Lieferung belastet, und zwar in der korrekten Höhe.

Die Ware war zudem gut verpackt; neben dem bestellten Artikel lag der Lieferung ein einzeln in Folie verpackter Glückskeks bei – für einen Versandhandel, der sich auf Lebensmittel aus dem asiatischen Raum spezialisiert hat, ist das genau die richtige nette Geste gegenüber einem Kunden, finde ich.


R e s ü m e e

Nach meiner ersten Bestellung bei gourmondo.de sehe ich keinen Grund, dort nicht auch ein weiteres Mal zu bestellen. Sämtliche meiner Erwartungen wurden erfüllt; Anlass zu einer Reklamation hatte ich nicht. Fazit: gourmondo.de bekommt bis auf weiteres einen Platz in meiner Lesezeichenliste.