Sanicare Testbericht

Hallo, Ihr Lieben!

Onlineapotheken haben in der Regel einen schlechteren Ruf, als ihre Kollegen vor Ort. Die Beratung bleibt oftmals auf der Strecke, so glaubt man. Doch daß es auch anders geht, zeigt Sanicare.


Die Vor- und Nachteile auf einen Blick:

+ Schnelles Liefern (wenn DHL mitmacht)
+ keine Versandkosten
+ kein Mindestbestellwert
+ persönliche Beratung und Bestellung über kostenlose Hotline (0800)

+ große Auswahl
+ teils günstiger als in der Apo um die Ecke
+ Portofreie Rückumschläge für rezeptpflichtige Medikamente

- bei dringend benötigten Medikamenten keine Alternative
- nicht alles ist günstiger
- teils sind die Produkte / Medis nicht ausreichend beschrieben
- nicht alle Produkte / Medis sofort zu finden


Nun der ausführliche Bericht:

Das Sortiment:
Ich bin über die TV-Werbung auf Sanicare aufmerksam geworden und dachte mir, probierst es mal aus. So bin ich auf die anfangs etwas unübersichtliche Website gegangen, die sich allerdings nach dem ersten Zurechtfinden gut bedienen läßt. Ich klickte mich durch die Sparten und mußte allerdings feststellen, daß nicht alle relevanten Produkte auf einen Schlag zu finden sind. Ein Beispiel: Wenn man auf "Haut & Haare" im linken Auswahlenü geht, daraufhin auf "Wundreinigung und Desinfektion", der wird feststellen, daß keine Tupfer, wie sie bei einer üblichen Desinfektion von z.B. Schnittwunden von Nöten sind, nicht mit aufgelistet werden. Ok, so manch einer wird sich denken, es steht ja auch nur "Wundreinigung & Desinfektion" da, also wird man auch keine Tupfer finden. Aber warum findet man sie denn überhaupt nicht in dieser Rubrik? Denn Tupfer und Mullbinden sollen ja gerade zum Reinigen und Schutz einer Wunde da sein... :-)

Also bleibt einem in einem solchen Fall nur die Direktsuche, die auch auf einen Schlag alle verfügbaren Produkte auflistet. Denkste! Der Verband "Askina Ideal 5m x 8cm®" wird erst nach der Eingabe der PZN angezeigt. Im Shop selber kann man sich danach dumm und dämlich suchen. Ebenso die "Aviva® Blutzucker-Teststreifen" 10er Packung (als Beispiel). Auch dort braucht man die PZN, um sie präsentiert zu bekommen. Natürlich kann es auch sein, daß solche Sachen nur gering angefordert werden, aber dennoch sollte man diese in den Shop direkt mit aufnehmen, wie es andere Net-Apos tun.

Ansonsten ist es logisch aufgebaut. Vom Kopfschmerzmittel über Diabetikerzubehör bis hin zu Verbänden und Nahrungsergänzungsmitteln kann man dort fast alles finden. Die Direktsuche hilft einem auch bei nur stichwortartigem Suchen.


Rezepte:
Man kann auch rezeptpflichtige Medikamente ordern. Dazu wird einem ein kostenloser, portofreier Rückumschlag zugesendet bzw. liegt einer bei jeder Bestellung mit bei. Diesen Service habe ich (noch) nicht getestet, da mir das zu unsicher ist. Denn es kann, wenn auch sehr sehr selten, mal ein Brief flöten gehen und dann habe ich weder Rezept, noch Medikament. Ich habe zwar noch nichts über ein Verschwinden solcher Briefe gehört oder gelesen, aber ganz sicher ist man nie. :-D

Wer allerdings nicht oder nur eingeschränkt bewegungsfähig ist und das Arzneimittel nicht sofort benötigt, für den ist dies auf jeden Fall prima. Alles kommt nach Hause, nur zum Postkasten muß man den Umschlag noch bringen (lassen).

Die Zuzahlung wird dann, je nach gewünschtem Zahlungsmittel, bequem per Bankeinzug oder Rechnung geleistet. Wer Gutscheine von der Krankenkasse hat (ich habe noch nie welche gesehen oder bekommen), der hat sogar eine einmalige Befreiung von der Zuzahlung oder wer dauerhaft befreit ist, schickt einfach eine Kopie des Schriebses mit. Dann kostet alles nichts. Finde ich super!


Die Beschreibung der Medis auf der Seite:
Die läßt zu Wünschen übrig. Ab und zu ist mal der Beipackzettel als PDF herunterzuladen oder es steht neben dem Produkt ein kleiner Text über die Zusammensetzung und Anwendungsgebiete bzw. die Beschaffenheit bei Verbänden. Aber bei den meisten ist ein Griff zum Telefon nötig. Wer Cortison nehmen muß, darf Schmerzmittel a la Ibuprofen und Acetylsalicylsäure nur bedingt nehmen, da sonst Magenblutungen und sonstige Nebenwirkungen auftreten können. Doch davon kein Wort bei dem Produkt "ASS 500 1A Pharma®" (Schmerzmittel wie "Aspirin®"). Lediglich das Pendent von Hexal hat den entsprechenden Beipackzettel via PDF aufzuweisen. Wer unbedacht bestellt und den Zettel zu Hause liest, kann manchmal überrascht werden: umsonst bestellt, da man es gar nicht oder nur eingeschränkt nehmen darf. ABER: Bei allen Unklarheiten gibt es die kostenlose Beratungs-Hotline. Die beantwortet alle Fragen und auch, ob es sich mit bestimmten anderen Medis verträgt. Großes Lob!!!


Die Verfügbarkeit:
Damit hatte ich bis jetzt keine Probleme. Alle von mir bestellten Artikel waren nach 2 Tagen da. Die Verfügbarkeit wird im Internet angezeigt, und auch, ob ein Produkt nicht mehr lieferbar ist. Demnach kann man bestellen oder eben warten, bis es wieder da ist.


Die Zustellung / Verpackung:
Auf dem Paket steht "Bitte keine Ersatzzustellung an den Nachbarn und nicht an Kinder unter 12 Jahren". Wer nicht zu Hause ist, darf das Paket vom nächsten Postamt abholen. Auch wer explizit einen Zettel an die Klingel klebt, daß der Bote das Paket doch bitte an die Nachbarin abgeben möge, wird nicht beachtet. Teils verständlich, da auch verschreibungspflichtige Medis bestellt werden können und die nicht grade für die Nachbarin oder Kinder von Interesse sein sollten. Andererseits wieder nervig. Wer berufstätig ist, hat das Nachsehen. Doch es gibt eine Lösung: man kann beim Bestellen eine alternative Lieferadresse angeben, an der das Paket dann zugestellt wird. Bei großen Bürohäusern allerdings auch keine glückliche Lösung.

Die Verpackung ist gut: stabiler Karton, bei kleineren Bestellmengen mit starkem Papier ausgepolstert. So soll´s sein! Nur sie kleben nicht richtig zu. Es war bei mir immer ein kleiner Spalt an der oberen Kartonseite und wer genau hinsieht, kann erspähen, was drin ist. Die Pakete sind nur per Klebstoff zusammengeleimt. Da könnte braunes Packband helfen, wohl aber wegen den Kosten nicht machbar.

Wer allerdings sofort Medis braucht, sollte doch lieber die nächste Apotheke aufsuchen. Denn trotz der schnellen Lieferzeit, kann man es nicht auschließen, daß mal ein Paket "verschwindet" oder DHL pennt bzw. bei heftigsten Kopfschmerzen keine 2 - 3 Tage warten kann.

Was sehr gut ist, ist die Tatsache, daß man keine Versandkosten zahlt, auch nicht, wenn man nur eine kleine Packung Schmerztabletten bestellt. Denn auch einen Mindestbestellwert gibt es nicht! SEHR SCHÖN!


Bezahlung:
Die erfolgt mittels Rechnung oder Bankeinzug. Ich bevorzuge die Rechnung, da ich so etwas Zeit habe, sie zu zahlen. Der Einzug erfolgt zwar auch erst ein paar Tage später, aber ich habe gerne etwas schriftliches und muß nicht erst auf meinen Kontoauszug warten (bzw. sofortiger Beweis bei Onlinebanking).


Preise:
In vielen Sachen ist Sanicare wirklich günstiger als andere Apos und die um die Ecke. Das oben erwähnte "ASS 500 1A®" kostet regulär 1,59 €, bei Sanicare nur 1,43 €. Ersparnis: ganze 16 Cent. Das macht sich bemerkbar. Oder "Wick MediNait® 90ml" UVP: 8,69 €, zu bestellen für 7,82 €. Wieder gespart!

Doch es gibt aber auch die andere Seite: als Beispiel nehme ich die "Elastomull 4mx8cm 2096 elast. Fixierbinde®". Bei Sanicare kostet sie 0,92 € pro Stück. Bei meiner Apotheke des Vertrauens nur 0,61 €, Differenz ganze 31 Cent. Wer viel von den Dingern braucht, der geht besser in die normale Apo. Natürlich gibt´s auch hier regionale Unterschiede. Einfach nachfragen!
Man muß wirklich gucken. Die UVP ist immer mit angegeben.


Fazit:
Wer´s gerne bequem hat, auf persönlichen Apotheker-Kontakt (bis auf Telefon) verzichten kann und weiß was er will, ist bei Sanicare bestens aufgehoben! Ich kann Sanicare, trotz einiger Ungereimtheiten bedenkenlos empfehlen.


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