8x4 Unity Intensive Deo Compact, Deo Spray Testbericht

KAUFANREIZ bzw. –ZWANG

Oft habe ich nur ein oder zwei Tage zwischen meinen Auslandsreisen. Sonnabendabend beim Kofferpacken merkte ich es dann: meine Nivea Deocreme war weg. Irgendwo stehen gelassen vielleicht, oder auch nur verlegt – in dem Moment kam es aufs Gleiche raus.

Kein Problem, dachte ich mir (denke ich mir ja auch sonst eigentlich fast immer): unser Dorfsupermarkt hat auch Sonntagmorgen geöffnet. Ursprünglich zum Brötchenverkauf gedacht, kann man bei der Gelegenheit auch sonst alles Mögliche kaufen. Umfangreicher in der Auswahl als die Tankstelle und billiger ist diese alle mal.

Nun, das Angebot an Deos war schon überschaubar – und das gewünschte Produkt nicht dabei. Ich war also gezwungen, was anderes zu finden. Deos in Glasbehältern kommen für mich nicht in Frage. Da ist die Schwerkraft doch zu heftig, mit der Sorte „gravity – boing – splash“ ist mir auf Reisen nicht gedient.

Plaste und/oder Elaste sollten es sein! Und ich wollte keinen starken Schweiß-, sondern nur einen Geruchsstopper. Gar nicht so einfach, fast alle Deos heutzutage enthalten Aluminiumsalze, die die doch eigentlich gesunde Schweißabsonderung reduzieren. In Tanzania, an der Küste, ist sowieso jeder klatschnass wenn er draußen rumläuft. Und in Arabien, in trockenen Landesinnern (und dort sitze ich gerade und schreibe diesen Bericht) verpufft jegliche Feuchtigkeit gleich in die Atmosphäre (wird Zeit, dass sich die neue deutsche Rechtschreibung mal die Sphären vornimmt).

So blieben denn Verpackung und Parfümierung als wesentliche Auswahlkriterien übrig. Verpackung: klein + Parfümierung: minimal - das war mein Wunsch. Mein Auge fiel auf zierliche, gerade mal daumendicken Pumpsprays der Marke 8x4, „intensive“ (was immer das bedeuten soll) und „Deo compact“ stand drauf. Verpackt waren sie ähnlich wie ein Labello Lippenpflegestift auf einem Karton. Immerhin kommt das alles ja von der Firma BDF (4 Punkte – warum nicht 5 ?), vertrauter auch unter dem Namen Beiersdorf. So viel anders als Nivea wird es ja wohl dann auch nicht sein.

Auf dem Karton stand auch drauf, dass die 20 ml für etwa 80 Anwendungen ausreichen würden. Auch waren die Inhaltsstoffe angegeben, aber da ich nach dem Kauf den Karton dem Wertstoffkreislauf zuführte, kann ich die jetzt hier nicht aufzählen. Ich gehe mal davon aus, dass der Hauptbestandteil „aqua“ hieß, auf jeden Fall war von Hautverträglichkeit und Milde die Rede.

Drei verschiedenen Duftrichtungen waren angeboten, die durch die Verpackungsfarben symbolisiert wurden. Hellgrün (für kleine Mädchen), Dunkelblau (für Männer – aber ich will doch das Deo, weil ich eben NICHT nach Mann riechen will), und ein geschlechtsneutrales Silber („Unity“ steht drauf, das erinnert an „Unisex“). Probierfläschchen gab es nicht, die Verpackung aufreißen wollte ich natürlich auch nicht (die Kartonagen waren geklebt), also griff ich beherzt zum silbernen „Unity“. Mit 2,09 Euro war ich dabei.

PRODUKTERFAHRUNGEN

Kaum zuhause: rein ins Badezimmer und ausprobiert. Ein paar mal auf den Pumpspray gedrückt (positiv: ganz ohne Treibgas), Druck ist da, und es kann losgehen. Gewohnt in der Anwendung von Cremes oder Roll-ons, landete ein Teil der der ersten Ladung in meinem Gesicht. Nach dem ersten Schrecken konnte ich feststellen: wirklich mild, brennt nicht mal in den Augen!

Dafür empfand ich die Parfümierung als reichlich unangenehm – seit ich mir mal auf eine Ciao-Empfehlung hin ein Duschgel von Adidas gekauft hatte, war mir so was abartiges noch nicht wieder in die Nase gezogen.

Aber: das Deo wirkt! Bei meiner Deocreme von Nivea ließ meist nach 8 – 12 Stunden der Geruchsschutz nach. Bei diesem Deo von 8 x 4 konnte ich auch nach mehr als 24 Stunden (trotz Reisestress, Schlafen im Flugzeug etc.) keinen Körpergeruch feststellen.

Das ist weit mehr als erwartet, und die Parfümierung ist ja zum Glück nach wenigen Stunden fast verflogen. Ich benutze das Deo nun seit knapp einer Woche, und wende es nicht nur unter den Armen sondern auch für andere Schweißzonen an. Wenn die Parfümierung nicht wäre, käme ich mir vor wie das Ungeheuer Jean-Baptiste Grenouille aus Patrick Süskinds „Das Parfüm“.