Aldi Jogging Frischkäse Testbericht

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ab 15,86
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut
  • Geruch:  sehr gut
  • Gesundheitsfaktor:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von *sannah*

Ich, der Frischkäsejunkie

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin kein Fan vom Jogging. Zu Fuß lege ich längere Strecken nur im gemütlichen Spaziergangstempo zurück, für längere Strecken (ab 800m) nehme ich prinzipiell das Rad, wenn’s schneller gehen soll. Mit dieser Einstellung bin ich aber trotzdem auch irgendwie durch den Sportunterricht gekommen *lach*. Wo ein Wille ist, ist auch eine Abkürzung und unser Stadtwald ist dafür wirklich prädestiniert...

Zu den Sachen, die ich so ungefähr tausend Mal lieber mag als Joggen, gehört Frischkäse. Ob natur oder mit Joghurt als Margarinenersatz oder mit Kräutern pur aufs Brot (das optimalerweise frisch vom Bäcker kommt), völlig egal... Nur light sollte er sein, schmeckt ebenso gut und hat weniger Fett und Kalorien.

Soviel also zu meiner generellen Einstellung zu Jogging und Frischkäse, denn zu dem hier beschriebenen Produkt kam ich eher zufällig. Ich schaute in den heimischen Kühlschrank, entdeckte diesen muttergekauften „Frischkäse für Genießer“ (Zitat von der Packung) in seiner 150g Packung, schaute ins Brotfach und entdeckte dort frischgekaufte Brötchen (es muss nicht immer frisches Brot sein) – die nächste halbe Stunde verbrachte ich dann mit zwei Brötchen im Frischkäsehimmel.

Soviel zu meiner ersten Begegnung mit dem Frischkäse, der, wie ich inzwischen weiß, bei „Feinkost Albrecht“ (genannt Aldi) für 99 Cent käuflich zu erwerben ist. Wer Interesse hat und (auch nach Beendigung der _Lesung_, kleiner Seitenhieb am Rande) noch einen Kauf tätigen will, der strebe im Kühlregal Richtung Milch und Butter und halte nach einer ovalen, frischkäseüblichen Plastikverpackung (Alufolie und Plastikdeckel) Ausschau, auch die Produktbezeichnung JOGGING ist deutlich erkennbar.
Außer der hier behandelten Geschmacksrichtung KRÄUTER gibt es noch Paprika, Pfeffer und (aber nicht in meinem Aldi ums Eck) Knoblauch aus der Fabrikation der dänischen Firma „Mejeriet Korsvej“ mit Sitz in 7000 Fredericia.

Grundlage des Produktes ist (man kann es leicht nachvollziehen) eine Frischkäsezubereitung auf Fettstufe – dazu kommen noch Kräuter (6%), Inulin, Salz, Johannisbrotkernmehl als Stabilisator und E941.

Wer den Käse jetzt im Kühlschrank hat und nachschauen geht „Da stand doch auf der Packung gar nichts von einem dieser E’s...“ – Recht hat er! Denn hinter E941 verbirgt sich das Allerweltsgas Stickstoff, mit dem die Masse aufgeschlagen ist. Das verschafft ihr bei gleicher Masse und gleicher Kalorienzahl ein größeres Volumen bei locker-flockiger Konsistenz – ein in der Lebensmittelindustrie verbreitetes Verfahren.
Inulin hingegen ist ein natürlich Bestandteil von Gemüse und als solcher natürlich furchtbar gesund, er bewirkt eine aktive Darmflora und stärkt somit die Abwehrkräfte des Körpers.
(Google half mir, so schlau zu werden...)

Das größte Versprechen ist natürlich auch gleich vom Verpackungsdesigner in Szene gesetzt worden: 16% Fett leuchtet es rot von der Packung herab – wollen wir es glauben. Auch wenn das Wort „Fettstufe“ von vorhin noch immer im Gedächtnis weilt, klingt es beim längeren Anhören besser als „Doppelrahmstufe“, die den Ottodurchschnittsquark auszeichnet.

Kräuter verspricht die Verpackung mit der Abbildung von Schnittlauch, Lauchzwiebeln und einer Popart-Petersilie (falls es sich überhaupt um Petersilie handelt), und diese drei findet man auch in der Käsemasse wieder.

Rein optisch ist diese sehr ansprechend, wie man sogleich feststellen kann, wenn man ohne große Probleme die Alufolie von der Packung getrennt hat (natürlich sollte der Plastikdeckel schon abgenommen worden sein, das erleichtert das Vorhaben ungemein). Ich fühlte mich leicht an Kräuter-Bresso erinnert, aus der dunkelweißen Masse stechen kleine grüne Schnittlauch- und Petersilienraspel hervor. Durch das Aufschäumen mit Stickstoff hat die Masse eine angenehm cremig-luftige Konsistenz, die sich gut mit dem Messer aus der Schale aufs Brot befördern und dort verschmieren lässt. Von den Frischkäsewürfeln, wie sie bei Konkurrenzprodukten manchmal unfreiwillig entstehen, ist hier nicht zu merken. Doch halt!

*schnupper* Was müffelt hier denn so? Ein wirklich undefinierbarer Geruch steigt in mein zartes Näschen, ähnlich der gepressten Luft eines Raumes, in dem am Abend zuvor eine wilde CousinenTzatziki&sannah-Kräuterquark-Orgie stattgefunden hat... Oder sind es nur die Lauchzwiebeln??? Schon seltsam, dass mir so plötzlich der Spaß am Genuss gemindert wird. Beim absolut ersten Kontakt mit dem „Frischkäse für Genießer“ war mir dieser Geruch nämlich noch nicht aufgefallen.

Nach Verspeisen dieses Brotes verbleibt dieser leicht muffige Geruch als Geschmack im Mund, vielleicht hatte ich beim ersten Mal ausreichend nachgespült... mit Apfelschorle natürlich, was ja bekanntlich jeden potentiellen Mundgeruch schon killt, bevor er daran denkt, einer zu werden.

Tja, wenn dieser muffige Nachgeschmack nicht wäre und der für Aldiverhältnisse astronomisch hohe Preis von 0,99 Euro für 150g (200g Exquisa oder Philadelphia sind für den gleichen Preis zu haben), hätte ich den JOGGING - Frischkäse weitaus besser beurteilt als mit drei Sternen und einer denkbar knappen Empfehlung... Die im übrigen nur für die Kräutervariante gilt – Paprika schmeckte noch muffiger (ich brauchte noch mehr Apfelschorle).

Ich bleib wohl doch lieber bei den bewährten Produkten, allerdings hat „Jogging“ einen unbestreitbaren Vorteil:
Wer grad kein frisches Brot zur Verfügung hat, in den Käse kann man auch wunderbar Möhren, Paprika, Cracker oder Chips eindippen!

Und auch bei 16% Fett – bei übermäßigem Genuss muss man irgendwann joggen gehen! ;-)


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OK, das war meine erste Meinung zu einem solch trivialen Produkt wie Lebensmitteln, wer der Meinung ist, ich sollte bei CDs und Büchern bleiben, ritze mir diese Mitteilung bitte in ein Brot mit Frischkäse und reiche es mir unauffällig...

Denn ein Frischkäsejunkie bleibe ich trotz dieser halben Pleite!!!