Autismus Testbericht

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Erfahrungsbericht von Sternchen1310

Frühkindlicher Autismus

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Im Rahmen meiner Ausbildung zur Erzieherin habe ich mit vielen autistischen Kindern zu tun gehabt und auch nachher einige Fortbildungen zu diesem Thema besucht.Zudem habe ich selbst als Integrationskraft gearbeitet und entsprechende Erfahrungen sammeln können, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

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Definition
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Zu den eigenartigsten und sehr oft schwersten Störungen der kindlichen Entwicklung gehört der "frühkindliche Autismus". Das auffälligste ist, daß bei diesen Kindern in der frühkindlichen Zeit fast keine Beziehung zu anderen Menschen entsteht. Die Sprache entwickelt sich nur sehr zögernd oder gar nicht, seltsame Handlungsweisen, die zwaghaft ständig wiederholt werden, treten auf,begleitet von intensiven Widerständen gegen irgendwelche Veränderungen in der Umwelt.

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Symptome
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Das typische Zustandsbild entwickelt sich allmählich während der ersten Lebensjahre und ist im Alter von 3 oder 4 Jahren am stärksten ausgeprägt. Eine Besserung beginnt in vielen Fällen im Alter von etwa 6 Jahren,sofern der natürliche Ablauf nicht durch falsche Behandlung des Kindes gehemmt wird. Diese Besserung ist bei den eher sekundären Erscheinungen wie den affektieren Störungen, der sozialen Isolierung und dem Fehlvehalten am deutlichsten.
Diese Krankheit scheint jedoch in manchen Fällen ,unabhängig von den Umwelteinflüssen, progressiv zu verlaufen.
Jedes Symptom findet sich bei den meisten autistischen Kindern in irgendeinem Stadium ihrer Entwicklung. Jedoch bestehen bei keinem Kind irgendwann alle Behinderungen gleichzeitig.
Das abnorme Verhalten tritt bei Kindern auf, die im typischen fall lebhaft und aufgeweckt sind, auffallend hübsch aussehen und sie graziös bewegen und bei denen kein gravierendes neurologisches Krankhietszeichen feststellbar ist. Die motorische Entwicklung ist unter Umständen verzögert,liegt im typischen Fall jedoch innerhalb des Normalbereichs. Die Sprache ist dabei nahezu immer in ihrer Entwicklung verzögert,obwohl es vorkommt, daß sie sich ein oder zwei Jahre lang normal zu entwickeln scheint und dann verloren geht.

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Verhalten im 1. Lebensjahr
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Obwohl es fast unmöglich ist,während des ersten Lebensjahres eine Diagnose zu stellen,beschreiben viele Eltern rückblickend bestimmte Symptome recht häufig.
Viele Kinder haben als Säugling von Geburt an Schwierigkeiten gehabt, sich festen Gewohnheiten beim Essen, Scjlafen und denAusscheidungsvorgängen anzunehmen. Die motorische Entwicklung war normal,auch die Entwicklung des Lächelns,jedoch reagierten diese Kinder auf ihre Umwelt recht wenig. Sie streckten den Eltern nicht die Arme entgegen in Erwartung, hochgenommen zu werden und wenn sie im Arm gehalten wurde, stellten sie ihre Körperhaltung nicht darauf ein.
Die Eltern beklagten sich darüber, daß ihr Kind nicht anschmiegsam sei und auch nicht auf Gegenstände im Zimmer zeigt, die es interessiert und auch haben möchte.Die Kinder waren erst dann zufrieden, wenn sie alleigelassen wurden.
Einige dieser Kidner beschäftigten sich damit, mit dem Fingernagel an Stoffbespannungen herumzukratzen oder merkwürdige Fingerbewegungen im peripheren Gesichtsfeld zu machen.
Wieder andere reagierten auf bestimmte Geräusche sehr empfindlich, andere dagegen, reagierten gar nicht auf Laute,so daß ich mich oft fragte,ob sie taub seien.
Dann gibt es Kinder, die ungewöhnlich ruhig sind,andere aber dagegen, die pausenlos schreien, vor allem nach dem Aufwachen.Diese Kinder aber zu beruhigen, erwies sich nach meinen Erfahrungen als äußerst schwierig. Jedoch können autistische Kinder sehr vergnügt lachen, wenn sie gekitzelt oder im Auto oder Kinderwagen geschaukelt werden. Schaukelbewegungen und Stoßen mit dem Kopf (gegen Bettgestelle oder Wände) sind ähnlich wie beim Hospitalismus häufig zu beobachten.

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Auditive Wahrnehmung
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Autistische Kinder haben Schwierigkeiten, auditive Informationen zu verwerten. Ein typisches Verhalten ist, daß sie in irgendeiner Phase auf bestimmte Geräusche augescheinlich nicht reagieren, vor allem bei lauten Geräuschen, wie z.B. Türe knallen oder direktes Ansprechen ,sich aber bei sehr leisem Papierrascheln sofort umdrehen. Auch zeigen sich Probleme, die Richtung der Geräuschquelle zu finden. Bei lauten Geräuschen gehen die KIdner meist fort und halten sich die Ohren zu,verspannen sich im ganzen Körper und zeigen eine deutliche Unruhe.
Für bestimmte Gräusche wie z.B. Klopfen, Klappern eines Windrades oder einem Echo zeigt es deutliches Interesse.
Ganz zu begeistern sind sie für Musik. Obwohl viele Kinder nicht sprechen können, so können sie aber selbst schwierige Melodien fehelerfrei nachsummen. Viele Kinder verstehen Worte,können sie aber nicht ausdrücken,w as zu großen Sprachproblemen führt.

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Sprachstörungen
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Die Sprache entwickelt sich, wie anfangs schon angedeutet, entweder gar nicht oder anfangs normal und verliert sich dann wieder. Wenn das Kind dann doch mit dem Sprechen anfängt, mit 5 Jahren oder später, macht es nur langsame Fortschritte mit vielen sprachlichen Eigentümlichkeiten.
Hier besteht ein deutliche Unetrschied zwischen einem autistischen Kind und einem mongoloiden Kind (Down-Syndrom). Das Kind mit Down-Syndrom besitzt eine deutlich verzögerte Sprachentwicklung,das autistische Kind bleibt irgendwann auf einer Stufe stehen.

Die normale Sprachentwicklung verläuft folgendermaßen:
Anfängliches Lallen wird durch die Echolalie (Wiederholen von Wörtern) abgelöst und erreicht die Stufe, selbst Wörter und nachher ganze Sätze zu bilden.

Autistische Kinder bleiben meist auf der Stufe der Echolalie stehen und wiederholen den letzten Ausdruck oder das letzte Wort oftmals in derselben Flexion (Tonfall).Manchmal wiederholt es auch entsprechende Worte tagelang später.
Ein gutes Beispiel dafür bietet der Film mit Tom Hanks " Forest Gump".

Eine weitere Form der Sprachstörung zeigt sich in spontanen Äußerungen der autistischen Kinder.Die Ausdrucksweise ist dabei grammatikalisch sehr fehlerhaft und daher recht undeutlich.
Das Wort "Bank" beispielsweise, was gerade beim Kinderspiel "Teekesselchen" mehrere Bedeutungen hat ( Bank für geld,Bank zum Sitzen) kann von autistischen Kindern nichzt differenziert werden, Für sie ist eine Bank ausschließlich zum Hinsetzen gedacht.
Andere Wörter werden auchnicht beim Namen genannt, sondern umschrieben: ein Teekessen heißt dann "Mach-eine-.Tasse-Tee", ein Streichholz heißt "Zünd-ein-Licht-an" und ein Hammer wird mit den Worten "Schlag -es-hinein" umschrieben.
Auch ist es für diese Kinder schwierig, subtile oder abstrakte Bedeutungen zu verstehen. Ich habe mal ein Kind gefargt:" Was mußt du machen, wenn du dich mit einem Messer shneidest?" Die Antwort daraufhin war "Blut".

Komplizierte sprachliche Konstruktionen kann ein autistisches Kind auch nicht verstehen. Ein Beispiel hierzu: Ein Kind fragte seine Mutter, ob sie ihm beim Zuknöpfen der Jacke helfen könnte, die Mutter antowrtete: "Frag Papa, ich habe Handschuhe an". Daraufhin dachte es einen Moment anch, ging dann los, holte seine Handschuhe und gab sie dem Vater.
Was auch auffällig ist: Autistische Kinder benutzen immer die Hand eines Erwachsenen und führen diese, damit diese etwas für sie tut. Wenn ein autistisches Kind beispielsweise etwas holen soll,nahm es immer meine Hand und führte es zu dem entsprechenden Gegenstand, damit ich ihn aufnehme.Das Ganze geschah immer ohne Einsatz von Mimik. Der Gesichtsausdruck war immer gleichbleibend.
Die aufgeweckten autistischen Kinder habe auch eine Vorliebe für nicht-verbale-Sprachen, wie Mathematik oder Musik. Viele Kinder, die visuell nicht behindert sind, lernen lesen, bevor sie sprechen können.

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Die visuelle Wahrnehmung
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Es besteht weiterhin eine charakteristische Schwierigkeit, gesehene Dinge wirklich zu erfassen. So erkennt ein autistisches Kind beispielsweise sein eigenes Haus nicht von weitem oder schaut bei Dingen, die sich direkt vor ihm befinden, scheinbar vorbei.Diese Kidner haben auch große Angst vor Hunden,weil sie diese in ihren Bewegungen nicht einschätzen können.Bewegte genestände werden schneller erfaßt als ruhende. Ein Pferd wird eher beim Traben oder Galloppieren erkannt als eines, welches auf der Wiese steht und grast. Gegenstände wie Tassen oder Töpfe beispielsweise, werden von den Kindern erst erkannt, wenn sie diese Gegenstände in schnellen Bewegungen vor ihrem Gesichtsfeld hin und her bewegen.

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Andere Sinnesbereiche
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Andere Sinnebereiche können ebenfalls beeinträchtigt sein. Sehr häufig habe ich Kinder erlebt, die augenscheinlich unempfindlich gegenüber Schmerz oder Kälte sind. Ein Kind hat sich mit einem Stock wiederholt auf die hand geschlagen,aber keine Miene verzogen, Auch konnte es im Winter Eis und Schnee unglaublich lange ohne Handschuhe in der Hand halten oder damit durch sein Gesicht gehen.
Wieder andere haben ungewöhnlichen Geschmacksvorlieben oder zeigen starkes Interesse an bestimmten Gerüchen. Ich ahbe ein Kind erlebt, welches unwahrscheinlich gerne in Chilischoten oder Zitronen biß oder sehr interessiert am Geruch von Ausscheidungen war.

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Motorik
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Die meisten Kinder bewegen sich sehr graziös unabhängig ihres Geschlechts. Die Muskulatur wirkt oft sehr schlaff Besondere Bewegungen wie Handgelenke verdrehen,mit den Armen schlenkern, oder auf und ab zu hüpfen, Grimassen schneiden, auf Zehenspitzen oder in einer gesonderten Gangart zu gehen, sind typisch. Solche Bewegungen treten meist auf,wenn das Kind erregt ist.

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Stereotypes Verhalten
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Manche Kinder legen sich eine Sammluing von Gegenständen zu: sammeln von Filmdosen. Steine, Deckel, etc. und hüten diese Dinge wie ein Schatz. geht auch nur ein Stück verloren, sind sie sehr traurig.
Ein Mädchen habe ich mal erlebt, welches ein Telefonbuch auswenig wußte. Ich sagte einen Namen und es wußte die Seitenzahl,konnte mir dann auch direkt zeigen, wo der Name auf dieser Seite zu finden war.Dieses Mädchen konnte nicht sprechen,sich jedoch über eine Schreibmaschine ausdrücken.

Ein normales Spiel gestaltet sich ebenfalls als sehr schwierig, weil die Kinder ihre eigenen Linien und Muster mit den Gegenständen entwickeln. Eine Schaufel beispielsweise wird immer wieder im Kreis gedreht.

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Gefühle und Stimmungen
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Abkapselungen und Unzugänglichkeiten sind mit 3 - 4 Jahren am stärksten ausgeprägt.. Wenn ein Kind nicht mit anderen Menschen in Kontakt treten will, reagiert es mit Ablehnung,andererseits aber auch mit Freude, wenn sich eine vertraute Person nähert. Autistische Kinder können ohne erkennbaren Grund lachen und kichern,aber auch mit Wutausbrüchen, Tränen und Treten reagieren.
Auch kann es keine Gefahren abschätzen. Ich habe viele autistische Kinder erlebt, die auf Dächer geklettert oder auf die Straßen gelaufen oder gar vor eine schwingende Schaukel gelaufen sind.
Auf der anderen Seite aber haben sie Angst vor bestimmten Gegenständen wie Schränke, Wasser, Schuhen, etc.

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Förderung
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Es gibt Kindergärten, die integrativ arbeiten,d.h. sie haben ine ienr Gruppen von 25 Kinern 1 - 2 Kinder, die eine Behinderung aufweisen. Je nachdem wie ausgeprägt der Autismus beim Kind ist, kann es eine solche Gruppe auch besuchen (mit Unterstützung durch eine Integrationsfachkraft). Bei schwierigeren Fällen gibt es Sonderkindergärten und auch Sonderschulen,die sich autistischer Kinder annehmen.

Wichtig ist, das die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die solche Kinder besitzen, weiterhin fördert, ihnen aber auch Hilfestellungen für einen geregelten Tagesablauf bietet. Autistische Kinder orientieren sich an Regeln und an Gegenständen,an denen sie sich orientieren können. Wird eine Räumlichkeit verändert,kommen diese Kinder nicht damit zurecht.


Zur abschließenden Bewertung möchte ich noch loswerden, daß eine solche Behinderung/ Beeinträchtigung mit Sicherheit nicht als empfehlenswert anzusehen ist und daher auch nur mit 1 Stern meinerseits zu bewerten ist. Es ist allerdings möglich, daß autistische Kinder mit entsprechender Förderung und Hilfe ein annehmbares Leben führen können, z.B. in betreutem Wohnen im Erwachsenenalter.....ind er Kindheit jedoch auf die Unterstützung von Erwachsenen angewiesen ist.


Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten..........

Euer Sternchen*

37 Bewertungen, 12 Kommentare

  • Sayenna

    24.04.2006, 23:54 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh…...‹(•¿•)›…..LG Ela

  • Sommergirl

    04.04.2006, 12:09 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlich

  • Verbena76

    18.03.2006, 09:29 Uhr von Verbena76
    Bewertung: sehr hilfreich

    super klasse bericht! lg verbena

  • Lidlefood

    16.03.2006, 22:07 Uhr von Lidlefood
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • golfgirl

    16.03.2006, 18:32 Uhr von golfgirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    *sh* freue mich immer über gegenlesungen Lg Dani

  • iii

    16.03.2006, 18:19 Uhr von iii
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh -freu mich über Gegenlesungen

  • HiRD1

    16.03.2006, 17:31 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH. Gruß, Ralf

  • anonym

    16.03.2006, 17:23 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht! Gruß Steffi (freu mich über gegenlesung)

  • jenny123

    16.03.2006, 17:09 Uhr von jenny123
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh-jenny123 <br/>freu mich sehr über Gegenlesung

  • Alusru

    16.03.2006, 16:55 Uhr von Alusru
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht ,gruß uschi.

  • morla

    16.03.2006, 16:50 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>

  • anonym

    16.03.2006, 16:48 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    *** sh & lg *** Christina :)