BEKO CRF 4810 Testbericht

Ein Unglück kommt selten allein – das sollte sich im Herbst 2001, just im letzten Semester meines teuren Studiums, einmal wieder bewähren. In einem Zeitraum von nur 6 Wochen überlebte mein Auto eine größere Reparatur, die Waschmaschine gab ihren Geist auf und musste durch eine neue ersetzt werden, und als Highlight streikte auch noch mein Kühlschrank, der nicht mehr kühlen wollte. Kommentar eines Fachmannes: irreparabel, da die Kühlflüssigkeit noch FCKW enthielt und diese nicht mehr verwendet werden darf. Alles Jammern half nichts, es musste also auch noch eine neue Kühl-Gefrier-Kombination her.

Aufgrund meiner damaligen prekären finanziellen Lage war das wichtigste Attribut eines neuen Gerätes der Preis. Andererseits soll das neue Gerät auch viel Stauraum bieten, insbesondere im Gefrierteil, da ich gerne auf Vorrat einkaufe und auch oftmals etwas einfriere.

Bei Karstadt wurde ich schnell fündig, ein weißes Kombigerät der Marke BEKO stach mir ins Auge. BEKO wird den meisten unbekannt sein, obwohl der türkische Konzern im Zuge der Insolvenz von Grundig als potentieller Käufer im Gespräch war. BEKO produziert in seinen Werken in der Türkei sog. weiße Technik, also Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, usw.

Das von mir auserwählte Gerät mit dem klangvollen Namen CRF 4810 HCA ging für 555,- DM in meinen Besitz über. Auch heute ist das Gerät noch Bestandteil des Sortiments von Karstadt, allerdings wurde der Preis in 349,- € umgerechnet.

Ich ließ die Kühl-/Gefrierkombination liefern, da ich ein Monstrum von 1,70m Höhe, 54,5cm Breite und 60cm Tiefe wohl kaum alleine in den zweiten Stock tragen könnte.

Wie alle Kühlgeräte musste auch dieses nach der Lieferung ein paar Stunden stehen, damit sich die Kühlflüssigkeit verteilt, bevor ich ihn endlich einschalten konnte. Das Einschalten geschieht denkbar einfach, man muss dazu den Temperaturregler, der sich an der Front am oberen Ende befindet, auf die gewünschte Stärke stellen. Ein grünes Licht bestätigt den Betrieb. Da das Gerät nur über ein einziges Aggregat für den Kühl- und den Gefrierteil verfügt, findet man am Temperaturregler auch keine Gradzahlen.

Der Türenanschlag kann gewählt werden. Der obere Teil des Kombigerätes wird vom Kühlschrank eingenommen, welcher einen Nutzinhalt von 158 Litern fasst. Die Ausstattung des Innenraums ist nicht nur übersichtlich, sondern auch gehoben im Vergleich zu anderen Geräten anderer Hersteller, die ich mir angeschaut habe. Man findet drei Einlegeböden aus Glas vor, die beliebig versetzt werden können. Auch zwei Gemüseschubfächer aus durchsichtigem Plastik fehlen nicht.
In der Tür gibt es ganz oben zwei Fächer mit durchsichtiger Klappe, die für Käse und Butter vorgesehen sind. Darunter verläuft eine weitere Ablage mit einer Metallreeling – ideal für Marmeladengläsern u.ä. Etwas tiefer, auf der rechten Seite, ist ein Fach für 8 Eier. Ganz unten in der Tür ist, ganz klassisch, der Raum für Flaschen. Was mir sehr positiv gefallen hat, sind Gumminoppen, mit denen man die Flaschen fixieren kann, so dass sie beim Öffnen und Schließen der Tür nicht hin- und herfallen. Leider kann man auf der rechten Seite nicht ganz so hohe Flaschen stellen, da die Höhe durch das Eierfach eingeschränkt wird.
Sowie man die Tür zum Kühlschrank öffnet, schaltet sich automatisch das Licht im Innenraum an. Die Lampe ist meines Erachtens etwas unglücklich platziert, nämlich im Innenraum mittig in der Decke. Da die Lampe etwas groß geraten ist, ist im ersten Fach der Platz in der Mitte etwas knapp.

Der Gefrierschrank ist mit 101 Litern nicht zu klein geraten – in unserem 2-Personen-Haushalt war er nie richtig voll. Die Gefrierleistung wird mit 5kg in 24 Stunden angegeben.
Im Innenraum befinden sich drei Fächer. Das oberste ist etwas kleiner geraten und wird mit einer Klappe aus durchsichtigem Plastik verschlossen. Die beiden anderen Fächer sind gleich groß und beinhalten Körbe aus dem gleichen Material. Ein kleines Extra findet man am oberen Ende des Gefrierraumes: eine schmale Schublade, gerade so hoch, dass ein Eiswürfelbehälter darin Platz findet – eine gelungene Idee!

Das Gerät verfügt über eine Abtauautomatik, so dass ich mir das Abtauen ersparen konnte. Dies war mir auch insofern ganz recht, da das Gerät durch seinen einen Temperaturregler ja auch nur ganz ausgeschaltet werden kann – man kann also nicht nur den Gefrierteil abtauen, sondern muss den Kühlteil dabei auch mit abschalten. Doch auch dies ist kein wirklicher Nachteil, da bei mir ein Abtauen nie notwendig war.

Sehr positiv ist dem Gerät seine Energieeffizienz anzurechnen: Mit einem Jahresverbrauch von 326 kWh ist es in der Energieeffizienzklasse A angesiedelt.

Den einzigen Nachteil sehe ich in der Geräuschkulisse. Das Aggregat ist mitunter recht laut und in unserer alten Wohnung über zwei Ebenen auch in der anderen Etage zu hören. Für ein Gerät der neueren Generation finde ich dies etwas enttäuschend, weshalb ich auch einen Punkt abziehe, aber ich habe mich an die Geräusche schnell gewöhnt.

Die Reinigung des Gerätes verlief immer problemlos. Im Innenraum des Kühlschrankes ließen sich alle Fächer u.ä. sehr leicht zur Reinigung entfernen und auch einfach wieder einsetzen. Auch die Reinigung der Gefrierkörbe war schnell erledigt. Die Front und die Seiten sind aus weißem Metall, welches sich auch als sehr pflegeleicht erwiesen hat. Abgesehen von einem kleinen Kratzer, zugezogen bei unserem selbst organisierten Umzug, sah das Gerät auch nach anderthalb Jahren aus wie frisch gekauft.

Doch dann zogen wir aus Deutschland weg und lagerten unsere Möbel und Hausrat ein. Da mir mehrere Fachmänner sagten, dass Kühlgeräte eine lange Einlagerung nicht gut überstehen, mussten wir uns wohl oder übel von unserer Kühl-Gefrierkombi trennen.

Dennoch, unsere Erfahrungen mit dem Gerät waren so überwiegend positiv, dass wir genau dieses Gerät noch einmal kaufen würden, auch wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis durch den Euro etwas getrübt wurde.

*****Besitzen Sie das Produkt: Nein, ich besaß es aber über anderthalb Jahre lang