Berentzen Hofs Kirsch Testbericht

Da steht sie vor mir; die 32 cm hohe Flasche aus dem Hause Berentzen. Lasst Sie uns zusammen öffnen und leeren. Schließt einfach die Augen (gilt nicht für Schnell-Leser) und genießt mit mir den „knackigen Spaß im Glas“.

3-2-1-0: Jetzt geht es los, Von der viereckigen Flasche mit einem Griffrand, etwa 7 cm unterhalb des Flaschehalses drehen wir den weißen Schraubdeckel ab und verteilen den rot-violetten flüssigen Inhalt auf Eure Gläser. „guts-Kirsche“ steht auf der Flasche deutet auf den Geschmack des Inhaltes hin. Die Flaschenform ist typisch für das Hause Berentzen, welches seit 1758 in einer alten Burganlage aus dem 14. Jahrhundert in Haselünne (Emsland) traditionsreiche Spirituosen herstellt. Vom einstigen Familienunternehmen wandelte sich der Betrieb zu einer Aktiengesellschaft, deren Aktien zwar wenig Freude machen, deren Getränke aber recht bekannt sind. Neben Weizenkorn zählen der Apfelkorn zu den bekanntesten Produkten des Hauses. Seit einigen Jahren wurde die Produktpalette um „Die Fruchtigen“ erweitert, in deren Gruppe auch der „Plum“ gehört.

Hergestellt wird dieser Likör aus Kirschsaft oder -sirup und Weizenkorn. Nun, da Ihr wisst, wie das Zeug hergestellt wird, wisst Ihr auch, wie es schmeckt, nämlich nach Kirschen. Die Süddeutschen und Österreicher denken jetzt vielleicht an den Geschmack von kirschwasser oder Kirschgeist, aber so schmeckt der GUTSKIRSCH nicht. Er ist viel süßer und lieblicher, weil es zum einen ein Likör ist und zum anderen der Alkoholgehalt weitaus niedriger ist. Er liegt zur Zeit bei 20 %. Warum schreibe ich „zur Zeit“? Weil es ihn auch schon mit 16 Vol % gab. Berentzen wollte einfach Branntweinsteuer sparen und das Produkt verbilligen, welches aber „voll in die Hose“ ging, denn bei 16 % knallten reihenweise die Flaschen in den Eistruhen der Trinker und Gastwirte, weil das Zeug einfach einfror. Also setzte man den Alkoholgehalt wieder herauf.

Damit sind wir auch schon bei den Trinkempfehlungen. Eiskalt schmeckt es am besten. Also rein mit der Pulle ins Eisfach und dann in eisgekühlte Gläser füllen. Trinkt man ihn warm, also bei Zimmertemperatur schmeckt er (mir) zu süß und hinterlässt ein klebriges Gefühl auf der Zunge. Auch kein guter Tipp wäre es, das Zeugs auf Eiswürfeln zu trinken, da es dann zu schnell verwässert und der vollmundige Kirschgeschmack nicht so herauskommt. Allerdings kann man Guts-Kirsche auch für Mixgetränke nutzen; dafür bin ich aber nicht der Experte, denn erstens bin ich nicht „Berufstrinker“ und zum anderen mag ich das Zeug am liebsten pur.

So, nun Glas ansetzen und einen Schluck nehmen. Wie schmeckt es Euch? Sehr nach Kirschen mit einem Hauch Alkoholschärfe, die dem eiskalten Likör die erfrischende Note gibt. Schon der Duft, der aus dem Glas emporsteigt lässt einen an einen Baum voller reifer Süsskirschen denken. Kaum vorzustellen, dass dieser Duft/Geschmack nur aus echten Früchten stammt; man denkt eher an Aromen. Da es keine Inhaltstoffangabe auf der Flasche gibt, kann man weder das eine behaupten, noch das andere verleugnen. der Preis ist sehr unterschiedlich, das Berentzen öfters Aktionen fährt, aber mehr als 5 Teuros solltet Ihr nicht ausgeben.

Nun zur Wertung: Geschmack volle Punktzahl; einen Punkt ziehe ich aber wegen der fehlenden Inhaltsstoffangabe ab. Daher also nur 4 Sterne.

Wer übrigens mal sehen möchte, wie die Liköre hergestellt werden, für den habe ich noch einen besonderen Tipp zum Schluss. Wenn Ihr mal im Emsland seid, besucht doch einfach mal die Brennerei in der alten Burg. Meldet Euch vorher telefonisch unter 05961-5020 an oder schaut im Internet unter www.berentzen.de nach. Die genaue Anschrift der Brennerei lautet im übrigen Ritterstr. 7 in 49740 Haselünne.

So, macht nun die Augen wieder auf und bewertet und kommentiert, was das Zeug hält. Wer zuviel davon getrunken hat, dem empfehle ich schnell noch ein paar Berichte über Aspirin® zu lesen.

Viele Spass beim „Nachtrinken“

Euer

© wolframo