Beta Eikon Testbericht

EINLEITUNG:

Ich bin ja nun schon eine reife Frau von 39 Jahren hätte mir nie
vorstellen können, dass ich mal mit einem Motorroller fahren würde.
Aber wie jeder weiß, haben sich die Benzinpreise in der letzten Zeit
nicht sehr günstig entwickelt.
Da suchte ich nach einer Alternative, um auf Dauer die monatlichen
Benzinkosten zu senken.
Meine \"bessere Hälfte\" *grins* überzeugte mich davon, dass ein
Motorroller genau das Richtige sei.
Ein größeres Motorrad durfte ich zu diesem Zeitpunkt sowieso nicht
fahren, weil ich keinen Motorradführerschein hatte. Da aber der PKW-
Führerschein den Führerschein für Krafträder bis 50 ccm und bis - neuer-
dings - 45 km/h beinhaltet, ohne dafür jemals eine Fahrstunde gemacht
zu haben, habe ich mich überzeugen lassen.

Also begab ich mich gemeinsam mit meiner \"besseren Hälfte\" auf die Suche.
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, wie groß die Auswahl
ist. Ich kannte nur die Baumarktmodelle und war natürlich sehr erstaunt
übr die Vielzahl von angebotenen Motorrollern.
Da ja Frauen bekanntlich ihre Zweiräder nach Sitzhöhe und Farbe aussuchen
*grins*, entschied ich mich nach langem Suchen für den Eikon 50 von Betamotor.
Die Farben variieren auch bei diesem Motorroller wie bei jedem Zweirad.
Ich hatte mich für das gelb-schwarze Modell entschieden, welches durch
sein sportliches Äußeres einfach genial aussieht.

TECHNISCHE DATEN:

1. Gewicht und Ladung
Zulässiges Gesamtgewicht 170 kg
Fahrzeuggewicht 93 kg

2. Abmessungen
Gesamtlänge 1750 mm
Gesamtbreite 735 mm
Gesamthöhe 1195 mm

3. Füllmengen
Benzintank 8,0 l, davon 2,5 l Reserve
Gemischöltank 1,2 l, davon 0,15l Reserve

4. Motor
Hersteller Minarelli Italien
Typ 7MA
Anzahl Zylinder 1
Hubraum 49,3 ccm
Zündung elektronisch
Starter Elektrostarter und Kickstarter
Getriebe Variomatik mit Fliehkraftkupplung

5. Bremsen
Vorderradbremse hydraulisch betätigte Scheibenbremse
Hinterradbremse hydraulisch betätigte Scheibenbremse

6. Bereifung
vorn 130/60-13\"
hinten 140/60-13\"





WELCHE ERFAHRUNGEN HABE ICH NUN MIT DEM ROLLER GEMACHT ?

Nachdem ich den Motorroller nun gekauft hatte, ging es los.
Ich hatte ja nun absolut keine Fahrpraxis auf einem Zweirad, von
einem Fahrrad mal abgesehen. Es kostete mich schon etwas Überwindung, den
Motorroller zu starten.
Der Roller besitzt ja Automatikgetriebe und man muss vor dem Starten
eine der beiden Bremsen festhalten, damit der Roller nicht gleich los-
fährt.
Also setzte ich mich auf den Roller, startete ihn und nachdem ich die Bremse
wieder gelöst hatte, drehte ich den Gashebel vorsichtig. Und siehe da,
der Motorroller fuhr mit mir los - ja er mit mir, nicht ich mit ihm *grins*.
Ich war natürlich erfreut und erstaunt, wie einfach es doch geht und
drehte erst einmal ein paar Runden auf dem Parkplatz.
Dan reichte es aber fürs erste Mal. Stolz auf mich stellte ich den
Roller erst einmal ab, obwohl ich eigentlich gar nicht mehr runter wollte:
Das Pferdchen hatte mich nicht abgeschmissen und außerdem
einen sehr bequemen \"Sattel\".

1500 km ist es jetzt her, dass ich meine ersten Anfänge auf dem Roller
absolvierte und ich kann sagen, dass der Roller jeglichen Anforderungen
eines Fahranfängers als auch Fahrerfahrenen standhält.
Praktisch gelöst ist das Schlossystem bei dem Motorroller. Das Zünd-
schloss, das mit einem Sicherheitsschlüssel betätigt wird, hat eine
Doppelfunktion: Wie allgemein üblich kann man damit den Motorroller
startbereit machen und mit dem Elektrostarter starten. Darüberhinaus
kann man mit diesem Zündschloss auch noch den Stauraum entriegeln.
Der Stauraum in der Sitzbank reicht auf jeden Fall, um den Schutzhelm
verschwinden zu lassen, damit \"Frau\" auch mal ohne an den Schaufenstern
vorbeiziehen kann.
Das Armaturenbrett is übersichtlich und gut ablesbar. Neben dem Tacho
gibt es noch die Kühltemperaturanzeige - da der Roller wassergekühlt ist -
und eine Digitaluhr.

Auch in der Wirtschaftlichkeit ist der Roller kaum zu schlagen. Er hat
einen Verbrauch von 3 - 3,5 l Normalbenzin/100 km. Öl muss nur bei jeder
3. - 4. Tankfüllung in den getrennten Öltank nachgefüllt werden, da
sich der Roller die passende Mischung selber mixt. Der Öltank hat
eine eigene Warnlampe, welche darauf hinweist, dass Öl nachgefüllt werden muss.
Der Motoroller kann auch noch mit weiterem Zubehör wie Alarmanlage,
Gepäckträger, Topcase und Seitenständer ausgestattet werden.

Der Preis für den Eikon 50 beträgt 2403,- Euro. Das ist zwar eine statt-
liche Summe, aber auf Dauer rentiert es sich auf jeden Fall.
Die Versicherung für den Roller einschließlich Teilkasko mit 50,- Euro
Selbstbeteiligung kostet im Jahr ca. 90,- Euro, was auch noch erträglich
ist.

Der Eikon 50 von Beta stellt insgesamt eine gelungene Synthese aus Design,
hohem Komfort und einfacher Handhabung dar. Er spiegelt den neuesten
Stand der Technik im Bereich des Motorrollerbaus wider.
Für mich steht im Vordergrund (außer Farbe und Sitzhöhe) der Fahrspaß
- weil man mit ihm so schön um die Kurven flitzen kann - und der große
Vorteil, dass ich mit ihm in der Innenstadt keine Parkplatzprobleme habe.
Als Nachteil empfinde ich, dass aufgrund des geringen zulässigen Gesamt-
gewichtes von 170 kg und einem Eigengewicht des Rollers von 93 kg es wohl
kaum zu schaffen ist, dass 2 normalgewichtige Leute gleichzeitig
den Roller benutzen ohne ihn über alle Maßen zu quälen.
Außerdem macht der kleine Reifendurchmesser auch das kleinste Schlagloch
zu einer großen Hürde.

Trotzdem hat er mich vollends überzeugt.
LEIDER aber auch andere, denn vor einer Woche wurde er GEKLAUT!

Update 03. 08. 2002
Zwar wurde mein Roller nicht wiedergefunden, aber Gott sei Dank hatte ich ihn teilkaskoversichert, so dass jetzt wenigstens die Versicherung gezahlt hat.

Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten

Viele Grüße

jf1hro