Big Brother 2. Staffel Testbericht

Bereits bei der 1. Staffel von "Big Brother" wurden zahlreiche, von Presse und Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt gebliebene Versuche unternommen, RTL 2 zur Einstellung der Sendung mittels juristischen Schritte bzw. einer Verfassungsbeschwerde zu zwingen. Begründung der, gegen diese Serie Vorgehungswilligen: Verletzung der Menschenwürde, Art. 1 Abs. 1 S. 1 GG - klarer Fall. Und, wie ich finde, ein Punkt, der zwar häufigst mittlerweile von Film und Fernsehen übersehen, aber in seiner Tragweite nicht überschätzt werden sollte.

Dabei geht es zunächst einmal um die Frage, ob ein Mensch für sich selbst und im Vollbesitz seiner physischen und psychischen Kräfte überhaupt befugt ist, auf das oberste aller Grund- und Menschenrechte freiwillig zu verzichten. Ganz klar "nein", so die Gegner von Big Brother, die in der "Ausleuchtung" von Privat- und Intimsphäre zu Recht eine unzulässige Ausspionierug der Teilnehmer sehen - freiwillig oder unfreiwillig, völlig egal, es ist verfassungswidrig.
Ihre Gegner dagegen sehen als Bestandteil der Menschenwürde auch die Möglichkeit, auf diese umfassend verzichten zu können, als gegeben an und, unbeachtlich ihrer Kritik an Big Brother, wollen daher auch kein Verfassungsverbot zu lassen.

Fernab dieser juristischen Streitigkeiten sollte man sich selbst aber einfach einmal fragen, ob diese Sendung, die ja mittlerweile zu meinem eigenen Entsetzen Nachahmungen gefunden hat, die menschenverachtender nun beinahe schon nicht mehr sein könnten, sehenswert oder einfach nur geschmacklos ist. Diese Frage, die zugegebenermaßen nicht leicht zu beantworten und schon gar nicht nachweislich richtig beantwortbar ist, lege ich dabei all jenen Big-Brother-Zuschauern ans Herz, die jedesmal, sobald die Diskussion über den "Großen Lauschangriff" entflammt, lauthals plärrend auf die Sraßen rennen und für eine Wahrung von Privatsphäre und Schutz der Wohnung demonstriert.

Denn während der "Große Lauschangriff" im Kampf gegen Kriminalität eingesetzt und somit einen gesellschaftlichen Nutzen zeitigt, wobei hier eine richterliche Kontrolle über Ausmaß und Anwendug erfolgt, kommt "Big Brother II." lediglich im Kampf um Einschaltquoten zum Zuge, der letztlich nur den Sendern zu mehr Profit verhilft und allensfalls von einigen Redakteuren kontrolliert wird.

Deshalb, laßt einen solchen Schwachsinn nie wieder kommen!!