Billa Testbericht

Es ist nicht sehr lange her, ich schätze ungefähr 7 Jahre, seitdem es die österreichische Supermarktkette „Billa“ auch bei uns gibt. Zuerst wurde mit großer Werbungskampagne der erste Supermarkt in einem nicht zentralgelegenen Stadtteil eröffnet. Inzwischen sind es 3 geworden. Die Gebäude dafür wurden neu erbaut und die umzäunten Parkplätze davor neu angelegt.

Das erste Mal fuhr ich aus Neugierde vorbei, weil ich mich in der Gegend befand. Die Billalebensmittelgeschäfte kannte ich schon von meinen Reisen in Österreich. Auch eine Freundin, die in der Nähe wohnt und für die Billa ganz neu war, hatte mir vorgeschwärmt, wie angenehm man dort einkaufen kann, wie ein „weisser Mensch“. Das könnte auch stimmen, denn man war damals noch nicht so mit dieser Art von Lebensmitteleinkaufen vertraut, und der Pionier auf dem Gebiet – Metro – liegt nicht nur am Rande der Stadt, sondern verlangt immer noch einen nicht sehr niedrigen Mindesteinkaufbetrag und eine Mitgliedskarte.

Also der erste Eindruck war absolut zufriedenstellend. Auch wenn man jedes Mal mehr Geld als geplant ausgibt und manches kauft, was man gar nicht vor gehabt hat. Das Sortiment ist ziemlich umfangreich. Vertreten sind nicht nur mehrere Sorten einheimischer Produkte, sondern auch jede Menge Importware, Markenprodukte und in letzter Zeit auch Produkte der Eigenmarke Clever. Ausser aller Nahrungs- und Genußmittel ist vieles für den Haushalt da – von Besteck und Tischdecken bis Reinigungsmitteln und Badezimmerutensilien. Auch Zeitungen, Bücher und CDs, Schulbedarf ist da zu bekommen. Positiv ist, dass man Obst und Gemüse selber auswählen und abwiegen kann, so kann man nicht betrogen werden wie zum Beispiel auf dem Bauernmarkt. Die Regale sahen übersichtlich aus. Die Feinkostabteilung für Fleisch, Wurst und frisch Gebackenes macht ebenso einen guten Eindruck. Grüne und rote Schilder machen den Kunden auf niedrige Preise und Aktionsartikel aufmerksam. Auch Punktesammeln hat man eingeführt. Während dieser Aktion konnte man z.B. Tefal-Pfannen günstiger bekommen. An den Kassen geht es relativ flott zu, je nach Alter und Erfahrung der Bedienung, und Kasse Nr. 1 ist extra für Kunden bestimmt, die bis zu 8 Artikeln auf dem Warenkorb haben. Auch extra Wagen für Kleinkinder sind vorhanden. Aber wenn man nicht umsonst Werbung laufen für Billa möchte, müsste man unbedingt eine Einkaufstasche mithaben, denn für die knallgelbe mit der Aufschrift ‚Billa heute’ muss hier sogar bezahlt werden.

Und weil Billa immer weiter nach Osten expandiert, gibt es seit ungefähr 2 Jahren auch in meiner Gegend, im östlichen Stadtteil Sofias, eine Filiale, die ich nun im Durchschnitt einmal in 1-2 Monate mit Auto oder per Bus besuche. Öfter brauche ich es eigentlich nicht. Denn als erfahrenere Billa-Kundin weiss ich nun, dass
- die Preise im Allgemeinen überteuert sind
- man extra aufpassen muss, welches Artikel man nimmt, denn die Regale sind auf die Dauer doch nicht übersichtlich genug
- die Regalbetreuung ist ständig beschäftigt, steht oft einem im Wege und auf zuverlässige und schnelle Auskunft ist kaum Verlass
- ich auch mehr Zeit mitbringen muss
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Warum gehe ich doch hin:
- ich schaue mich gern mal für Produkte um, die ich wo anders nicht bekomme, wie z.B. Dominosteine o.ä.
- ich halte mal Ausschau nach Aktionsartikel und Niedrigpreisprodukte, die ausgeschildert sind, muss dann aber gut aufpassen, weil dieses nicht immer stimmt
- wenn ich frisches Gebäck, vor allem Semmeln und Bagetten brauche, im eigenen Brotofen selbst gebacken, da sind sie meistens warm und Junior freut sich darauf.
- weil im Sommer die Klimaanlage immer eingeschaltet ist
- zur Abwechselung mal und aus Spaß am Einkaufen.


Fazit
Dass auch Billa zu uns gekommen ist, finde ich nicht schlecht. Schließlich gehört es zur Globalisierung. Die Sofioter Filialen sind alle ähnlich aufgebaut, so ist es einem gleich, welche er besucht, wenn er ein Kunde der Kette ist. Vor dem Eingang einer jeden Filiale ist ein Bankomat der Raiffeisenbank. Bezahlen mit Kreditkarte geht schnell und problemlos. Die Parkplätze sind ausreichend. Die überteuerte Preisstufe macht die Kette ein Einkaufsplatz für die gehobene Kundenschicht, die bequem und groß einkaufen möchte. Infoblätter mit den aktuellen Produktangebote bekommt man jede 2 Wochen in den Briefkasten eingesteckt, wenn man unweit der Filiale wohnt. Manchmal sind recht gute brauchbare Schnäppchen dabei. Auf Grund des umfangreichen Angebots und der relativen Übersichtlichkeit halte ich das Einkaufen bei Billa in Sofia für empfehlenswert. Ich vergebe 3 Punkte, weil die Waren dort überteuert sind.