Blue Mountains Nationalpark Testbericht

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Erfahrungsbericht von _matthias_

Koalas, Känguruhs und Eukalyptus

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

TEIL 5 meines Urlaubs-Berichte-Marathons

Wir befinden uns immer noch in und um Sydney und werden nun am dritten Tag unseres Australienurlaubs ein wenig weiter rausfahren. Ziel unseres 1,5-Tageausflugs sollten die sogenannten Blue Mountains sein, einem wunderschönen Nationalpark, der seinen Namen den weitläufigen und flächendeckenden Eukalyptuswäldern verdankt, deren ausströmenden ätherischen Ölen den Wäldern ein bläulicher Schimmer verliehen wird.

Mit dem Auto erreicht man die Blue Mountains sehr einfach über den Western Highway, auf dem es circa 110 Kilometer schnurgerade nach Nord-Nordwest geht. Man folgt einfach den Hinweisschildern in Richtung der Blue Mountains oder Katoomba, dem Hauptort der Region mit circa 15000 Einwohnern. Unterwegs sollte man eventuell ein paar Münzen bereithalten, denn einige Abschnitte sind mautpflichtig; an den entsprechenden Mautstellen kann man seine Münzen mit einem eleganten Wurf aus dem Handgelenk in einen der Auffangkörbe werfen und den Mautpunkt passieren. Nach dem Wurf muss man in der Regel aussteigen, die herumliegenden Münzen einsammeln und aus nächster Nähe in den Korb werfen. Man nimmt sich dann vor, nächstes Mal etwas genauer und näher an den Korb heranzufahren ... Aber egal. An Wochenenden sind die Blue Mountains auch für Einheimische und Sydneysider ein beliebtes Ausflugsziel und es kann durchaus mal passieren, dass man in einen der seltenen Verkehrsstaus gerät. In Katoomba angekommen, folgt man am besten den Schildern und Wegweisern zur Information, parkt auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz und lässt sich über die Einkaufs-, Übernachtungs- und Wandermöglichkeiten des freundlichen Personals informieren.

Keine 50 Meter vom Informationsbüro gibt es einen Aussichtspunkt, der der Königin Elizabeth gewidmet wurde und einen herrlichen Blick über die Landschaft erlaubt und ebenfalls den Blick auf das Wahrzeichen der Region, die Felsformation der "Three Sisters" freigibt. Es sind drei bizarre Felsen, die sich weit über die anderen Felsen emporheben. Sie sind einer der höchsten Heiligtümer der Aborigines (neben dem Ayers Rock/Uluru natürlich), trotz alledem scheint es aber möglich zu sein, sich auf Touren von den Felsen abseilen zu können, was uns aber nicht so gereizt hat. Die Formation und andere merkwürdig aussehende Felsen werden bei Einbruch der Dunkelheit mit verschiedenfarbigem Licht nagestrahlt und sind auf jeden Fall nochmal einen Abendspaziergang wert. Besonders gespenstisch wirkt die Kulisse, wenn zahlreiche der Fledermausarten im Licht auftauchen und wieder verschwinden.

Bevor wir mit unserem Caravan den örtlichen Campingplatz aufsuchten, haben wir noch das relativ große Einkaufsviertel aufgesucht, das nur eine Parallelstraße von der Hauptstraße entfernt ist und alles bietet, was man für eine anständige Verpflegung braucht. Ein kleiner Spaziergang in dem verschlafenen Städtchen, danach ging es zu dem Campingplatz, der in Richtung des Scenic Railways gelegen ist und bei einem relativ hohen Preis auch relativ viel Komfort sowie saubere Anlagen bietet. Wer nähere Informationen dazu möchte, kann mir gerne eine Mail schreiben, ich werde dann noch die Infos raussuchen.

Für Wanderungen sind die Blue Mountains bestens geeignet. Wer mit etwas Kondition und festem Schuhwerk ausgerüstet ist, kann eine der folgenden Wanderungen machen. Der Prince Henry Cliff Walk führt rund um die Felsformation der Three Sisters und hat eine Länge von circa 4 Kilometern. Ausgangspunkt ist das zuvor beschriebene Informationszentrum oder aber auch der Campingplatz, was die Wegstrecke entsprechend um circa 2 Kilometer verlängert. Um vom Aussichtsplatteau zunächst zum Fuße der Three Sisters zu kommen, muss man jedoch zunächst 916 teils steile Treppen hinutersteigen, die zwar anstrengend aber nicht unbezwingbar sind. Wer wirklich fit ist, kann die Route auch andersherum absolvieren und die knapp 1000 Stufen am Ende der Wanderung hochsteigen; uns ist jedoch kein Wanderer begegnet, der diese Strapazen auf sich nehmen wollte. Am Ende der Wanderung, die durch die schönen Wälder an Wasserfällen und Kaskaden vorbeiführt, kann man neben einer zivilisierten Gondel, die einen wieder aus der Schlucht hochbefördert, auch den sogenannten Scenic Railway benutzen. Die ehemalige Kohletransportbahn wurde 1880 erbaut und seitdem kaum verändert, so scheint es. Sie brüstet sich damit, mit einer Steigung von teilweise mehr als 50 Prozent die steilste Seilbahn der Welt zu sein. Beide Bahnen kosten 5 Dollar Gebühr, wobei für uns natürlich keine Frage war, welche der Transportmöglichkeiten wir benutzen sollten. In Deutschland oder den USA wären wahrscheinlich dreifach verstärkte Gurte und Käfige angebracht worden, hier jedoch sollte man sich darauf einstellen sich ziemlich plötzlich und sehr gut festzuhalten, denn in der ersten Reihe beschleicht einen doch leichte Panik, dass man kopfüber aus der Bahn herauspurzelt ... ein echtes Erlebnis, dass ich jedem empfehlen würde, der die Gelegenheit dazu hat.
Der Scenic Skyway ist eine Seilbahn, die horizontal in luftiger Höhe über die Schlucht des Jamison Valley führt und sehr schöne Ausblicke ermöglichen soll, auf die wir aber zugunsten einer kleinen Rast verzichtet haben, bei der wir die zahlreichen wilden Kakadus beobachtet haben, die schreiend und kreischend über die Schluchten schweben.
Im Moment baut man an einer Monorail, die wohl das Informationszentrum mit der oberen Haltestelle der Seilbahnen verbinden soll, auch hier setzt man also weiter auf totale touristische Erschließung des Gebiets, was eigentlich schade ist und das Landschaftsbild hoffentlich nicht zu sehr entstellt.

Trotz der verheerenden Waldbrände 1997 und 1994 gibt es immer noch eine reichhaltige Flora und Fauna, die echte Naturliebhaber mit Leierschwänzen, Grasmücken, Honigessern, Waldbaumläufer, Koalas und Felsenkänguruhs (die letzteren beiden Arten blieben von uns leider unentdeckt) sowie Eukalypten, Akazien, Proteen, und Fuchsienheiden verwöhnen.

Neben der beeschriebenen Wanderung gibt es noch den von uns ausgelassenen Gran Canyon Walk, der bei Blackheath beginnt und 8,5 Kilometer lang ist (laut Auskunft eine der schönsten Streecken in dieser Region) sowie ein Abstecher nach Glenbrook (35 km von Katoomba entfernt) zur Felsformation Marges & Elizabeth Lookout, von wo aus man eine wunderschöne Aussicht bis Sydney haben soll.

Alles in allem kann ich diese Gegend jedem empfehlen, der ein wenig Zeit in Sydney zur Verfügung hat und mal für ein, zwei Tage der Großstadt entfliehen möchte. Wir haben die eineinhalb Tage auf jeden Fall genossen und uns in der wunderschönen Landschaft prächtig erholt. Wer sich nicht gleich einen Mietwagen oder Camper nehmen möchte, kann auch mit Bus oder Bahn nach Katoomba gelangen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Eukalyptische Grüße, euer mr.matze/_matthias_ (c) 22.10.01


Die Links zu allen 28 Australienberichten und den aktuellen Stand zum Australienbuch gibt es im erweiterten Profil von mir bei Ciao.com, Link dazu im erweiterten Profil.

23 Bewertungen, 2 Kommentare

  • TRFDLB

    29.04.2002, 12:14 Uhr von TRFDLB
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht ! Kannst ja mal bei mir vorbeischauen

  • Alusru

    29.04.2002, 12:06 Uhr von Alusru
    Bewertung: sehr hilfreich

    Und ich will jetzt einen kleinen Koalabären, sehr schöner Bericht, lieben Gruß Uschi.