Bomann GB 204 Testbericht

Hinweis vorweg: Es gab hier bereits eine geklaute Version dieses Berichts. Nach der Sperrung der Fälschung hier nun mein Original. Dieser Bericht ist auch bei Ciao.com unter meinem dortigen Nick "McDonough" zu finden. Weitere Berichte werden folgen.

Vorgeplänkel

Schon öfters hatte ich mich früher geärgert, dass ich mir zuhaus nichts an Eis oder anderen gefrorenen Lebensmitteln auf Lager legen konnte, weil mir einfach das passende Kühlgerät dafür fehlte. Wie in norddeutschen Miethaushalten üblich, hab zwar auch ich eine vermieterseitig gestellte Küche inklusive Kühlschrank in meiner Wohnung. Aber das Ein-Sterne-Eisfach im Kühlschrank ist - wie ja meistens in solchen Fällen - eigentlich nur ein Notbehelf und kann bestenfalls als Kühlbox für kleinste Lebensmittelpackungen (z.B. um ein Päckchen gefrorenes Gemüse über ein paar Tage hinüber zu retten) oder als Eiswürfelbereiter herhalten.

Nach einer Gefrierschrank-Lösung für meine Singlewohnung hatte ich deshalb schon länger gesucht und immer auf eine Gelegenheit gewartet. Nun ergab sich eine solche in Form einer angebotenen Gefrierbox beim hiesigen Supermarkt. Meine Erfahrungen mit dieser Box will ich Euch heute schildern.

Worum gehts?

Es geht um eine Gefrierbox von der Firma Bomann, Typ GB204. Diese Box wartet mit folgenden technischen Daten auf:

- Brutto-/Nutzinhalt 40/38 Liter
- 4-Sterne-Gefrier-Klassifikation
- Anschlussleistung 68 Watt
- Gefriervermögen 4kg in 24 Stunden
- Lagerzeit bei Störung: 12 Stunden
- Energieverbrauch 244kW/Jahr und damit
- Energieeffizienzklasse B
- FCKW- und FKW-frei
- Maße HxBxT 49,2 x 47,0 x 45,0cm
- Gewicht 17 kg
- Garantie 24 Monate

Diese Box war im PLUS-Markt bei mir um die Ecke für 99,- € zu haben.

Gedanken zur Nutzung und Unterbringung

Anschaffungsgrund für einen Gefrierschrank war für mich nicht unbedingt das reichhaltige Angebot an gefrorenen (und oft auch teuren) Lebensmittelprodukten. Ich koche sehr gern und auch nicht selten und eigentlich am liebsten aus frischen Zutaten. Ok, die eine oder andere Pizza, tiefgefrorenes Gemüse, Eisbecher oder Eiswürfel finden sich natürlich auch in meiner Gefrierbox. Ansonsten nutze ich sie aber eher dafür, angebrochene Verpackungen mit Lebensmitteln, die ich aufgrund der Menge nicht so schnell aufbrauche und die deshalb auch schon mal schlecht werden könnten, sowie "vorgekochte" Essensportionen als mittelfristigen Vorrat einzufrieren.

Grundlage für die Entscheidung zu dieser Gefrierbox waren deshalb für mich zwei Kriterien.
1. Wieviel Nutzraum brauche ich?
2. Wo bring ich das Ding in meiner verdammt kleinen Wohnung unter?

Zum Nutzraum besaß ich glücklicherweise durch meinen frühreren 2-Personen-Haushalt mit meiner Frau eine gewisse Erfahrung, was ich selbst in etwa an Platz für Gefriergut brauchen würde. Der Nutzraum unseres damaligen gemeinsamen Gefrierschranks umfasste etwa 82 Liter, die eigentlich nur selten wirklich voll waren. Und auch von der Art des Inhalts (umfangreiche vorgekochte Portionen von Schwiegermuttern oder aus eigener Küche, Kuchen, mehrere Eisbecher und eben auch Dinge wie Pizza und Gemüse) wußte ich, dass sich sowas nur bedingt in meinem Gefrierschrank wiederfinden würde. Insofern war ich mir sicher, dass mir die Hälfte an Nutzraum eigentlich reichen sollte.

Etwas problematischer ist bei mir aber die Unterbringung. Um auch genügend Platzreserven beim Nutzraum zu haben, wäre mir natürlich ein Gefrierschrank in Kühlschrankgröße sicher lieber gewesen. Aber der Platz dafür ist ein Luxus, von dem ich in meiner kleinen Single-Wohnung nicht allzuviel habe. In meiner kombinierten Wohnküche lässt sich ein solcher Schrank keinesfalls mehr unterbringen. Und in meine Abstellkammer, über die ich glücklicherweise verfüge, würde so ein Schrank vielleicht hineinpassen, auf diese Weise aber Wäscheständer, Bügelbrett, Staubsauger, Trittleiter etc. zum Exil an andere Stellen verdonnern.

Sicher, ich könnte auch noch in meinen eng begrenzten Kellerverschlag (mit Stromanschluss) einen Gefrierschrank aufstellen. Aber auch da ist Platz Mangelware, und der Gedanke daran, jedesmal für eine Kleinigkeit aus der Truhe bzw. nach dem Einkaufen in den Keller rennen zu müssen, gefiel mir ehrlich gesagt weniger. Wenn also Gefrierschrank, wollte ich ihn gern in "Griffnähe" haben.

Deshalb fiel mir diese Gefrierbox mit ihren kompakten Abmessungen im Prospekt unseres hiesigen PLUS-Supermarktes natürlich regelrecht ins Auge! Klar, 38 Liter Nutzraum sind kein Luxus, aber - wie sich bei mir im Alltag schon jetzt langsam bestätigt - für meine oben beschriebenen Zwecke und mit Konzentration auf das Wesentliche völlig ausreichend! Und die Box ist so klein, dass ich sie auch hervorragend in einer Nische meiner Abstellkammer unterbringen kann, ohne dass Wäscheständer und Co. weichen müssen. Insbesondere gefällt mir, dass die Box ja nicht auf dem Boden stehen muss. Ich plane bereits ein kleines Gestell für besagte Nische, durch die ich die Box in bequemer "Einsehhöhe" platziere, so dass unten drunter und auch oben drüber die Nische noch für andere Gegenstände nutzbar bleibt.

Verpackung und Inhalt

Die Box war in einer großen Pappkiste mit Styroporeinlagen verpackt. Das Gesamtpaket war mit 18kg gerade noch so schwer, dass man es gut wuchten konnte. Durch öffentliche Verkehrsmittel hätte ich es nicht schleppen wollen, aber mit dem Auto war der Abtransport völlig unproblematisch.

In der Kiste enthalten war natürlich die Gefrierbox selbst, deren Tür mittels eines Klebestreifens gesichert war. In der Box befanden sich dann noch ein Ablagegitter, das den Nutzraum in zwei unterschiedlich große Fächer unterteilt, eine herausnehmbare Schale, einen Eiswürfelbehälter sowie die Bedienungsanleitung. In der Bedienungsanleitung steht noch etwas von einem Plastikschaber, den ich aber in der Box nicht gefunden habe. Vielleicht rufe ich in den nächsten Tagen mal bei der Hotline der Firma Bomann an, um nachzufragen, was es mit diesem nicht vorhandenen Werkzeug auf sich hat.

Die Bedienungsanleitung

Auf einem A4-großem Faltblatt finden sich alle Hinweise zur Entsorgung des Altgeräts, zur richtigen Installation der Box sowie Sicherheits-, Benutzungs- und Pflegehinweise. Außerdem gibt es eine kleine Fehlersuchliste, falls die Box nicht korrekt arbeitet, sowie Hinweise und Kontaktdaten zur Garantieabwicklung, falls nötig.

Nicht üppig und umfangreich, und auch Bildchengucker werden hier nicht bedient, aber dennoch ist die Anleitung eigentlich ok. Naja, was erwartet man auch groß an Dokumentation zu einer solchen Gefrierbox.

Aufstellung und Inbetriebnahme

Wie gesagt, die Unterbringung plane ich in der Abstellkammer, wozu ich in den nächsten Tagen erst einmal ein paar Umräumaktionen durchführen und ein Gestell bauen will. Ein kleiner Kritikpunkt fiel mir aber bei der Planung dafür schon jetzt auf: leider liegt der Türanschlag der Gefrierbox auf der rechten Seite und ist nicht nach links änderbar. Mir persönlich wäre es für meine Abstellkammer lieber gewesen, wenn die Tür nach links aufgehen würde, da ich rechts an der Wand besagten Wäscheständer und sonstiges Zeugs stehen habe, was auch nur dort Platz findet. Aber ok, damit werde ich wohl noch leben können.

Der Hersteller empfiehlt in der Bedienungsanleitung, an der Rückwand und den Seitenwänden jeweils 10cm Luft zu lassen. Tja, soviel Platz werd ich der Box zumindest an den Seitenwänden aus räumlichen Gründen nicht spendieren können, sie wird mit jeweils der Hälfte auskommen müssen. Soweit ich die Wärmeentwicklung aber im Vorfeld beobachten konnte, bin ich mir sicher, dass der Platz auch so reichen wird. Insbesondere dadurch, dass sie von unten her genug Luft bekommen wird, scheint mir damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet zu sein.

Praktische Nutzung: Platz, Geräusch, Strom und Temperatur

Der Innenraum der Box wird durch das Ablagegitter in zwei Fächer unterteilt, die etwa folgende Maße haben:
- oberes Fach etwa BxHxT: 36 x 17 x 33cm
- unteres Fach etwa BxHxT: 36 x 18 x 18cm.
Das untere Fach ist nicht so tief, weil sich in diesem Bereich auf der Rückseite der Kühlkompressor befindet. Im Boden des unteren Fachs liegt eine Auffangschale, die mit entspechenden Kanten an den Seiten so eingelassen ist, dass Flüssigkeiten (beim Abtauen beispielsweise) auch gut dort hinein tropfen können.

Tja, und was passt da nu alles so rein? Also, das größte, was diese Box bisher von innen gesehen hat, waren Pizza-Verpackungen, die sich problemlos ins obere Fach flach hineinlegen lassen. Und ich glaube, mit flächenmäßig viel größeren Packungen werde ich es wohl auch nicht zu tun bekommen. Die ganzen kleinen Pappschachteln mit gefrorenem Spinat oder sonstigem Gemüse waren natürlich kein Problem, und auch meine Gefrierdosen (irgend so ein Pendant zu Tupperware) liessen sich wunderbar darin stapeln.

Das Betriebsgeräusch der Box kommt mir lauter vor als von meinem Kühlschrank, was aber vielleicht auch daran liegt, dass die Box im Moment noch frei in meiner Wohnküche steht, während der Kühlschrank in die Küchenzeile eingelassen ist. Allerdings empfinde ich das Geräusch nicht wirklich als störend, und wenn die Box dann bald in der Abstellkammer steht, hats ja ohnehin ein Ende damit.

Zum Stromverbrauch würd ich gern detaillierte Angaben als die vom Hersteller machen, aber das ist natürlich ohne entsprechende Meßgeräte schwierig, zumal dies ja auch von der individuellen Einstellung der Box und der Umgebungstemperatur abhängig ist. Zumindest finde ich aber die Energie-Effizienzklasse B dem Preis-Leistungsverhältnis angemessen. (Derartige Angaben sind aber ohnehin auch mit Vorsicht zu genießen.)

Für die Temperatur bin ich der Herstellerempfehlung gefolgt und habe die Box mit dem stufenlosen Regler in den ersten 24 Stunden zunächst auf höchste Stufe und danach auf "Normal" (was etwa der Hälfte des Reglerbereichs entspricht) eingestellt. Ein außen ablesbares Innenthermometer fehlt der Box leider, so dass es ohne Hilfsmittel schwierig ist, die 4-Sterne-Gefriertemperatur von -18°C zu kontrollieren. Kurzerhand musste deshalb der Funk-Aussensensor meiner Wetterstation daran glauben und sich ins Innere meiner Box begeben. Auf diese Weise fand ich heraus, dass bei der Reglereinstellung "Normal" zumindest bei meiner Box tatsächlich schon Temperaturen weit unter -20°C (etwa -22 bis -24°C) erreicht werden. Im Normalbetrieb steht der Regler deshalb nun bei etwa einem Drittel seines Gesamtbereichs, wodurch die Box problemlos eine Temperatur von -17 bis -20°C hält - je nach dem wie oft man die Tür der Box öffnet.

Fazit

Gefällt mir gut, meine neue 4-Sterne-Gefrierbox GB204 der Firma Bomann! Sie ist kompakt in den Abmessungen und damit bestens zur Unterbringung in meinem Single-Haushalt geeignet. Mit 38 Litern Nutzraum ist sie sicher nicht unbedingt Luxus, aber für meine Ansprüche völlig ausreichend. Leider ist der Türanschag nicht von rechts auf links änderbar, womit ich aber noch zurecht komme. Schade finde ich es auch, dass es keine außen ablesbare Anzeige der Innentemperatur gibt, aber mit meiner Wetterstation mit Funk-Aussensensor konnte ich zumindest die für meine Raumverhältnisse optimale Reglereinstellung finden.

In Summe also eine für meine Verhältnisse ganz praktische Gefrierbox, auf die ich mittlerweile auch nicht mehr verzichten möchte. Ein Gefrierschrank gehört meiner Meinung nach einfach in jeden Haushalt. Aus Platzgründen musste ich mich aber ganz dem ökonomischen Prinzip hingeben: soviel wie nötig, so wenig wie möglich! Und da ist die GB204 von Bomann ein für mich guter Kompromiss! Ich vergebe gute vier Sternchen und spreche eine Empfehlung aus!

Ach, sagte ich schon, wie schön es bei schwül-warmen Wetter ist, fürs Eis auf der eigenen Terrasse nicht erst zur nächsten Eisdiele fahren zu müssen? ;-)