Brother TZ-221 laminiert Testbericht

Ordnung muss sein. Das kann eine Standpunktfrage sein, denn manche Menschen brauchen ein gewisses "Chaos", um sich zurecht finden zu können.
In diesen Haushalten wird es gewiss keine Geräte wie Etikettendrucker geben, die das aufräumtechnische Gesamtkunstwerk auflösen helfen würden.
Nun, um bei uns etwas in Puncto "Ordnung" mitzuhelfen, tut ein solches Gerät seit geraumer Zeit seine Dienste - genauer: ein Brother P-Touch 1000.
Das Gerät arbeitet auch zuverlässig - allerdings arbeitet es freilich nur solange, wie das eingelegte Beschriftungsband ausreicht...

=== So kam ich zum TZ 221 ===

Und hier kommt das TZ 221 ins Spiel, die von Brother u.a. auch für den P-Touch 1000 vorgesehene Nachfüllkassette mit frischen 8 Metern Beschriftungsband auf der Rolle. Bei Druckerzubehör.de ist dieses für einen relativ günstigen Preis von 7,96 € plus Versand zu bekommen. In Schreibartikelläden kostet das TZ 221 um die 10 €.

== Das TZ 221... ==

... ist nur eins von mehreren für die P-Touch Etikettendruckerserie verfügbaren Nachfüllbändern. TZ 221, so werden seitens des Herstellers Brother die Bänder bezeichnet, die entweder in schwarzer Schrift auf weißen Bändern oder in schwarzer Schrift auf transparenten, also durchsichtigen Bändern drucken.
Das Band an sich ist ein Kunststofflaminat, welches im Thermodruckverfahren vom passenden P-Touchdrucker beschrieben wird. Die Bandlänge einer TZ 221-Kassette beträgt dabei immer 8 m, die Breite des Beschriftungsbandes beträgt dabei 9 mm (3/8 Zoll) - mit dieser Breite ist das Band somit für wirklich jedes aktuell erhältliche P-Touchmodell von Brother einsatzfähig.

Es gibt innerhalb der TZ-Etikettenbandserie weitere Ausführungen - da gibt es noch ein schmaleres Band mit 6 mm (1/4 Zoll ) Breite , ebenso erhältlich sind solche mit 12 mm (1/2 Zoll) , 24 mm (1 Zoll) und 36 mm (1,5 Zoll) Breite. Die Größen oberhalb von 12 mm passen dabei nur in speziell dafür ausgelegte Modelle der P-Touchserie.

=== Das Einlegen des Bandes am Beispiel des P-Touch 1000 ===

Ich habe jedenfalls den P-Touch 1000-Etikettendrucker. Das Gerät kann TZ-Bänder mit einer Breite bis zu 12 mm (1/2 Zoll) verarbeiten - beim Kauf war dabei ein TZ 221 im Gerät schon eingelegt, sodass ich einfach bei dieser Bandbreite blieb - für meine Anwendungen reicht das 9 mm breite Band jedenfalls absolut aus - dazu gleich mehr.
Um das Band beim P-Touch 1000 einzulegen, muss ich erst einmal das Band in der Kassette spannen. Dies geschieht durch das Drehen des zentral in der Kassette eingebauten Führungsrädchens mit den Zeigefinger. Dieses drehe ich solange in linker Drehrichtung, bis es sich nicht weiter bewegen lässt.
Dann öffne ich beim P-Touch die Abdeckung für die TZ-Kassette - beim P-Touch 1000 gibt es hier das wirklich leicht zu öffnende, große Fach auf der Rückseite des Gerätes.
Zunächst nehme ich natürlich die verbrauchte TZ-Kassette aus dem Gerät, danach lege ich die TZ-Kassette in das Gerät ein (beim P-Touch 1000 funktioniert das nur in einer, der richtigen Richtung). Nun muss ich nur noch den Bandvorlauf beim Gerät aktivieren - sobald ein Stück des Bandes der neu eingelegten Kassette aus dem Ausschubfach des Druckers kommt, kann ich wieder das Kassettenfach schließen - fertig ist der TZ-Kassettenwechsel. Die paar wenigen Handgriffe sind für Ungeübte in vielleicht etwas mehr als 1 Minute zu erledigen, für "Gewiefte" (wie meinem Bürokollegen z.B.) ist das eine Sache von wenigen Sekunden.

=== Was und wie wird auf das Band gedruckt ? ===

Im Prinzip besteht das TZ-Tape aus einer farbigen Trägerschicht, die der Farbe der späteren Buchstabenschicht entspricht.
Die Deckschicht ist dabei jeweils nur ganz fein auf diese eigentliche Trägerschicht aufgebracht worden.
Wie ich schon angedeutet habe, erfolgt der Druck der Etiketten im Thermodruckverfahren. Dabei "schmilzt" der Etikettendrucker entsprechend in Form der jeweilig erwünschten Buchstaben die jeweilige Trägerschicht (im Fall meiner TZ-221 ist es eine weiße Schicht) von der Bandoberfläche ab - so kommt die in meinem Fall schwarze Trägerschicht zum Vorschein, in der dann die Buchstaben / Ziffern erscheinen.

'''Die maximal mögliche Textgröße ist abhängig von der Breite des Bandes... '''

Die Breite des eingesetzten TZ-Bandes bestimmt dabei zugleich, wie groß der P-Touch-Etikettendrucker die Buchstaben maximal ausdruckt - im Fall des 9 mm breiten TZ-Bandes druckt der P-Touch dabei auch noch die größere der beiden Schriftgrößen auf das Band, die etwa 6 mm hoch ist. Auf dem ganz schmalen 6 mm-Band druckt das Gerät allerdings nur die kleine, 3mm hohe Schriftgröße aus - das sollte man also wissen, wenn man sich für diese noch kleinere, dafür etwas günstigere Variante entscheidet.

=== Wieviele Etiketten kann ich drucken - eine Beispielrechnung ===

Wie schon erwähnt, umfasst eine TZ-Kassette einen Bandvorrat von 8 m. Wieviele Etiketten ich von einem 8 m-Band ausdrucken kann, errechnet sich natürlich recht individuell. Dazu spielt die Frage, ob ich nur in der kleineren, 3 mm hohen Schrift drucke oder überwiegend die größere und auch von größerer Entfernung noch gut abzulesende 6 mm hohe Schrift verwende. Ebenso spielt natürlich die gewählte Textlänge für diese Frage eine Rolle - weniger Text = mehr Etiketten.
Ein Etikett mit der "normal breiten" 6 mm Schrift wird in aller Regel nach meinen eigenen Erfahrungen ungefähr 5-7 cm lang (incl. Überstand, s.u.)- so gerechnet, ergäben sich ca. 100 Etiketten.
Nutze ich allerdings die halb so lange und schmalere kleine Schrift, dürfte ich ca. 50 % mehr Etiketten daraus drucken können - also etwa 150-200.

Uuml;berstand fällt an...'''

Das "Dumme" an dem Brother P-Touch ist dabei, dass das Gerät vom Anfang wie zum Ende des Textes jeweils knapp 1-2 cm Band durchlaufen lässt - dieser "Abfall" ist von mir allerdings in obigen Angaben mit eingerechnet worden.

== Nach dem Druck ==

=== Selbstklebend ===

Das TZ 221 ist - wie alle TZ-Tapes auch - mit einer selbstklebenden Schicht versehen, die allerdings unter einer nach dem Druck des Etiketts leicht abzuziehenden Schutzfolie auf ihren Einsatz wartet.
Diese Klebeschicht hat sich für mich in der Praxis als sehr anhaftend erwiesen - einmal auf Holz, Glas, Metall oder Kunststoff geklebt, lässt sich das Band nur widerwillig lösen. Der Vorteil des Bandes liegt dabei auch in seinem relativ dünnen Aufbau - was auch ein kleiner Nachteil während der "Klebephase" sein kann.
Habe ich nämlich die Schutzfolie von der Klebeschicht abgelöst, neigt das Band dazu, sich einzukringeln. Also muss ich immer einen Finger am Ende und einen am Anfang des Bandes halten, um zu verhindern, dass sich das Band am Ende selbst zusammenklebt.

=== Wasser-, Säure - und Temperaturbeständig und reissfest ===

Dank des Thermodruckverfahrens ist die Beschriftung der TZ-Etiketten selbstredend absolut wisch- und wasserfest. Direkt nach dem Druck des Etiketts kann ich bereits ohne die Gefahr, den druckfrischen Text zu verwischen, dieses anfassen und das überall, wo ich es möchte.
Ebenso resistent ist das Etikett vor leichten Säuren wie Zitronensäure ("Tintenkiller") oder sanften, sauren Reinigern. Natürlich ist dieser Säurefestigkeit eine Grenze gesetzt - scharfen Reiniger hält der Kunststoff des TZ Tapes nicht Stand - an den Ecken franste mir so z.B. schonmal ein Etikett aus, welches ich auf einer Kunststoffflasche im Bad geklebt hatte und welches versehentlich mit Abflussreiniger in Kontakt kam.
Auch Temperaturschwankungen können per se nicht dazu führen, dass sich das TZ Tape wieder von einem aufgeklebten Gegenstand ablöst. So habe ich z.B. mein CD Archiv direkt unterhalb des Daches gelagert - hier "knallt" die Sonne sommertags schon einmal kräftig herein und heizt den Raum gerne mal auf deutlich mehr als 30 °C auf, während im Winter bei kalten Wetterlagen auch schonmal Temperaturen unter 20 °C herrschen - diese Temperaturunterschiede jedenfalls können der Adhäsion (der Anheftung) des Etikettenbandes nichts anhaben.
Allerdings wird die Klebekraft deutlich reduziert, wenn ich z.B. das Etikett von einem Gegenstand ablösen und wieder neu verkleben möchte . Dadurch klebt das Band deutlich weniger gut als "frisch" aus dem Drucker aufgeklebt - ich halte das aber für normal und helfe hier ggf. mit einem Kleber nach.
Da das Band aus Kunststoff besteht, ist es dazu sehr reissfest - in die Länge auseinanderziehen klappt zwar, aber das Band durchreissen, das ist mir doch bei aller Kraftanstrengung bislang noch nicht gelungen.

=== Auf einen Blick ===

* Modell: P-Touch TZ221
* Hersteller: Brother
* Typ: Etikettenbandkassette, laminiertes Etikettenband für Thermodruckverfahren
* Bandlänge auf Kassette: 8 m / Breite des Bandes: 9 mm
* Farben: Schwarz auf Weiß / Schwarz auf Transparent
* Kompatibel zu allen Geräten der Brother P-Touch Serie
* reicht für ca. 100 Etiketten (Große Lettern) bzw. 150-200 Etiketten (Kleine Lettern)

=== FAZIT ===

Der Preis um die 10 € spricht nun eher gegen dieses Band. Allerdings sprechen die verlässlichen Eigenschaften wie Wischfestigkeit, Reissfestigkeit, Wasserbeständigkeit, weitgehender Säurefestigkeit sowie die recht einfache Handhabung für die TZ Tapes. Wiederum ein "Contra" könnte ich für die Tatsache geben, dass die 8 m Band auf der Kassette für ca. 100 Etiketten reichen - wer viel mit dem Gerät arbeitet, wird dies schnell als Kostenfaktor erkennen. Für "private Zwecke" im gelegentlichen Gebrauch spielt dieser Aspekt dagegen wohl weniger eine Rolle. Da es für den P-Touch von Brother eh keine Alternativlösungen von Konkurrenzherstellern gibt, kommt man in der Praxis ohnehin nicht um den Kauf einer solchen TZ-Kassette herum, möchte man nicht gleich auf ein anderes Modell eines anderen Herstellers umsteigen. Ich gebe für das TZ Tape aus diesen Beweggründen 3 Sternchen und eine Empfehlung. Wenn man en gros einen Vorrat bei Onlineanbietern bestellt kann man u.U. auch ein wenig Geld sparen - dies ein Tipp für Vieletikettikettierer.