Buenos Aires Testbericht

ab 68,42
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Erfahrungsbericht von Blackyx

Darf ich bitten.... Die Hauptstadt des Tango

Pro:

eine interessante Stadt

Kontra:

langer Flug

Empfehlung:

Ja

Der Internationale Flughafen von Buenos Aires liegt ca. 40 Minuten Fahrzeit außerhalb der Stadt und schon auf dem Weg in die City ist man von der Weite ergriffen, die alles in diesem Land kennzeichnet.

Die Straßen in Buenos Aires sind zum Teil elfspurig, aber trotzdem sind nicht so viele Autos unterwegs, wie man erwarten würde.

Auch die breiteste Straße der Welt findet man hier, die Straße des 9.Juli hat die Ausmaße eines riesigen deutschen Platzes – mit Staunen steht man vor der unglaublich großzügigen Aufteilung der Stadt, die trotz ihrer ca. 16 Millionen Einwohner (das sind immerhin die Hälfte aller Argentinier) fast nie überlaufen und im Vergleich zu anderen südamerikanischen Städten eher gemütlich und elegant-stilvoll wirkt.


Buenos Aires, zu deutsch „Gute Luft“ ist keine Stadt mit herausragenden Sehenswürdigkeiten, aber hat dafür ein unglaubliches Flair und die Portenos, wie sich die Einwohner von Buenos Aires nennen, sind sehr nette, aufgeschlossene, neugierige und hilfsbereite Menschen.


In der Stadt selber kann man sich viele und wunderschöne Parks, Plätze und Gebäude ansehen.

Die Mischung der altkolonialen Gebäude mit den direkt daneben gebauten neuen Wolkenkratzern und umgebenden Parks verbreitet an jeder Ecke der City einen Charme, der die Stadt liebenswert macht.


Bei einem Besuch in Buenos Aires sollte man einen Ausflug in das „Naherholungsgebiet“ der Stadt, das Tigre Delta unbedingt ins Auge fassen.

Mit dem außerordentlich gut ausgebauten Verkehrsnetz mit Bussen, Bahnen, U-Bahn und Taxis kommt man recht preiswert überall hin.

Im Tigre Delta gibt es viele Märkte, Restaurants, ein Kasino und eine Unzahl kleiner Kanäle.

Eine Bootsfahrt dort ist wunderschön und sehr erholsam.

Obwohl Buenos Aires am Meer liegt, gibt es dort keinen Strand, der touristischen Ansprüchen genügt – so dass man zum Baden in Argentinien woanders hin sollte.


Wer einmal in Buenos Aires unterwegs ist, kommt an der „Touristen-Einkaufsmeile“ der Avenida Florida nicht vorbei – dort gibt es alles was das Herz begehrt und in Argentinien reichlich vorhanden ist : Leder, Lederwaren, Stoffe, Silber und vieles andere mehr.

Allerdings zu etwas höheren Preisen wie außerhalb der Innenstadt.

In dieser Einkaufsstraße gibt es auch eine Tango-Vorführung.

Der Tanz, der Argentinien einst berühmt machte, wird noch heute von jung und alt leidenschaftlich gern getanzt.

Die Vorführung in der Av. Florida wird unter anderem von einem älteren Herren getanzt, der sicher schon weit über die 60 ist und seit vielen Jahren hier seine Liebe zum Tanz präsentiert – voller Stolz und Lebensfreude. Unbedingt stehen bleiben und anschauen!


Jedem Besucher von Buenos Aires wird auch ein Besuch einer Tangoshow empfohlen.

Diese sind jedoch nur für die Touristen gemacht und sind wirklich nur Show und furchtbar überteuert. Unsere Bekannten haben uns einen Besuch eines ganz normalen Tanzlokales empfohlen, welche von allen Portenos in allen Altersklassen zwischen 7 und 70 Jahren gerne aufgesucht werden.

Dort sieht man dann zwar nicht unbedingt die Perfektion dieses überaus anspruchsvollen Tanzes, jedoch die Liebe jedes Portenos dazu.

Der Tango ist „ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann“ und auch als Besucher bzw. Nichttänzer ist man hingerissen von der verhaltenen Leidenschaft, mit der sich die Einwohner von Buenos Aires ihrer liebsten abendlichen Unterhaltung hingeben.


Natürlich hat Buenos Aires auch ein paar sehr berühmte Stadtteile, denen man einen Besuch abstatten sollte.


BOCA CHICA

Zuallererst natürlich Boca Chica – das ganze, sehr arme und einfache Stadtviertel ist eine Hommage an seinen berühmtesten Sohn – den in Argentinien als Fußballgott und Nationalhelden gefeierten Diego Maradona.

Natürlich findet man deshalb in Boca Chica auch eines der größeren Fußballstadien der Welt mit über 50.000 Plätzen.

Leider und obwohl die Eintrittspreise für argentinische Verhältnisse sehr teuer sind, ist das Stadion fast immer ausverkauft und Karten nur sehr schwer zu kriegen.

So mussten wir trotz eines stattfindenden Fußballspieles draußen bleiben – schade, denn die Atmosphäre dort soll eine der atemberaubendsten von allen Sportarenen dieser Welt sein.

Dieses Stadtviertel ist außerordentlich bunt und mit vielen sehr schönen und witzigen Pappmachefiguren geschmückt – sehr schön anzuschauen.

Da Boca Chica jedoch auch eines der ärmsten Stadtviertel ist, sollte sich der unerfahrene Tourist nie weit von den Hauptstraßen entfernen und seine Habseligkeiten lieber vor dem Besuch sicher im Hotel lassen.


SAN TELMO

Das Künstlerviertel San Telmo ist mit seinen uralten und liebevoll restaurierten Gebäuden aus der kolonialen Gründerzeit auch einen Besuch und längeren Spaziergang wert.

Berühmt ist dieses Stadtviertel jedoch nicht nur wegen seiner Gebäude, seiner überaus interessanten und künstlerisch sehr stilvoll gestalteten Gegend, sondern auch wegen seiner Märkte.

Hier lernt man die dritte Leidenschaft (nach Essen und Tanzen) der Argentinier kennen: Flohmärkte.

Wer sich dafür begeistern kann, wird in San Telmo sein Herz verlieren – hier gibt es einfach alles, was sich ein Besucher wünschen kann – von altem Krempel über ausrangierte Kleider und sehr originellen Arbeiten von Künstlern bis hin zu Mengen von sehr wertvollen, begehrten und hier in Deutschland außerordentlich teuer verkauften Antiquitäten.

Für den Kenner lässt sich hier so manches Schnäppchen finden, aber auch für den Uneingeweihten ist das Stöbern und Gucken in diesem wunderschönen Ambiente ein Erlebnis.


RICOLETTA

Ein weiteres, sehr berühmtes Stadtviertel ist Ricoletta.

Der Anziehungspunkt dort ist neben vielen und sehr guten Speiselokalen der Friedhof der Stadt. Die „Grundstücke“ auf diesem Friedhof zählen zu den teuersten von Buenos Aires.

Der Friedhof mit seinen vielen Mausoleen von berühmten und bekannten Familien ist nach Aussagen von Leuten, die mehr davon verstehen als wir, ein Querschnitt durch die argentinische Kultur und Geschichte.

Natürlich liegt hier auch das Grab der berühmten Evita Peron, die in Argentinien heute noch heiß verehrt wird und auch in Europa wohl zu den bekanntesten Persönlichkeiten Südamerikas zählt.

Ein Besuch dieses Friedhofes, der so ganz anders ist als unsere, sollte daher auf keinen Fall im Programm fehlen.

Wer nach diesem Spaziergang durch die ruhigen und kühlen Alleen zwischen den Marmor- und Steinmausoleen wieder etwas Leben tanken will, besucht einfach den vor dem Eingang des Friedhofes gelegenen Markt.

Hier gibt es Lederwaren, Schmuck, Steinarbeiten, Stoffe und vieles mehr zu bezahlbaren Preisen und außerordentlich viele originelle Ideen zum Nachmachen abzustauben (wir hätten am liebsten 10 Koffer gekauft, die gefüllt und mit nach Hause genommen).


Alles in allem ist Buenos Aires unmöglich in ein paar Tagen kennen zulernen, man sollte schon ein bisschen Zeit mitbringen (oder mehrmals hinkommen). Die riesigen Parks der Stadt bieten auch dem gestressten Touristen eine sehr willkommene Entspannung, an die man sich gewöhnen kann.

Durch die quadratisch angelegte Form dieser Stadt ist es auch für den Neuankömmling mit einem guten Reiseführer bzw. Stadtplan keine Kunst, sich zurechtzufinden und die Stadt einfach zu entdecken.


Wenn man frisch aus Europa anreist, muss man sich in den ersten zwei Tagen allerdings erst an eine Eigenart der Portenos gewöhnen: gegessen wird abends frühestens ab 21.00 Uhr in den vielen Speiselokalen der Stadt.

Das Essen dort ist sehr gut und preiswert, allerdings für Vegetarier eine Enttäuschung:

die Argentinier lieben ihr Rindfleisch (so wie wir nach diesem Urlaub übrigens auch).

Rindfleisch gibt es in riesigen Mengen und allen Variationen, dazu isst man Salat und Weißbrot und trinkt einen Rotwein.

Sowohl das Fleisch als auch der Wein gehören zu dem besten, was wir je gegessen und getrunken haben – unbedingt probieren und selbst die eingefleischtesten Biertrinker wechseln innerhalb kürzester Zeit zum Wein über.


Anreise von Europa :

Mit Lufthansa über Sao Paolo : ca. 750 Euro

mit Iberia über Madrid : ca. 700 Euro

mit British Airways über London : ca. 790 Euro

mit Air France über Paris : ca. 790 Euro.

5 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Welt_reisender

    13.11.2006, 12:27 Uhr von Welt_reisender
    Bewertung: sehr hilfreich

    ausgezeichneter Bericht. Mein Bericht ist erheblich kürzer, aber er bezieht sich auch nur auf den Teil Palermo