Casio KL-60 Testbericht

Wozu um alles in der Welt gibt es ein solches Gerät?
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Lange bevor ich mir ein solches Gerät zulegte, war mir dieser Typ von Maschinchen unter dem Namen "P-Touch" geläufig. Dieser wurde von der Firma Brother Diese hatte mit der Herstellung ihres Typs von Beschriftungsgeräten den Markt wohl weitgehend bestimmt, so dass dann ein Beschriftungsgerät wohl irgendwann einmal praktisch nur noch "P-Touch" hieß, so wie alle Papiertaschentücher eben Tempo heißen. Auch wenn das Ding aber nun im konkreten Fall auf einen anderen Namen hört, tut es immer noch dasselbe: Es druckt einen schmalen beschrifteten Streifen aus, auf dem genau das steht, was der Benutzer vorher in das Gerät eingetippt hat. Diesen Streifen kann man dann von einer Schutzfolie befreien und aufkleben, überall dort, wo etwas mit einer einzigen Zeile Schrift gekennzeichnet sein soll. Eine Zeile Schrift zum Aufkleben, nicht mehr und nicht weniger. Kein Wundergerät also, sondern eine verhältnismäßig mechanische Angelegenheit, die allen zur Verfügung steht, die etwas beschriften wollen oder müssen.


Der Casio KL-60 im praktischen Gebrauch
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Etwas bullig schaut er schon aus, fast wie eine Kreuzung aus einem Taschenrechner und der Fernbedienung eines alten Modellfluzeugs, dazu noch in einem aufälligen Lila. Die Tastatur ist keine deutsche QWERTZ-Tastatur, sondern eine amerikanische QWERTY-Tastatur, was aber kaum etwas ausmacht. Schließlich soll an einem Beschriftungsgerät kein Roman geschrieben werden. Über SHIFT, eine CODE genannte Umstelltaste (ähnlich der ALT-GR-Taste einer Computertastatur) und notfalls über eine SYMBOL genannte Taste kommt man im Grunde zu allen nötigen Buchstaben. Sogar ein durchgestrichenes L (wie es im Polnischen gebraucht wird) ist möglich (CODE + 7 + L). Das Abspeichern eines Etikettentextes ist möglich, aber nur für einen einzigen Text, nicht für mehrere Textbausteine. Wenn man alles eingetippt hat, drückt man PRINT und es schiebt sich langsam der Streifen heraus, der sich dann mit ein bisschen Fingerspitzengefühl in Klebestreifen und Schutzfolie trennen lässt. Der Streifen klebt dort, wo er soll, und lässt sich aber auch rückstandslos wieder ablösen und durchaus auch noch ein zweites Mal anderweitig aufkleben - etwa wenn man, wie ich, seine Bücher auf den Regalen dann doch wieder etwas anders anordnet. Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt.


Wofür braucht man das Teil?
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Ja, natürlich, zum Beschriften, davon war ja die Rede. Was aber beschriften? Bei mir sind es die Bücherregale, die Beschriftungen an meiner Hängeregistratur, die Ordungskisten für liegende Unterlagen (Zeitschriften, Skripten aus dem Studium und bei bei einfachen Publikationen im Buchformat, bei denen der Buchrücken unbeschriftet ist, eben die Titelangabe des entsprechenden Buches. Wollte man etwa das Jewel-Case einer CD-ROM oder den Klarsichtdeckel eines Schnellhefters beschriften, ist es auch möglich, spiegelverkehrt zu drucken und den Klebestreifen von innen anzubringen. Für solche Dinge kann man das Gerät durchaus gebrauchen und mir als (Vorsicht! Kleines Coming-out ...) Promoventen, der zwangsläufig mit sehr viel Papier hantieren muss und der gegenüber seinen Arbeitgebern keinen schlechten Eindruck im Büro hinterlassen will, leistet das Gerät einen sehr guten Dienst. Zudem findet man sich in seiner heiligen Ordnung ja auch eher zurecht, wenn die Dinge leserlich beschriftet sind.


Das Kosten-Nutzen-Verhältnis
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Hiervon war in einem ähnlichen Bericht schon einmal die Rede und besagter Bericht nahm diesen Punkt als Knock-out-Argument. Also, ich würde das nicht ganz so sehen. Gut, sechs Battarien vom Typ AA, das ist wirklich etwas viel auf einmal. Seit ca. zwei Monaten benutze ich das Gerät erst, und um sicher etwas über den Stromverbrauch sagen zu können, müsste ich den Bericht vielleicht später noch mal überlesen. Bisher habe ich jedenfalls noch keine Battarien wechseln müssen. Und wenn, dann wären das ohnehin wiederaufladbare Battarien, wie ich sie ohnehin hauptsächlich verwende.
Und die Beschriftungsbänder? Für 8m Band der Breite 9mm zahle ich 12 Euro. Nach meinem Dafürhalten hält ein Band mit 8m erstmal eine Weile. In die Kosten/Nutzen-Überlegungen sollte hierbei auch miteinbezogen werden, dass die Bänder eine dauerhafte Beschriftung garantieren sollen. Mit einer relativ geringen Breite von 9mm sind sie zudem sehr flexibel einsetzbar, auch dort, wo wenig Platz ist. Drittens ist zu bemerken, dass im Vergleich mit den anderen sich noch im Handel befindlichen Geräten dieses Gerät noch mit den günstigsten Bändern bestückbar ist. Um billigere Bänder verwenden zu können, müsste man sich schon ein gebrauchtes Gerät kaufen. Ob mit einem gebrauchten Gerät ich nun alles schreiben könnte, was ich mit dem Casio schreiben kann und ob auch mit einem anderen Gerät auch ähnlich haltbare Beschriftungen produzieren könnte, wie mit dem Casio, weiß ich nicht. Ich probiere sie jetzt nicht alle durch. Bislang tut der Casio für mich genau das, was er soll. Und da ich meine Beschriftungen nicht alle zwei Monate wieder ändern muss, relativieren sich die Kosten für die Schriftbänder doch schon einmal ganz gewaltig.
Ach übrigens, das Gerät selbst hat mich 15 Euro gekostet. Es gibt durchaus teurere Geräte dieser Art ...


Alles in allem
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Es ist wohl ähnlich, wie bei Tintenstrahldruckern: Billiges Gerät, teure Kartuschen. Bleibt zu hoffen, dass auch die Beschriftungsbänder für den Casio einmal im Preis nachgeben, wie schon der Casio selbst mittlerweile recht günstig zu haben ist. Alles in allem ein gutes und brauchbares Gerät, wie es allerdings sicher noch viele andere gibt und unter diesen anderen Geräten bekommt man second hand sicher auch ein paar, für deren Bänder man weniger hinlegen muss.

P.S.: Dieser Bericht wurde von mir bereits auf dooyoo.de unter gleichem Nickname veröffentlicht.

Ich danke für die wohlwollende Lektüre dieses Berichts!