Diamond Rio Volt Testbericht

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ab 8,26
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Erfahrungsbericht von emmtie

Definitv der beste MP3/Audio-CD-Player

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich jetzt seit einigen Monaten stolzer Besitzer eines RioVolt CD/MP3-Player-Hybriden bin, wird es Zeit meine Erfahrungen mit euch zu teilen:

Ich besitze schon seit ewigen Zeiten einen Sony Diskman aus einer der ersten Serien. Er funktioniert zwar immer noch gut, aber zum einen ist er ein Batterien- bzw. Akkufresser aller ersten Güte und zum anderen ist der Anti-Schock quasi nicht vorhanden; selbst im ICE auf der Ablage liegend, hat er bei der geringsten Erschütterung Aussetzer.

Also war es Zeit sich nach etwas Neuen umzuschauen. Und in der heutigen Zeit ist ja MP3 bei tragbaren Audioplayern ein wichtiges Thema. Aber da mir die Speicherkapazität der herkömmlichen MP3-Player mit 32 bis maximal 128 MB zum einen zu gering und zum anderen viel zu teuer sind, schieden diese aus der engeren Wahl gleich wieder aus. Da das neue Gerät ja auch meinen alten Diskman ersetzen sollte, war ich recht schnell auf Kombigeräte aus herkömmlichen CD-Portabels und der gleichzeitigen Abspielmöglichkeit von Daten-CDs mit MP3-Files fixiert.

Nach einigem Umsehen und Berichte studieren, unter anderem einem positiven Test in der von mir sehr geschätzten ct, habe ich mich für den RioVolt entschieden:

Äußerer Eindruck / Bedienungselemente:

Als erstes fällt auf, das es sehr schwierig ist, überhaupt an den Player heranzukommen. Denn geliefert wird er in einer festen Plastikverpackung, die keine Möglichkeit zur Öffnung hat. Also Schere raus und mühsam aufschneiden. Vorfreude ist die schönste Freude. Aber weder aus Umweltschutz gründen noch aus dem Aspekt, den Player eventuell weiter in der Verpackung aufzubewahren, ist diese Art der Verpackung sinnvoll.

Der Player selbst ist fast kreisrund mit einem sehr großen, zweizeiligen Display in der Mitte. Auf der linken Seite gibt es 3 Bedienelemente für die Titelprogrammierung und zum Umschalten des Klangs (Klassik, Rock, Jazz etc). Unter dem Display gibt es die Lautstärkeregelung und einen Umschalter um auf den CDs, insbesondere MP3, navigieren. Und schließlich gibt es rechts einen runden Knopf, ähnlich einem Joypad an vielen neuen Video-Fernbedienungen, mit dem man Start/Stop, Pause Vor/Zurück bedient. Seitlich sind der Kopfhörerausgang, ein Lineout und der Anschluß für die Stromversorgung. Auf der Rückseite gibt es schließlich noch einen Schalter, mit dem man die Zeit für den Anti-Schock einstellen kann.

Der Player wirkt zwar aufgrund der Tatsache, das die Teile aus Plastik sind insgesamt etwas billig und auch nicht unbedingt stabil. Aber nach über 9 Monaten intensivem Gebrauch kann ich mich absolut nicht beschweren. Selbst Stürze aus Hüfthöhe hat er schon schadlos überstanden und auch die Bedienelemente und das Scharnier zum Öffnen und Einlegen der CDs, bei der ich etwas Bedenken hatte, funktionieren immer noch problemlos.


Abspieleigenschaften:

Kommen wir zum Wichtigsten: Was kann der Player? Neben dem Abspielen normaler Audio-CDs, auf das ich gar nicht weiter eingehen will, kann er natürlich CDs mit Audiodaten abspielen. Momentan unterstützt er WMA-Audiofiles und MP3; wobei auf einer CD immer nur eines der beiden Formate gebrannt sein darf. Bei den MP3 ist es wichtig anzumerken, das er im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten wirklich alle Sampling-Raten zwischen 32 Kbps und 320 Kbps unterstützt. Ich habe schon alles bunt gemischt auf CDs ohne irgendwelche Probleme. Der Klang ist für ein portables Gerät sehr gut. Wer noch etwas mehr herauskitzeln will sollte den mitgelieferten Ohrhörer, der brauchbar, aber nicht überragend ist, austauschen.

Auf einer Daten-CD können maximal 255 Stücke sein. Das sind, je nach Sampling-Rate bis zu 15 Stunden Musik. Bei solchen Mengen ist die Navigation und das Erkennen der einzelnen Stücke wichtig. Die Stücke werden zum einen durchnummeriert und neben der Speilzeit in der oberen Zeile des Displays angegeben. Aber gleichzeitig erkennt der Player auch alle MP3 ID-Tags, die den MP3 mitgegeben werden. Diese werden beim Abspeilen in der unteren Zeile des Displays als Laufschrift angegeben. Ich habe es mir beim „grabben“ von MP3s angewöhnt, sowohl Interpret, Titel als auch CD anzugeben und bekomme somit immer alle wichtigen Infos angezeigt. Ein weiterer großer Vorteil des Players ist die Tatsache, dass er auch die Verzeichnisstruktur auf der CD erkennt und auch beim Navigieren anzeigen kann. Somit kann man seine Files wunderbar ordnen und auch wiederfinden, genauso wie man sie auf einer PC-Platte strukturiert ablegt.

Zum Antischock-Verhalten muss man anmerken, dass die angegebenen 120 Sekunden bei MP3 zwar stimmen, aber durch eine Eigenart des Players gibt es doch einen Nachteil. Denn die Audiodaten werden scheinbar schubweise in einen Puffer gelesen. Anders ausgedrückt: Der Player holt sich die Daten für 120 Sekunden von der CD, dann steht die CD still und man kann treiben was man will, nichts unterbricht das Abspielen. Nach 120 Sekunden liest er aber erneut ein und wenn gerade dann ein Stoß kommt, gibt es Aussetzer. Ein wenig unglücklich gelöst aus meiner Sicht und damit eignet sich dieser Player auch weniger für regelmäßige Erschütterungen wie z.B. beim Joggen. Da ich ihn eher auf Reisen etc. benutzt stört es mich weniger.

Kommen wir jetzt noch zu einer Funktionalität, die ich sehr erstaunlich und lobenswert finde. Der RioVolt besitzt Firmware. Das heißt, seine Funktionalität kann softwaremäßig verändert und verbessert werden. Dazu stellt die Firma SonicBlue auf ihrer Homepage Datenfiles zur Verfügung, die dann einfach auf eine CD gebrannt werden und sobald man diese CD in den Player legt wird er „aufgerüstet“. In der Zeit, in der ich ihn besitze, gab es schon 3 Updates mit durchaus nützlichen Erweiterungen: Man hat u.a. eine neue Möglichkeit eingeführt, neben den vorgegebenen Klangmustern im Equalizer sich eigene Einstellungen abzuspeichern. Die Größe des Antischock-Puffers kann nun vergrößert werden oder auch die Belegung der Bedienelemente kann man nach einem Update verändern. Es wurde auch schon angekündigt, dass es zukünftig auch Anpassungen geben wird, falls neuere Audioformate sich durchsetzen. Das nenne ich Zukunftssicherheit.


Laufzeit:

Was jetzt natürlich noch interessiert ist die Laufzeit bzw. der Batterieverbrauch. Laut Handbuch kommt der Player mit 2 AA-Batterien 15 Stunden MP3s oder 8 Stunden Audio-CDs hören. Dies hielt ich für eine Werbeaussage. Doch diese Aussagen treffen wirklich zu. Mit normalen Batterien erreiche ich bei MP3-CDs wirklich ca. 14 Stunden und mit Akkus (1100 mAh) sind es auch noch 10-11 Stunden. All dies mit der höchsten Anti-Schock-Stufe, die natürlich zusätzlich Energie kostet. Dies finde ich sehr beachtlich.

Zubehör:

Neben den schon erwähnten, eher durchschnittlichen Ohrhörern, werden noch eine Tasche, eine Kabelfernbedienung und 2 CDs mitgeliefert. Auf einer CD gibt es eine Version des Adaptec Easy CD Creators, für diejenigen die noch keine Software zum MP3-Erstellen und Brennen haben. Die andere CD enthält Tools des Herstellers.

Ach ja, der Preis ist bestimmt noch von Interesse. Ich habe im Mai 2001 bei Cyberport 399,- DM gezahlt und sehr viel billiger ist er bis heute nicht geworden. Ein stolzer Preis im Vergleich zu manchem Konkurrenten; aber wenn ich so die Funktionen vergleiche, bin ich immer noch der Meinung, das er es auf jeden Fall wert ist.

Fazit:

Nachdem ich den RioVolt jetzt seit einem dreiviertel Jahr intensiv nutze, gerade auf Reisen oder auf dem Weg zu Arbeit, bin ich immer noch begeistert. Ein hervorragender Player mit überraschend stromsparenden Verbrauch und guter Bedienbarkeit. Er hat zwar ein paar Dinge, die eventuell noch besser gelöst werden könnten (=Antischock-Handling), aber daran wird ja scheinbar gearbeitet. Ich würde ihn jederzeit wieder kaufen.

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