Definitive Collection - Jimmy Cliff Testbericht

Der Jamaikaner Jimmy Cliff machte sich verdient um die weltweite Popularisierung der Reggae-Musik.
Er war der erste Interpret dieses Genres, der westliche Ohren für den karibischen Sound öffnete und
die unzugängliche Reggae-Musik auflockerte. Über die englischen Charts erreichte er den Weg zu
internationaler Anerkennung. Im Gegensatz zu charismatischen "Reggae-Ideologen" wie Bob Marley
bemühte sich Jimmy Cliff um einen weltoffenen Reggae-Sound, der stark von R & B, Rock und Blues
beeinflußt wurde.
Cliff war weniger ein Prediger von Botschaften, trotz seiner Protest-Songs wie VIETNAM sondern eher
ein jederzeit überzeugender Popstar mit Anspruch. Cliff kultivierte den religiösen Ansatz des Reggae
zu konsumierbaren, politischen Melodien.

Geboren am 1. April 1942 auf jamaika kam er mit 14 Jahren auf eine Technik-Hochschule nach Kingston.
DJ Count Boysie, der mit seinem SOUND SYSTEM durchs Land zog, entdeckte ihn 1962 und nahm mit ihm
die Single DAISY GOT ME CRAZY auf. Leider verdiente Cliff fast nichts damit und konnte am Ende desselben
Jahres zu Leslie Kong als Produzent unter Vertrag kommen, der zu einem renommierten Produzenten in
Jamaika avancierte.

Nach und Nach rückten Blues und Boogie-Elemente in den musikalischen Mittelpunkt. Nach I'M SORRY
der zweiten Single, gelang Cliff mit HURRICANE HATTIE der erste regionale Top 10 Hit in Kingston.
1968 folgten weitere kleine erfolge mit MISS JAMAICA, MY LUCKY DAY und MISS UNIVERSE. 1967 gelang
ihm mit GIVE AND TAKE ein Charterfolg in England. Auch in Brasilien hatte er mit WATERFALL einen
Charterfolg.
Sein erste weltweiter Hit wurde WONDERFUL WOLRD BEAUTIFUL PEOPLE von 1969.
YOU CAN GET IT IF YOU REALLY WANT schrieb er für DESMOND DEKKER und für die PIONEERS
LET YOUR YEAH BE YEAH. MANY RIVERS TO CROSS veranlasste Regisseur Perry Henzell Cliff für
die Hauptrolle in dem Film THE HARDER THEY COME zu besetzen. Cliff mimte einen Getto-Sänger
der sich zum politischen Rebellen entwickelt. Der Film wurde auf der ganzen Welt erfolgreich und
Cliff stieg damit endgültig zur Kultfigur des Reggae auf.
1973 trennte er sich von seinem Plattenlabel ISLAND und konvertierte zum moslemischen Glauben.
Die Religion, die Kultur und die Geschichte des afrikanischen KOntinents wurde immer wieder zum
Thema in seinen Songs. Seine Tourneen waren sehr erfolgreich - in Soweto spielte er vor 65.000 Menschen. Während seiner Auftritte stand er stets im Dialog mit seinen Fans und begeisterte durch
ein unverwechselbares Stilgemisch aus Calypso, Soul, Reggae und Pop. Seine Alben waren jedoch
nicht so erfolgreich, da sie dieses Feeling nicht rüberbringen konnten. Erst nach dem Tod von
Bob Marley avancierte er wieder zur Führungsfigur des Reggae, eine Rolle, die ihm nicht sonderlich
behagte. Da Reggae in den 1980er Jahren auch nicht mehr sehr gefragt war, kehrte Cliff zu seinem
Stil-Mix aus Pop, Soul, Reggae und Rock zurück und modernisierte seinen Sound zudem mit Drum-
Computer, Synthesizer und Emulator. Eingängige Melodien brachten entspannte Songs hervor -
der letzte in Deutschland erfolgreiche war REGGAE NIGHT von 1984.

Diese Platte ist eine Zusammenstellung seiner besten Songs.
Hier ist die Trackliste:


1. I Can See Clearly Now
2. Reggae Night
3. Sunshine In The Music
4. We All Are One
5. Reggae Street
6. Love Me Love Me
7. Hanging Fire
8. Reggae Down Babylon
9. Treat The Youths Right
10. Special
11. Love Is All
12. Peace Officer
13. Rub-A-Dub Partner
14. Many Rivers To Cross
15. Wonderful World,Beautiful People
16. Vietnam
17. You Can Get It If You Really Want
18. Sufferin' In The Land
Fazit: wer sich einen Überblick über das Werk des künstlers verschaffen will, ist hiermit gut bedient