Delta Air Lines Testbericht

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ab 20,91
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Erfahrungsbericht von YetiChris

Umsteige-Stress in Atlanta

Pro:

Gutes, freundliches Bodenpersonal, Hoher Sicherheiststandart, ordentlicher Servcie

Kontra:

Umsteigezeiten zu knapp kalkuliert, Auf dem Rückflug wurde Gepäck beschädigt

Empfehlung:

Ja

Ahhh - Urlaub!!!

Immer noch die schönste Zeit des Jahres! Dieses Jahr sollte unser Familienurlaub zum ersten Mal über den großen Teich gehen! Da die Tante meiner Freundin letztes Jahr einen Amerikaner geheiratet hat, wollten wir sie für 2 Wochen besuchen - in der wohl schönsten Ecke, die die USA zu bieten haben - San Francisco!

Nach langem hin und her wegen Terminen und Urlaubsplanung standen im Frühjahr die 2. und 3. Augustwoche als Reisedatum fest, leider in der Hauptsaison, aber da meine kleine Maus nach Ende der Sommerferien eingeschult wird, konnten wir dieses Jahr leider nicht in den September ausweichen.
Also gingen wir auf die Suche nach einem halbwegs günstigen Linienflug. Da wir leider nicht mehr als "Frühbucher" unterwegs waren, zeichnete sich schnell ab, das wir keine Schnäppchen mehr erwischen würden. Flüge von Iceland Air oder anderen günstigen Anbietern waren (natürlich) schon lange ausgebucht, und günstigere Flüge waren oft mit 2 oder sogar 3mal umsteigen verbunden - schon für Erwachsene eine Tortur, mit einer 5 Jährigen schier unmöglich.

So blieben uns, das günstigste Angebot zu nehmen - Ohne großartige Planung landeten wir so bei Delta Air Lines, da hier das Verhältnis von Preis und Aufwand (Umsteigen) am besten erschien.

So buchten wir in einem Online-Reisebüro 4 Hin- und Rückflüge (meine Schwiegermutter war mit von der Partie) Frankfurt - San Francisco mit einmal Umsteigen in Atlanta. Die Bruttopreise langen bei 839,-- € pro Person (bzw. 593,-- € für meine Tochter), hinzu kamen pro Nase noch mal je 76,16 € Steuern und Gebühren. Das machte einen Gesamtbetrag von sage und schreibe 3534,64 € für 4 Personen in der Economy-Class (Oder "Coach", wie es in den USA heißt) - aber das der Urlaub nicht gerade der billigste werden würde, war von vorn herein klar.

Nachdem der Buchungsvorgang abgeschlossen war, machte ich mich ein bisschen über Delta schlau: 1928 in Georgia unter dem drolligen Namen "Huff Daland Dusters" gegründet und 1928 zuerst in "Delta Air Service" und 1945 dann in den heute noch gebräuchlichen Namen "Delta Air Lines" umbenannt, hat sie ihren Sitz in Atlanta, der gleichzeitig der größte "Hub" (Drehkreuz) der Gesellschaft darstellt. Delta hat eine Flotte von 832 Flugzeugen, zu denen vor allem US-Maschinen des Boeing-Konzerns zählen, vor allem die Typen 737, 757, 767 und 777 außerdem MD-88 und MD-90 sowie eine große Anzahl von kleineren Maschinen von Bombardier (Typen CR200 und 700), die vornehmlich auf Kurzstrecken eingesetzt werden.
Delta Air Line hat ein sehr dichtes Flugnetz sowohl weltweit und auch innerhalb der USA, durch den von Delta initiieren Allianz "Skyteam" (seit 2000, Mitglieder u.a. AirFrance, Areoflot, Alitalia, KLM und Nothwest) ist Delta in der Lage, weltweit zu operieren.
Delta führt ca. 2000 Flüge pro Tag durch und gilt als eine der größten Fluglinie der Welt. 2004 konnte die durch den großen Preiskampf vor allem auf dem US-Markt drohende Insolvenz nur durch einen strengen Sanierungsplan (Einsparungen von 6 Mil. $!) und den Verkauf von Tochtergesellschaften abgewendet werden, im September 2005 Stellte Delta einen Insolvenzantrag mit Gläubigerschutz nach "Chapter 11", das nach US-Recht ein Weiterlaufen des Betriebs ermöglicht. Nach eigenen berichten liegen die Schulden der Airline bei ca. 20 Mil. $.
Des weiteren kann Delta Air Line als sehr sichere Fluglinie gelten. Die Fluglinie ist seit ca. 10 Jahren Unfallfrei, der letzte Unfall fand im Oktober 1996 statt (keine Opfer zu beklagen), die letzten 2 Todesopfer waren im September des gleichen Jahres zu beklagen.

Natürlich bietet Delta auch ein Bonusmeilenprogramm an, die sog. "Skymiles", die man nicht nur mit Flügen, sondern auch mit verschiedenen anderen Tätigkeiten (Einkäufe, Hotelbuchungen und Mietwagen-reservierungen etc.) sammeln kann. Da ich in nächster Zeit sicherlich nicht zum Vielflieger werde, habe ich mich nicht näher damit beschäftigt.

Aber genug Geschichte: so erging es uns nun auf unserem USA-Trip:

Ursprünglich waren die Transitzeiten in Atlanta ganz human, bei der Urspürnglichen Buchung hatten wir in Atlanta 2 ½ Stunden Aufenthalt, was wir für den Ablauf dort zwar als knapp, aber machbar erachteten. Durch mehrere Flugzeitenänderungen schrumpfte die zeit allerdings auf 1 Stunde 40 Minuten - das, so dachten wir, wird wohl arg knapp werden.

Aber wie dem auch sei, wir machten uns keine großartigen Gedanken, und Checkten also am 7. August pünktlich um 8:40, genau 2 ½ Stunden vor Abflug, im Terminal 2 des Frankfurter Flughafens ein. Die Schlage an den Schaltern war erfreulich kurz, und so konnten wir unser Gepäck schnell aufgeben und unsere Bordkarten in Empfang nehmen. Da wir ein sog. "Onlineticket" gebucht hatten, mussten wir am Schalter lediglich einen 6stelligen Buchungscode angeben, und unsere Daten waren auf dem Schirm. Weniger Papier, schnellere Abwicklung - so hat man es gern! Ausgestattet mit Bordkarten für beide Flüge (Transatlantik nach Atlanta und Shuttle nach San Francisco) ging es also weiter.

Auch das Boarding verlief schnell und unkompliziert, anders als die Vorherigen Sicherheitskontrollen Schuhe aus, wieder an, Gürtel ab, wieder dran, Handgepäck durchleuchten, Hosentaschen leeren… nervig aber leider leider nötig, wie ein paar Tage später wieder klar wurde!

Im Flugzeug, einer Boeing 777, selber nahmen wir unsere Plätze ein, auf denen schon die obligatorischen "Hilfsmittel" für einen Trans-Atlantik-Flug bereit lagen - Kissen, Decke und Kopfhörer für das On-Board-Unterhaltungssystem, das nicht weniger als je 8 Video- und Radio-Kanäle bietet (jeder Platz hat seinen eigenen kleinen Videoschirm in der Kopflehne).
Der Service war auf allen unseren Deltaflügen, nett, ohne übertrieben zu wirken, allerdings manchmal ein wenig langsam, vor allem wenn man zwischendurch (außerhalb der "Trolley-Durchgänge ;) !) noch etwas zu trinken haben möchte. Alkoholfreie Getränke sind im Übrigen grundsätzlich kostenlos, aber mit jeder Menge Eis versetzt, zum Essen erhält man auf Wunsch einen Wein oder ein Bier kostenlos, außerhalb der Mahlzeiten müssen sie bezahlt werden. Vorteilhaft ist, dass zumindest bei den Transatlantikflügen deutschsprachige Flugbegleiter mit an Bord waren, das erleichterte vor allem das Ausfüllen der Obligatorischen Tax- und Emigration-Forms ungemein.

Das Unterhaltungs-Angebot ist reichhaltig, beim Radio ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei, und das Filmangebot ist abwechslungsreich (Auf dem Hinflug wurden "Der Sentinel" und "die Supercamper" auf Deutsch angeboten, zusätzlich noch weitere Filme und Fernsehformate, allerdings auf Englisch.

Nach 8 Stunden ruhigen Flug (Die zurückgelegte Strecke konnte man im Videosystem immer nachverfolgen) einen ganz ordentlichen Mittagessen bei dem man zwischen Gebratener Hähnchenbrust mit Pesto und Nudeln oder einem Nudelgericht ohne Fleisch wählen konnte, einem Nachmittags-Imbiss (Käsepizza) und einem recht dürftigen Duty Free - Angebot im Flugzeug landeten wir Pünktlich in Atlanta. Natürlich machten für uns auf eine Menge Lauferei gefasst, immerhin wussten wir ja, dass wir wenig Zeit haben werden. Also ging es flott zur Emigration - um dort den ersten Dämpfer zu erhalten: eine Schlage von ca. 50m Länge wartete schon vor uns - das hieß also, Geduld üben - nicht einfach mit einer 5 Jährigen, die nach einem langen Flug an Bewegungsmangel leidet…
Knapp eine dreiviertel Stunde und einen mürrischen Einwanderungsbeamtem später waren wir endlich in den USA, allerdings mit ganzen 40 Minuten Restzeit, um unseren Anschlussflug zu erwischen. Allerdings musste das Gepäck noch geholt und wieder aufgegeben werden, und auch ein weiterer Sicherheitscheck wartete auf und, und auf dem großen Atlanta Airport muss man sich auch erstmal zurecht finden ( Wir mussten vom Flugsteig E zum Flugsteig A)… um es kurz zu machen: Wir kamen pünktlich zum Gate, um unserer 767 hinterherzuwinken. Am Boardingschalter erhielten wir die Info, das der nächste Flug um 17:55 nach San Francisco abheben würde, allerdings am Flugsteig E. Also wieder zurück.
Das umbuchen ging schnell und unproblemlos, Aufgrund des Drehscheiben-Prinzips scheint man bei Delta mit der Problematik vertraut zu sein. Es gab auch 4 frei Plätze, aber leider in der ganzen Maschine verteilt.
Leider verzögerte sich auch das Boarding und der Abflug um fast eine Stunde, da man nicht mit der Überprüfung der 757 fertig wurde. Das hieß für uns, das wir anstatt der avisierten 20:20 erst um 21:30 Ortzeit vollkommen fertig in San Francisco ankamen. Auf dem Inlandsflug konnte man sich die Zeit mit "Mission: Impossible 3" auf englisch vertreiben - allerdings auf einem großen Gemenschaftsbildschrim in der Kabine. Zu essen gab es Cräcker mit Schmelzkäse - na ja, der Hunger treibts rein - und wieder Getränke kostenlos.

Aufgrund der geänderten Sicherheitslage war das einizige Problem, mit dem wir auf dem Rückweg am 21.August zu kämpfen hatten, die verschärften Sicherheitskontrollen, denen eine Tube Sonnencreme und eine Wasserflasche zum Opfer fielen.
Diesmal im gebuchten Inlandsflug in einer 767 wurden 2 Filme ("The Sentinel" und "IceAge 2") auf Bordbildschirmen in Englisch angeboten.
Dank längerer Umsteigezeit in Atlanta verlief auch diese Hürde problemlos, und Beide Flüge flogen absolut pünktlich los und kamen pünktlich an.
Da wir wieder mit einer 777 nach Europa Flogen, hatten wir wieder jeder ein Persönliches Multimedia-System, das allerdings einen Defekt aufwies und deshalb nur einen Film, "Mission: Impossible 3" auf deutsch bieten konnte, bei "Über die Hecke" blieb der Bildschirm dunkel. Als verpflegung gab es wieder ein Hähnchen-Gericht, diesmal mit Reis, oder, das wohl ebenso obligatorische Nudelgericht ohne Fleisch. Morgens gab es ein kleines Frühstück mit Brötchen und Frischkäse und (glücklicherweise) VIEL Kaffee.

Allerdings gab es in Frankfurt zu größerer Aufregung am Gepäckband: mehrere Gepäckstücke waren beim Umladen in Atlanta beschädigt worden, es kam zu einem Ansturm auf das Gepäckbüro der Delta. Auch ohne direkt betroffen zu sein, ein ziemliches Ärgernis, da es nicht um unbedeutende Schönheitsfehler mehr handelte, sondern um abgerissene Griffe und Rollen oder aufgerissene Sporttaschen!

Alles in allem ein gutes, wenn auch nicht perfektes Fazit. Die Bodencrews und das Schalterpersonal von Delta sowohl in Frankfurt als auch in Atlanta und San Francisco sind freundlich, kompetent und einigermaßen schnell, bei den Bordcrews würde man sich etwas größere Geschwindigkeit wünschen, vor allem wenn es darum geht, auf Klingelzeichen zu achten. Die Bordverpflegung ist ordentlich, wenn auch nicht überragend, und das Getränkeangebot ist recht reichhaltig.

Das Platzangebot ist, für mich mit meinen 1,83m gerade so zu gering, bei einer Flugzeit von 13 Stunden (9 plus 4) kommt man ziemlich steif am Zielflughafen an, aber man sollte in der Economy-Class wohgl nciht mehr erwarten. Erfreulicherweise herscht auf ALLEN Flügen von Delta konsequent Rauchverbot. Als Ex-Raucher kann ich die Tortur für die Suchties zwar nachvollziehen, (vor allem beim Transatlantik-Trip), bin aber sehr froh darüber, das man sich neben Jetlag und Platzmangel nicht auch noch mit kalten Zigarettenrauch herumärgern muss.

Die Maschinen der Airline, die komischerweise keine "Jumbo-Jets" (Boeing 747) in der Flotte hat, wirken gut gepflegt und sind sauber, allerdings merkt man, das sie stark frequentiert werden - sie wirken doch "gebraucht" und benutzt. Technisch scheinen sie jedoch in einem Top-Zustand zu sein, jedenfalls lässt die geringe Zahl von Unfällen darauf schließen. Das auf dem Rückflug ein Film nicht abzurufen war ist zwar schade, aber bei dem reichhaltigen Medienangebot zu verschmerzen. Ein Kritikpunkt von mir wäre, das nicht automatisch ein Kinderfilm in deutscher Sprache im Angebot war. "Ab über die Hecke" auf dem Rückflug wäre das zwar gewesen, auf dem Hinflug gab es "Arielle" aber nur in Englisch.

Auch der Vorfall mit dem Gepäck gibt zu denken - natürlich weiß man nicht genau, wo die Beschädigungen aufgetreten sind, aber man hat sein Gepäck der Fluglinie anvertraut und erwartet natürlich, es intakt wieder in Empfang zu nehmen.

Persönlich haben mich die Flugzeitenänderungen geärgert, die zu unserer Zwangspause in Atlanta geführt haben. Zwar wurde das Problem vonseiten der Fluglinie schnell gelöst, ich denke aber nach unseren Erfahrungen, dass man nicht damit rechnen kann, binnen weniger als 1 ¾ Stunden nach einem Transatlantikflug in Atlanta umsteigen kann, wenn man nicht US-Bürger ist (für die entfallen die Aufwändigen Passkontrollen). Da hätte man frühzeitig auf einen späteren Flug abändern können.

Trotzdem: Delta Air Lines wird sicherlich auch bei einem weiteren USA-Trip als Fluglinie in Frage kommen, allerdings wird das eine Frage des Preises und nicht zuletzt der Verbindung sein, für mich der wichtigste Punkt nach unseren Erfahrungen.

10 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Estha

    28.08.2006, 00:38 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☼☼☼ ... lg susi ... ☼☼☼