Der Bulle von Tölz Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  gut
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaß:  viel
  • Spannung:  sehr viel
  • Romantik:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von raggy

Die "Abgründe" der bayrischen Idylle

5
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  gut
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaß:  viel
  • Spannung:  sehr viel
  • Romantik:  durchschnittlich

Pro:

gute Darsteller, interessantes Umfeld für einen Krimi, feiner subtiler Humor

Kontra:

mögliche (Sprach-)Verständnisschwierigkeiten, manchmal in die Länhe gezogen

Empfehlung:

Ja

"Bad Tölz" - ein romatisches Städtchen in Bayern.

Die Aufgabe, die hiesigen Kriminal-Fälle zu lösen, liegt bei einem unschlagbaren Zweier-Team der örtlichen Polizei.

Da ist zum einen der einheimische und allein von der Figur her bereits beeindruckende Benno Berghammer (Ottfried Fischer) und zum anderen die pfiffige Kommissarin Lorenz aus Berlin (Katharina Jacob). Allein diese Zusammenstellung sorgt immer wieder für Abwechslung, weil sowohl die Mentalität, als auch die Sprache und die Einstellungen doch sehr unterschiedlich sind.
Unterstützt - aber manchmal auch eher an ihrer Arbeit gehindert - werden die beiden durch eine karrierebesessene und recht humorlose Staatsanwältin, Mutter Berghammer (Ruth Drexel) - deren kriminalistisches Engagement gross aber selten erfolgreich ist - und einen Polizisten-Kollegen, der höhren Aufgaben als dem Verteilen von Strafzetteln kaum gewachsen ist.

Dass wirklich Verbrechen geschehen in dieser kleinen Stadt, die doch so hübsch anzusehen ist und in der doch eigentlich lauter unbescholtene Menschen leben (sollten), ist kaum vorstellbar aber wahr.
Aber genau auf diese Kleinbürgerlichkeit und vermeintliche Harmonie zielen die Fälle ab, mit denen Benno und seine hübsche Kollegin sich auseinandersetzen müssen. Das "Böse" steckt nämlich unter der dem Mäntelchen der "heilen Welt". Da gibt es den bereits seit Generationen schwelenden Nachbars-Streit, die geldgierigen Baulöwen, den bestechlichen Lokal-Politiker, den Pfarrer der "zum Wohle der Kirche" auch mal das Gesetz missachtet und kleine und grössere Familien-Streitigkeiten. Alles in allem Fälle, wie sie sicherlich und jederzeit passieren können.

Das Lösen der "Fälle" ist damit immer wieder ein Kampf gegen die allgemeine Einstellung, dass "sowas doch gar nicht passiert bei uns".

Highlights der Serie sind der feine - immer wieder leicht gesellschaftskritische - Humor und die liebevoll und bis ins Detail überzeugend dargestellten Persönlichkeiten. Sicherlich wirkt dies manchmal übertrieben, aber vielleicht muss man manches übertrieben dargestellen, um tatsächlich auch die Realität dahinter erkennbar zu machen. Man darf halt nicht alles sooo ernst nehmen, aber trotzdem steckt mehr als ein Fünkchen Wahrheit dahinter. Ottfried Fischer macht ja neben seinen Filmrollen durchaus anspruchsvolles Kabarett und Satire - man merkt's ....

Schwierig wird es für den Zuschauer, der allein schon vom Dialekt her einiges nicht versteht. Um Gefallen an dieser Serie zu finden, muss man auch noch genau diese Art von Humor und Hintergründigkeit verstehen und mögen.

Ein weiterer Vorteil dieser Serie ist, dass sie eigentlich ohne Gewalt und grosse Action auskommt. Das beschränkt sich vielmehr auf die üblichen Wirtshaus-Schlägereien, Traktor-Verfolgungsrennen und ähnliches. Damit ist sie eigentlich auch für ein jüngeres Publikum geeignet.

Die einzelnen Folgen haben fast Spielfilm-Länge, was leider ab und an dazu führt, dass auch die Handlung in die Länge gezogen wird.

Im ganzen finde ich diese Serie aber sehr gut und absolut sehenswert.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-01-15 12:54:35 mit dem Titel ohne große Action - aber mit viel Humor

Bad Tölz\" - ein romantisches Städtchen in Bayern.

Die Aufgabe, die hiesigen Kriminal-Fälle zu lösen, liegt bei einem unschlagbaren Zweier-Team der örtlichen Polizei.

Da ist zum einen der einheimische und allein von der Figur her bereits beeindruckende Benno Berghammer (Ottfried Fischer) und zum anderen die pfiffige Kommissarin Lorenz aus Berlin (Katharina Jacob). Allein diese Zusammenstellung sorgt immer wieder für Abwechslung, weil sowohl die Mentalität, als auch die Sprache und die Einstellungen doch sehr unterschiedlich sind.
Unterstützt - aber manchmal auch eher an ihrer Arbeit gehindert - werden die beiden durch eine karrierebesessene und recht humorlose Staatsanwältin, Mutter Berghammer - deren kriminalistisches Engagement groß aber selten erfolgreich ist - und einen Polizisten-Kollegen, der höheren Aufgaben als dem Verteilen von Strafzetteln kaum gewachsen ist.

Daß wirklich Verbrechen geschehen in dieser kleinen Stadt, die doch so hübsch anzusehen ist und in der doch eigentlich lauter unbescholtene Menschen leben (sollten), ist kaum vorstellbar aber wahr.
Aber genau auf diese Kleinbürgerlichkeit und vermeintliche Harmonie zielen die Fälle ab, mit denen Benno und seine hübsche Kollegin sich auseinandersetzen müssen. Das \"Böse\" steckt nämlich unter der dem Mäntelchen der \"heilen Welt\". Da gibt es den bereits seit Generationen schwelenden Nachbars-Streit, die geldgierigen Baulöwen, den bestechlichen Lokal-Politiker, den Pfarrer der \"zum Wohle der Kirche\" auch mal das Gesetz mißachtet und kleine und größere Familien-Streitigkeiten. Alles in allem Fälle, wie sie sicherlich und jederzeit passieren können.

Das Lösen der \"Fälle\" ist damit immer wieder ein Kampf gegen die allgemeine Einstellung, daß \"sowas doch gar nicht passiert bei uns\".

Highlights der Serie sind der feine - immer wieder leicht gesellschaftskritische - Humor und die liebevoll und bis ins Detail überzeugend dargestellten Persönlichkeiten. Sicherlich wirkt dies manchmal übertrieben, aber vielleicht muß man manches übertrieben dargestellten, um tatsächlich auch die Realität dahinter erkennbar zu machen. Man darf halt nicht alles sooo ernst nehmen, aber trotzdem steckt mehr als ein Fünkchen Wahrheit dahinter.

Schwierig wird es für den Zuschauer, der allein schon vom Dialekt her einiges nicht versteht. Um Gefallen an dieser Serie zu finden, muß man auch noch genau diese Art von Humor und Hintergründigkeit verstehen und mögen.

Ein weiterer Vorteil dieser Serie ist, daß sie eigentlich ohne Gewalt und große Action auskommt. Das beschränkt sich vielmehr auf die üblichen Wirtshaus-Schlägereien, Traktor-Verfolgungsrennen und ähnliches. Damit ist sie eigentlich auch für ein jüngeres Publikum geeignet.

Die einzelnen Folgen haben fast Spielfilm-Länge, was leider ab und an dazu führt, daß auch die Handlung in die Länge gezogen wird.

Im ganzen finde ich diese Serie aber sehr gut und absolut sehenswert

6 Bewertungen