Eine schrecklich nette Familie Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Präsentation:  sehr gut
  • Action:  durchschnittlich
  • Spaß:  sehr viel
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Romantik:  wenig

Erfahrungsbericht von das-christian

4 Touchdowns in nur einem einzigen Spiel!

5
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaß:  sehr viel
  • Spannung:  wenig
  • Romantik:  wenig

Pro:

Schauspieler sind genial, Synchronisation, sexistisch, brutal, minderheitenfeindlich

Kontra:

Die Serie gibt es nicht mehr, ich warte immer noch auf die DVD-Collection der einzelnen Staffeln

Empfehlung:

Ja

Intro

Dieser Bericht muss sein. Er handelt von meiner absoluten Lieblingsserie im TV, die zur Zeit noch auf Kabel 1 läuft, jedoch in geschnittener Version und es ist auch leider schon die letzte, also die 11. Staffel. Von 1987 bis 1997 wurden insgesamt 259 Episoden plus 1 Lost Show ausgestrahlt. Einige Folgen habe ich bereits schon 15 mal gesehen, aber ich tue sie mir immer wieder an, weil ich davon einfach nicht genug bekommen kann. Die Serie handelt von einem verheirateten Schuhverkäufer, der mit seiner Familie in einer Wohnsiedlung in Chicago lebt.

Charaktere

Al Bundy (Ed O’Neill)

Al Bundy ist Schuhverkäufer und schaffte einst 4 Touchdowns in nur einem einzigen Spiel. Er hat es nicht leicht, weil Al von seiner Familie drangsaliert wird und auch so von einem Fettnäpfchen ins andere tritt. Sein Leben besteht aus Selbstmordgedanken und Trauer. Die meiste Zeit verbringt er im Schuhladen wo er „fette Weiber“ anmotzt, der Rest findet zuhause bei seiner sexgeilen Frau statt. Sein größter Fehler war die Hochzeit mit seiner Frau Peggy und die Zeugung der beiden Kinder Bud und Kelly die ihm noch heute auf der Tasche hängen. Zudem reizt ihn seine feministische Nachbarin Marcy andauernd, so dass der arme Al kaum Höhepunkte in seinem Leben hat. Jedoch macht Al auch gerne Marcy fertig, aufgrund ihrer kleinen Brüste und ihrer Ähnlichkeit mit einem Huhn kommen immer harte Spitzen. Al hat Schweißfüsse mit denen er Menschen töten kann, mit der Hygiene hält er es nicht besonders und seine Toilettengänge dauern in der Regel 45 Minuten. Beim fernsehen verschwindet immer eine Hand in der Hose, eine Kultbewegung die sehr typisch für Al ist. Ed O’Neill ist ein genialer Schauspieler. Seine Fratzen die er macht, sein Lachen, sein Weinen, bei allem krümme ich mich vor Lachen, weil er es einfach gut hinkriegt seine Emotionen lustig zu verpacken. Er ist mein absoluter Lieblingscharakter in dieser Serie, weil er definitiv für die meisten Lacher sorgt und auch die Hauptperson ist.

Peggy Bundy (Katey Sagal)

Peggy ist ein arbeitsscheues, rothaariges, pralinenfressendes Ungetüm. Sie stammt aus Wanker. Ihr Tag besteht daraus Pralinen zu vernaschen und den ganzen Tag vor dem Fernseher zu sitzen um Oprah zu schauen. Außerdem spottet sie gern über ihren Ehemann Al, wegen seines jämmerlichen Jobs und seiner Unlust mit ihr ins Bett zu gehen. Das Wort Arbeit ist für sie eine Beleidigung, kochen oder putzen kann sie nicht und sie hat einen Kaufwahn. Katey Sagal macht ein gutes Bild als Peggy. Jedoch wurde ihre Rolle von mal zu mal langweiliger, weil sie sich vom Wesen her überhaupt nicht geändert hat und auch so nicht viele Folgen speziell ihr gewidmet wurden. Peggy-Darstellerin Katey Sagal war schwanger in der Serie. Zu dieser Zeit wurde sie entweder überhaupt nicht gezeigt, oder es war nur der Oberkörper von ihr für kurze Zeit im Bild zu sehen.

Bud „Franklin“ Bundy (David Faustino)

Bud hat es nicht leicht. Als jüngstes Kind der Familie, wurde ihm laut Serie kein gutes Aussehen gegeben, außerdem kann er nicht mit Frauen umgehen. So bekommt er von den meisten Frauen einen Korb, jedoch hat er manchmal Glück und bekommt eine ab. Trotzdem beschäftigt er sich sehr oft mit sich selbst, unter anderem bekommt er auch die Zeitschrift „Self Touchers“(Selbstbefummler), die eigentlich alles dazu sagt. Seine Zuneigung zu Gummifrauen ist offensichtlich. Er ist das Familienmitglied mit dem meisten Grips, was ihn aber in dieser Familie nichts bringt. Seine Veränderung über die 10 Jahre war die, das er als Kind eher unauffällig war und sich mit seiner Schwester Kelly belegt hat, später jedoch zum Meister in Sachen abblitzen geworden ist, auch seine „Großmeister B“-Phase in der er vorgab ein gefährlicher Straßenrapper zu sein, schlug fehl bei den Frauen. Natürlich hat Bud auch in den letzten Folgen seine Schwester immer kräftig auf verbale Weise belegt. Nach der Schule ist Bud für kurze Zeit Fahrlehrer einer Fahrschule. In den späteren Folgen ist Bud von Beruf der Manager, beziehungsweise Agent von Kelly und von seinem Zimmer im Haus in den Keller umgezogen. Mit 13 ist David Faustino in diese Serie gekommen, er ist also von Anfang an mit dabei. Es ist schon erstaunlich wie der kleine Bud herangewachsen ist und so langsam aber sicher die Rolle von Al übernahm, als armseliges Familienoberhaupt der von einem Fettnäpfchen ins andere tritt. Auch Bud verfügt über eine geniale Mimik und Gestik über die ich mich weglegen könnte vor lachen. In einer Folge tritt auch David Faustino’s Bruder auf, dieser heißt mit richtigem Namen Michael Faustino. Es ist die Folge in der die Bundy’s mit dem Dodge in die Waschstraße fahren und der Doge danach spurlos verschwunden ist. Später jedoch wieder in der ursprünglichen Farbe wieder aufgefunden wird. Aber auch in einer früheren Folge war Michael Faustino bereits zu sehen.

Kelly Bundy (Christina Applegate)

Kelly ist die älteste Tochter und nicht gerade besonders intelligent. Sie ist für Männer leicht zu haben, aufgrund ihres guten äußerem springen auch sehr viele Männer auf sie an. Ihre Dummheit tut manchmal sogar weh, besonders Bud muss oft Kelly’s geistiges Versagen auf schmerzvolle Weise testen. Sie spottet gerne über „Häuptling Flinker Finger“ Bud. Vom Beruf ist sie in den späteren Staffeln Schauspielern, wohnt aber wie ihr Bruder bei den Eltern. Davor war sie noch Bedienung in einem zweitklassigen Restaurant. Christina Applegate ist wohl die einzige, vielleicht noch neben Ed O’Neill, die außerhalb der Serie schauspielerische Erfolge verbuchen konnte. Sie verkörpert sehr gut das Dummerchen, täuschend echt.

Marcy D’Arcy (früher Rhoades) (Amanda Bearse)

Sie ist die Nachbarin, die anfangs noch relativ ruhig und nett war, vielleicht auch ein wenig naiv. Anfangs war sie mit Steve Rhoades verheiratet, dann kam es zur Trennung und sie heiratete Jefferson D’Arcy, der ähnlich wie Peggy ein arbeitsscheues Wesen ist. Mit der Zeit reifte sie zu einer extremen Feministin heran, die ihren Spaß daran fand Al fertig zu machen und ihren Mann Jefferson zu unterdrücken. Amanda Bearse, im richtigen Leben lesbisch, hat auch bei einigen Folgen bereits Regie geführt. Unter den drei Frauen in der Serie ist sie mein Lieblingscharakter, weil sie ein so grauenvoller Mensch ist.

Steve „Bartholomew“ Rhoades (David Garrison)

Steve ist der erste Mann von Marcy. Anfangs haben die beiden noch einen relativ freundlichen Eindruck gemacht, aufgrund der Bundy’s aber wurde ihre Ehe total durchwühlt, bis es zur Scheidung kam und Steve Naturschützer wurde. Er war nur bis zur 4. Staffel dabei. Jedoch hatte er auch in den darauf folgenden Sendungen mehrere Gastauftritte, jedoch nur vereinzelt. Er war eher unscheinbar, nur als er zum Naturschützer wurde ist auch bei ihm eine Sicherung durchgebrannt.

Jefferson D’Arcy (Ted McGinley)

Jefferson ist absolut arbeitsscheu und lässt sich von seiner Frau Marcy ernähren. Er hat aber eine dunkle Vergangenheit, er war bereits im Gefängnis, weil er damals ein Geheimagent der CIA war, was sich aber erst später richtig herauskristallisiert, unter anderem hat er gute Kontakte zu Fidel Castro. Er legt sehr viel Wert auf sein äußeres und verhält sich da manchmal richtige weiberhaft. Er interessiert sich für die selben Interessen wie Alo, darf sie unter seiner Frau jedoch nicht ausleben. Ted McGinley war vor den Bundy’s Schauspieler in einigen Serien, unter anderem Love Boat, wo auch manchmal Anspielungen in einigen Folgen gemacht werden. Ab Mitte der 5. Staffel wurde er ein festes Mitglied bei den Bundy’s.

Buck/Lucky

Buck ist der erste Hund der Bundy’s, ihm wurden sogar einige Folgen gewidmet. Jedoch starb er dann an Altersschwäche in der Serie, kam aber wieder im Körper eines anderen Hundes. Die Familie nannte ihn Lucky. Der Geist von Buck lebt also in Lucky weiter.

Andere

Es gab sehr viele andere Personen, welche über mehrere Folgen bei den Bundy’s mitspielten. Unter anderem wäre „Sieben“ zu erwähnen. Er kam am Anfang der 7. Staffel und sollte eigentlich als neues Mitglied in die Familie eingehen, kam scheinbar nicht beim Publikum an und seine Rolle wurde aus der Serie gestrichen. Mit der Zeit war „Sieben“ immer seltener zu sehen, bis er dann vollkommen verschwand. In Staffel 9 kam dann Amber (Juliet Tablak) hinzu, sie war Marcy’s Nichte. Mit ihr hatte Bud auch Sex, allgemein war die 9. Staffel mit eine der stärksten und die Folgen mit Amber auch die besten. Leider wurde sie dann ohne irgendeinen Grund aus der Serie genommen. Dann gibt es noch die No Ma’am Clique. In ihr ist auch Griff (Harold Sylvester), er ist Kollege von Al im Schuhladen und auch seit der neunten Staffel ein festes Mitglied, welches in vielen Folgen auftrat. Er leidet immer noch unter der Scheidung mit seiner Ex-Frau. Davor war Aaron (Hill Harper) Al’s Kollege im Schuhladen, er war auch schwarz aber jünger als Griff. Officer Dan (Dan Tullis, Jr.) ist ein weiteres Mitglied der No Ma’am Clique, er schickt Al oft ins Gefängnis und ein wirklich mieser Cop. Dann wären noch Ike (Tom McCleister) und Bob Rooney (E.E. Bell) zu erwähnen, zwei komische Visagen, ebenfalls No Ma’am Mitglieder, die auch oft zu sehen waren und den ein oder anderen Gag springen ließen. Dann wäre da noch Miranda Veracruz de la Jolla Cardenal (Theresa Parente), die ihren Namen jedes mal komplett ausspricht und Reporterin ist. Besonders finde ich immer Leland Orser, er spielt immer den Regisseur wenn Kelly einen Werbespot dreht, er verzieht keine Mine, einfach genial, ich glaube er hat noch kein einziges mal gelacht, er kommt richtig trocken rüber. Nur die Umrisse waren bisher von Peg’s Mutter zu sehen, sie wiegt 380 Pfund und mehr als einen Schatten hat man nie von ihr gesehen, Al hasst sie. Ihr Mann Ephraim Wanker (Tim Conway) trat jedoch in einigen Folgen auf, er war ein typischer Hillbilli wie man ihn sich vom Klischee her vorstellt! Mit den späteren Folgen trat dann auch immer Gary (Janet Carroll) auf, sie ist die Chefin vom Schuhladen in dem Al arbeitet, sie hatte auch eine kurze Zeit etwas mit Bud. Aber die Bundy’s sind nicht die Bundy’s, wenn dort nicht Stars aus Sport, Erotik und TV aufgetreten wären. Um nur einigen Namen zu nennen: Pamela Anderson (Playboy, Baywatch), Clyde Drexler (NBA), Bubba Smith (NFL, Police Academy), Shannon Tweed, Casper van Dien (Starship Troopers), Tia Carrere (Wayne’s World, Relic Hunter), Gilbert Gottfried, Matt LeBlanc (Friends), Milla Jovovich (das 5. Element, Resident Evil), Jerry Springer (Talkmaster) oder Robert Englund (Nightmare). All diese Stars haben bereits in dieser Serie mitgespielt.

Story

Hauptfigur ist Al, um ihn geht es auch meistens. Aber es gibt auch Folgen, die speziell Bud, Kelly oder Peggy gewidmet wurden sind. Hauptsächlich spielt die Serie im Wohnzimmer der Bundy’s, und dort mit der Couch im Mittelpunkt. Eher selten bekommt der Zuschauer Einblicke in die anderen Räumlichkeiten, zum Beispiel Klo, Garage oder Schlafzimmer. Andere oft gewählte Schauplätze sind die Nacktbar oder der Schuhladen. Eine Sendung geht im schnitt 25 Minuten ohne Werbung, jedoch gibt es auch einige Doppelfolgen, die Bundy’s in England besteht sogar aus 3 Folgen. Manchmal werden zwei Geschichten erzählt, manchmal nur eine. Grob gesagt wird hier ein etwas verrückter Alltag dargestellt. Um einen kleinen Überblick zu geben, stelle ich einige meiner Lieblingsfolgen vor.

Die erste Folge ist definitiv nicht die beste, aber erstaunlich welche Eigenschaften die ganzen Bewohner da noch hatten. Kelly war noch nicht so dumm und bei Bud wusste noch keiner dass er mal der Loser in Sachen Frauen werden würde. Al empfand noch ein Fünkchen Liebe für seine Frau Peggy. Marcy war noch die liebe schüchterne Nachbarin, die mit ihrem Steve eine glückliche Ehe führte. Trotzdem war der Humor auch hier schon anders als in den anderen Sitcoms.

Erwähnen möchte ich die erste Folge mit Amber. Hier versucht Bud für seine Abschlussprüfung zu lernen. Jedoch kommt er nie dazu, daheim geht es nicht, im Schuhladen geht es nicht. Schließlich entschließt er sich dazu allen Anwesenden Geld zu geben damit sie verschwinden und in Ruhe lernen kann. Jedoch kommt dann Amber herein, Marcy’s Nichte, in die sich Bud sofort verliebt. Eines Abends ist sie an Bud’s Fenster und hat schließlich Sex mit ihm, kein Wunder das Bud in der Prüfung durchfällt und Al ihn für eine Woche in sein Zimmer steckt, in dem Amber wartet. Mein absolute Lieblingsfolge, die Sprüche sind hier 1A, besonders das Gespräch zwischen Jefferson und Marcy, in dem Marcy Jeff verklickert, das er sein Billiardzimmer an Amber abgeben soll, in dem er immer unter dem Solarium früh zuschaut wie die anderen Leute auf Arbeit gehen. Marcy sagt zu Jeff das er sich doch einen Job besorgen sollte, um sein eigenes Zimmer wiederzubekommen. Worauf Jefferson antwortet: „Nein im Ernst, was soll ich tun!“. Die Sprüche dieser Folge kenne ich mittlerweile auswendig.

Dann gibt es noch eine legendäre Folge mit der Larry Storch Schauspielschule. Hier drehen Al und Kelly einen Film, namens Sheos (Shoes, auf deutsch Schuhe), welcher den Filmpreis abräumt und den beiden 10000 Dollar verschafft. Der nächste Film spielt im Schuhladen und wird ein absoluter Flop, weil Al seine sexistischen Phantasien spielen lässt. Eine weitere geniale Folge. Der schwarz-weiß-Film Sheos ist mit seinen 3,10 Minuten absoluter Kult und macht diese Folge zu einer weiteren Top-Folge. Hier ist ein guter Gag, in der Marcy im Kino aufsteht und „Buhhh!“ ruft, worauf der Vorführer sagt „Könnte sich der Herr in der dritten reihe bitte wieder setzen?“, da Marcy ein sehr maskulines Erscheinungsbild hat und oft so aussieht wie ein Hühnchen im Holzfällerkostüm.

Es ist schwer diese Serie zu spezialisieren, die Bundy’s haben schon alles durchgemacht, ob Al nun in einer Folge neben Marcy schlafen musste, Bei einem Grillfest die Asche von Marcy’s verstorbener Tante auf die Hamburger kommt und gegessen wird, die Bundy’s im Kino sind und Al den Angel-Schauspieler David Boreanaz verprügelt, Bud von seiner Schwester Kelly und Jefferson zum Krüppel massiert wird, oder die Bundy’s England auf den Kopf stellen, solche Folgen sind alle vorhanden.

Daten und Fakten zur Serie

In insgesamt 11 Staffeln trieben die Bundy’s ihr Unwesen, daraus ergaben sich insgesamt 260 Folgen, in Amerika waren es nur 259, da eine Folge dort nicht ausgestrahlt werden durfte. In der „Lost Show“ drehte es sich um ein Liebeshotel in dem Al und Peggy ein Video sahen mit Marcy und Steve beim Sex. Worauf es eine Verhandlung vor Gericht gab, bei der die Rhoades und die Bundy’s Schadenersatz eingeklagt haben. Aus irgendeinem Grund wurde die Serie dort nie gezeigt, bei uns kam sie aber. Die letzte Folge „Kuhhandel“ wäre beinahe im Archiv verschwunden, wurde letztendlich aber doch noch ausgestrahlt.

Es gab viele unlogische Zusammenhänge in der Serie. Unter anderem variierte Al’s Geburtsdatum. In eine der früheren Staffeln, in der Peggy ihr Klo umändert, so dass Al sich nicht mehr hineintraut, ist es am Anfang noch in der Garage, später dann jedoch oben im Haus. Außerdem war der Dodge anfangs braun, später rot, dies war ja noch zu erklären wegen der Waschstraßenfolge, in einer Folge ist der Dodge jedoch blau. Genauso wie die Hausnummer, einmal wohnen die Bundy’s in der Jeopardy Lane Nummer 9764, dann wiederum in der Nummer 9674.

Es gab auch insgesamt drei Versuche Spin Off’s zu erstellen, welche jedoch alle daneben gingen. Anfangs wurde versucht eine Serie über die Verducci’s zu machen (unter anderem mit Matt LeBlanc, wurde dann aber eingestellt). In einer Folge befindet sich Bud in seiner Schule bei einem Radiosender wo er um das Herz einer Dame buhlt, sollte auch ein Spin Off werden, wurde jedoch nie gemacht. Der letzte Versuch war die Folge „Feinde“, unter anderem mit Nicole Eggert, sollte wohl eine Hommage an die Serie Friends werden, aber auch hier wurde nie eine eigene Serie produziert.

Meine Meinung

Es dauerte bis die Bundy’s ihren Kultstatus inne hatten. Der kam noch nicht in der 1. oder 2. Staffel. Erst ab der dritten merkte man, was für eine krasse Familie das doch ist. Die erste Staffel war eher noch schwach, aber dann kam kontinuierlich die Steigerung, bis auf einen kleinen Durchhänger in Staffel 7, als der kleine „Sieben“ auftrat. Staffel 8, 9 und 10 waren mit Abstand die besten, hier ging es voll zur Sache, die Familie wurde rücksichtsloser, Marcy verrückter, Kelly dümmer und Al immer armseliger. Außerdem waren in diesen drei Staffeln zahlreiche Playboyhäschen und prominente Gaststars zu bewundern. Die letzte Staffel war dann wieder etwas schwächer, aber ich glaube das lag daran, dass jeder wusste es wird die letzte und somit die Sendung eher zu einer Selbstdarstellung der Schauspieler wurde.

In der Serie werden ständig Witze über dicke Menschen, Ausländer oder sonstige Minderheiten gemacht. Wer das nicht verkraftet, sollte sich diese Serie nicht antun. Besonders extrem finde ich aber immer wenn die Erde bebt, wenn eine etwas fülligere Frau Bewegungen macht. Al und Jefferson versuchen sich oft als Handwerker, was aber immer in die Hose geht. Zum Beispiel beim Bau der Satellitenschüssel fielen sie Reihenweise vom Dach herunter. Was sehr lustig aussieht, der Zuschauer erkennt dass es Puppen sind, die kopfüber hinunterplumpsen. Die Ehefrau Peggy wird als ein faules Sexwütiges rothaariges Monstrum dargestellt. Al warnt in so ziemlich jeder Folge nie zu heiraten. Die amerikanische Gesellschaft wird völlig in den Dreck gezogen. Al zum Beispiel bei der Führerscheinprüfung, möchte seinen Führerschein machen, worauf die Frage kommt welche Sprache er spricht, darauf antwortet Al: „Die Sprache die jeder hier in Amerika spricht“, worauf der Mann am Schalter antwortet: „Aha, spanisch!“. Oder in einer Folge müssen Kelly und Bud draußen frieren, weil ihre Mutter sie herausgeschmissen hat, worauf sie Marcy darum flehen sie wieder hineinzulassen, Marcy antwortet darauf: „Nein, ich kann nicht! Ich bin Republikaner“. Moralapostel werden diese Serie verabscheuen, sie hebt die Ideale hervor, die keiner in unserer Gesellschaft gern anspricht, jedoch sehr oft aufzufinden sind. Ein Gag, welcher heutzutage nicht mehr gemacht werden darf, war auch vorzufinden, in einer Folge wollte Al sein Auto verkaufen, an der Tür klingelten zwei arabisch aussehende Männer, mit einer tickenden Bombe, die das Auto wollten und nach der Wegbeschreibung zu den Towers fragten.

Ein großer Grund für den Erfolg war die erstklassige Umsetzung der Synchronisation. Wirklich jeder Spruch und jedes Wortspiel kamen an. Eigentlich ist dies immer das Problem bei der Übersetzung, dass die meisten Sprüche sehr an ihrem Humor verlieren, wie es bei der Serie Seinfeld der Fall war, bei meinen Bundy’s war dies jedoch nie der Fall. Einziges Problem sind immer die künstlich eingespielten Lacher vom Publikum bei der deutschen Version. In Originalton sind die Stimmen grauenvoll, vielleicht ist es auch Gewöhnungssache, aber besonders bei Al und Peggy fehlt das komische in der Stimme. Aber bei der Synchronisation wurden sicherlich auch Stimmen genommen die schon sehr in das Comedy-Gewerbe passen. Jedoch sind die Lacher im englischen besser, da die Sendung meist vor Live-Publikum gespielt wurde, wurde auch Live gelacht, das ist zu erkennen.

Fazit

Ich sage nur gucken, gucken, gucken. Wer auf schwarzen Humor steht, der so ziemlich alles in den Dreck zieht worauf die meisten Leute schwören, der ist hier richtig. Wer sensibel ist und Minderheitenwitze nicht ab kann, der sollte es lassen diese Sendung zu schauen. Ich bin schon seit Beginn der Serie im Bundyfieber, damals war ich sogar in einer Phase in der ich einige Folgen aufgenommen habe. Mittlerweile warte ich auf die DVD-Collection der einzelnen Staffeln, in Amerika ist die erste Staffel bereits auf DVD erschienen, ich hoffe hier wird sie auch bald kommen. Ich selbst empfehle diese Serie und gebe von 10 möglichen Punkten satte 12. Wer die Bundy’s noch nie gesehen hat, ich glaube aber solch eine arme Seele wird es nicht geben, der sollte es schleunigst tun, es lohnt sich.

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